Dienstag, 11. Februar 2020: Februar 1989: Die Sowjetarmee verlässt Afghanistan
Ein Bild aus dem Krieg Russlands in Afghanistan ist mir in Erinnerung geblieben. Man sieht ein ödes Tal. Ein Weg schlängelt sich den Berg hinauf. Darauf klettert ein sowjetischer Schützenpanzer nach oben. Da trifft ihn die Panzerabwehrrakete eines Mudschaheddin: ein Knall. Rauch steigt auf. Die Luke öffnet sich. Ein Soldat springt heraus und versteckt sich hinter dem Fahrzeug. Ein zweiter quält sich ebenfalls heraus. Er flüchtet den Hang hinunter und wird von Kugeln getroffen. Der Körper zuckt zusammen, die Arme bewegen sich noch, dann liegt er still. Er ist tot.
Einige Tage später wird irgendwo in Russland eine Mutter um ihren Sohn geweint haben, eine Ehefrau um den Mann, ein Kind um den Vater. Es ist ja völlig gleichgültig, ob wir durch die Verhältnisse zu irgendeiner Parteinahme gezwungen werden. Das Elend ist überall dasselbe. Der Mensch erntet die Früchte des Bösen, die die Sünde in die Welt gebracht hat. Das wird nicht aufhören, bis der Ruf ertönt: »Siehe, ich mache alles neu« (Offenbarung 21,5).
Wie ein Sonnenstrahl in die Finsternis des Erdenlebens hinein leuchtet da der Vers aus Jesaja 2,4: »… und er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen vielen Völkern. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.« Den zitierte meine Mutter häufig, nachdem ihr Mann, unser Vater, ebenfalls im Krieg ums Leben gekommen war. Wir werden immer wieder daran erinnert, dass die Erde ein Tränental ist, aus dem es nur einen Ausweg gibt. Gott selbst wird die Völker richten und den Frieden bringen – durch seinen Sohn Jesus Christus.
Karl-Otto Herhaus
- Warum gibt es trotz aller Friedensbemühungen immer noch Krieg?
- Die Ausweglosigkeit von Kriegen führt entweder zur Depression oder zur Hoffnung auf den ersehnten und verheißenen Friedensbringer.
- Matthäus 24,29-31