Samstag, 22. Februar 2020: Prüfer der Herzen
Gold und Silber gehören zu den klassischen Metallen, die schon seit Urzeiten als wertvoll erachtet werden. Daraus wurde schon im Altertum Schmuck gemacht; aber auch Gegenstände, denen man z. B. einen religiösen Wert zumaß, wurden vergoldet oder versilbert, um ihren Wert – auch äußerlich sichtbar – höchstmöglich zu steigern. Zur Verarbeitung mussten die Metalle zunächst eingeschmolzen und gereinigt werden, nur so war auch optisch der Eindruck von hohem Wert gewährleistet. Von diesem sorgfältig durchgeführten Vorgang der Läuterung ist in unserem Tagesvers die Rede.
Der Vers nennt aber auch als »Gegenstück« einen ebensolchen sorgfältigen und notwendigen Prozess, den Gott an uns Menschen vornimmt. Er prüft unser Herz – eine Metapher für unser ganzes Wesen und Sein -, ob es seinem Maßstab von Reinheit genügt. Dazu hat er uns Menschen seinen Willen geoffenbart; damit sind wir verantwortlich dafür, wie unser Herz beschaffen ist. Ob sich darin überwiegend Schmutz, also Böses, findet, oder ob es von Liebe zu seinem Schöpfer erfüllt ist, macht einen großen Unterschied.
Als Prüfer der Herzen hat sich auch der Sohn Gottes erwiesen, als er auf der Erde lebte. Aber er stellte die Menschen, denen er begegnete nicht einfach nur bloß, sondern hatte ein feines Gespür dafür, was er bei ihnen ansprechen musste, um sie zu der Erkenntnis zu bringen, wie ihr Herz beschaffen war. Ihm geht es immer noch darum, unsere Herzen zu reinigen – auch heute. Und das gelingt ihm, wenn wir ihm unser Herz öffnen und alles bekennen, was darin nicht in Ordnung ist. Dann vergibt er uns und schenkt uns einen Neuanfang, sodass wir mit seiner Hilfe und mit einem neuen Herzen für ihn brauchbar und wertvoll sind – nur ihm zur Ehre.
Joachim Pletsch
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- In welchem Zustand ist Ihr Herz?
- Ein Reinigungsprozess kann ziemlich schmerzhaft sein, aber nachher fühlt man sich tatsächlich wie neugeboren.
- Johannes 4,1-26.28-30