Sonntag, 12. April 2020: Sehend – und doch nicht sehen?
Kennen Sie das? In bestimmten Situationen hat man einfach kein Auge z. B. für die Schönheit der Natur. Da fährt man im Zug durchs Gebirge und lässt sich durch ein spannendes Buch von der herrlichen Bergwelt draußen ablenken. Da ist man mit dem Fahrrad unterwegs und hadert mit einer defekten Gangschaltung – und bekommt nichts mit von den reifen Feldern und sonnigen Auen, durch die man radelt. Da ist man zu Fuß unterwegs und so sehr in Gedanken vertieft und mit Sorgen beschäftigt, dass man gar nicht merkt, wo man überhaupt unterwegs ist.
So erging es auch den zwei Jüngern im Tagesvers, von denen gesagt wird, dass ihre Augen gehalten wurden. Die Folge war, dass sie nicht merkten, wer sich da plötzlich zu ihnen gesellte: Jesus Christus, der Auferstandene! Wie gut, dass sie mit ihm ins Gespräch kamen und ihn am Ende doch noch erkannten!
Auch von uns, den heute Lebenden, könnte man sagen: Unsere Augen werden gehalten. Denn was stellt sich nicht alles an Eindrücken, Gedanken und Sorgen und Nöten zwischen uns und der göttlichen Herrlichkeit in der Person von Jesus, die so überwältigend ist, dass sie alle unsere Sorgen und Nöte in nur einem Augenblick hinwegfegen könnte. Wie oft haben wir es schon erlebt, dass er sich uns nahte und mit uns ging und wir ihn nicht oder erst nach einer ganzen Weile erkannten? Dabei könnten wir ihn täglich erleben und über seine Wunder und Belehrungen staunen, wenn wir ihm nur unsere ganze Aufmerksamkeit schenken würden.
Die Jünger jedenfalls waren, nachdem ihre Augen geöffnet wurden, so voller Freude und neuer Energie, dass sie unmittelbar losliefen und den gleichen langen Weg wieder zurückeilten, um ihren Freunden zu sagen, dass ER tatsächlich auferstanden ist und lebt.
Joachim Pletsch
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- Wie sehend sind Sie im Blick auf Jesus?
- Rechnen Sie damit, dass er auch Ihnen begegnen und Sie heute und in Ihrem ganzen Leben begleiten will.
- Lukas 24,15-35