Dienstag, 07. Juli 2020: Vergebung – wie geht das?
Der Umstand, dass wir heute den Welttag der Vergebung begehen, zeigt uns, wie bedeutsam das Thema Vergebung für die Menschheit ist. Tagtäglich gibt es weltweit Zorn, Streit, Verletzungen, sogar Hass zwischen Menschen, sei es zwischen Kindern, die sich um ein Spielzeug streiten, sei es zwischen Ehepartnern, zwischen Nachbarn oder Arbeitskollegen; immer nehmen dabei Beziehungen Schaden. Es entstehen tiefe Gräben, und Vertrautheit geht kaputt.
Wie kann man wieder zurückfinden zum Miteinander? Das Geschehene oder Gesagte kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, selbst wenn es einem leidtut. Der Weg zur Versöhnung heißt Vergebung! Vergebung bedeutet, dass ich die Schuld des anderen nicht mehr berücksichtige. Ich will es ihm nicht mehr anrechnen. Das ist natürlich nicht so einfach, besonders, wenn wir uns tief verletzt fühlen. Ein christlicher Psychologe einer psychiatrischen Klinik hat einmal gesagt: »Die Schuld des anderen ist wie eine große Eisenkugel, die mir ans Bein gekettet ist. Ich schleife sie ständig mit. Wenn ich ihm vergebe, wird diese Kette durchtrennt, und ich kann mich wieder frei bewegen.«
Wir müssen uns bewusst sein, dass Gott bereit ist, auch uns bedingungslos zu vergeben. Er hat seinen Sohn Jesus in die Welt gesandt und dann am Kreuz sterben lassen als eine Sühnung für unsere Schuld. Jesus starb stellvertretend für uns, für unsere Sünden und unser Versagen. Damit ist alle Schuld gesühnt, und Gott kann uns vergeben. Wenn wir das begreifen, dann können wir auch anderen vergeben. Wenn mir bewusst wird, wie viel ich schon falsch gemacht habe und dass mir das alles von Gott vergeben wurde, werde ich frei, auch auf den anderen zuzugehen und einen Neuanfang zu wagen.
Bernhard Volkmann
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- Warum fällt das restlose Vergeben so schwer?
- Erst wenn wir Gottes Vergebung erfahren haben, können auch wir vorbehaltlos vergeben.
- Matthäus 18,21-35