Freitag, 08. Oktober 2021: Überraschung in letzter Minute
Wir beklagen uns häufig über die Politiker unseres Landes. Wir meinen, dass sie zu abgehoben sind. Diesen Vorwurf konnte man Zar Peter dem Großen (1672-1725) allerdings nicht machen. Er war bekannt dafür, dass er von Zeit zu Zeit sein kaiserliches Gewand auszog und in bürgerliche Kleidung gehüllt seine Truppen aufsuchte, um sich unerkannt ein Bild über deren Zustand zu machen.
Folgende Geschichte soll sich damals zugetragen haben: Verzweifelt sitzt ein Offizier über der Soldkasse. Hätte er bloß nicht mit dem Trinken und Spielen angefangen! Erst verprasste er seine Ersparnisse, dann vergriff er sich an der Kasse. Nun stand eine Kassenprüfung bevor. Bis in die Nacht hinein rechnet er. Wohin hatte ihn das Glücksspiel nur gebracht! Traurig schreibt er die fehlende Summe auf einen Zettel, daneben die Worte: »Eine große Schuld, wer kann sie bezahlen?« Er beschließt, sich umzubringen, und während er noch grübelt, schläft er ein.
In jener Nacht streift ein Mann durch die Kaserne. Es ist Zar Peter. Spät in der Nacht sieht er Licht in einem Zimmer. Er findet einen schlafenden Offizier, eine Kasse, eine geladene Waffe und den erwähnten Zettel vor.
Ihn überkommt Mitleid. Er nimmt eine Feder, schreibt etwas auf das Papier und drückt sein Siegel darauf. Am Morgen erwacht der Offizier. Erschrocken blickt er sich um. Er sieht auf das Blatt. Unter seiner Frage »Wer kann diese Schuld bezahlen?« steht: »Zar Peter«. Es ist tatsächlich seine Unterschrift! Er weiß alles, und er selbst will sie bezahlen?! Welche Gnade! In der Frühe kommt ein Bote und überbringt den fehlenden Betrag. Der Zar hat alles bezahlt.
Eine noch bessere Nachricht gibt es für uns: Jesus ist in die Welt gekommen, um unsere Schuld zu bezahlen.
Daniel Zach
- Ist Ihr »Schuldbrief« schon bezahlt?
- Wer mit seiner Schuld zu Jesus geht, erfährt vollkommene Vergebung.
- Titus 2,11-15