Sonntag, 10. Oktober 2021: Hass (2)

Gestern haben wir gesehen, wie schlimm der Hass ist, und an wen man sich wenden kann, um in einer solchen Situation standzuhalten und Hilfe zu erfahren. Christen können sich Gott anbefehlen und von ihm erbitten, sich für sie einzusetzen. Dann hat Gott schon oftmals eine wunderbare Veränderung der Lage herbeigeführt.
Wenn wir allerdings auf Jesus Christus blicken, so ist er ein Beispiel dafür, dass ein Gerechter nicht immer von dem verschont bleibt, was ihm seine Hasser zufügen. Bei Jesus Christus, dem Sohn Gottes selbst, war das der Fall. Der Tagesvers drückt aus, dass er, als er am Kreuz hing, mit dieser Tatsache innerlich kämpfte. Sein Leiden und Sterben hatte jedoch ein höheres Ziel, nämlich unsere Vergebung der Sünden, und deshalb hat er das für uns ausgehalten – bis zum Tod.
Ein solch höheres Ziel kann auch heute gegeben sein, wenn auch niemals so universal und so weitreichend wie im Falle des Opfers Jesu am Kreuz. Viele christliche Märtyrer litten zum Beispiel um ihres Glaubens und um des Evangeliums willen. Doch vielen half dann, dass Christus sich mit all denen identifiziert, die sich für seine Sache einsetzen und dafür verfolgt, misshandelt und getötet werden. Das verleiht ihnen Stärke und Kraft, um alles bis zum Ende auszuhalten, so wie ihr Herr und Retter auch. Sie können ihre Rechtfertigung Gott anbefehlen, der sie ihnen zuteilwerden lässt, wann immer er das für richtig hält – spätestens aber in der himmlischen Herrlichkeit, d. h. in der Auferstehung.
Der Tod konnte Jesus Christus nicht festhalten, er ist auferstanden. Genauso wenig werden die, die im Glauben an ihren Gott und Herrn gestorben sind, vom Tod festgehalten, sondern werden auferstehen und ewig leben. Angesichts dessen kann man dann seinen Hassern sogar vergeben.

Joachim Pletsch
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Frage
Können Sie um höherer Ziele willen Hass aushalten?
Tipp
Für so etwas wird man von Gott mit besonderer Kraft ausgestattet.
Bibellese
Lukas 23,33-43

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