Montag, 04. Juli 2022: Kann man sich einen Platz im Himmel kaufen? (1)
Der Reformator Jan Hus lebte in einer Zeit, die nicht einfach war (ca. 1369-1415). Nach dem Tod seines Vaters war die Mutter allein verantwortlich, den Jungen aufzuziehen. Eigentlich sollte er nach der Schule studieren, doch das nötige Geld fehlte. Ein reicher Mann, der der Familie wohlgesonnen war, erklärte sich bereit, sein Studium zu finanzieren. Also schnürte Jan seinen Rucksack und zog nach Prag, um an der dortigen Universität zu studieren. Überall standen Statuen. Jan kam wieder in Erinnerung, was ihm damals der Pater gesagt hatte: Er solle die Figuren anbeten, und sein Vater würde dann vielleicht in den Himmel kommen.
Gemeinsam mit einem Studienkollegen ging er einige Jahre später erneut durch die Straßen von Prag. Dabei bemerkten sie, dass sie Stadt in heller Aufregung war. Es war kurz vor Silvester 1399, an der Schwelle zum nächsten Jahrhundert. In der Stadt ging das Gerücht herum, dass die Welt am 1. Januar 1400 untergehen werde. Gleichzeitig verkündete die Kirche, dass sie Sonderspenden einsammelte, um für jeden einen festen Platz im Himmel zu reservieren. Die Leute hatten Angst vor dem Weltuntergang. Aber sie hatten noch mehr Angst vor dem drohenden Ende, ohne einen Platz im Himmel.
Kann man sich einen Platz im Himmel erkaufen? Vielleicht durch Leistung, durch Spenden, gute Taten oder eine christliche Taufe? Zu all den Dingen hat die Bibel ein eindeutiges Nein. Sie sagt vielmehr: Unsere Rettung ist ein Geschenk, das der lebendige Gott uns gibt. Sie sagt: Bekenne Jesus Christus deine Lebensschuld und bitte ihn um Vergebung deiner Sünden. Wer sich Jesus anvertraut, wird gerettet werden. Glauben Sie das? Nicht der Weltuntergang droht, sondern die ewige Verlorenheit aufgrund von nicht vergebener Schuld.
Thomas Lange
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- Worauf vertrauen Sie in Bezug auf das Erreichen des Himmels?
- Glauben Sie dem Wort Jesu und verlassen Sie sich ganz auf ihn!
- 1. Timotheus 1,15; 2,1-7