Freitag, 19. August 2022: Märchenschloss oder himmlische Herrlichkeit?
Rund 200 m über der Pöllatschlucht im Ostallgäu thronen Neuschwanstein und Hohenschwangau, die beiden Königsschlösser – das touristische Ziel Nr. 1 im Allgäu mit 1,4 Mio. Besuchern jährlich. Das sind im Sommer mehr als 6000 Besucher pro Tag! Bei Rundreisen beispielsweise von Chinesen in Deutschland ist Neuschwanstein ein absolutes Muss. Dieses Schloss ist schon viele Jahre auch ein beliebtes Puzzle-Motiv. Inzwischen gibt es eine entsprechende Biersorte, Regenschirme mit seinem Foto, Neuschwanstein-Leuchten u. v. m.
Initiiert wurde der Bau dieses Märchenschlosses vom »Märchenkönig« Ludwig II. Er wurde 1845 in München geboren und war König von Bayern. Während das Volk teilweise in großer Armut lebte, betrieb er den verschwenderischen Aus- oder Neubau seiner Schlösser und und nahm selbst wichtige Regierungsgeschäfte kaum wahr. Am 8. Juni 1886 erklärten ihn Ärzte für geisteskrank. Wenige Tage danach ertrank er mit seinem ihn begleitenden Arzt im Starnberger See. Von Ludwig II. blieben vor allem die Schlösser und Bauten, die von aller Welt bestaunt werden. Sein Leben aber kann uns kaum als Vorbild dienen.
Welch ein Gegensatz tut sich da gegenüber Jesus Christus auf! Dieser sagte von sich, dass er keinen Ort habe, wo er sein Haupt hinlegen könne (Lukas 9,58). Er hat auch nichts Materielles hinterlassen, was wir heute bewundern könnten. Aber sein Erbe ist trotzdem größer und schöner, als es jemals in dieser Welt zu finden wäre: Durch sein Sterben am Kreuz hat er es ermöglicht, dass Menschen das ewige Leben gewinnen können. Wer ihm sein Leben übergibt und in seine Nachfolge eintritt, darf einmal – nicht nur für einen flüchtigen Besuch, sondern für immer – bei ihm sein. Und seine unvergängliche himmlische Herrlichkeit überragt alles Irdische um ein Vielfaches.
Martin Reitz
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- Wer ist größerer Bewunderung wert: ein Erbauer von Märchenschlössern oder jemand, der uns ewiges Leben schenken kann?
- Bewunderung wäre zu wenig, es muss es zu einer bleibenden Beziehung kommen.
- Offenbarung 3,12