Sonntag, 21. August 2022: Aus bitter wird süß
Ein faszinierender Zug der menschlichen Geschichte aus biblischer Sicht ist, wie Gott die Bosheit des Menschen benutzt, um etwas Gutes daraus hervorkommen zu lassen.
In der alttestamentlichen Geschichte von Joseph verkauften seine Brüder ihn an Sklavenhändler und wollten ihn nie wieder sehen. Später wurde Joseph der zweimächtigste Mann in Ägypten und rettete seine Brüder vor dem Hungertod. »Ihr zwar, ihr hattet Böses gegen mich im Sinn; Gott aber hatte im Sinn, es gut zu machen« (1. Mose 50,20), beruhigte er seine Brüder, als sie seine Rache fürchteten. Der Apostel Paulus wurde wegen seines Glaubens inhaftiert und dadurch in seinem Wirkungskreis eingeschränkt. Während seiner Haft schrieb er fünf seiner neutestamentlichen Briefe, die bis heute eine weltweite und Jahrhunderte überdauernde Wirkung entfalten. Martin Luther wurde für vogelfrei erklärt. Niemand durfte ihm Unterschlupf gewähren. Jeder konnte ihn ungestraft töten. In seinem Versteck auf der Wartburg übersetzte er das Neue Testament ins Deutsche und hat uns damit einen unermesslichen geistlichen und sprachschöpferischen Dienst erwiesen. Der japanische Autor H. Tanaka berichtet in seinem Buch Mitten unter die Wölfe, wie aufgebrachte Bürger Bibelteile ins Meer versenkten. Zwei Exemplare ging einem Fischer ins Netz mit der Folge, dass er sein Vertrauen auf den Erlöser Jesus Christus setzte.
Das beeindruckendste Beispiel aber ist die Kreuzigung von Jesus Christus. Obwohl sein Richter Pilatus wiederholt seine Unschuld feststellte, wurde er zur Höchststrafe im römischen Rechtssystem verurteilt und grausam hingerichtet. Aber durch sein Leiden und Sterben am Kreuz wurde er zum Retter von Schuld und Gebundenheit und zum Mittler, der uns mit Gott versöhnt.
Gerrit Alberts
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- Warum gibt es so viel Bosheit und Bitterkeit in dieser Welt?
- Um dem Weg zu etwas Gutem von Dauer zu bahnen, musste ein hoher Preis bezahlt werden.
- 1. Petrus 1,18-21