Mittwoch, 07. September 2022: Im Schutz der Dunkelheit

Vor einigen Jahren arbeitete ich auf einer Missionsstation in Afrika. An einem Abend – die Sonne war längst untergegangen – kam die Mutter eines unserer Internatskinder zu unserer Tür. Sie bat mich, den Senior-Missionar an den Eingang zu holen. Das tat ich gerne. Danach verabschiedete ich mich. Ihre gedämpfte Stimme und die späte Uhrzeit ließen mich ahnen, dass etwas vorgefallen war, von dem möglichst kein Unbeteiligter erfahren sollte.

Unser Tagesvers berichtet ebenso von Begegnungen, die nach Sonnenuntergang vonstatten gingen. Es waren Kranke, die zu später Uhrzeit noch zu Jesus gebracht wurden. Es mag mehrere Gründe gegeben haben, dass die Dorfbewohner bis zur Dunkelheit warteten. Vielleicht war es leichter, im Schutze der Dunkelheit mit der Not zu Jesus zu kommen. Die damals üblichen Öllampen erhellten nur das Allernötigste. Vielleicht war es auch nur der Tatsache geschuldet, dass man tagsüber seinem Broterwerb nachging und erst abends Zeit für andere Angelegenheiten fand. Aber nehmen wir einmal an, dass es auch das eine oder andere Unschöne zu bereinigen gab, weil man wusste, dass auch da Jesus helfen konnte. Blieb das Unangenehme bisher hinter Mauern und im Dunkeln verborgen, so war es nun an der Zeit, sich Jesus zu offenbaren. Ja, jeder von uns darf aus seiner persönlichen Dunkelheit, wo sich ganz sicher im Laufe der Zeit manches aufgehäuft hat, zu Jesus kommen. Jeder darf vor Jesus das bringen, was sonst keiner zu sehen bekommt. Die erlebten Kränkungen, das zerbrochene Selbstwertgefühl, die eigenen Fehler und Sünden, all das darf jeder zu Jesus bringen. Bei ihm können wir über unsere Schattenseiten sprechen.

Heute ist der richtige Tag dafür. Jesus hört zu. Er möchte heilen. Dann darf es wieder hell und fröhlich werden.

Stefan Taube
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Frage
Gibt es etwas in Ihrem Leben, was Sie bedrückt?
Tipp
Sprechen Sie mit Jesus darüber und bekennen Sie ihm alles – dann wird es hell.
Bibellese
Johannes 3,1-17

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