Donnerstag, 29. September 2022: Äthiopische Kreuze
Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche hat viele eigenständige Kunstwerke. Davon sind wohl die verschiedenartig verzierten Kreuze am bekanntesten. Diese »Segnungskreuze« haben am unteren Teil des Stiels weitere Verzierungen, die an den Bart eines Schlüssels erinnern.
Sobald ich ein solches Segenskreuz sehe, muss ich daran denken, dass der Herr Jesus Christus mit seinem Kreuzestod den Gläubigen nicht nur das ewige Leben schenkte, sondern uns auch mindestens zwei Schlüssel gegeben hat, um zu Gottes Ehre zu leben.
Den ersten Schlüssel zeigt uns der Apostel Paulus im ersten Brief an die Gemeinde in Korinth: »Ob ihr nun esst oder trinkt oder irgendetwas tut, tut alles zur Ehre Gottes« (1. Korinther 10,31). Wir sollen alle Tage, und zwar jeweils den ganzen Tag, zur Ehre Gottes handeln, nicht nur während unserer kurzen morgendlichen Besinnung. Das ist doch eine klare Verpflichtung, uns voll einzusetzen und mit Begeisterung unsere Aufgabe zu erfüllen, wie groß oder gering diese auch immer in den Augen der Menschen erscheinen mag. Mit diesem Schlüssel können wir die Schatzkammer göttlicher Hilfe öffnen, deren Schätze wir dann zu seiner Ehre für die uns anvertrauten oder nahestehenden Menschen verwenden dürfen.
Der zweite Schlüssel zu einem erfüllten und auch beispielhaften Leben in dieser Welt liegt in der Aufforderung von Kolosser 3,15: »Seid dankbar!« Das gilt auch für alles und für immer. Denn wenn unser liebender Vater uns etwas schickt, kann es nur zu unserem Guten sein, auch wenn wir es oftmals nicht oder nicht gleich einsehen können. Jemand, der seinen Sohn für uns hat sterben lassen, kann uns nichts Nachteiliges schicken, zumal er doch auch allmächtig ist und alles kann.
Martin Grunder
- Was sieht Ihre Umwelt bei Ihnen?
- Zu Schlüsseln werden die Kreuze nur, wenn wir an den glauben, der am Kreuz für uns starb.
- Philipper 4,4-9