Donnerstag, 02. März 2023: Ein Held der anderen Sorte

Der indische Philosoph Mangalwadi beschäftigt sich mit dem christlichen Einfluss auf unsere Wertvorstellungen. Sein Buch trägt den Untertitel: Die Bibel als Herzstück der westlichen Kultur. Er untersucht u. a., wie sich der Heldenbegriff seit der griechischen und römischen Antike gewandelt hat. Von einem klassischen Helden erwartete man, dass er durch List, Kraft und kluge Allianzen andere besiegte und unter seine Herrschaft brachte. Das Heldentum Jesu allerdings war anderer Art: Es ersetzte Brutalität durch Liebe, Stolz durch Sanftmut, die Herrschaft über andere durch aufopfernden Dienst an ihnen.

Richard Kirkland war Soldat im amerikanischen Bürgerkrieg und von daher eher ein Kandidat für das antike Verständnis von Heldentum. In der Schlacht von Fredericksburg lagen sich 1862 die feindlichen Armeen gegenüber. Auf den Schlachtfeld zwischen den Stellungen lagen zahlreiche Verwundete, die den ganzen Tag nach Wasser schrien. Niemand wagte sich aus der Deckung, aus Angst, sofort unter Feuer genommen zu werden. Irgendwann hielt Kirkland es nicht mehr aus und fragte seinen Brigadegeneral Kershaw, ob er den Verdurstenden, die vor allem aus der feindlichen Armee stammten, Wasser bringen könne. Nach vielen Warnungen gab der Offizier schließlich nach, verbot aber dem Soldaten, ein weißes Taschentuch zu zeigen. Anstatt ins Kreuzfeuer zu geraten, konnte Kirkland eineinhalb Stunden lang die Verwundeten mit Wasser versorgen. Feind und Freund erkannten seinen heldenhaften Mut und ließen die Waffen schweigen.

Die Heldentat von Jesus Christus aber ist unvergleichlich: Er erlitt freiwillig einen schrecklichen Durst und schließlich einen qualvollen Tod, um uns das Wasser des Lebens zu bringen.

Gerrit Alberts
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Die Rettung, die Jesus aus Liebe für uns vollbrachte, bringt allen, die sich darauf einlassen, ewiges Leben.
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