Dienstag, 14. März 2023: Gewissensfrage

Sie kennen vielleicht die alte Geschichte von dem jähzornigen Bauern, der seinen Kettenhund erschoss, weil dessen Gebell ihn beim Schlafen störte. Dabei hatte das aufmerksame Tier nur angeschlagen, weil sich Räuber ins Haus geschlichen hatten, und die beendeten kurz darauf auch das Leben des Bauern. Es war daher sehr dumm von dem Bauern, seinen treuen Freund für immer zum Schweigen zu bringen und auf die Stabilität seiner Haustür zu vertrauen, die dieses Vertrauen offensichtlich nicht rechtfertigte.

Jeder Mensch hat einen solchen treuen Wächter. Das ist sein Gewissen. Zugegeben, es gibt Menschen, die ein so sensibles Gewissen haben, dass sie kaum jemals einen mutigen Schritt zu gehen wagen. Aber wenn Kinder unter der Obhut verantwortungsbewusster Eltern aufwachsen, werden sie meistens genügend Belehrung über das erhalten haben, was gut und was nicht gut ist. Das ist dann sozusagen die Messlatte, an der ihr Gewissen entscheidet, was Recht und was Unrecht ist. Leider gerät in unserer Welt dieses Messgerät allzu oft in Gegensatz zu dem, was wir wollen, weil wir es für gewinnbringend oder spaßig halten, oder sogar beides zusammen. Dann entbrennt in unserer Seele oft ein heißer Kampf. Doch äußerst gefährlich wäre es, mit unserem Gewissen so umzugehen, wie der Bauer mit seinem treuen Hund! Leider machen viele aber genau das.

Glücklicherweise brauchen wir diesen Gewissenskampf nicht allein auszufechten. Allerdings müssen wir, um handfeste Hilfe zu erhalten, den um Hilfe bitten, der uns unser Gewissen gegeben hat und es mit seiner Wahrheit immer wieder schärfen will: Gott. Wenn wir ihm die Leitung in unserem Leben überlassen, hat er versprochen, unserem Gewissen zu Hilfe zu kommen.

Hermann Grabe
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Frage
Wie reagieren Sie auf die Warnungen Ihres Gewissens?
Tipp
Je häufiger man seinem Gewissen folgt, umso deutlicher kann es uns den Weg zeigen.
Bibellese
Psalm 16

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