Montag, 15. Mai 2023: Vor 250 Jahren – Geburt des Fürsten Metternich

Meine Frau und ich besuchen öfter das Schloss Johannisberg bei Rüdesheim. Es liegt oben auf der Bergkette, die sich dort parallel zum Rhein hinzieht und eine der besten Weinlagen Deutschlands gegen den Nordwind abschirmt. Man hat von dort eine wunderbare Aussicht auf den Rhein. Goethe hat gemeint, es sei eine der schönsten Lagen Deutschlands, und ich glaube, er hat recht. Es gehörte einmal dem Fürsten Metternich.

Als alter Koblenzer war Metternich »Reichsdeutscher«. So nannte man damals die Leute, die weder habsburgisch noch preußisch waren. Sie fanden oft ihren Platz im Leben in der habsburgischen Verwaltung. In der machte Metternich seine Karriere und stieg schließlich zum Staatskanzler auf. Die Aufgaben, vor die er sich gestellt sah, waren gewaltig. Er hatte sich mit dem damaligen Ungeheuer Europas, mit Napoleon, auseinanderzusetzen und half mit, an der Seite Russlands, Preußens und weiterer Staaten, ihn zu besiegen. Dann aber kam seine größte Aufgabe: Europa musste danach neu geordnet und Frieden musste geschaffen werden. Unter Metternichs Führung gelang es, auf dem »Wiener Kongress« diese Aufgabe zu lösen. Die Beschlüsse, die dort gefasst wurden, brachten Frieden für ein Menschenalter. Die lange Friedenszeit war ganz wesentlich Metternich zu verdanken.

»Frieden ernährt, Unfrieden verzehrt.« So hat es damals ein Zeitgenosse auf eine Formel gebracht. Das gilt auch heute noch. Christen sollten ernsthaft und anhaltend für den Frieden beten und für alle Personen, die sich in verantwortlicher Position der Erhaltung des Friedens widmen, egal, für welches Land sie handeln (1. Timotheus 2,1). Und was uns selbst betrifft, so stehen wir alle in der Pflicht, zuerst den Frieden mit Gott und dann aber auch mit allen anderen zu suchen.

Karl-Otto Herhaus


Frage
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Bibellese
1. Samuel 25

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