Sonntag, 09. Juli 2023: Außen hui und innen pfui, Markus 7,23

Unser fünfjähriger Sohn soll die im Kinderzimmer verstreuten Socken ordentlich in den Schrank räumen, bevor er hinaus auf den Spielplatz darf. Kurz darauf stürmt er nach draußen, das Zimmer tipptopp aufgeräumt. Meine Erziehung trägt Früchte, freue ich mich. Doch ein kurzer Blick in den Schrank zerstört meine Illusion: Socken tummeln sich wild durcheinander zwischen Unterhosen, T-Shirts und Hosen. Zimmer hui, Schrankinnenleben pfui. Ich ärgere mich über sein Verständnis von Ordnung, über die zusätzliche Erziehungsarbeit für mich und über meine Gutgläubigkeit.

Die Situation erinnert mich an den oben zitierten Bibelvers. Er beschreibt das Innere des Menschen als Schaltzentrale, als Ausgangspunkt für jedes Handeln, Denken und Empfinden. Die Moralapostel zur Zeit Jesu führten äußerlich betrachtet ein mustergültiges Leben. Sie hielten an Traditionen und religiösen Ritualen fest, betonten Gutestun und gaben großzügige Spenden. Doch Jesus verurteilte ihre Fassade aufs Schärfste, denn ihr Herz war voller Boshaftigkeit, Habsucht, Neid, Streit, Hochmut, Geiz, Egoismus. Außen hui, innen pfui. Es wird klar: Gott ist nicht gutgläubig und hat keinen Gefallen an einem äußerlich vorbildlichen Leben, wenn das Innere des Menschen schmutzig ist.

Jetzt mal ehrlich, wenn wir die Schranktüren unserer Herzen öffnen, sieht es da nicht auch bei uns unaufgeräumt aus? Vielleicht ist da sogar mehr als nur ein Durcheinander, vielleicht kommen schlimme und üble Dinge ans Licht. Doch Gott möchte an unser Innerstes, um dort gründlich aufzuräumen und sauber zu machen. Und dann werden wir nicht nur von außen, sondern auch von innen »hui« sein. Das macht mir Mut, mit allem Dreck zu ihm zu gehen. Kommen Sie mit!

Dina Wiens


Frage
Wie halten Sie es mit Aufräumen und Saubermachen?
Tipp
Vergessen Sie Ihr Inneres nicht; lassen Sie Gott alles aufdecken und beseitigen!
Bibellese
Psalm 101,1-4

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