Freitag, 13. Oktober 2023: Hör auf! Hör zu!, Jeremia 10,1

Wenn der Wecker klingelt, hören wir auf zu schlafen. Wenn wir satt sind, hören wir auf zu essen. Und wenn der Feierabend gekommen ist, hören wir auf zu arbeiten. Ist es nicht merkwürdig, dass wir davon sprechen, dass wir mit einer Sache »aufhören«, wenn wir sie beenden? Was hat das denn bitteschön mit »hören« zu tun?

Unser Wort »aufhören« kommt wahrscheinlich daher, dass man z. B. bei Gefahr aufhorchte und sich regungslos verhielt. Man »hörte auf«, um die Gefahrenquelle zu entdecken. Oder man musste mit einer Beschäftigung aufhören, um auf jemanden zu hören. Wer gerade laut hämmert, muss damit aufhören und den Hammer ruhen lassen, wenn ein anderer ihm etwas mitteilen will. Daher hängen aufhören und aufhorchen unmittelbar zusammen. Dass zum aufmerksamen Zuhören volle Konzentration notwendig ist und Nebentätigkeiten stören, ist also offensichtlich so elementar, dass dieser Zusammenhang Eingang in unsere Sprache gefunden hat und wir ihn fast täglich zum Ausdruck bringen, ohne darüber nachzudenken.

Dieses Prinzip gilt aber nicht nur in unserem menschlichen Miteinander, sondern auch in Bezug auf Gott. Um auf Gottes Reden hören zu können, braucht es Ruhe und Aufmerksamkeit. Der lebendige Gott möchte sich uns mitteilen und in unser Leben sprechen, insbesondere durch die Bibel. Aber wenn unser Leben so laut und voll ist, dass wir nichts mehr hören, dringt sein Wort kaum durch. Daher ist es am besten, wenn man bewusst mit den alltäglichen Beschäftigungen aufhört, die Musik ausschaltet, das Handy weglegt und die Tür schließt, um in Gottes Wort zu lesen. Dann hat Gott die Möglichkeit, zu Ihnen zu sprechen – nicht akustisch hörbar, aber dennoch unmissverständlich zu Ihrem Herzen.

William Kaal


Frage
Womit müssen Sie aufhören, um auf Gott zu hören?
Tipp
Wer aufhört, kann zuhören.
Bibellese
Johannes 10,27-30

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