Sonntag, 23. Juni 2024: Gott, Leid und wir, Jesaja 38,17
»Es tut immer noch so weh«, sagte meine Bekannte, die im letzten Jahr ihren Mann verloren hat. »Auch wenn ich daran glaube, dass Gott alles gut macht, vermisse ich meinen Mann oft sehr. Auf der anderen Seite habe ich Gott in diesem Jahr erlebt wie nie zuvor. Einige gute Dinge sind passiert, die nicht stattgefunden hätten, wenn mein Mann noch bei uns gewesen wäre. Gott macht keine Fehler. Darauf will ich vertrauen und weiter an ihm festhalten.«
Trauer, Leid und Schmerz sind ein Teil unseres Lebens. Wir alle erleben sie, Christen und Nicht-Christen, der eine mehr, der andere weniger. Schon immer haben Menschen einen Widerspruch gesehen zwischen einem allmächtigen, liebenden Gott auf der einen und der Realität von Schmerz und Leid auf der anderen Seite. Leid und Gott – beides in Übereinstimmung zu bringen fällt wirklich schwer. Denn erst im Rückblick werden wir erkennen, wie alles zusammenläuft.
Der Atheismus hat scheinbar eine einfache Lösung für dieses Problem gefunden: Er verzichtet auf Gott. Wenn es keinen Gott gibt, dann muss man sich mit der Frage, warum schlimme Dinge passieren und Menschen sterben, die doch noch gebraucht werden, nicht auseinandersetzen. Es ist sowieso alles Zufall und läuft nach unpersönlichen, rein naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten ab. Es gibt keinen Sinn und keinen Plan. Doch das Problem dieses Ansatzes ist, dass man dadurch das Leid nicht aus unserer Realität herausreden kann. Auch Atheisten erleben Trauer und Schmerz. Und mit wem können sie diesen Schmerz dann teilen?
Wer an einen persönlichen Gott glaubt, der ist in schweren Zeiten nicht allein. Er versteht vielleicht sein Handeln nicht – aber er weiß, dass Gott sogar aus Leid Gutes hervorbringen und Trost schenken kann.
Elisabeth Weise- Wie reagieren Sie auf schwere Dinge in Ihrem Leben?
- Wer Gott aus seinem Leben ausklammert, steht am Ende mit allem alleine da.
- Hiob 38,1-20
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