Donnerstag, 22. Juni 2023: Gott ähnlich werden, Römer 8,29

Gott wusste schon von Ewigkeiten her, wer an ihn glauben würde, und wir wissen es nicht; aber wir sollen alle rufen, damit alle Berufenen hören, dass jetzt die Zeit zum Kommen angebrochen ist. Denn diese Leute sind zu nichts Geringerem berufen, als dass sie dem Sohn Gottes ähnlich werden sollen. ›Unmöglich!‹, denken viele. Der Sohn Gottes wird im Neuen Testament als der Schöpfer der Welt dargestellt. Er ist also größer als das von ihm erschaffene Universum, wie könnten wir ihm also ähnlich werden?

Das bedeutet sicher nicht, ihm an Macht und Allwissenheit zu gleichen, sondern seiner moralischen Herrlichkeit ähnlicher zu werden. Friedrich Rückert, ein deutscher Dichter, hat dafür ein schönes Bild geschaffen, wenn er sagt: »Schön ist der Tropfen Tau am Halm und nicht zu klein, / der großen Sonne selbst ein Spiegelglas zu sein.«

Wer schon einmal nach Aufgang der Sonne über eine Wiese gegangen ist, hat die endlose Zahl funkelnder Tautropfen gesehen, die je nach dem Winkel zur Sonne in allen Regenbogenfarben leuchten. Mag der Tropfen auch winzig klein sein, vielleicht nur einen Millimeter groß – oder noch viel kleiner -, er ist in der Lage, als Spiegelglas der riesigen Sonne zu dienen. Könnte man ihn mit einem Mikroskop untersuchen, so würde man ein genaues und vollkommenes Bild der Sonne entdecken, und die hat einen Durchmesser von 1,4 Millionen km.

So muss man unseren Tagesvers verstehen. Der Tropfen kann ein so vollkommenes Bild der Sonne liefern, weil er ganz und gar durchscheinend und ohne stumpfe Flecken ist. Doch gerade das ist unser Problem, diese zahllosen trüben Stellen, die nicht die Sonne widerspiegeln. Die müssen beseitigt werden, wozu uns Gott helfen möge.

Hermann Grabe
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Frage
Wie heißen Ihre trüben Stellen?
Tipp
Durch das Anschauen von Christi Herrlichkeit werden wir verändert.
Bibellese
2. Petrus 1,3-11

Mittwoch, 21. Juni 2023: Dornröschenschlaf im Stahltank, Römer 5,12

Scottsdale – eine sterbenslangweilige Stadt in der Wüste Arizonas (USA). Aber dort warten fast 200 Tote auf ihre Wiederbelebung. Sie lagern in Stahltanks in Flüssigstickstoff bei minus 196 Grad Celsius. So werden sie vor dem biologischen Verfall bewahrt. Vorher wurde den frisch Verstorbenen das Blut abgepumpt und Frostschutzmittel in den Kreislauf geleitet, damit sich in den Zellen keine Eiskristalle bilden. Bis zu 200 000 Dollar haben diese Menschen vor ihrem Tod für ihren Aufenthalt in der »Kältekammer des ewigen Lebens« bezahlt. Ihre Hoffnung ist, dass die Wissenschaft irgendwann so weit sein wird, aufgetauten Körpern wieder Leben einhauchen zu können, und ein neuer Lebenszyklus folgen kann.

Was ist davon zu halten? Ist das eine echte Chance auf »ewiges Leben«? Wer sich für diese Form der Konservierung entscheidet, ignoriert grundlegende Wahrheiten der Bibel: Diese sagt, dass die eigentliche Ursache des Todes die Sünde ist. Und da alle Menschen sündigen, sind alle zum Tod verurteilt, ob eingefroren oder nicht.

Um den Tod wirklich zu besiegen, muss man daher die Sünde besiegen. Doch diese Fähigkeit besitzen wir nicht. Allerdings gibt es einen echten Ausweg. Der Sohn Gottes, Jesus Christus, wurde Mensch, blieb aber sündlos. Als Sündloser hat er die Sünden der Menschen auf sich genommen, dafür das Todesurteil am Kreuz ertragen und dort für jede Sünde bezahlt. Damit hat er tatsächlich den Tod besiegt, weil er das Problem der Sünde gelöst hat. Daher kann er zusagen: »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben übergegangen« (Johannes 5,24).

Martin Reitz
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Frage
Wie wollen Sie das ewige Leben erreichen?
Tipp
Wer eine verlässliche Auskunft zum Leben haben will, muss den Erfinder des Lebens fragen.
Bibellese
1. Korinther 15,54-58

Dienstag, 20. Juni 2023: Meine Küchenschublade, 1. Korinther 14,33

Mit unserem Umzug vor einiger Zeit stand auch das Einräumen der neuen Küche an. Die leeren Schubladen und Schränke wollten mit Schüsseln, Töpfen, Geschirr und Besteck sinnvoll gefüllt werden. Nach reichlicher Überlegung hatte endlich jedes Teil einen festen Platz: die Teller neben den Gläsern, Schüsseln und Schälchen beisammen.

Doch dieser Zustand hielt leider nicht von alleine an. Wie schnell gesellte sich zu dem schönen Geschirr die kleine Vase und direkt daneben die offene Tüte Walnüsse! Bald gefolgt von der offenen Kekspackung. Irgendwann war von dem schönen Geschirr beim Öffnen der Schublade nicht mehr viel zu sehen.

Aufräumen – ständig verbringen wir Zeit damit, Ordnung zu schaffen und die Dinge wieder an ihren richtigen Platz zu bringen. Wir achten auf äußere Ordnung und wollen damit vielleicht auch bei anderen punkten. Aber räumen wir auch unser Inneres auf? Haben sich in unserem Leben vielleicht schlechte Angewohnheiten wie ein rauer Umgang mit unseren Mitmenschen oder das permanente Abgelenktsein durch soziale Medien eingeschlichen? Vielleicht kämpfen wir mit einem Geflecht aus Lügen, das bald aufzufliegen droht?

Gott möchte uns Menschen helfen, unser Leben in Ordnung zu bringen. Das ist nicht immer angenehm. Denn dabei kommt es auch vor, dass wir uns von Dingen trennen müssen. Es gibt nämlich Verhaltensweisen, die Gott nicht gefallen. Die Bibel nennt sie Sünde. Nur wenn wir diese Sünden Gott nennen und ihn bitten, uns zu vergeben, kann wahre Veränderung stattfinden, und unser Inneres wird wirklich grundlegend aufgeräumt. Diese neue Ordnung führt uns zu einem tiefen Frieden mit Gott.

Ann-Christin Bernack


Frage
Sind Sie bereit, mit Gott Ihr Leben aufzuräumen?
Tipp
Aufräumen ist wichtig und – befreiend.
Bibellese
Markus 10,17-28

Montag, 19. Juni 2023: Blaise Pascal

Heute vor 400 Jahren, am 19. Juni 1623, wurde Blaise Pascal, einer der führenden Denker seiner Zeit, in Frankreich geboren. Neben seinen mathematischen und naturwissenschaftlichen Studien wurde auch seinen philosophischen Schriften große Beachtung geschenkt. Pascal entwickelte eine Rechenmaschine, wurde Begründer der Wahrscheinlichkeitsrechnung und war gleichzeitig ein tief gläubiger Mensch mit einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus. Glaube und Verstand waren für ihn kein Widerspruch, sondern gehörten unbedingt zusammen. Er wehrte sich gegen beide Extreme – sowohl die Vernunft in Glaubenssachen auszuschließen als auch den Glauben durch die Vernunft einzugrenzen. Er war davon überzeugt, dass das Denken die Größe des Menschen ausmacht, gleichzeitig wusste er aber auch, dass man Gott nicht beweisen kann: »Es ist das Herz, das Gott spürt, und nicht die Vernunft. Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.« Der Schlüssel für eine tiefere Gotteserkenntnis war für ihn die Liebe zu Gott: »Weltliche Dinge muss man erkennen, damit man sie lieben kann. Göttliche Dinge muss man lieben, damit man sie erkennen kann.«

Gott lieben können wir aber nur, weil Gott uns zuerst geliebt und diese Liebe unter Beweis gestellt hat, indem er seinen Sohn Jesus Christus für uns gegeben hat. Unsere Liebe zu Gott ist die einzig richtige Reaktion auf seine Liebe zu uns. Wer Gott liebt, der wird ihn immer mehr verstehen und erkennen. Eine ganz neue Welt tut sich diesem Menschen auf. Eine Welt, die anderen trotz aller Klugheit und Bildung verborgen bleibt. Blaise Pascal war sich trotz seines außergewöhnlich scharfen Verstandes bewusst, dass er in den wesentlichen Fragen des Lebens im Dunkeln tappen würde, wenn Gott sich ihm nicht zu erkennen gegeben hätte.

Thomas Pommer


Frage
Auf welchem Weg suchen Sie Gott zu erkennen?
Tipp
»Göttliche Dinge muss man lieben, damit man sie erkennen kann.« (Blaise Pascal)
Bibellese
1. Johannes 4,7-16

Sonntag, 18. Juni 2023: Sehen und Erleben

Es ist ein Unterschied, ob man etwas nur vom Hörensagen kennt oder ob man es selbst erlebt hat. Die Eindrücke und Gefühle, die beim unmittelbaren Erleben entstehen, können beschreibende Worte nicht annähernd auslösen. Wer könnte etwa einen Sonnenuntergang am Meer so beschreiben, wie er nur mit eigenen Augen in tiefster Ergriffenheit erlebt werden kann? Selbst eine Fotografie ist stets weniger ausdrucksstark als die persönlich erlebte Realität.

Und trotzdem kann man das Entscheidende verpassen, selbst wenn man dabei gewesen ist. Abgelenkt durch irgendetwas Nebensächliches, durch mangelnde Empfindsamkeit oder gar Gleichgültigkeit. So war es bei vielen Menschen, die damals mit eigenen Augen gesehen hatten, was Jesus tat, und mit ihren Ohren gehört hatten, was er sagte. Ihr Herz war verschlossen, empfindungslos, obwohl die Weisheit Gottes mehr und viel deutlicher aus diesem Jesus zu ihnen sprach als zu seiner Zeit durch König Salomo, den Inbegriff von Weisheit in Israel. Es war mehr als unverschämt, dass sie dann auch noch ein besonderes Zeichen verlangten, durch das sich Jesus ihnen als von Gott gesandt beweisen sollte.

Doch es gab auch Menschen, die Jesus glaubten, seine Worte annahmen und ihm nachfolgten. Überraschenderweise waren darunter auch solche, die man als viel zu weit entfernt von Gott einstufte: Zöllner, Sünder, Huren, Ehebrecher usw. So weit entfernt wie einst die Königin von Saba, die von Salomo gehört und sich auf den weiten Weg zu ihm gemacht hatte, um ihn und seine Weisheit zu erleben. Erfüllt von vielen erstaunlichen Eindrücken kehrte sie zurück. Bei Jesus war »mehr als Salomo« und bis heute hat niemand übertroffen, was er für uns tat und welche Worte der Hoffnung er uns gegeben hat.

Joachim Pletsch
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Frage
Wie weit entfernt sind Sie von Jesus?
Tipp
Machen Sie sich auf, um ihn kennenzulernen und zu erleben! Er hat mehr zu bieten als irgendjemand anderes.
Bibellese
Lukas 11,27-32

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