Montag, 12. Juni 2023: Gott weiß alles

Gottes Weisheit ist allumfassend, nichts ist vor ihm verborgen. Er kennt unsere Wege. Er kennt auch unsere Worte. Der Tagesvers geht aber noch einen Schritt weiter. Gott hört nicht nur unsere Worte, er hat unsere Worte schon vernommen, bevor wir sie ausgesprochen haben. Denn er kennt alle unsere Gedanken.

Diese Tatsache hat weitreichende Konsequenzen. Wenn ich mit Gott reden möchte, muss ich nicht weit laufen. Ich muss kein Kirchengebäude aufsuchen. Ich muss auch nicht einen stillen Platz aufsuchen (obwohl das schon sehr nützlich sein kann). Ich kann zu ihm reden in der Hektik des Alltags, mitten im Gespräch mit Vorgesetzten oder Mitarbeitern. ln solchen Situationen sind es sicher keine langen Gebete, die ich an Gott richte. Manchmal ist es nur ein Satz oder nur ein Seufzer.

Denken wir an Nehemia, den Diener des Königs Artasasta (Artaxerxes). Er gibt uns ein eindrucksvolles Beispiel. Der König fragt Nehemia: »Warum ist dein Angesicht traurig?« (Nehemia 2,2). Und Nehemia antwortete: »Warum sollte mein Angesicht nicht traurig sein, da die Stadt, die Begräbnisstätte meiner Väter, wüst liegt …?« Und der König sprach: »Um was bittest du denn?« Da betete ich zu dem Gott des Himmels; und ich sprach zum König …« Zwischen Frage und Antwort blieben für Nehemia nur Sekunden. Aber diese kurze Zeit reichte aus, um ein Gebet zu Gott zu schicken. »Da betete ich zu dem Gott des Himmels.« Erst danach heißt es »… und ich sprach zum König.« Das weitere Gespräch beweist das Wohlwollen des Königs. Nehemias Gebet war also erhört worden, obwohl es nur kurz war. Das Verhalten Nehemias kann für uns eine Ermutigung sein, uns jederzeit an Gott zu wenden und mit seinem Eingreifen zu rechnen.

Rudolf Koch


Frage
Kennen Sie Situationen, wie sie Nehemia erlebte?
Tipp
Fassen Sie Mut, auch in den Situationen des Alltags Gott anzurufen!
Bibellese
Matthäus 6,5-15

Sonntag, 11. Juni 2023: Stiftung

Stiftungen sind eine feine Sache: Hierdurch wird Geld (häufig viel Geld) dauerhaft einem bestimmten, in der Regel gemeinnützigen Zweck gewidmet (also »gestiftet«). Durch die Erträge der gestifteten Vermögenswerte werden andere gefördert. So gelangen Notleidende in den Genuss des Geldes anderer, in der Regel wohlhabender Leute.

Stiftungen haben eine lange Tradition: Man kennt sie schon aus dem Altertum, und in Deutschland sind viele »Stifte« aus dem Mittelalter bekannt und existieren zum Teil bis heute fort.

Stiftungen sind in Mode: Seit den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts kann man bis heute im Durchschnitt einen stetigen Anstieg der jährlichen Stiftungsgründungen verzeichnen. Erstaunlich ist, dass die meisten privaten Stiftungen (4 von 5) zu Lebzeiten der Stifter gegründet werden, und nicht erst mit deren Tod. Durch eine solche Stiftung, die in der Regel an den Namen der Stifter gebunden ist, möchte man noch zu Lebzeiten – und über den Tod hinaus – dauerhaft ein Andenken schaffen und langfristig Gutes tun.

Eine viel größere, wirklich existenzielle Stiftung hat allerdings Gott eingerichtet. Er hat kein Geld gegeben, um uns in unserer Not zu helfen. Das hätte auch nicht ausgereicht, um Menschen von ihrem wirklichen Problem, der Sünde und dem Tod, zu erlösen. Er gab seinen eigenen, einzigen Sohn, Jesus Christus. An diesem hat Gott – anstatt an uns – sein gerechtes Urteil vollzogen, indem er das Todesurteil am Kreuz vollstreckte. Die Bibel macht deutlich: Der, der seine eigene Lebensschuld bekennt und glaubt, dass dieser Jesus auch für ihn jede Schuld gesühnt hat, hat ewiges Leben! Gottes Stiftungszweck ist also erreicht, wenn Menschen seine Gabe annehmen.

Markus Majonica
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Frage
Halten Sie sich in dem Sinne der göttlichen Stiftung für bedürftig?
Tipp
Ohne Gottes Gabe wären wir alle rettungslos verloren.
Bibellese
Römer 5,12-19

Samstag, 10. Juni 2023: Davon bekommt man nie genug!

Was für ein Jammer: beide Lämmer tot! Es waren zwei außergewöhnlich kräftige, männliche Ziegenlämmer, die zwei Tage vorher geboren waren und sofort sicher standen und meckerten. Jetzt lagen sie tot im Heu, der Pansen fühlte sich leer an. Die Mutterziege war erfahren und im besten Alter, das Euter prall gefüllt. Warum nur haben die Böcke beide nicht genug getrunken? Im Nachhinein war es nicht sicher zu sagen, aber wahrscheinlich waren die Zitzen verstopft, die Tiere hätten »gieriger« saugen müssen!

Die ersten 30 Stunden sind für alle Säugetiere und auch für den neugeborenen Menschen, wenn er natürlich ernährt werden soll, überlebenswichtig. In dieser Zeit gibt der mütterliche Organismus die sogenannte Kolostralmilch ab, die im Gegensatz zur späteren Milch weniger Milchzucker, eine andere Fettzusammensetzung und erheblich mehr Eiweiß enthält. Sie bewirkt einen gesundheitlichen »Rundumschutz« für das Neugeborene. Darum haben neugeborene Kinder nur ein Interesse: die mütterliche Brust, die ihnen mit der Milch wirklich alles bietet, was sie brauchen.

Und im übertragenen Sinn müssen wir längst Erwachsenen genau das von den Allerjüngsten lernen: »begierig« sein nach der unverfälschten Milch, mit der hier das Wort Gottes gemeint ist. Es ähnelt total der oben beschriebenen Kolostralmilch: Es baut uns innerlich auf und macht immun gegen alle schädlichen Einflüsse von außen.

Die Voraussetzung, um diese heilsame Begierde (evtl. wieder neu?!) zu bekommen, wird einen Vers vorher beschrieben: böse Dinge, geheucheltes Verhalten und übles Nachreden aus unserem Leben zu verbannen. So etwas schleicht sich immer wieder ein und wirkt wie der »Pfropfen« im Ziegeneuter, der für die Lämmer tödlich war.

Erwin Kramer
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Frage
Wie stark ist Ihr Bedürfnis, in der Bibel zu lesen?
Tipp
Wenn es nicht reicht, beten Sie wie David in Psalm 139!
Bibellese
Psalm 139,23-24

Freitag, 09. Juni 2023: Wie sieht es innen aus?

David war König in Israel um 1000 v. Chr. Er war auch Dichter von Liedern, in denen er seine Gedanken und Werte zum Ausdruck brachte. Im Psalm 101 drückt er aus, wie er darauf bedacht war, dass sich in seinem Land und in seiner Stadt nichts Unrechtes ausbreiten konnte. Richtigerweise fängt er bei sich selbst an, in seinem eigenen Königshaus. Und noch zentraler. Er begann in seinem Innersten. Es war ihm wichtig, eine verlässliche Person zu sein, die sich nichts zuschulden kommen lassen wollte. Daher achtete er auf die Einflüsse, die an ihn herangetragen wurden. Diese Klarheit sollte sein Handeln bestimmen.

Ja, könnte man denken, wer ein Land regiert, sollte ehrlich und aufrichtig sein. Es gibt genug böse Machenschaften und Korruption in dieser Welt. Ein Regent, der verlässlich ist, tut einem Volk gut. Was im Großen gilt, ist aber auch im Kleinen von Bedeutung. Jeder von uns hat gewissermaßen eine »Königsherrschaft«. Wir regieren unser eigenes Leben. Gott gibt uns dazu Freiheit und Verantwortung. Ob mein Leben gelingt, hängt sozusagen von meiner »Regierung« ab. Ich muss darauf achten, welche Gedanken in mir vor sich gehen, und selbst entscheiden, welche Einflüsse mein Tun bestimmen sollen. Entsprechend wird sich mein Lebensweg gestalten.

David versuchte täglich, sich vor Gott neu auszurichten. Jeden Morgen betete er, um den Tag mit Gott zu durchleben. Ihm war sehr bewusst, dass er viele Fehler machte, und er bekannte diese vor seinem Gott. Er las gerne in der ihm verfügbaren Bibel, um Gott besser kennenzulernen. Das sollten wir auch tun, um zu wissen, was unser Schöpfergott von uns möchte. Das wird unser Leben auf die Ewigkeit ausrichten, denn ohne Gott kommen wir nicht ans Ziel.

Manfred Herbst


Frage
Welche Gedanken treiben Sie an?
Tipp
Aufrichtigkeit im Herzen wird Sie einen guten Weg führen.
Bibellese
Psalm 101

Donnerstag, 08. Juni 2023: Musik, die uns Beine machen will

Die Bibel berichtet manchmal von dramatischen Ereignissen, in denen sofortiges und schnelles Handeln überlebensnotwendig war. So passierte das bei dem Mann Lot, der von Engeln aus seiner Wahlheimatstadt Sodom gedrängt wurde, damit nicht auch er durch den angedrohten Schwefel- und Feuerregen ums Leben kam. Er sollte seine Haut so schnell wie möglich in Sicherheit bringen, denn Gott wollte ihn verschonen. Aber Lot zögerte. Zu stark war er in dieser bösen Stadt verwurzelt. Die Engel mussten ihn und seine Angehörigen quasi dort herausziehen und ihm befehlen: »Rette dich, es geht um dein Leben!« Da rannte Lot und erreichte rechtzeitig einen sicheren Ort.

Wenn es um unser Seelenheil geht, dann ist ebenfalls höchste Eile geboten. Aber was kann uns in Bewegung setzen? Der Komponist Johann Sebastian Bach nutzte dazu treffend die Musik. In seiner Johannes-Passion beschreibt Bach die Gefangennahme, die Verurteilung und Kreuzigung von Jesus Christus. In der Arie »Eilt, ihr angefochtnen Seelen« ist es ihm musikalisch hervorragend gelungen, uns aufzufordern, zu dem Gekreuzigten zu fliehen. Der Zuhörer wird dabei förmlich vom Stuhl gerissen durch die schnellen Läufe der Streichinstrumente sowie durch den dringlichen Appell der Bassstimme: »Eilt, ihr angefochtnen Seelen, / geht aus euren Marterhöhlen!« Immer wieder wirft der Chor die Frage ein: »Wohin, wohin?« Die Antwort: »Nehmet an des Glaubens Flügel, / flieht zum Kreuzeshügel Golgatha, / eure Wohlfahrt blüht allda!«

Bach kannte das Evangelium. Rettung und Wohlergehen für die schuldbeladene und bekümmerte Seele finden wir allein bei dem gekreuzigten Sohn Gottes. Hier können wir allen Ballast loswerden. Wozu noch zögern? Auf nach Golgatha!

Arndt Plock
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Frage
Was bremst Sie aus, bei Jesus noch heute Ihre Zuflucht zu suchen?
Tipp
Nehmen Sie sich mal einen Abend Zeit für die Johannes-Passion!
Bibellese
1. Mose 19,1-29

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