Mittwoch, 02. Oktober 2024: Fenster ins Markusevangelium (10), Markus 10,24

Irgendwo Mitglied zu werden, ist in den meisten Fällen ziemlich einfach, ob es nun um eine politische Partei geht, eine Gewerkschaft oder einfach um den Obst- und Gartenbauverein. Man muss nur einen Antrag stellen und braucht in der Regel keine besonderen Qualifikationsnachweise, um dann aufgenommen zu werden. Fast jede Organisation ist daran interessiert, mehr Mitglieder zu bekommen, weil man sich davon mehr Einnahmen, mehr Rückhalt und z. T. auch ehrenamtliche Mitarbeit verspricht. All das trägt letztlich nämlich dazu bei, dass man seine gesellschaftliche Relevanz erhöht und vielleicht auch mehr Einfluss gewinnt. Manchmal sind es aber auch einfach Geselligkeit und Austausch zwischen Menschen, mit denen man sich »bereichern« möchte.

Zur Zeit Jesu waren im Volk Israel viele daran interessiert, ins Reich Gottes zu kommen. Damit verband man die Erwartung, dass sich Gottes Herrschaft endgültig in dem Land durchsetzt, das Gott den Juden versprochen hatte. Dann würde endlich Frieden sein, so hoffte man, und dann könnte man endlich ungestört und ohne Gefahr den Segen genießen, den Gott seinem Volk versprochen hatte.

Als dann aber Jesus verkündete, dass man dazu von seinen Sünden umkehren und an den Retter glauben musste, den Gott zu seinem Volk gesandt hatte, wurde deutlich, dass es viel schwerer war als gedacht, denn viele erfüllten gar nicht diese Voraussetzung und waren auch gar nicht dazu bereit. Mit der Aussage im Tagesvers bezog sich Jesus auf solche, die sich auf ihren Reichtum verließen, doch der zählt bei Gott nicht, sondern einzig und allein, ob man Gott selbst über alles in seinem Leben stellt und ihn liebt und ehrt (vgl. Markus 12,28-34). Erst dann erweist man sich als würdig.

Joachim Pletsch
Frage
Wie sieht es mit Ihrem Verhältnis zu Gott aus?
Tipp
Bitten Sie Jesus, dass er Sie passend dafür macht, in das Reich Gottes hineinzukommen.
Bibellese
Markus 10,17-31; 12,28-34

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Dienstag, 01. Oktober 2024: Wenn das Alter unerträglich scheint, Apostelgeschichte 16,28

Ein aggressiver Hirntumor plagt den älteren Mann schon viele leidvolle Wochen. Die Aussichten auf Heilung sind düster. Die Krankheit schreitet weiter fort. Aber niemals will er ein hilfloser Pflegefall werden. Zur Not liegt ja noch seine Pistole einsatzbereit in einer Schublade. – Eine alte alleinstehende Dame klagt über die täglichen Gelenkschmerzen. Sie kann kaum noch ihre Wohnung verlassen. Im Haushalt bleibt vieles liegen, sie schafft es einfach nicht mehr. Aber einen Umzug ins Altenheim will sie unbedingt verhindern. Zur Not hat sie genügend Schlaftabletten zu Hause.

Den Statistiken lässt sich entnehmen, dass die Anzahl der Selbsttötungen mit steigendem Alter zunimmt. Was aber treibt diese Menschen zu einem solchen Schritt? Ist es die Verzweiflung angesichts ihrer immer schlechter werdenden Gesundheitslage? Vielleicht auch ein Gefühl grenzenloser Einsamkeit, wenn Angehörige und Nachbarn wegfallen oder die Frage nach dem Sinn eines betagten Daseins, wenn ein Tag dem anderen gleicht – mit gähnender Eintönigkeit. Mancher mag auch vor den rasanten Veränderungen in Technik und Gesellschaft kapitulieren. Einem Menschen, der sich im Schockzustand nach einem Erdbeben das Leben nehmen wollte, rief der Missionar Paulus einst zu: »Tu dir nichts an!« Wenig später bekehrte sich dieser Mann zu Jesus Christus und bekam eine ganz neue Lebensausrichtung.

Es gibt ganz sicher viele Umstände, die dem Betroffenen das Weiterleben unerträglich erscheinen lassen. Doch wenn man sich gerade in einer solchen Krise Gott bewusst zuwendet, kann er auch einem äußerst verzweifelten Menschen eine gute Perspektive geben. Denn er schenkt dem, der ihm vertraut, ein Leben, das Krankheit, Schmerz und Leid überlebt und in die Ewigkeit hineinreicht.

Arndt Plock
Frage
Sind Sie der Verzweiflung nahe?
Tipp
Gott kennt jede Not.
Bibellese
Offenbarung 21,1-6

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Montag, 30. September 2024: Fenster ins Markusevangelium (9), Markus 8,29

Bei meinem Rentenantrag im vergangenen Jahr ging es u. a. auch um die Feststellung meiner Identität. Es musste sichergestellt sein, dass die eingereichten Formulare im Zusammenhang mit der richtigen Person stehen. Dazu reicht eine beglaubigte Kopie der Geburtsurkunde oder auch der Personalausweis aus, entweder online oder auch per behördlich bestätigter Kopie. Dahinter steht natürlich die Pflicht des Rentenversicherungsträgers sicherzustellen, dass später auch tatsächlich die Person die Rente erhält, die dazu berechtigt ist. Identitätsfeststellungen gibt es auch im Bank- und Versicherungswesen oder auch im Zusammenhang mit der Meldepflicht.

Auch in Bezug auf die Person Jesu war eine Identitätsfeststellung wichtig. Mit welchem Recht konnte er beispielsweise verlangen, dass seine Jünger ihren beruflichen Broterwerb aufgaben und mit ihm durchs Land reisten? War sein Anspruch, der verheißene Messias Israels und Retter der Menschen zu sein, berechtigt? Wenn sich Menschen auf Gedeih und Verderb auf ihn verließen, dann hing letztlich alles davon ab, ob seine Identität tatsächlich mit dem übereinstimmte, was er vorgab zu sein.

Mit der Frage im Tagesvers gab Jesus seinen Jüngern deshalb die Gelegenheit, zu seiner Identität Stellung zu nehmen. Der Nachweis seinerseits war längst geschehen, und sie hatten das hautnah miterlebt. Verheißungen erfüllten sich, sogar von Gott selbst war seine Identität als Sohn Gottes bestätigt worden. Aber es ging nicht nur darum, dass von seiner Seite her alles klar war; es war auch von höchster Bedeutung, dass ihm geglaubt wurde. Nur dann nämlich konnte man auch von seiner Identität profitieren und mit hineingenommen werden in die Erlösung, die durch ihn geschah. Und das ist bis heute so.

Joachim Pletsch
Frage
Was glauben Sie, wer Jesus ist?
Tipp
Davon hängt für Sie alles ab.
Bibellese
Markus 8,27-38

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Sonntag, 29. September 2024: Fenster ins Markusevangelium (8), Markus 7,37

Gehörlosigkeit ist – wenn keine gegenläufigen Maßnahmen getroffen werden können – ein schweres Schicksal. Ein normaler Spracherwerb kann nicht stattfinden und begrenzt die Kommunikationsfähigkeit des Betreffenden erheblich. Er wird als unfähig sich mitzuteilen wahrgenommen und ist gesellschaftlich isoliert. Die spontane Reaktion ist, ihn zu übergehen, um keine Mühe mit ihm zu haben. Heute gibt es dank Gebärdensprache und besonderer Ausbildung die Möglichkeit, Gehörlosen ein weitgehend normales Leben unter weniger schweren Bedingungen zu ermöglichen. Die eigentliche Ursache der Gehörlosigkeit jedoch kann meistens nicht beseitigt werden.

Als man einen Gehörlosen zu Jesus brachte, konnte dieser ihn vollständig heilen. Er berührte die Ohren und benetzte die Zunge des Geschädigten mit Speichel, blickte zum Himmel und sprach das Wort »Hefata« (= »Werde geöffnet«). Dann heißt es: »Sogleich wurden seine Ohren geöffnet, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig.« Die im Tagesvers beschriebene Reaktion der Zuschauenden bringt es treffend auf den Punkt: »Er hat alles wohlgemacht.«

Die Umstände dieser Heilung legen nahe, das Handeln Jesu an diesem Menschen auch sinnbildlich zu verstehen: Von Natur aus sind wir taub in Bezug auf Gott, zu ihm reden wir »nur mit Mühe«, wenn überhaupt. Doch durch Jesus können wir ihn verstehen, erfahren und begreifen, z. B. seine Liebe zu uns, und finden dann endlich Worte, um ihm zu danken, ihn zu loben und zu preisen. Der Blick zum Himmel und die Bitte, dass unsere Ohren geöffnet werden, wird zu einem Verstehen für alles führen, was Gott in seinem Sohn Jesus Christus getan hat, um uns aus unserem jämmerlichen Zustand der Kommunikationsunfähigkeit mit ihm zu befreien.

Joachim Pletsch
Frage
Sind Sie noch kommunikationsunfähig in Bezug auf Gott?
Tipp
Lassen Sie sich durch den Glauben an Jesus die Ohren öffnen und die Zunge lösen!
Bibellese
Markus 7,31-37

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Samstag, 28. September 2024: Fenster ins Markusevangelium (7), Markus 7,24

Spricht man davon, dass jemand im Rampenlicht steht, so meint man damit, dass er von allen wahrgenommen wird. Bei Künstlern, Popstars und Politikern ist das so, aber auch in der digitalen Welt bei sogenannten Influencern. Manchmal geschieht das unfreiwillig, oft aber ganz bewusst, weil man sich Erfolg, Ruhm und ein besseres Geschäft davon erhofft. Doch diese Öffentlichkeit hat auch ihren Preis. Ständig muss man die Aufmerksamt rund um die eigene Person aufrecht erhalten und seiner Community gegenüber das halten, was man ihr verspricht. Auf die Dauer kann das belastend sein, mehr als man zuvor gedacht hat.

Jesus stand aufgrund seines göttlichen Auftrags seit Beginn seines Dienstes mehr und mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Und er war immerhin mit dem hohen Anspruch angetreten, der seit Langem erwartete Messias zu sein. Dass dieser Anspruch berechtigt war und dass er ihm völlig entsprach, wurde schon ziemlich bald deutlich. Jesus predigte wie einer, der mit Gott vertraut war, er vollbrachte Wunder, heilte Kranke und weckte sogar Tote auf. Und doch bedeutete Öffentlichkeit nicht alles für ihn. Er hielt sich an das Prinzip, dass Gott vor allem im Verborgenen wirkt und bei denen wohnt, die zerschlagenen und gebeugten Geistes sind (Jesaja 57,15), aufgrund ihrer Schuld und Sünde, die sie bedrückt. Und die klärt man am ehesten in der Stille und Verborgenheit, wo man Jesus sein Herz öffnet und dann Heilung erfährt. Deshalb suchte Jesus oft die Zurückgezogenheit, um Einzelnen zu begegnen (siehe Bibellese).

Und doch konnte Jesus auch nicht verborgen bleiben, denn er war für uns alle zum Retter bestimmt. So wurde er schließlich aufs Kreuz erhöht, wo wir alle ihn bis heute sehen können, als er dort für unsere Sünden starb.

Joachim Pletsch
Frage
Was kann Ihnen Jesus bieten und bedeuten, über alle anderen hinaus, die »im Rampenlicht« stehen?
Tipp
Begegnen Sie ihm »im Verborgen« und schütten Sie Ihr Herz vor ihm aus! Er reinigt Sie von Ihren Sünden.
Bibellese
Markus 7,24-37

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