Donnerstag, 28. September 2023: Nachfolge, Markus 2,14

Die Reaktion des Zöllners Levi auf die Aufforderung Jesu, ihm nachzufolgen, ist so einfach wie konsequent: Er steht auf und folgt ihm nach. Mit dieser Begebenheit macht Jesus sehr deutlich, wie man ein Jünger Jesu wird und was Nachfolge bedeutet: Auf den Ruf folgt die Tat. Hier finden wir keinen langen Dialog, kein Ausräumen von Bedenken, kein Abwägen von Für und Wider. Es geht Jesus auch nicht um ein Lippenbekenntnis, sondern um eine Entscheidung und folgerichtiges Handeln. Wir finden hier keine Aufspaltung in Glauben einerseits und Tun andererseits. Das Vertrauen in den, der hier ruft, kommt darin zum Ausdruck, dass Levi das, was er bisher getan hat, beendet und alles aufgibt, um Jesus nachzufolgen.

Levi folgt hierbei keinem Programm, keinem Lehrsystem, keiner allgemeinen religiösen Erkenntnis oder einer Idee, ja, noch nicht einmal einer bestimmten Glaubensgemeinschaft, sondern der Person Jesu. Der deutsche Theologe Dietrich Bonhoeffer hat zu diesem Bibelvers in seinem Buch über die Nachfolge deshalb geschrieben: »Der Ruf in die Nachfolge ist also die Bindung an die Person Jesu Christi allein.«

Nachfolge ist also nicht kompliziert. Sie ist nicht nur eine Sache für besonders gute, religiöse oder kluge Menschen. Der Zöllner Levi war eher Sinnbild für einen egoistischen, raffgierigen, diesseitsbezogenen Menschen. Nachfolge ist einfach: Den Ruf Jesu hören und diesem Jesus gehorsam folgen. Und da dieser Jesus der Sohn Gottes ist, der Christus, hat er auch das Recht, zu rufen und Gehorsam einzufordern. Jesus muss hier nichts erklären oder sich irgendwie legitimieren. Er ruft aus der alten Existenz, die zurückbleibt, in eine neue Beziehung, in der er absolute Priorität hat.

Markus Majonica
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Frage
Wie hätten Sie reagiert, wenn Sie an Levis Stelle gewesen wären?
Tipp
Nichts könnte wichtiger sein, als dem Ruf Jesu zu folgen.
Bibellese
Matthäus 9,9-13

Mittwoch, 27. September 2023: Ist die Hölle eine Sehenswürdigkeit?, Markus 9,47-48

In New Mexico, USA, gibt es einen Nationalpark mit den sogenannten Carlsbad-Caverns, Tropfsteinhöhlen mit einer Tiefe bis zu rund 500 Metern. Im Eingangsbereich einer der Haupthöhlen wurde ein Weg in steilen Serpentinen errichtet, um den Zugang zur Höhle zu erleichtern, die jährlich von Tausenden von Besuchern besichtigt wird. Interessanterweise wird dieser Zugang zur Höhle auch als Road to Hell (Straße zur Hölle) bezeichnet.

So verständlich dieser Bezug auf die biblische Hölle auch ist, um den Anreiz für die Touristen etwas zu erhöhen, so wenig passend ist er, wenn man bedenkt, was die Hölle laut Bibel wirklich ist. Sie ist ein Ort, an den eigentlich keiner herantreten will. Sie ist auch keine Sehenswürdigkeit, die man nur besuchsweise in Augenschein nehmen könnte, um dann wieder unbehelligt ins Leben zurückzukehren. Die Hölle ist ein Ort ohne Wiederkehr. Sie ist den Menschen bestimmt, die für ihre Sünde und Schuld keine Vergebung und keinen Fürsprecher in Anspruch genommen haben.

Wenn die Bilder für die Hölle schon so drastisch sind (siehe Tagesvers), wie schreckenerregend wird dann ihre Wirklichkeit erst sein! Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass es der schlimmste Ort ist, den man sich vorstellen kann. Und sie mahnt dazu, ihn ernst zu nehmen als tatsächliche Bedrohung für jeden, der es versäumt, sich in seinem Leben hier auf Gottes Seite ziehen zu lassen. Das eigentlich gute Leben, das wir hier auf Erden zumeist genießen können, sollte uns nicht drüber hinwegtäuschen, dass es diesen schrecklichen Ort tatsächlich gibt. Keiner hat öfter davor gewarnt als Jesus selbst. Aber er ist auch derjenige, der uns vor der Hölle bewahren kann, denn er will jeden, der zu ihm kommt, retten und ihm ewiges Leben schenken.

Joachim Pletsch
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Frage
Wie ernst nehmen Sie es mit der Wahl zwischen Himmel und Hölle?
Tipp
Stellen Sie am besten sofort die Weichen auf den richtigen Kurs!
Bibellese
Offenbarung 14,7-13

Dienstag, 26. September 2023: Die Dorflinde, Apostelgeschichte 10,42

Durch einen Zeitungsartikel »Wenn Dorflinden erzählen könnten« wurde mein Interesse geweckt, mich mit Linden zu beschäftigen. Diese Bäume können sehr alt werden, tauchen des Öfteren in Bezeichnungen von Gaststätten (z. B. »Zur Linde« oder »Unter den Linden“) auf und haben in Dörfern als markante Punkte früher eine bedeutende Rolle gespielt. So war in Kierspe-Rönsahl (Sauerland) 1824 eine uralte Dorflinde gefällt worden, unter der von der dortigen Gerichtsbarkeit etliche Schicksale von Menschen entschieden worden waren. Manche Bäume wurden daher auch »Gerichtslinde« genannt. An der Göttinger Gerichtslinde wurde am 20. Januar 1859 die letzte öffentliche Hinrichtung durch das Schwert in Norddeutschland vollzogen.

Wie froh bin ich, dass ich heute eine Linde bewundern kann, ohne dies gleich mit einem solchen Gericht zu verbinden! Und doch erinnert mich eine Linde daran, dass es einmal durch den von Gott verordneten Richter Jesus Christus ein gerechtes Gericht geben wird, was zeitliche Dinge betrifft, die aber ewige Auswirkung haben. Er, der selbst am Kreuz für unsere Sünden, also Straftaten, starb, damit wir unbehelligt bleiben können, er wird auch der gerechte und unbestechliche Richter aller Menschen sein!

Wer jedoch vorher die Schuldfrage mit ihm geklärt hat, der wird schon jetzt freigesprochen und muss gar nicht mehr vor diesem »letzten Gericht« erscheinen. Denn der zukünftige Richter ist jetzt noch unser Retter, wenn wir mit allem zu ihm kommen, ihm unsere Sünden bekennen und für uns in Anspruch nehmen, dass er an unserer Stelle im Gericht am Kreuz bestraft wurde. Dann wird der Freispruch wirksam, und unsere Gedanken können sich darauf richten, wie viel Gutes uns daraus noch erwachsen wird.

Martin Reitz
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Frage
Sind Sie schon freigesprochen?
Tipp
Nur wenn der Richter Ihr Retter ist, entkommen Sie dem Gericht.
Bibellese
Prediger 12,13-14

Montag, 25. September 2023: Umzug, Johannes 14,2

Neben dem Haus meiner Schwiegereltern steht ein altes Bauernhaus. Bis vor ein paar Jahren wohnte in diesem Haus eine nette Frau, die ich nur als alte Dame kennengelernt habe. Neben vielem, was man über sie schreiben könnte, sticht heraus, dass sie niemals einen Umzugskarton füllen musste, zumindest nicht für sich selbst. Ihr gesamtes Leben, Kinderbett, Kräutergarten und Keramik-Teetassen, lebte sie in diesem einen Haus. Verblüffend, oder?

Gerade leben meine Frau und ich in Amerika. Mit 25 Jahren ist dies schon meine siebte Bleibe mit mindestens einem halben Jahr Aufenthalt. Als wir ankamen, war für uns alles fremd. Aber wir wurden überschüttet mit Freundlichkeit. Jemand brachte ein Kinderbett für unsere kleine Tochter und baute es auf, jemand anderes brachte Spielzeug, und sogar ein Auto stand vor unserer Tür, das wir kostenlos nutzen durften – für unseren gesamten Aufenthalt – neun Monate! Wie wir später erfahren sollten, waren viele bis kurz vor unserer Ankunft mit Streichen, Säubern und Möblieren der Wohnung beschäftigt. Wir waren überwältigt. Was für ein Service!

Ohne dass wir es wussten, waren Leute dabei gewesen, uns eine »Stätte«, eine Wohnung zu bereiten. Ich musste an die Worte Jesu denken: »Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.« Jesus Christus spricht hier davon, dass er in den Himmel geht, um einen Ort für seine Nachfolger zu bereiten. Das tat er nicht, indem er ein Willkommensschild an die Himmelstür hing, sondern indem er durch sein Sterben an einem blutigen Kreuz die Tür zu Gott öffnete, die uns bis dahin verschlossen war. Wir alle werden eines Tages umziehen müssen, unser Leben auf der Erde ist begrenzt. Aber es kommt darauf an, wo wir empfangen und einziehen werden.

Jannik Sandhöfer
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Frage
Wissen Sie, wo Sie ankommen werden?
Tipp
Es gibt nur zwei Orte in der Ewigkeit, die für Menschen bestimmt sind: Himmel oder Hölle.
Bibellese
Offenbarung 21,9-14

Sonntag, 24. September 2023: Blinde sehen und Taube hören, Matthäus 11,5

»Es gibt keine medizinische Erklärung dafür«, sagte die Ärztin ganz sachlich. Wir waren bereits in der dritten Klinik innerhalb von sechs Monaten. Hier teilte man uns mit, dass unsere Tochter hören könne. Erst einmal nichts Außergewöhnliches, aber man muss die Vorgeschichte bedenken: Geboren mit nur einem gesunden Ohr, teilten uns die Ärzte früh mit, dass unsere Tochter wohl kaum bis gar nicht hören kann: Das rechte Ohr fehlgebildet, der äußere Gehörgang fehlte vollständig, das linke war zwar ausgebildet, aber als schwerhörig eingestuft. »Sie wird Hörgeräte benötigen, auf beiden Seiten«, so die Aussage der Experten. Wir beobachteten unsere Tochter die nächsten Monate genau und hofften, dass sie doch besser hören könne, als behauptet wurde. Also suchten wir weitere Spezialkliniken auf. Die zweite Klinik bestätigte, dass wohl doch etwas Hörvermögen auf dem linken Ohr da wäre. Aber das konnte ja nicht sein, da nach der Geburt die Schwerhörigkeit festgestellt wurde. So fuhren wir zur dritten Klinik. Nach langen und ausgiebigen Tests teilte uns die Ärztin mit: »Ihre Tochter kann links einwandfrei hören!« Wie war das möglich?! Es gab keine medizinische Erklärung dafür, es war unlogisch. Es konnte einfach nicht sein. Die Tests zu Beginn waren umfangreich und deutlich, die Tests zum Schluss auch. Irrtum ausgeschlossen. Irgendwo dazwischen muss es geschehen sein – das Wunder!

In der Bibel lesen wir von Jesus, der von den Menschen geachtet wurde, weil er viele Wunder tat. Er machte Blinde sehend und Lahme gehend. Das gibt es heute nicht mehr. Oder doch? Die Ärzte und Experten können unserer kleinen Familie nicht erklären, wie das Hörvermögen unserer Tochter zustande gekommen ist. Aber die Bibel erklärt es uns ganz deutlich.

Tim Petkau


Frage
Was trauen Sie dem allmächtigen Gott zu?
Tipp
Wo unsere Hilfe zu Ende geht, ist Gott am Zug.
Bibellese
Markus 5,25-34

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