Donnerstag, 18. Mai 2023: Der himmlische Jesus

Wird der auferstandene Jesus mit dem himmlischen Jesus identisch sein? Ja, in Offenbarung 1,13-16 beschreibt uns der Apostel Johannes, wie er den erhöhten und verherrlichten Herrn gesehen hat: »… [ich sah] einen, der war einem Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert hervor, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht.« Das entspricht dem, was Jesus in Johannes 17,5 erbittet: »Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.« Bei seiner Wiederkunft wird Jesus als der Verherrlichte erscheinen, denn in Matthäus 24,30 heißt es: »… und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.« Daran wird deutlich, dass Jesus das Aussehen eines Menschen beibehalten hat, denn hier wird ausdrücklich vom Menschensohn gesprochen.

Wie werden Gläubige nach ihrer Auferstehung sein? Es ist geradezu unfassbar, was Jesus denen, die ihm angehören, zugesagt hat. In Johannes 17,22 betet Jesus zum Vater: »Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast …« Ebenso wie Jesus werden auch sie im Himmel mit Herrlichkeit überkleidet werden. Paulus schreibt davon in 1. Korinther 15,42-43: »Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit.«

Werner Gitt


Frage
Können Sie erahnen, wie viel wir Gott wert sind?
Tipp
Was Jesus noch mit uns vorhat, wird auch Sie betreffen, wenn Sie sich ihm anvertrauen.
Bibellese
Römer 8,38-39

Mittwoch, 17. Mai 2023: Prüft die Geister!

Wenn man noch Anfang vorigen Jahres und früher die Zeitungen aufschlug, füllte ein Ereignis die Blätter, natürlich auch die anderen Medien: Corona. Wahrscheinlich ist manchem von uns bewusst geworden, dass in Corona-Zeiten viele andere Sachen in den Hintergrund traten oder medial gar nicht mehr existierten. Das ist der Lauf der Welt. Aber die Welt der Medien ist nur die berichtete Welt. Hinter den Medien stehen Menschen, die uns zeigen, was sie selbst für richtig und wichtig ansehen. Es ist also ihre Weltsicht, die sie uns präsentieren.

Gesundes Misstrauen ist daher angebracht. Für gläubige Christen gilt die Mahnung des Apostels Johannes im Tagesvers umso mehr, denn wir leben in einer Zeit, in der viele Kräfte beharrlich und leider auch erfolgreich die noch vorhandenen christlichen Fundamente zu zerstören suchen. Nicht wenige urteilsfähige Mitmenschen werden so für die neuen Lehren gewonnen. Diese Gefahren hat eine kenntnisreiche Jüdin, die man leicht zu den eindringlichen Mahnern unserer Zeit einordnen kann, Hannah Arendt, so beschrieben: »Die Menschen haben sich in einer immer unverständlicher werdenden Welt darauf eingerichtet, jederzeit jegliches und gar nichts zu glauben …« (FAZ, 28.02.2020).

Das Prüfen, das Johannes anmahnt, setzt allerdings voraus, dass man mit der Wahrheit vertraut ist, die von Gott kommt. Wer sich nicht auf etwas Zuverlässiges, ewig Gültiges ausrichtet, ist letztlich dazu verdammt, im Hin und Her der Meinungen und Informationen haltlos umhergetrieben zu werden. Mit der Bibel jedenfalls kann man lernen, wie man die Dinge aus göttlicher Perspektive betrachtet. Und fähig wird zu erkennen, welcher Geist hinter all dem steht, was an mich herangetragen wird.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Woran halten Sie sich im Trubel der Meinungen und Desinformation?
Tipp
Man sollte alles an dem Maßstab prüfen, der von dem gegeben wurde, der alles kennt und durchschaut.
Bibellese
1. Johannes 4,1-6

Dienstag, 16. Mai 2023: Im Rückspiegel

Ich halte mich selbst für einen ganz passablen Autofahrer. Ich bilde mir ein, jedenfalls ganz überwiegend die Verkehrsregeln zu beachten. Doch wenn ich im Rückspiegel einen Polizeiwagen entdecke, werde ich dennoch etwas nervös und überprüfe sofort meine Fahrweise, um ja nicht negativ aufzufallen. Denn während meiner Ausbildung habe ich einmal mehrere Stunden einen erfahrenen Polizisten im Streifenwagen begleitet. Seitdem weiß ich, was ein geübter Ordnungshüter auch bei Dunkelheit und auf Distanz alles sieht: ob der Gurt angelegt ist, ob der TÜV abgelaufen ist, usw. Das Bewusstsein, unter Beobachtung der Polizei zu stehen, führt bei mir zum Überdenken und bei Bedarf zum Korrigieren meines Fahrverhaltens. Denn die Polizei hat die Aufgabe und die Autorität, Fehlverhalten festzustellen und mich gegebenenfalls zur Rechenschaft zu ziehen.

Diese Reaktion auf die Anwesenheit der Polizei zeigen nach meiner Beobachtung viele Verkehrsteilnehmer. Aber wie ist die Reaktion auf die Anwesenheit Gottes? Bin ich mir bewusst, dass der allgegenwärtige Gott stets auch dort anwesend ist, wo ich bin? Vor Gottes Augen sind weder Herz noch Gedanken noch Handlungen der Menschen verborgen. Aber Gott nimmt all dies nicht nur wahr, er ist auch die höchste Autorität. Und daher kann und darf und wird er auch jeden von uns zur Rechenschaft ziehen für das, was wir denken, sagen und tun.

Wäre es angesichts dessen nicht dringend angezeigt, unser Verhalten stets anhand von Gottes heiligen Maßstäben zu überprüfen und bei Bedarf zu korrigieren? Wenn man die Anwesenheit der Polizei ignoriert und bei Rot über die Ampel fährt, hat das seinen Preis. Welchen Preis hat es, unsere Verantwortung vor Gott zu ignorieren?

Markus Majonica
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Frage
Wie würde es Ihr Verhalten verändern, wenn Sie sich der Anwesenheit Gottes bewusst werden?
Tipp
Wir sollen Gott fürchten.
Bibellese
Sprüche 1,1-22

Montag, 15. Mai 2023: Vor 250 Jahren – Geburt des Fürsten Metternich

Meine Frau und ich besuchen öfter das Schloss Johannisberg bei Rüdesheim. Es liegt oben auf der Bergkette, die sich dort parallel zum Rhein hinzieht und eine der besten Weinlagen Deutschlands gegen den Nordwind abschirmt. Man hat von dort eine wunderbare Aussicht auf den Rhein. Goethe hat gemeint, es sei eine der schönsten Lagen Deutschlands, und ich glaube, er hat recht. Es gehörte einmal dem Fürsten Metternich.

Als alter Koblenzer war Metternich »Reichsdeutscher«. So nannte man damals die Leute, die weder habsburgisch noch preußisch waren. Sie fanden oft ihren Platz im Leben in der habsburgischen Verwaltung. In der machte Metternich seine Karriere und stieg schließlich zum Staatskanzler auf. Die Aufgaben, vor die er sich gestellt sah, waren gewaltig. Er hatte sich mit dem damaligen Ungeheuer Europas, mit Napoleon, auseinanderzusetzen und half mit, an der Seite Russlands, Preußens und weiterer Staaten, ihn zu besiegen. Dann aber kam seine größte Aufgabe: Europa musste danach neu geordnet und Frieden musste geschaffen werden. Unter Metternichs Führung gelang es, auf dem »Wiener Kongress« diese Aufgabe zu lösen. Die Beschlüsse, die dort gefasst wurden, brachten Frieden für ein Menschenalter. Die lange Friedenszeit war ganz wesentlich Metternich zu verdanken.

»Frieden ernährt, Unfrieden verzehrt.« So hat es damals ein Zeitgenosse auf eine Formel gebracht. Das gilt auch heute noch. Christen sollten ernsthaft und anhaltend für den Frieden beten und für alle Personen, die sich in verantwortlicher Position der Erhaltung des Friedens widmen, egal, für welches Land sie handeln (1. Timotheus 2,1). Und was uns selbst betrifft, so stehen wir alle in der Pflicht, zuerst den Frieden mit Gott und dann aber auch mit allen anderen zu suchen.

Karl-Otto Herhaus


Frage
Was wird mit der Erinnerung an Sie nach Ihrem Tod in Verbindung gebracht werden?
Tipp
Gott beurteilt uns nach unseren Taten und nicht nach unseren Idealen.
Bibellese
1. Samuel 25

Sonntag, 14. Mai 2023: Die Eltern ehren

Vor dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde ein Christ wegen seines Glaubens in Russland verurteilt. Während des Prozesses sagte ein Offizier: »Sie wissen, Sie können einer fünfjährigen Haft entgehen, wenn Sie sagen, dass Sie nicht mehr predigen und keine Taufen mehr durchführen werden. Warum können Sie nicht einfach sagen: ›Okay, ich mache das nicht mehr.‹ Wenn Sie dann die Freiheit haben, können Sie doch so weiterleben, wie Sie wollen!« Der Christ fragte zurück: »Könnten Sie Ihrer eigenen Mutter ins Gesicht spucken, um die Freiheit zu erlangen?« – »Nein!«, antwortete der Offizier entrüstet, »die Mutter, das ist etwas Heiliges, das könnte ich nicht.« – »Aber Sie könnten doch Ihrer Mutter sagen: ›Ich spucke nur einmal, Mütterchen, dann wischst du schnell die Spucke ab, und ich habe die Freiheit.‹« – »Nein«, sagte der Offizier, »ich würde lieber sterben, als meine Mutter anzuspucken!« – »Ihre Antwort gefällt mir!«, meinte der Christ. »Sehen Sie, bei mir ist das genauso. Ich kann Christus nicht ins Angesicht spucken und ihn verleugnen, da sterbe ich lieber oder gehe für fünf Jahre ins Gefängnis.« – »Ihre Antwort gefällt mir auch«, sagte der Offizier nachdenklich, »bleiben Sie Ihren Prinzipien treu.«

Der atheistische Offizier war offensichtlich beeindruckt von dem Verhalten des Christen. Er realisierte, dass dieser Mensch tatsächlich an einen Gott glaubte, der ihm so nah und wertvoll war wie die eigene Mutter – und sogar noch mehr. Für diesen Gott war der Christ bereit, Gefängnis und Leid auf sich zu nehmen.

So eine tiefe Liebe zu Gott ist eigentlich nur eine Antwort auf Gottes Liebe zu uns. Wer verstanden hat, dass Gott sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn aus Liebe für uns hingegeben hat, der möchte diesen Gott wiederlieben und ihm sein Leben schenken.

Anna Schulz
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Frage
Was ist Ihnen das Wichtigste auf der Erde?
Tipp
Wir sollen unsere Eltern ehren – aber Gott noch mehr.
Bibellese
Matthäus 15,1-8

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