Samstag, 18. März 2023: Das Klingelauto

Kennen Sie es noch – das gute alte Klingelauto? Als ich Kind war, war es eine normale Erscheinung. Bei meiner Oma hielt stets ein Klingelauto, das fast alles (zumindest an Lebensmitteln) dabei hatte, was man brauchte. Alte Menschen, die nicht mehr mobil waren, wurden auf diese Weise einmal pro Woche rundum versorgt. Bei uns kam der Eiermann und später im Herbst der Kartoffelmann – natürlich mit einer lauten Klingel, die in der ganzen Siedlung bzw. Straße gehört wurde. Teilweise erscholl auch nach dem Klingeln auch noch der laute Ruf: »Kartoffeln!«

Wenn die Klingel laut ertönt, merkt das ganze Dorf auf: Das Klingelauto ist da! Dann gilt es, den Korb und die Geldbörse in die Hand zu nehmen und hin zum Auto zu laufen, bevor es zum nächsten Ort weiterfährt. Am 18. März 2019 kam zum letzten Mal das Bäcker-Klingelauto in unser Dorf. Der Bäckermeister musste aus Altersgründen kürzertreten. Einen Nachfolger gab es nicht. Die Klingel wird in unserem Dorf seitdem nicht mehr gehört.

In unserem Tagesvers ist auch von jemandem die Rede, der sich an einen zentralen Ort begeben hat, wo gerade sehr viele Menschen waren, um dort ein Angebot zu machen: vom »Wasser des Lebens« zu trinken. Das ist ein Bild davon, was Jesus jedem gerne geben will, der zu ihm kommt und ihn herzlich darum bittet: eine lebendige, unwiderrufliche Beziehung zu ihm, die über den Tod hinaus Bestand hat. Den Anschluss an eine Quelle ewigen Lebens, die niemals versiegt. Ein Erfülltsein, an das nichts in dieser Welt auch nur annähernd heranreicht: tiefer innerer Friede, die Befreiung von Schuld, die Eröffnung einer Zukunftsperspektive für die Ewigkeit. Und das Beste ist: Dieses Angebot gilt immer noch!

Martin Reitz
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Klingelt es bei Ihnen?
Tipp
Jesus Christus ruft Sie.
Bibellese
Johannes 4,10-14

Freitag, 17. März 2023: Der Notruf

Die Björn Steiger Stiftung kümmerte sich in den vergangenen Jahrzehnten um den Ausbau des Rettungswesens in Deutschland. Sie setzte sich dafür ein, dass landesweit einheitliche Notrufnummern gelten und Notrufsäulen am Straßenrand aufgebaut wurden. Zu Beginn der 70er-Jahre spendete man für den Rettungsdienst die ersten 100 Funkgeräte, denn Sprechfunk kannte man bis dahin nur in Taxis. Auf Anregung der Björn Steiger Stiftung wurde 1984 der münzfreie Notruf beschlossen. Am 17. März 2022, also heute vor einem Jahr, verstarb mit 92 Jahren der Gründer Siegfried Steiger.

Die Motivation für dieses Lebenswerk zog das Ehepaar Ute und Siegfried Steiger aus einem furchtbaren Ereignis. Sie verloren ihren achtjährigen Sohn Björn, der 1969 nach einem Schwimmbadbesuch von einem Auto erfasst wurde. Passanten alarmierten sofort Polizei und Rotes Kreuz. Doch es dauerte fast eine Stunde, bis der Rettungswagen eintraf, und Björn starb noch auf dem Transport an einem Schock. Die Geschichte der Björn Steiger Stiftung zeigt, dass es für den Menschen keineswegs selbstverständlich ist, schnelle und verlässliche Rettung herbeirufen zu können.

Bei Gott ist das anders. Im Tagesvers sagt David, dass Gott allen nahe ist, die ihn im Gebet anrufen. Das heißt, er hört sie augenblicklich. Wenn man zu Gott ruft, wird keine Notrufsäule benötigt. Auch keine »fromme« Vorleistung ist erforderlich. Wenn Sie in Not sind und vor allem, wenn Ihnen bewusst wird, dass eine Schuld Sie von Gott trennt, dürfen Sie sofort im Gebet zu Jesus kommen. Er wartet darauf, von Rettungsbedürftigen angerufen zu werden. Denn er hat am Kreuz schon für unsere Schuld bezahlt und will uns in die rettende Gemeinschaft mit Gott bringen.

Stefan Taube
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Wann haben Sie zuletzt einen Hilfeschrei zu Gott abgesetzt?
Tipp
Umkehr zu Gott geschieht durch Vertrauen – nicht durch fromme Leistung.
Bibellese
Psalm 50

Donnerstag, 16. März 2023: Beweis und Glaube

Als ehemaliger Kriminalbeamter war es u. a. meine Aufgabe, Beweise zu sichern. Hierbei unterscheidet man zwischen Sachbeweisen und Personenbeweisen. Sachbeweise sind z. B. Fingerabdruck- oder DNA-Spuren. Personenbeweise sind Aussagen von Zeugen. Während Fingerabdrücke und DNA-Spuren objektiv einen Täter überführen können, ist bei Zeugenaussagen immer Vorsicht geboten. Menschen können irren, Spuren nicht. Zeugen schildern den gleichen Sachverhalt oft völlig unterschiedlich. Zudem sagen Zeugen zuweilen mit Absicht die Unwahrheit.

Thomas war einer der zwölf Apostel Jesu, und er hatte seinen Herrn über drei Jahre lang ständig begleitet. Er hatte gehört, wie Jesus über seinen Tod und seine Auferstehung sprach. Als Jesus nach seiner Auferstehung den Jüngern erschien, war Thomas nicht zugegen. Obwohl die anderem ihm sagten, sie hätten Jesus gesehen, glaubte er nicht. Die »Zeugenaussagen« waren für ihn nicht Beweis genug. Als Jesus ein zweites Mal zu den Aposteln kam, war Thomas zugegen, und er durfte die Wundmale Jesus selbst betasten, also den »Sachbeweis« antreten.

Wir können heute dankbar sein für diesen Skeptiker Thomas. Denn bei ihm kommen Sach- und Personenbeweis in einzigartiger Weise zusammen. Er hat für uns die Richtigkeit der Auferstehung Jesu eigenhändig ermittelt, und das macht sein Zeugnis ausgesprochen glaubwürdig. Was den zunächst »ungläubigen Thomas« überzeugt hat, sollte auch für uns ausreichen. Doch das ist noch lange nicht alles in Gottes Beweiskette: Die Heilige Schrift sagt, dass viele Hundert Zeugen übereinstimmend die Auferstehung Jesu bezeugt haben. Vor allem aber schenkt Gott durch seinen Geist jedem, der hierfür offen ist, eine tiefe Überzeugung von der Wahrheit der Auferstehung.

Axel Schneider
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Können Sie ohne Beweise glauben?
Tipp
Der lebendige Glaube vieler Menschen ist ein schlagender Beweis.
Bibellese
Hebräer 11,17-19

Mittwoch, 15. März 2023: Synergie

Im Wirtschaftsleben trifft man oft auf Begriffe wie »Synergiepotenzial«, »Synergieeffekte« usw. Das Wort Synergie bedeutet zunächst nur Zusammenwirken. In der Ökonomie beschreibt es meistens, dass man zunächst unabhängige Einheiten zusammenbindet, damit diese sich z. B. dieselbe EDV teilen, um Zeit und Geld zu sparen. Das nennt man dann den Synergieeffekt. Klingt positiv, muss aber nicht zwingend positiv sein. Es mag zwar ein großes Synergiepotenzial bestehen. Das beschreibt die theoretisch möglichen positiven Auswirkungen unter idealen Rahmenbedingungen. Trifft man aber auf die Wirklichkeit, kann sich der Synergieeffekt auch (nur) neutral oder gar negativ auf die Betroffenen auswirken.

Bemerkenswert ist, dass schon die Bibel dieses moderne Wort Synergie verwendet, z. B. im Tagesvers; dort steckt es in dem Wort »mitwirken«. Der Schreiber weiß (sicher), dass unter Gottes Rahmenbedingungen die Synergie für den Betroffenen ausschließlich positive Auswirkungen hat. Denn es müssen zwingend ausnahmslos alle Dinge, also alle Lebensumstände, für den Betroffenen zum Guten mitwirken. Das ist nachvollziehbar, denn der Herr des Geschehens, Gott, hat alle Dinge in der Hand und bestimmt deren Effekt. Er kann ideale Rahmenbedingungen schaffen und die Wirklichkeit gestalten. Dass »alle Dinge« nicht nur angenehme Lebensumstände bezeichnet, wird schon dadurch deutlich, dass eben »alle« Dinge gemeint sind, auch die schwerer zu ertragenden Situationen des Lebens. Denn manchmal ist harte Erziehung erforderlich, um mich auf den richtigen, guten Weg zu bringen.

Doch das alles geschieht nicht automatisch und bei jedem Menschen: Nutznießer von Gottes guten Synergieeffekten ist nur der, der Gott liebt.

Markus Majonica
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
In welchen Lebensumständen stecken Sie?
Tipp
Gott hat für Ihr Leben ein gutes Ziel.
Bibellese
Psalm 46

Dienstag, 14. März 2023: Gewissensfrage

Sie kennen vielleicht die alte Geschichte von dem jähzornigen Bauern, der seinen Kettenhund erschoss, weil dessen Gebell ihn beim Schlafen störte. Dabei hatte das aufmerksame Tier nur angeschlagen, weil sich Räuber ins Haus geschlichen hatten, und die beendeten kurz darauf auch das Leben des Bauern. Es war daher sehr dumm von dem Bauern, seinen treuen Freund für immer zum Schweigen zu bringen und auf die Stabilität seiner Haustür zu vertrauen, die dieses Vertrauen offensichtlich nicht rechtfertigte.

Jeder Mensch hat einen solchen treuen Wächter. Das ist sein Gewissen. Zugegeben, es gibt Menschen, die ein so sensibles Gewissen haben, dass sie kaum jemals einen mutigen Schritt zu gehen wagen. Aber wenn Kinder unter der Obhut verantwortungsbewusster Eltern aufwachsen, werden sie meistens genügend Belehrung über das erhalten haben, was gut und was nicht gut ist. Das ist dann sozusagen die Messlatte, an der ihr Gewissen entscheidet, was Recht und was Unrecht ist. Leider gerät in unserer Welt dieses Messgerät allzu oft in Gegensatz zu dem, was wir wollen, weil wir es für gewinnbringend oder spaßig halten, oder sogar beides zusammen. Dann entbrennt in unserer Seele oft ein heißer Kampf. Doch äußerst gefährlich wäre es, mit unserem Gewissen so umzugehen, wie der Bauer mit seinem treuen Hund! Leider machen viele aber genau das.

Glücklicherweise brauchen wir diesen Gewissenskampf nicht allein auszufechten. Allerdings müssen wir, um handfeste Hilfe zu erhalten, den um Hilfe bitten, der uns unser Gewissen gegeben hat und es mit seiner Wahrheit immer wieder schärfen will: Gott. Wenn wir ihm die Leitung in unserem Leben überlassen, hat er versprochen, unserem Gewissen zu Hilfe zu kommen.

Hermann Grabe
Mit dem Autor/der Autorin Kontakt aufnehmen.


Frage
Wie reagieren Sie auf die Warnungen Ihres Gewissens?
Tipp
Je häufiger man seinem Gewissen folgt, umso deutlicher kann es uns den Weg zeigen.
Bibellese
Psalm 16

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login