Sonntag, 25. Juni 2023: Achtung! Festhalten!, Matthäus 14,24-25

Herrlich dieser Urlaub! Wie genoss ich die Fahrt auf diesem schönen Dreimaster. Wir hatten die griechische Insel Rhodos hinter uns gelassen und segelten nun auf das offene Meer hinaus. Ich liebte es, vorne am Bug zu sitzen, um auf das himmelblaue Meereswasser hinabzuschauen. In der ersten Woche war das Wetter wie im Urlaubskatalog: herrlich sonnig, warm, mit einer leichten Brise.

Doch dies sollte sich anfangs der zweiten Woche ändern! Mit besorgter Miene berichtete uns der Kapitän von dem anstehenden Unwetter. Es wurde dann entschieden, in Küstennähe zu bleiben und bei schlimmerem Wellengang eine schützende Bucht aufzusuchen. Jedoch traf uns das Unwetter viel schneller als gedacht, und so wurde unser stolzer Dreimaster wie eine Nussschale von den Wellen hin und her geworfen. Das Schiff wackelte bedrohlich, und so mancher Passagier hing nach kurzer Zeit über der Schüssel. Was mir erst dann auffiel: Alles im Schiff war fest am Boden verankert. Mit Bolzen und Schrauben hatte man die Tische, Stühle, Schränke, ja, alles Mögliche, dingfest gemacht. Wie gut, dass solche Vorkehrungen getroffen worden waren – ansonsten wären wir in diesem Schiff nicht sicher gewesen!

Bei einer Krise stellt sich schnell heraus, was hält und was fällt! Ganz leicht kann uns dann alles auf den Kopf fallen, wenn es plötzlich drunter und drüber geht. Der Kapitän hatte im Falle eines Sturmes Vorkehrungen getroffen. Gibt es Vorkehrungen, die wir – wo möglich – für die nächste Lebenskrise treffen können? Die Bibel sagt uns in Hebräer 6,19, dass die Hoffnung auf Gott für unsere Seele ein sicherer und fester Anker ist! Denn er hat uns einen Retter gesandt, der uns aus jedem Sturm sicher herausbringen kann.

Tony Keller
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Frage
Welche Vorkehrung haben Sie im Fall einer Krise getroffen?
Tipp
Wir können unser Leben in Gott verankern.
Bibellese
Matthäus 14,22-36

Samstag, 24. Juni 2023: Selbst schuld!, Jakobus 4,10

Manchmal passieren Sachen im Leben, die uns ohne jede Mitschuld aus der Fassung bringen. So eine Pandemie zum Beispiel, mit der keiner wirklich gerechnet hat und die wir auch nicht verschuldet haben. Oder man wird Opfer eines Unfalls, der ganz und gar auf fremdem Verschulden beruht.

Aber häufig ist das ganz anders. An vielen Sorgen und Katastrophen bin ich nicht unschuldig: Ich bestehe die Prüfung nicht, weil ich zu faul war. Ich werde dick oder gar krank, weil ich zu viel esse und zu bequem bin, Sport zu treiben. Eine Beziehung geht kaputt, weil ich egoistisch und kompromisslos bin. Solche Situationen sind sehr bitter. Denn sie wären vermeidbar gewesen. Um dann noch das Steuer herumzureißen, ist es zunächst zwingend notwendig, mir (und auch dem anderen) den eigenen Anteil an der Misere zuzugestehen. Und dann muss ich mein Verhalten tatsächlich ändern.

In unserem Verhältnis zu Gott stecken wir auch in einer Krise, die wir ganz und gar selbst verschuldet haben. Es ist nicht Gottes Schuld, wenn wir schlechte Gedanken pflegen, eigensüchtig sind oder falsch handeln. Das machen wir alles selbst. Doch im Verhältnis zu Gott steht mehr auf dem Spiel als eine verpatzte Prüfung, schlechte Gesundheit oder eine verkrachte Beziehung. Unsere Fehler verspielen ein ewiges Leben bei Gott. Um hier das Steuer herumzureißen, gilt dasselbe wie in den alltäglichen, selbstverschuldeten Nöten: Ich muss mir und Gott mein Versagen eingestehen. Das nennt man Demut. Dazu ist Mut erforderlich, weil ich meinen Stolz überwinden und Gott recht geben muss. Doch wer das tut, der wird erleben, dass Gott sich trotz aller Fehler meiner erbarmt und mir hilft, mein Leben auf ein neues Gleis zu einem ewigen Ziel zu setzen.

David Kretz


Frage
An welcher Alltagskrise sind Sie selbst schuld?
Tipp
Seien Sie mutig: Gestehen Sie Fehler ein!
Bibellese
Daniel 5,1-23

Freitag, 23. Juni 2023: Gefunden, Jesaja 65,1

Ich kenne Menschen, die immer wieder fühlen, dass ihnen etwas fehlt. Sie waren lange auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, und schließlich hat Gott sie gefunden. Bei mir war das nicht so. Ich war nie auf der Suche nach Gott. Mir ging es eigentlich ganz gut in meinem Leben. Ich war verheiratet, hatte einen sicheren Job, Kinder und ein Haus. Die Frage nach dem Sinn des Lebens stellte sich mir nie. Und trotzdem – und dafür bin ich sehr dankbar – hat Gott mich gefunden, obwohl ich nicht nach ihm gesucht habe. Ich wurde durch den Glauben in die Familie Gottes aufgenommen, obwohl ich nie danach gestrebt hatte, zu dieser Familie zu gehören. Das ist schon etwas seltsam, aber Gottes Wege sind manchmal sehr ungewöhnlich.

Wie ist das zu erklären, und was sagt dies über Gottes Wesen aus? Die Feststellung Gottes in unserem Tagesvers erklärt, dass er mit seiner großen Liebe auf alle Menschen wartet. Gott hält Ausschau nach solchen, die nicht nach ihm fragen und ihn nicht suchen, sondern ihn ignorieren. Ich würde das nie tun, ich würde kein Interesse an solchen Menschen entwickeln, denen ich egal bin oder die mir nicht wohlgesonnen sind.

Welche Liebe muss Gott haben, damit er sich von solchen Menschen finden lässt, die ihn bewusst ablehnen, ihn belächeln und ignorieren?!

An einer Stelle sagt uns die Bibel, dass Jesus für Menschen gestorben ist, die seine Feinde waren (Römer 5,10). Wie konnte er so etwas tun? Offenbar hat die Liebe Gottes zu den Menschen eine so weite und tiefe Dimension, dass ich sie mit meinem Verstand nicht ausloten kann. Aber eines weiß ich: Gott sucht intensiv nach Menschen, die er von Feinden zu Freunden machen will.

Axel Schneider
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Frage
Spüren Sie eine innere Unruhe, oder sind Sie mit sich und der Welt zufrieden?
Tipp
Das Leben mit Gott bietet ungeahnte Perspektiven.
Bibellese
Psalm 73

Donnerstag, 22. Juni 2023: Gott ähnlich werden, Römer 8,29

Gott wusste schon von Ewigkeiten her, wer an ihn glauben würde, und wir wissen es nicht; aber wir sollen alle rufen, damit alle Berufenen hören, dass jetzt die Zeit zum Kommen angebrochen ist. Denn diese Leute sind zu nichts Geringerem berufen, als dass sie dem Sohn Gottes ähnlich werden sollen. ›Unmöglich!‹, denken viele. Der Sohn Gottes wird im Neuen Testament als der Schöpfer der Welt dargestellt. Er ist also größer als das von ihm erschaffene Universum, wie könnten wir ihm also ähnlich werden?

Das bedeutet sicher nicht, ihm an Macht und Allwissenheit zu gleichen, sondern seiner moralischen Herrlichkeit ähnlicher zu werden. Friedrich Rückert, ein deutscher Dichter, hat dafür ein schönes Bild geschaffen, wenn er sagt: »Schön ist der Tropfen Tau am Halm und nicht zu klein, / der großen Sonne selbst ein Spiegelglas zu sein.«

Wer schon einmal nach Aufgang der Sonne über eine Wiese gegangen ist, hat die endlose Zahl funkelnder Tautropfen gesehen, die je nach dem Winkel zur Sonne in allen Regenbogenfarben leuchten. Mag der Tropfen auch winzig klein sein, vielleicht nur einen Millimeter groß – oder noch viel kleiner -, er ist in der Lage, als Spiegelglas der riesigen Sonne zu dienen. Könnte man ihn mit einem Mikroskop untersuchen, so würde man ein genaues und vollkommenes Bild der Sonne entdecken, und die hat einen Durchmesser von 1,4 Millionen km.

So muss man unseren Tagesvers verstehen. Der Tropfen kann ein so vollkommenes Bild der Sonne liefern, weil er ganz und gar durchscheinend und ohne stumpfe Flecken ist. Doch gerade das ist unser Problem, diese zahllosen trüben Stellen, die nicht die Sonne widerspiegeln. Die müssen beseitigt werden, wozu uns Gott helfen möge.

Hermann Grabe
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Frage
Wie heißen Ihre trüben Stellen?
Tipp
Durch das Anschauen von Christi Herrlichkeit werden wir verändert.
Bibellese
2. Petrus 1,3-11

Mittwoch, 21. Juni 2023: Dornröschenschlaf im Stahltank, Römer 5,12

Scottsdale – eine sterbenslangweilige Stadt in der Wüste Arizonas (USA). Aber dort warten fast 200 Tote auf ihre Wiederbelebung. Sie lagern in Stahltanks in Flüssigstickstoff bei minus 196 Grad Celsius. So werden sie vor dem biologischen Verfall bewahrt. Vorher wurde den frisch Verstorbenen das Blut abgepumpt und Frostschutzmittel in den Kreislauf geleitet, damit sich in den Zellen keine Eiskristalle bilden. Bis zu 200 000 Dollar haben diese Menschen vor ihrem Tod für ihren Aufenthalt in der »Kältekammer des ewigen Lebens« bezahlt. Ihre Hoffnung ist, dass die Wissenschaft irgendwann so weit sein wird, aufgetauten Körpern wieder Leben einhauchen zu können, und ein neuer Lebenszyklus folgen kann.

Was ist davon zu halten? Ist das eine echte Chance auf »ewiges Leben«? Wer sich für diese Form der Konservierung entscheidet, ignoriert grundlegende Wahrheiten der Bibel: Diese sagt, dass die eigentliche Ursache des Todes die Sünde ist. Und da alle Menschen sündigen, sind alle zum Tod verurteilt, ob eingefroren oder nicht.

Um den Tod wirklich zu besiegen, muss man daher die Sünde besiegen. Doch diese Fähigkeit besitzen wir nicht. Allerdings gibt es einen echten Ausweg. Der Sohn Gottes, Jesus Christus, wurde Mensch, blieb aber sündlos. Als Sündloser hat er die Sünden der Menschen auf sich genommen, dafür das Todesurteil am Kreuz ertragen und dort für jede Sünde bezahlt. Damit hat er tatsächlich den Tod besiegt, weil er das Problem der Sünde gelöst hat. Daher kann er zusagen: »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben übergegangen« (Johannes 5,24).

Martin Reitz
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Frage
Wie wollen Sie das ewige Leben erreichen?
Tipp
Wer eine verlässliche Auskunft zum Leben haben will, muss den Erfinder des Lebens fragen.
Bibellese
1. Korinther 15,54-58

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