Freitag, 27. Januar 2023: Gedenktage

Gedenktage sind in unserer Gesellschaft zu einem festen Bestandteil geworden. Alle paar Tage wird uns von Journalisten erzählt, wie wichtig es sei, dieses oder jenes Ereignis in Erinnerung zu behalten. Dazu dienen politische, kulturelle und gesellschaftliche Ereignisse.

Ein Gedenktag außergewöhnlicher Art ist der 27. Januar. Es ist der Jahrestag, an dem die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahre 1945 erfolgte. Im Jahre 2005 wurde dieser Tag sogar von der UNO als Internationaler Gedenktag an die Opfer des Holocaust eingeführt. Auch im Bundestag wird auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog an diesem Tag jährlich mit einer Gedenkstunde an die Gräuel der Nazis erinnert. Das Erinnern an diese böse Zeit darf nie aufhören. Was geschehen ist, kann nur als singuläres Verbrechen in der Menschheitsgeschichte bezeichnet werden. Vergessen wäre das Schlimmste.

Dem kann man aber ein anderes Ereignis der Weltgeschichte entgegenstellen, das ebenso singulär ist, jedoch in einer völlig gegensätzlichen Richtung. Es ist aus der Sicht des Betroffenen keine Gräueltat, sondern eine Liebestat. Hier entschied nicht ein Einzelner über Leben und Tod von Millionen, sondern hier wurde Millionen durch einen Einzelnen die Möglichkeit eröffnet, das ewige Leben zu gewinnen. Dieses Ereignis ist der Tod von Jesus Christus am Kreuz von Golgatha. Er starb dort, um unser aller Schuld zu begleichen und den bitteren Preis dafür zu bezahlen. Was für ihn wirklich bitter war, wurde für uns zu Süßem. Das wäre nicht nur auch im Bundestag einer Erinnerung wert, sondern weltweit an jedem Tag, denn es betrifft ja nicht nur ein einzelnes Volk, sondern sämtliche Völker dieser Erde.

Rudolf Koch


Frage
Welches der beiden Gedenken spielt für Sie eine Rolle in Ihrem Leben?
Tipp
Das eine beschämt zutiefst und macht betroffen, und das andere setzt ein klares Zeichen der Hoffnung.
Bibellese
Psalm 30

Donnerstag, 26. Januar 2023: Ein Bedürfnis Gottes

Heute ist »Ehegatten-Tag« und, so der Herr will, werden in genau 24 Tagen meine Ehefrau und ich 40 Jahre verheiratet sein. Wie in jeder Ehe gab es auch bei uns Höhen und Tiefen. Als wir uns das »Ja-Wort« gaben, waren wir beide noch nicht zum Glauben an unseren Herrn Jesus gekommen. Unsere Ehe stand daher mehr als einmal auf der Kippe. Zu unterschiedlich waren Ansichten, zu herausfordernd die Kindererziehung und zu verlockend der Gedanke, aus dem Alltag ausbrechen zu können. Dabei war uns beiden klar, dass eine Veränderung nicht unbedingt etwas Besseres sein muss. Wir rauften uns mehr als einmal zusammen.

Und dann kam etwas in unser Leben, mit dem wir nicht gerechnet hatten, was völlig unvorhergesehen war. Meine Ehefrau Karin kam zum rettenden Glauben an Jesus, und etwas später durfte ich den gleichen Schritt wie sie tun. Völlig überzeugt vom Werk Jesu am Kreuz und der Kraft Gottes, die in dem Glaubenden wirkt, wurde unser Leben buchstäblich auf den Kopf gestellt. Viele (auch finanzielle) Probleme waren immer noch da, aber die Perspektive und der Blick auf diese Probleme hatten sich geändert.

Gott hatte in unseren Alltag und somit in unsere Ehe eingegriffen und bestimmte mehr und mehr unser Zusammenleben. Wir erkannten aus der Bibel, wie wichtig Gott die Ehe ist. Wir lernten, wie Mann und Frau die ihnen zugeteilten Aufgaben gottgemäß ausführen können. Das war für uns kein Zwang oder Befehl, sondern eine echte Hilfe. Natürlich machten und machen wir noch immer Fehler. Aber gegenseitige Rücksichtnahme, füreinander da zu sein, auf die Bedürfnisse des Partners einzugehen – solche wichtigen Bestandteile einer Ehe zwischen Mann und Frau wurden und werden uns durch Gottes Wort weiterhin immer klarer und nachvollziehbarer.

Axel Schneider
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Frage
Spielt Gott in Ihrer Ehe eine Rolle?
Tipp
Reflektieren Sie Ihre Ehe im Lichte der Bibel und nehmen Sie Gottes Hilfe in Anspruch!
Bibellese
Epheser 5,21-33

Mittwoch, 25. Januar 2023: Eine sehr kluge Bitte

An der deutschen Nordseeküste gehören die Wattwanderungen zu den besonderen Ferienerlebnissen. Im Rhythmus von etwa 6 Stunden wechseln sich Ebbe und Flut ab. Während der Ebbe kann man gut beschuht, von etlichen Inseln zum Festland gehen oder umgekehrt. Doch tut man gut daran, sich einem Wattführer anzuschließen. Erstens kann der einem vieles zeigen, und zweitens kennt er die Strecke genau und weiß, wo die Priele, oft recht tiefe Wasserrinnen, verlaufen. Das Wichtigste aber ist, dass er auch noch Rat weiß, wenn plötzlich dichter Nebel das Festland oder die Insel verbirgt. Das zu missachten, hat schon vielen Unkundigen das Leben gekostet.

Unser aller Lebenswege gleichen einer Wattwanderung. Oft meinen wir, das Lebensziel klar vor Augen zu haben, und schreiten mutig aus, und plötzlich verhüllt eine dichte Nebelwand selbst den Ort für den nächsten Schritt. Da stellt der Arzt eine unheilbare Krankheit fest, oder eine neue Erfindung macht den bis dahin für sicher gehaltenen Beruf unnötig, oder familiäre Umstände werfen einen aus der Bahn, sodass alles, was gestern noch vollkommen klar erschien, ganz und gar im Nebel liegt.

Viele suchen dann Rat im Netz. Google wird schon eine Antwort parat haben. Die Betreiber wissen aber erwiesenermaßen nicht mehr als jeder andere und behaupten nur fest, was sie durch ihre Datenkenntnisse bei ihren Kunden für das Wahrscheinlichste halten.

In unserem Tagesvers bittet der Psalmdichter Gott, ihn zu führen, weil er selbst sein Unvermögen erkannt hat. Sollten wir seinem Beispiel erst folgen, wenn wir nicht mehr ein noch aus wissen, oder sollten wir uns nicht lieber auch schon in guten Tagen der souveränen Führung des Allwissenden anbefehlen?

Hermann Grabe
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Frage
Wie weit können wir wirklich in die Zukunft blicken?
Tipp
Schäden vermeiden ist preiswerter als Schäden reparieren.
Bibellese
2. Chronik 33,1-20

Dienstag, 24. Januar 2023: Von Entmutigten und Ermutigten

Da sitzt sie. Niedergeschlagen und verletzt. Sie war von ihrer Herrin vertrieben worden und in die Wüste geflohen. Wie konnte es nur so weit kommen? Sie hatte doch nur den Wunsch ihrer Herrin befolgt, und jetzt war alles nur noch schlimmer als vorher! Hagar sprach daraufhin mit Gott und sagte getröstet: »Du bist ein Gott, der mich sieht!« (1. Mose 16,13).

Da sitzt er. Gedemütigt und verurteilt. Von seinen Brüdern war er an eine Karawane verkauft worden und diente in Ägypten dem wohlhabenden Beamten Potifar. Dessen Frau hatte ein Auge auf Josef geworfen, doch Josef wollte sich nicht auf eine Affäre einlassen. Das Ende: Josef wurde falsch beschuldigt und musste ins Gefängnis. Alles vorbei? Nein, denn »der Herr war mit Josef und verschaffte ihm Gunst« (1. Mose 39,21). Josef sollte bald für das Überleben eines ganzen Volkes sorgen.

Da geht er. Als Sohn der Tochter des Pharaos war er am Königshof aufgewachsen, und doch war er ein Israelit. Er hatte einen Ägypter erschlagen und war geflohen. Und jetzt? Mose sollte das Volk aus Ägypten führen. Niemals! Er konnte doch gar nicht reden. Aber Gott ermutigte ihn: »Geh hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst« (2. Mose 4,12).

Drei Menschen aus der Bibel, die total niedergeschlagen waren und denen Gott begegnete. In ihren verschiedenen Situationen wurden sie alle von Gott ermutigt. Gottes Hilfe war jeweils passgenau. – Ich möchte Sie einladen, sich auch von Gott ermutigen zu lassen. Gott kennt Ihre Lebenssituation – so besonders sie vielleicht auch sein mag. Er sieht Ihre Zweifel und Ihre Umstände. Er ist ein Gott, der Sie ganz persönlich sieht und ermutigen möchte. Wollen Sie das zulassen?

Ann-Christin Bernack


Frage
In welchen Lebensbereichen haben Sie Ermutigung nötig?
Tipp
Gott ist der perfekte Ermutiger!
Bibellese
1. Mose 16,1-14

Montag, 23. Januar 2023: Pflanzen und gießen

Es ist schon ein paar Jahre her, dass er in dieser Firma arbeitete, wo er zwei Chefinnen hatte. Mein Freund, der eine der Chefinnen näher kannte, hatte hier als Lagerist angefangen. Wie es seine Art ist, hatte er auch in seiner neuen Stelle nicht mit seinem christlichen Glauben hinter der Tür gehalten. So gab es auch einige Gespräche über den Glauben mit seinen Chefinnen. Die Reaktionen waren eher verhalten, wenn auch nicht ablehnend.

Ein paar Jahre später hatte er eine neue, nicht mehr so anstrengende Arbeit gefunden. Er ging mit dem Gefühl, niemanden mit der Frohen Botschaft erreicht zu haben. Manchmal kam er noch, um etwas zu kaufen, dann gab es meist einen kurzen Small Talk. Vor zwei Wochen jedoch war es ganz anders. Er wurde von einer seiner ehemaligen Chefinnen fröhlich begrüßt. Statt Small Talk gab es ein tieferes Gespräch, und sie öffnete sich ihm mit den Worten: »Ich glaube jetzt auch an Jesus Christus und gehe mein Leben mit ihm als meinem Erlöser.«

Das war eine unerwartete Nachricht, und mein Freund musste sich erst einmal etwas zum Festhalten suchen. Auf seine Frage, wie es denn zu dieser Entscheidung gekommen sei, erzählte sie ganz unbefangen: »Stell dir vor, ich gehe seit einiger Zeit mit zwei anderen Frauen joggen. Die eine von ihnen ist eine Katholikin, die andere gehört einer evangelikalen Gemeinde an. Beim Joggen bin ich immer zwischen ihnen gelaufen, während sie über den Glauben und Jesus Christus redeten. Ihre Gespräche und ihr Glaube waren so tief und lebendig, dass ich begonnen habe, Gott zu suchen. Vor einigen Wochen habe ich ihm mein Leben übergeben, und jetzt bin ich auf dem Weg mit ihm.« Gott geht mit jedem Suchenden seinen ganz eigenen Weg. Und manchmal gewährt er uns Einblick darin.

Bernd Grünewald
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Frage
Wurden Sie auch schon von Christen angesprochen und waren im Gespräch mit ihnen?
Tipp
Wenn so etwas passiert, könnte es darauf hinweisen, dass Gott Ihnen begegnen möchte.
Bibellese
1. Mose 24,10-21

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