Dienstag, 03. Januar 2023: In der Hand des Meisters

Es gibt sie tatsächlich noch – die Geige, auf der Mozart gespielt und die er sehr geliebt hat. Aufbewahrt wird sie in einem Tresor in Mozarts Geburtshaus. In seltenen Fällen gibt ein berühmter Geiger ein Konzert damit. Dann darf das unersetzliche Instrument das Museum verlassen – unter permanenter Bewachung durch zwei Mitarbeiter.

Mozarts Geige ist ein äußerst gutes Instrument, doch es gehört nicht zu den besten Geigen der Welt. Es hat seine Eigenarten, die hohen Töne klingen etwas hart, und das Klangvolumen von Violinen späterer Bauart wird nicht erreicht. Aber was dieser Geige trotzdem einen unschätzbar hohen materiellen und ideellen Wert verleiht, ist die Tatsache, dass Mozart selbst, der große Meister dieses Instruments, auf ihr gespielt hat.

Wir Menschen gleichen dieser Geige. Wir haben unsere Stärken, aber auch Schwächen. Die meisten von uns werden nach ihrem Leben schnell vergessen werden, so wie die Mehrzahl der Geigen aus Mozarts Zeit. Aber einige von uns legen ihr Leben in die Hand des Meisters. Sie wissen, dass ihr Wert und ihre Beständigkeit nicht aus ihnen selbst kommt, sondern durch die Tatsache, dass sie zu Gott gehören. Dass der große Meister sie liebt, ihr Leben zum Klingen bringt und in seinen Händen hält.

Eine Geige erfüllt den Sinn ihres Daseins erst, wenn sie gespielt wird. Wenn ein Mensch sich Gott anvertraut, dann wird Gott mit ihm arbeiten und das Beste aus ihm zur Freude seiner Mitmenschen herausholen. Sein Leben bekommt einen Sinn, einen Wert und eine Beständigkeit, die es aus sich selbst heraus niemals haben könnte. Für diese Geige war es ein Glücksfall, dass Mozart sie in Besitz nahm. Wer sein Leben Gott übergibt, wird nicht verlieren, sondern kann nur gewinnen.

Elisabeth Weise
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Frage
Was hält Sie davon ab, Ihr Leben dem großen Meister anzuvertrauen?
Tipp
Es entspannt, wenn man seinen Wert nicht aus sich selbst, sondern aus seiner Zugehörigkeit zu Gott bekommt.
Bibellese
Jesaja 43,1-4

Montag, 02. Januar 2023: Alles auf Anfang

Thomas Alva Edison lebte von 1847 bis 1931. Er war in den USA ein Erfinder und Unternehmer mit dem Schwerpunkt auf dem Gebiet der Elektrotechnik. Im Dezember 1914 brannte sein Labor bis auf die Grundmauern ab. Ein Großteil von Edisons Lebenswerk ging in Flammen auf. Der Erfinder war 67 Jahre alt, und sein gesamtes Hab und Gut wurde ihm genommen. Am nächsten Morgen sah sich Edison die Ruinen seines Hauses an und meinte: »So ein Unglück ist schon etwas Großartiges! Alle unsere Fehler und Irrtümer gehen dabei in Flammen auf, und wir sind in der glücklichen Lage, noch einmal ganz von vorn zu beginnen.« Edison musste neu anfangen. Drei Wochen nach dem Brand stellte er seinen ersten Phonographen vor, einen Vorläufer des Plattenspielers.

Edison musste ganz von vorne anfangen. Das möchte bestimmt der eine oder andere auch. Wenn das Leben einem so richtig übel mitgespielt hat, aber der Befreiungsschlag nicht möglich zu sein scheint. Aber ist das wirklich so erstrebenswert? Noch einmal alles zu durchlaufen, was mein Leben bestimmt hat? Das erscheint einem in zunehmendem Alter fast unmöglich.

Und doch brauchen wir Menschen alle einen Neuanfang. Denn wenn wir so weitermachen wie bisher, können wir nicht vor Gott bestehen. Im Blick auf unser bisheriges Leben fern von Gott bietet uns Jesus Christus einen Neuanfang an. Er hat sich für alle unsere Sünden, Fehler und Irrtümer an das Kreuz von Golgatha schlagen lassen! Und den Menschen, die im Glauben dieses Angebot annehmen, vergibt Gott alle Sünden und vergisst sie. Er macht aus diesen Menschen eine neue Schöpfung, neue Menschen. Sie stehen nun nicht mehr als Sünder vor Gott. Gott setzt alles auf Anfang und hilft dann auch, etwas Neues aufzubauen.

Herbert Laupichler
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Frage
Für was wünschen Sie sich einen Neuanfang?
Tipp
Jesus will nicht reparieren, sondern neu machen.
Bibellese
1. Samuel 2,1-10

Sonntag, 01. Januar 2023: »Reset« – Neustart

Was für ein Schreck! Unsere junge Mischlingshündin, die wir erst ein paar Monate bei uns haben, war weg. Sie hatte das Reh am Waldrand erblickt und war im Vollsprint hinterhergejagt. Da half kein strenges Rufen. Sofort begaben wir uns auf die Suche, und ich muss sagen, dass ich sehr skeptisch war, ob wir sie wiederfinden würden. Doch ich lag falsch, schon nach kurzer Zeit begab sich die Hündin an den Platz zurück, wo sie uns entlaufen war. Dort »wartete« sie so lange, bis sie schließlich überglücklich (und sehr schmutzig) von meiner Frau angeleint werden konnte.

Manchmal haben wir uns im Leben verrannt, haben uns vielleicht blindlings auf irgendwelche dummen Dinge eingelassen, stecken fest und kommen nicht mehr weiter. Vielleicht ist es gut, dann ein paar Schritte zurückzugehen, zum Anfang, dorthin, wo wir den guten Weg verlassen haben und dem schlechten gefolgt sind. Unsere Hündin war instinktiv so clever, dass sie zum Ausgangspunkt ihres Fehlverhaltens zurückgekehrt ist. Es ist wie beim Autofahren. Wenn ich falsch abgebogen bin, dann gilt es, schnellstmöglich zu wenden und den richtigen Weg zu nehmen.

Mir ist es im Leben manchmal so ergangen. Und bisher habe ich immer die Kurve gekriegt. Und das habe ich nicht mir, sondern meinem Herrn Jesus zu verdanken. Wäre es auf mich alleine angekommen, ich weiß nicht, wie mein Leben verlaufen wäre. Ich bin sicher, ich wäre heute unzufrieden und würde mit allem hadern. Als Jesus in mein Leben trat und ich ihn im Glauben als meinen Herrn angenommen habe, bin ich die notwendigen Schritte zurückgegangen. Manchmal müssen wir Schritte tun, die schmerzlich für uns sein können, die uns aber letztlich zum Guten dienen.

Axel Schneider
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Frage
Wäre der Beginn des Jahres nicht ein guter Zeitpunkt, sich neu auszurichten und den richtigen Weg zu nehmen?
Tipp
Gott wartet darauf, dass wir zu ihm umkehren und seine Vergebung in Anspruch nehmen.
Bibellese
Lukas 15,11-32

Samstag, 31. Dezember 2022: Zeitenwende

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Dankbar, und vielleicht auch etwas verwirrt, schauen wir zurück. Die Höhen und Tiefen des Alltags haben sich abgewechselt. Je älter man wird, umso kürzer scheinen die Jahre zu werden. Die Zeit vergeht wie im Flug. Die Ewigkeit wird zeigen, wie Gott alles bewertet, wie unser Leben, unsere Erfolge und Misserfolge einzuordnen sind. Krisen machen häufig offenbar, was wirklich in uns steckt.

Viele Menschen in der Bibel haben auch zurückgeschaut und ihr Leben resümiert. Kurz bevor Mose starb, stellte er fest: »Deine Zuflucht ist der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme« (5. Mose 33,27). Das würde ich Urvertrauen nennen, das wir in solchen Zeiten wie heute dringend brauchen! Josua stellte am Ende seines Lebens klar: »Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen!« (Josua 24,15). Darin bestand seine Lebensversicherung, egal, wie die Menschen um ihn herum sich entwickeln würden! Paulus schrieb in seinem Testament: »Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt; fortan liegt mir bereit die Krone der Gerechtigkeit« (2. Timotheus 4,7-8). Was für ein Ausblick: hier Mühe, dort Lohn; hier Kampf, dort Ruhe. Mehr Besitz gibt es kaum zu erwerben! Petrus wünscht sich zum Schluss: »Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus« (2.Petrus 3,18). Etwas Wesentlicheres kann man seinen Kindern nicht weitergeben.

Jesus Christus beendet sein Leben mit den Worten: »Es ist vollbracht!« (Joh 19,30). Seine Lebensleistung ist unsere Zukunftssicherung! Sein Gehorsam Gott gegenüber hat uns das ewige Leben erworben.

Peter Lüling
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Frage
Wie schauen Sie auf das vergangene Jahr zurück?
Tipp
Was wirklich bleibt, sind nicht materielle Dinge.
Bibellese
Prediger 1

Freitag, 30. Dezember 2022: Müllabfuhr

Vor unserer Haustür stehen vier Mülltonnen: Eine für »Grünabfälle«, eine für Papier, eine für »Gelbsackmüll« und eine für den Rest. Man rechnet, dass pro Kopf und Jahr etwa eine halbe Tonne Müll anfällt. Gut, dass die Müllabfuhr regelmäßig kommt und den ganzen Dreck entsorgt. Denn was wäre, wenn das nicht funktionierte? Wenn wir selbst für den Verbleib unseres Mülls sorgen müssten? Pro Person und Tag sind das immerhin 1-2 kg. Anfangs würden wir noch Platz auf dem eigenen Grundstück finden, etwa in der Garage. Bei dem Volumen allein von Verpackungsmüll wäre die Kapazität jedoch schnell erschöpft. Den Papiermüll könnten wir vielleicht noch verbrennen, aber der ganze Rest? Wir könnten unser Konsumverhalten ändern, aber hilft das dauerhaft gegen all den Unrat, den wir produzieren? Ich habe Bilder aus Ländern gesehen, in denen die Müllabfuhr streikte. Innerhalb weniger Tage waren ganze Straßenzüge vermüllt. Eine schreckliche Vorstellung!

Kurioserweise tun wir uns mit unserem Seelenmüll nicht so schwer, obwohl sich auch hier pro Tag und Kopf eine Menge ansammelt. Jedes böse Wort, jeder anzügliche Gedanke, jedes egoistische Verhalten bleiben irgendwo. Die Bibel nennt das Sünde. Die Menge dieses geistlichen Unrats wächst ständig. Anfangs kann man ihn vielleicht noch gut verstecken, aber irgendwann quillt er unter der Seelendecke hervor und bedrängt uns. Was hilft? Wie kann ich diesen Müll entsorgen? Der Tagesvers verdeutlicht, dass es nur einen Weg gibt: Bekennen! Seine Sünde beim Namen nennen und Gott bringen. Wer diesen Weg beschreitet, wird erleben, dass sogar der giftigste Sondermüll der eigenen Seele in den Tiefen von Gottes Vergebungsbereitschaft endgültig entsorgt wird.

Markus Majonica
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Frage
Wie gehen Sie mit Ihrem »Seelenmüll« um?
Tipp
Gott will nicht nur vergeben, er will sogar unserer Sünden nicht mehr gedenken (Jesaja 43,25).
Bibellese
1. Johannes 1

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