Montag, 19. Dezember 2022: Enkeltag

Lilly, unsere Enkelin, ist jetzt fast 2 Jahre alt. Sie ist ein Goldschatz, sie lacht ständig und macht uns wirklich viel Freude. Jeden Mittwoch kommt sie mit ihrem 4 Jahre alten Bruder zu uns: Enkeltag. Wir freuen uns immer, wenn sie kommen, aber wir freuen uns auch, wenn sie wieder gehen. Warum? Nun, die kleine, süße Lilly kann, wenn sie ihren Willen nicht bekommt, richtig böse sein. Dann weint sie und schreit, als hätte sie furchtbare Schmerzen. Hat sie nicht, sie hat nur ihren Willen nicht bekommen. Das haben ihr die Eltern durchaus nicht beigebracht. Ihr größerer Bruder geht in der Regel auch immer liebevoll mit ihr um. Und wir Großeltern geben zudem unser Äußerstes, ihr das Leben so schön wie möglich zu gestalten. Es scheint von innen herauszukommen, diese Eigenwilligkeit, Bockigkeit, dieser Eigenwille. Und wir kennen keine Eltern, die nicht damit herausgefordert wären. Wir waren es auch. Was ist da zu tun?

Nun, die Bibel rät uns im Tagesvers, das Kind »an seinen Weg« zu gewöhnen. Wir setzen den Kleinen Grenzen, wir zeigen ihnen auf, dass über ihnen Autoritäten sind, die sie lernen müssen zu achten. Menschsein bedeutet, in Grenzen zu leben, sonst gibt es keine Freiheit. Aber es wäre auch sehr weise, ihnen klarzumachen, dass in uns allen, selbst in diesen kleinen Wesen schon, eine Wurzel steckt, die voller Rebellion gegen das Gute und Gott ist. Die Bibel sagt schon gleich zu Beginn der Menschheit: »Das Sinnen des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an« (1. Mose 8,21).

Wir sollten handeln wie der König David: »Ich tat dir meine Sünde kund und habe meine Ungerechtigkeit nicht zugedeckt. Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen; und du hast die Ungerechtigkeit meiner Sünde vergeben« (Psalm 32,5).

Peter Lüling
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Frage
Wie bewerten Sie das manchmal böse Verhalten bei kleinen Kindern?
Tipp
So geduldig wie Gott mit uns umgeht, sollten wir auch mit unseren Kindern sein.
Bibellese
Sprüche 4

Sonntag, 18. Dezember 2022: Starker Gott zerbrechlich klein

Schon wieder steht Weihnachten vor der Tür. Nicht mehr lange, die Lichterketten stimmen schon zur Besinnlichkeit ein, der vorweihnachtliche Geschenkekauf floriert, und man freut sich auf ein paar freie Tage, gutes Essen und das Ende der stressigen Adventszeit. Das ist es doch, was Weihnachten ausmacht, oder? Es ist das Fest der Liebe, der Familie – und irgendwo kommt das Jesuskind vor. Wenn man heutzutage Menschen fragt, wieso jedes Jahr so ausgiebig Weihnachten zelebriert wird, dann geben die meisten Befragten an, dass es ein Zusammenkommen der Familie und eine schöne Tradition sei. Schon 2002 hat die FAZ festgestellt, dass mehr als jedes dritte Kind nicht mehr weiß, wieso Weihnachten eigentlich gefeiert wird. 2015 haben nur 18 % der Schweizer an Jesu Geburt gedacht, als sie nach dem Sinn von Weihnachten befragt wurden.

Es wäre sehr schade, wenn wir – auf der Straße darauf angesprochen – auch nur an ein schönes Familienfest denken würden! Je älter ich werde, desto mehr liebe ich Weihnachten wegen seiner tiefen, eigentlichen Bedeutung. Während ich als Kind die Geschenke wichtig fand und die Liebestat Gottes noch nicht verstand, sehe ich diese jetzt umso deutlicher. Wie unvorstellbar ist es doch, dass der Schöpfer der Menschen genauso wurde wie wir – Gott in einem Baby! Uns Menschen nahe zu kommen, das war sein Plan.

Letztes Jahr habe ich dazu ein Lied verfasst, weil ich so beeindruckt bin von der Liebe Gottes, die in dem Kind von Bethlehem überdeutlich wird. Am Ende des Refrains heißt es: »Gottes Sohn in Herrlichkeit, / wurde Kind in Niedrigkeit. / Kann noch Liebe größer sein? / Starker Gott zerbrechlich klein.«

Jesus Christus ist DER Grund für Weihnachten!

Ann-Christin Ohrendorf


Frage
Was macht für Sie Weihnachten aus?
Tipp
Weihnachten kann der Beginn für jeden Menschen sein, eine echte Beziehung zu Gott zu bekommen.
Bibellese
Lukas 2,1-20

Samstag, 17. Dezember 2022: Von der Traurigkeit zur Freude

Vor einigen Jahren errichtete das Metropolitan Museum of Art in New York zur Adventszeit einen gigantisch großen und wundervoll geschmückten Weihnachtsbaum. Die Tanne wurde mit etwa 200 verschiedenen, wertvoll handgearbeiteten Figuren aus dem 18. Jahrhundert behangen. Neben den Engeln fanden sich dabei die Weisen, die Hirten, etliche Dorfbewohner und eine Vielzahl von Tieren, die alle in freudiger Erwartung auf die Krippe ausgerichtet waren. Abseits von den übrigen Schnitzereien aber baumelte eine Figur, die so ganz anders war als der Rest. Ein barfüßiger Mann, der eine ihn beugende, schwere Last auf dem Rücken trug, hatte seinen Blick nach unten gesenkt. Seine Augen erfassten nicht den von der Krippe ausgehenden hellen Schein, sondern verloren sich traurig im Dunkel der Zweige.

Wie viele Menschen tragen auch heute eine schwere Last auf den Schultern, die ihren Blick traurig nach unten drückt! Eine festliche Stimmung will da gar nicht erst aufkommen. Drohende Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Engpässe, Krankheit, familiäre Zwistigkeiten und weltumspannende Auseinandersetzungen bestimmen den Alltag. Ist die Weihnachtsfreude da nicht eher eine nicht in Zeit passende Zumutung, mehr ein Missfallen als ein Wohlgefallen?

Doch damals wie heute, ergeht der göttliche Ruf in das Dunkel aller Traurigkeiten: »Habt keine Angst, ich verkündige euch große Freude.« Euch, den Verachteten und Nichtgeachteten; euch, den Ausgestoßenen und Ausgegrenzten; euch, die ihr von euren Lasten in den Staub gedrückt werdet. – »Euch, gerade euch, ist heute der Heiland geboren« – der, der alles heil machen kann; der eure Lasten auf sich nimmt; der euren Blick nach oben lenkt. »Gloria in excelsis Deo!« – »Ehre sei Gott in der Höhe!«

Martin von der Mühlen
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Frage
Was überwiegt bei Ihnen gerade – Furcht oder Freude?
Tipp
Richten Sie Ihren Blick auf den, von dem ein helles, göttliches Licht ausgeht – Jesus!
Bibellese
Lukas 2,8-18

Freitag, 16. Dezember 2022: Flammenmeer

Wegen Nahrungsknappheit läuft ein Junge vormittags von zu Hause los, um für seine kleine Schwester Milch von einem Bauern in 20 km Entfernung zu bekommen. Hätte seine Mutter gewusst, dass dieser Tag mit Brand und Tod in die Siegener Geschichte eingehen würde, hätte sie ihren Sohn mit Sicherheit nicht losgeschickt. Am 16. Dezember 1944 fliegen 92 Lancaster-Bomber über Siegen (NRW), werfen ihre todbringende Fracht ab und drehen dann ab. Der rote Feuerschweif schnürt der Mutter die Kehle zu. Wo hatte sie ihren Jungen hineingeschickt? Rennt er? Brennt er? Stirbt er? Stirbt sie? War der Krieg nicht am grausamsten zu Mutterherzen? Hätte sie es doch nur gewusst! Niemals hätte sie ihn dann losgeschickt, nie!

Diese Geschichte bewegt mich sehr. Der große Bruder, der für seine kleine Schwester durch die Flammen taucht, um die Milch zu holen. Er hat es geschafft. Er gehörte nicht zu den 348, die an diesem Tag ihr Leben verloren. Mich hat das daran erinnert, dass der himmlische Vater seinen Sohn für die Rettungsaktion seiner „kleinen Geschwister“ in das Flammenmeer geschickt hat. Er wusste, was passieren würde, wenn er ihn senden würde. Gott wurde nicht überrascht von der Kreuzigung. Jesus Christus kam auf diese Erde, weil er wusste, dass wir sonst umkommen würden. Er nahm unsere Schuld auf sich. Dort auf Golgatha, an dem Ort, an dem er in den Tod ging, starb er in dem Flammenmeer des göttlichen Zorns. Er alleine. Stellvertretend für alle anderen.

Die kleine Schwester in der Geschichte ist meine Großmutter, und ich bin ihrem Bruder noch heute sehr dankbar. Meine Großmutter wiederum hat viel investiert, damit ich verstehe, dass Jesus Christus mich liebt und sein Leben für mich gegeben hat.

Jannik Sandhöfer
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Frage
Wie werden Sie in Gottes Zorn bestehen?
Tipp
Jesus Christus war für Sie im Flammenmeer. Das können Sie glauben, um dem Zorn Gottes zu entfliehen.
Bibellese
1. Thessalonicher 5,8-11

Donnerstag, 15. Dezember 2022: Eine tote Sprache wird wieder lebendig

Man kann sagen, dass er von der Idee besessen war, die hebräische Sprache wiederzubeleben und zu einer alltagstauglichen Sprache zu entwickeln. Eliezer Ben-Jehuda (1858-1922) war Journalist. Angeregt durch den gleichaltrigen Theodor Herzl nach Erscheinen seines Buches »Der Judenstaat« faszinierte ihn die Idee vom Wohnen der weltweit zerstreut lebenden Juden in einem eigenen Staat. Er sagte: »Die Wiedergeburt Israels auf dem Boden seiner Ahnen! Je mehr das nationale Konzept in mir wuchs, desto mehr kam mir zum Bewusstsein, was eine gemeinsame Sprache für eine Nation bedeutet.« Ein flammendes Plädoyer für die hebräische Sprache unterschrieb er daher nicht mit seinem Geburtsnamen Eliezer Perlman, sondern mit »Ben-Jehuda – Sohn Judäas«, und zwar auf Hebräisch.

Eliezer Ben-Jehuda sah das größte Problem darin, dass die Juden keine einheitliche Sprache hatten, sie gebrauchten jeweils nur ihre Heimatsprache: Deutsch, Französisch oder Russisch. Nun sah er seine Lebensaufgabe darin, die jüdische Sprache zu neuem Leben zu erwecken. So wurde er der Herausgeber des ersten hebräischen Wörterbuchs. Für ihn war klar: Hebräisch musste zu einer Alltags- und Muttersprache werden. Seine sieben Kinder lernten außer Hebräisch kein Wort einer anderen Sprache.

Bis heute wird dieser Sprache weltweit höchste Aufmerksamkeit gezollt, indem nämlich die Auslegung des Alten Testamentes für unzählige Christen auf dem Studium dieser Sprache und ihrer Eigenheiten gegründet ist. Wenn man das Alte Testament richtig übersetzen, verstehen und anwenden will, dann ist die Kenntnis seiner Ursprache unerlässlich. Nicht zuletzt ist das ein schöner Fingerzeig dafür, dass Gott sein Volk Israel nicht vergisst und ihm eine Zukunft bereiten wird.

Eberhard Liebald


Frage
Was bedeutet es Ihnen, die Bibel in Ihrer Muttersprache lesen zu können?
Tipp
Wer die Bibel versteht, kann auch immer mehr von Gott verstehen.
Bibellese
Psalm 119,65-72

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