Sonntag, 04. Dezember 2022: Advent – Ankunft

Ich stehe am Flughafen und sehe auf die riesige Anzeigetafel, auf denen die Flugzeiten zu lesen sind. Darauf gibt es zwei Kategorien: Ankunft und Abflug. Manchmal verändern sich die Zeiten um Minuten oder Stunden. In bestimmten Fällen wird ein Flug ganz gestrichen, sehr zum Leidwesen der Passagiere. Mein Flug geht pünktlich. Ich bin froh. Ich werde pünktlich zu Hause sein.

Der Dezember wird auch als Adventszeit beschrieben. Advent bedeutet Ankunft. Wir denken an die Geburt des Sohnes Gottes. Der Schöpfer wurde in Jesus Christus Mensch. Immanuel – »Gott mit uns«. Der Ewige tritt in die Zeit und wird »einer von uns«. Weihnachten ist das Fest der Ankunft des Königs, der als Baby von einer Jungfrau geboren wurde. Diese Ankunft geschah ohne Verspätung oder jegliche andere Verzögerung zu genau dem Zeitpunkt, der dafür bestimmt war. Sozusagen pünktlich betrat der Sohn Gottes die Erde, um in die Dunkelheit zu leuchten. »Frieden auf der Erde« verkündeten die Engel bei seiner Geburt. Sein Kommen hatte einen einzigen Sinn: die Menschen aus ihrer Verlorenheit herauszuholen, sie von den Ketten Satans zu befreien, ihre Sünden auf sich zu laden und am Kreuz den Tod zu sterben, den wir eigentlich verdient haben.

Als Jesus am Kreuz das Erlösungswerk vollbracht hatte, wurde er begraben. Nach drei Tagen stand er von den Toten auf. Seitdem kann jeder Vergebung seiner Sünden erfahren, der sein Vertrauen allein auf Jesus Christus setzt. Die Vergebung der Schuld ist das größte Geschenk, das es gibt. Diese Ankunft des Weltenretters hat sich für ewig gelohnt!

Martin Luther sagte einst: »Die Geburt Jesu zu Bethlehem ist keine einmalige Geschichte, sondern ein Geschenk, das ewig bleibt.«

Thomas Lange
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Frage
Wie erleben Sie die Adventszeit, die Ankunftszeit des Weltenretters?
Tipp
Dieses einmalige Geschenk sollte man annehmen und sich darüber freuen.
Bibellese
Lukas 1,26-56

Samstag, 03. Dezember 2022: Unser Wunschkind

Ich erinnere mich daran, mehrfach während der Schwangerschaft gebetet zu haben, unser Kind möge doch gesund sein. Unsere Freunde um uns herum hatten bereits ein oder mehrere Kinder bekommen, und keines davon hatte eine Behinderung. Ich bildete mir ein, dass mit jedem gesunden Kind die Wahrscheinlichkeit steigen müsste, dass auch mal eins mit einer Behinderung dabei ist. Die Geburt verlief unproblematisch, und dann war sie da: 2600 Gramm, 48 cm, mit einer unglaublich süßen, hohen Stimme, die wie ein kleines Kätzchen klang. Nur, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, dass genau dies das Hauptmerkmal eines Gendefekts ist, den man auch als Katzenschrei-Syndrom bezeichnet.

Am Tag nach der Geburt kam die Familie zu Besuch, und meine Eltern brachten den Zettel mit, der für diesen Tag an ihrem Abreißkalender hing: Jesaja 44,2 (siehe Tagesvers). Als wir etwa drei Monate nach der Geburt die Diagnose erhielten, die uns das Herz brach und unsere Welt von jetzt auf gleich auf den Kopf stellte, klammerte ich mich an dieses Wort: Wenn unser Herr meine Tochter von Mutterleib an gebildet hat und wenn er zugelassen hat, dass an ihrem fünften Chromosom ein Stückchen fehlt, dann wird er auch den zweiten Teil des Verses wahr machen und ihr helfen. Deswegen brauchte ich mich nicht zu fürchten.

Die Bibel sagt uns, dass Gott alle Menschen in seinem Ebenbild erschaffen und ihnen damit eine unantastbare Würde verliehen hat, unabhängig von ihren Fähigkeiten. Jeder von uns existiert, weil Gott es wollte, und somit hat unser Leben Sinn, selbst wenn wir nie etwas zustande bringen sollten, was in unserer Welt etwas zählt. Auch Sie sind Gottes Wunschkind!

Hanna Spina


Frage
An was klammern Sie sich in der Not?
Tipp
Ein Bibelwort kann genau ins Herz treffen und passend trösten.
Bibellese
Psalm 139

Freitag, 02. Dezember 2022: Niemand soll mehr Sklave sein!

Als die Vereinten Nationen am 2. Dezember 1949 die Konvention zur Unterbindung des Menschenhandels und der Ausnutzung der Prostitution anderer verabschiedeten, riefen sie dieses Datum als »Tag für die Abschaffung der Sklaverei« aus. Von vielen Menschen dürfte die Sklaverei heute vielleicht eher als wenig rühmlicher Bestandteil der Geschichte eingeordnet werden, etwa aus der Antike oder den Zeiten des Sklavenhandels im Dreieck Europa-Afrika-Amerika. Der Gedanke, dass ein Mensch einem anderen als Eigentum gehören könnte, ist uns fremd. Dass ein Mensch wie eine Sache, wie ein Stuhl, ein Werkzeug oder ein Stück Vieh behandelt werden könnte, erscheint unerhört. Gleichwohl ist dieser Zustand nach wie vor für viele Realität. Man schätzt, dass heute noch weltweit mehr als 12 Millionen Menschen als »echte« Sklaven gehalten werden. Zu der seit Jahrtausenden praktizierten Sklaverei kommen aber auch moderne Formen: Über 200 Millionen Kinder und Jugendliche werden heute rund um unseren Globus in sklavenähnlichen Verhältnissen wirtschaftlich oder körperlich ausgebeutet.

Doch die Bibel benennt eine viel weitreichendere Form der Sklaverei, die tatsächlich ganz aktuell die Menschen gefangen hält: Die Sklaverei der Sünde. Der moderne Mensch meint, er sei frei, zu tun und zu lassen, was er will. Doch das ist eine Fehleinschätzung. Wer etwas tut, was die Bibel Sünde nennt, ist tatsächlich deren Sklave. Und die Folge ist der Tod. Das ist dramatisch.

Nun kann ein Sklave sich in der Regel nicht selbst aus seinem Zustand befreien. Jemand muss ihn auslösen. Und genau das beschreibt das Neue Testament: Jesus bezahlt am Kreuz mit seinem Leben für meines, damit ich nicht mehr Sklave der Sünde sein muss.

Markus Majonica
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Frage
In welchen Momenten wird Ihnen die Sklaverei der Sünde zur Qual?
Tipp
Machen Sie den heutigen Tag zu Ihrem »Tag der Abschaffung der Sklaverei«!
Bibellese
Römer 6,12-14

Donnerstag, 01. Dezember 2022: Anker der Seele

Ein Schiff schwimmt frei auf der Wasseroberfläche, und seine Insassen vertrauen völlig auf die physikalische Beschaffenheit des Wassers, das einen Hohlkörper trägt. Wenn aber das Wasser sich bewegt, dann bewegt sich auch das Schiff. Das kann bei größeren Wellen oder im Sturm zum Problem werden, denn dann droht man unterzugehen. Ein Schiff hat eben keinen festen Boden unter den Füßen, und wenn es nicht gehalten wird, zum Beispiel durch einen Anker, dann wird es orientierungslos in jede Richtung treiben.

Ich finde, dieses Bild des Ankers, der ein Schiff hält, kann man gut auf uns Menschen übertragen, weil man sich im Leben immer wieder auf etwas verlässt, was gehörig ins Wanken geraten kann. Man vertraut auf sein Geld, sein Haus, seine Familie oder auf seine Freunde, und doch kann man plötzlich den Halt verlieren, wenn einem davon etwas plötzlich genommen wird. Man fühlt sich dann hin und her geworfen und verliert die Orientierung im Leben. Wenn zusätzlich noch ein schwerer Sturm über unser Lebensschiff hinwegfegt, dann wünscht man sich einen Anker, der einem festen Halt gibt. Der Anker gibt einem Hoffnung, nicht davon getrieben zu werden oder verlorenzugehen. Doch wo finden wir einen solchen Anker?

Für mich ist Jesus Christus dieser Anker. Er ist mein Halt, denn er ist immer für mich da. Er gibt mir Sicherheit in dieser unsicheren Welt, besonders in Lebenskrisen. Bei Jesus bin ich geborgen und weiß: Er hält mich und lässt mich nicht los. Selbst wenn mir alles nur noch vergeblich und nutzlos erscheint, schenkt er mir die Perspektive, sicher durch meinen Lebenssturm hindurch endlich bei ihm anzukommen und für immer in Sicherheit zu sein und die Ruhe und den Frieden bei ihm zu genießen.

Gabriel Herbert
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Frage
Was hält Sie, wenn Ihnen das genommen wird, was Ihnen Halt gibt?
Tipp
Jesus ist der Anker, der niemals genommen wird, wenn man auf ihn vertraut.
Bibellese
Hebräer 12,1-3

Mittwoch, 30. November 2022: Unschmelzbar

Als ich letztens morgens meine Rollladen hochzog, erwartete mich ein völlig anderer Ausblick als noch am Abend zuvor. Wo sonst nur dunkler Asphalt und blätterlose Bäume zu sehen waren, glitzerte und glänzte nun alles in strahlendem Weiß. Die ganze Welt schien über Nacht mit einer dicken Schicht Puderzucker überstreut worden zu sein. Freudestrahlend machte ich erst einmal einen langen Spaziergang durch den Schnee.

Doch schon am nächsten Morgen erwartete mich wieder eine Überraschung: Der Schnee war fast komplett verschwunden, und die Welt vor meinem Fenster sah genauso grau und trostlos aus wie zuvor. Es war, als hätte es die Schönheit des letzten Tages nie gegeben. Die glitzernde Decke hatte die herbstliche Trostlosigkeit nicht verändert, sondern nur für eine kurze Zeit verborgen. Diese Verschönerung war so unbeständig, dass ein paar Regentropfen und wenige Grad Celsius die alte Hässlichkeit wieder sichtbar werden ließen.

Wir Menschen versuchen ja oft, unsere bösen Gedanken und schlechten Eigenschaften vor anderen zu verbergen. Doch so gut wir sie auch verstecken – bei der nächsten kleinen Versuchung zeigt sich, dass sie immer noch da sind. Gott ist der Einzige, der wirklich etwas am grundlegenden Problem, nämlich an unserer sündigen Natur ändern kann.

Im heutigen Tagesvers verspricht er, unsere Sünden nicht nur unter einer schönen, aber vergänglichen Decke zu verbergen, sondern uns wirklich von allem Bösen zu befreien. Wenn wir ihn aufrichtig um Vergebung unserer Schuld bitten, will er nie wieder darauf zurückkommen. Das hat er in der Bibel versprochen. Diese Veränderung gilt für alle Ewigkeit – ihr können weder Regen oder Hitze noch Selbstanklagen oder Beschuldigungen etwas anhaben!

Carolin Nietzke


Frage
Was versuchen Sie vor Ihren Mitmenschen zu verbergen?
Tipp
Jesus will unsere Sünde nicht kurzfristig überdecken, sondern wegnehmen.
Bibellese
1. Johannes 1,5-10

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