Montag, 17. April 2023: Lebenswert

Im Blick auf die Ewigkeit ist das Leben nur ein winziger Moment. Mit unserer Geburt ist der Tag des Sterbens schon beschlossene Sache. Dazwischen liegen 70, 80 oder 90 Jahre. Tatsächlich ist diese Zeit nur wie ein Hauch. Je älter man wird und auf sein Leben zurückblickt, desto surrealer kommt es einem manchmal vor, wie schnell all die Jahre vergangen sind. Alles, was für uns während dieses Lebens vielleicht eine Zeit lang wichtig gewesen ist, verliert scheinbar irgendwann seine Bedeutung.

Diese Einsicht führt leicht in Desillusionierung und Resignation. Warum soll man sich abmühen auf dieser Erde? Warum Reichtümer anhäufen oder berühmt werden? All dies ist doch sehr vergänglich. Und selbst wenn man sein Leben nur dafür nutzte, seine eigenen Interessen voranzutreiben, so führt dies letztlich ins Nichts, weil der sichere Tod alles zerstört.

Oder kommt doch noch etwas danach, was dem Leben einen Sinn geben könnte? Immerhin glauben noch fast zwei Drittel der Deutschen an eine Existenz nach dem Tod. Allerdings gibt es sehr unterschiedliche Ansichten dazu, wie dies wohl aussehen mag. Obwohl sich über die Hälfte aller Deutschen als Christen bezeichnen, glauben nur etwa 30 Prozent an einen Himmel und nur etwa halb so viel an die Hölle.

Tatsächlich enthält die Bibel klare Aussagen darüber, dass es ein Leben nach dem Tod gibt und wie dieses aussieht. Dort erleben wir die Konsequenz unseres diesseitigen Lebens. Haben wir hier gelernt, auf den Sohn Gottes zu vertrauen, erhalten wir ewiges Leben. Haben wir das nicht, ernten wir ewige Trennung von Gott. Erst dieser klare Blick erlaubt uns, unser Leben hier mit einem klaren Ziel und damit lebenswert zu leben. Denn hier bestimmen wir unsere Ewigkeit.

Axel Schneider
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Frage
Was glauben Sie?
Tipp
Es gibt einen sicheren Weg über den Tod hinaus.
Bibellese
1. Korinther 15,35-49

Sonntag, 16. April 2023: Leihgaben

Wir hatten Ferien und waren unterwegs, um Verwandte zu besuchen. Kurz vor einer Kurve kam uns in rasender Fahrt ein Auto entgegen, das einfach geradeaus fuhr, über die Leitplanke flog und im Abgrund verschwand. Der Wagen wurde durch einige Bäume abgebremst und stand unten scheinbar ziemlich heil auf seinen vier Rädern. Dann kam der Fahrer über die Leitplanke geklettert. Er blutete ein wenig und weinte. Als ich sagte, er könne eigentlich froh sein, dass er noch lebe, sagte er: »Ja, aber das Auto habe ich mir nur ausgeliehen. Was mache ich jetzt?«

Man hätte lieblos antworten können, dass er sich das ein paar Minuten vorher hätte klarmachen sollen. Dann wäre ihm das Unglück nicht passiert. Aber es ist nicht unsere Aufgabe, einen Menschen, der ins Unglück gestürzt ist, noch tiefer in die Tonne zu treten. Stattdessen sollten wir uns selbst klarmachen, dass nicht nur ein Auto des Onkels eine Leihgabe ist, sondern ebenso alles, was wir sind und haben. Alles sind göttliche Leihgaben, mit denen wir im Sinne des Verleihers arbeiten sollen, weil wir alle einmal darüber Rechenschaft geben müssen, was wir aus und mit diesen Leihgaben gemacht haben.

In den beiden Geschichten von den geliehenen Talenten und den Pfunden (siehe die Bibellese) wird uns das sehr deutlich gesagt. Da spielt es auch keine Rolle, ob wir an die Bibel glauben oder nicht, genauso wenig, wie es darauf ankommt, was der arme Autofahrer dazu sagt. Es wird gelten, was der Onkel entscheidet. Und so wird auch gelten, was Gott gesagt hat. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass auch ein reicher Onkel nur über begrenzte Mittel verfügt, während Gott unendlich reich ist und alles Versäumnis herzlich gern vergibt, wenn wir ihn ehrlich darum bitten.

Hermann Grabe
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Frage
Mit welcher Leihgabe sind Sie nicht sorgfältig umgegangen?
Tipp
Gehen Sie mit dem, was Gott Ihnen gibt, sorgsam um! Setzen Sie es in seinem Sinne ein, z. B. verbunden mit Nächstenliebe!
Bibellese
Matthäus 25,14-30

Samstag, 15. April 2023: Bleibt die Ampel ewig rot?

Vor der Tür zur Facharztpraxis bildete sich eine Warteschlange. Das Praxisteam hatte eine Ampelanlage installiert, um die Anzahl der Patienten in den Räumen zu begrenzen. Die rote Anzeige mit der Aussage »Nicht eintreten« war eindeutig: Der Zugang war gesperrt. So stand ich mit vielen weiteren Patienten vor der Tür, obwohl die Zeit für meinen vereinbarten Termin längst erreicht war. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit kam eine Sprechstundenhilfe von der anderen Seite an die Tür und stellte erstaunt fest, dass die Ampel nicht auf Grün umgesprungen war. Wie sich herausstellte, war die Wand zwischen Arztpraxis und den wartenden Patienten so dick, dass die Funkimpulse nicht bei der neuen Anlage ankamen.

Mich erinnert dieses Erlebnis an das, was Jesaja beschreibt: Zwischen Gott und uns Menschen steht eine Mauer, die uns den direkten Zugang zu ihm versperrt. Mit unseren Gedanken, Worten und Taten haben wir Gottes gute Gebote übertreten. Diese Sünden trennen uns wie eine Mauer von Gott. Die Zugangs-Ampel steht auf Rot. Wir selbst sind nicht in der Lage, sie auf Grün umzustellen. Weder gute Werke noch Spenden oder sonstige Anstrengungen können unsere Sünden ungeschehen machen. Doch die gute Nachricht ist: Gott möchte nicht, dass wir draußen bleiben müssen. Er liebt uns und möchte der Arzt sein, der uns ewiges Leben schenkt. Darum ist er nicht tatenlos auf der anderen Seite der Wand geblieben, sondern zu uns gekommen. In seinem Sohn hat er uns den Zugang geöffnet. Jesus Christus hat mit seinem stellvertretenden Tod am Kreuz den Preis für unsere Schuld auf sich genommen. Weil er für unsere Sünde bezahlt hat, steht die Tür zu Gott denen offen, die durch den Glauben zu ihm kommen wollen.

Andreas Droese
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Frage
Was ist Ihre normale Reaktion, wenn die Ampel vor Ihnen auf »Grün« springt?
Tipp
Bleiben Sie nicht vor der Tür stehen! Jesus Christus hat den Zugang zu Gott für Sie geöffnet.
Bibellese
Offenbarung 3,20

Freitag, 14. April 2023: Der Ruhrpott: Eine Region im Wandel

»Du wohnst im Ruhrgebiet? Du Armer!« So mancher Gesprächspartner hat schon mitleidige Worte gefunden, als er von meinem Wohnort hörte. Anscheinend haben viele Menschen noch das Bild von rauchenden Hochöfen, verdreckter Luft und grauen Wohnsiedlungen im Kopf. Doch wohl kaum eine Region in Deutschland hat mehr Veränderungen durchgemacht als der »Pott«. Ende der 1950er-Jahre sinkt die Nachfrage nach Ruhrkohle und stürzt die Region in eine Krise. Man beginnt umzudenken. Bisher gibt es keine Universität, wenige Ausbildungsangebote, keine Naherholungsgebiete. Doch der Strukturwandel wird angegangen. Das Straßen- und S-Bahn-Netz wird ausgebaut, Stauseen und Grünflächen werden geschaffen, es folgen Investitionen in Energie, Bildung und Kultur, neue Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor entstehen. Bis heute sind die Menschen durch stetigen Wandel herausgefordert und erleben Veränderungen hautnah.

Mich begeistert die Art und Weise, wie das Ruhrgebiet und seine Bewohner mit all den Tiefschlägen der letzten Jahrzehnte umgegangen sind. Was mich ebenfalls begeistert, ist der Wandel in Menschen mit einer Beziehung zu Gott. Sie erleben nicht nur einen »Strukturwandel«, sondern eine völlige, innere Erneuerung. Gott selbst, der durch den Heiligen Geist in jedem Gläubigen wohnt, bewirkt diese »Verwandlung«, von der auch der heutige Tagesvers spricht. Leitlinie dafür ist der Wille Gottes, den er uns in seinem Wort, der Bibel, mitteilt. Echte Vergebung, selbstlose Hilfsbereitschaft, das Ende von Süchten oder innerliche Ruhe in Schwierigkeiten werden dann zur Wirklichkeit. Die Chance dazu will Gott jedem geben, und nötig haben wir diese Veränderung alle, denn ohne sie würden wir bleiben, was wir von Natur aus sind: hoffnungslos verloren.

Thomas Bühne


Frage
Sehnen Sie sich nach innerer Veränderung?
Tipp
Gott selbst bewirkt einen grundlegenden Wandel, wenn Sie eine Beziehung mit ihm beginnen.
Bibellese
2. Korinther 5,17-21

Donnerstag, 13. April 2023: Watergate

Charles Wendell (genannt Chuck) Colson war Berater des US-Präsidenten Richard Nixon und seinem Chef völlig ergeben. Für diesen ging er kompromisslos vor und kannte alle Tricks. So war er auch an den Vorgängen beteiligt, die als die sogenannte Watergate-Affäre in die Geschichtsbücher eingingen. Wegen seiner eigenen Verstrickung wurde er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Was wie eine Sackgasse klingt, war für Colson tatsächlich der Beginn eines völlig neuen Lebens. Durch ein Buch, das er vor seiner Verhaftung erhielt, erlebte er, was das Evangelium von Jesus Christus bedeutet: Vergebung der Schuld und ein neues Leben. Nach Verbüßung seiner Haft gründete er die »Prison Fellowship«, eine Gefangenenhilfsorganisation, und engagierte sich für diese bis zu seinem Tod 2012. Erstaunlich finde ich, dass Colson durch die Watergate-Affäre nicht nur den lebendigen Glauben an Jesus Christus kennengelernt hat, sondern gerade dadurch von dessen Auferstehung völlig überzeugt wurde. Er schrieb hierzu (übersetzt):

»Ich weiß, dass die Auferstehung eine Tatsache ist, und Watergate hat mir das bewiesen. Wie? Weil zwölf Männer bezeugt haben, dass sie Jesus nach seiner Auferstehung von den Toten gesehen haben, und dann diese Wahrheit rund 40 Jahre proklamierten, ohne diese einmal zu leugnen. Jeder von ihnen wurde geschlagen, gefoltert, gesteinigt oder ins Gefängnis geworfen. Das hätten sie nicht ertragen, wenn das nicht die Wahrheit gewesen wäre. In Watergate waren zwölf der mächtigsten Männer der Welt verstrickt – und sie konnten ihre Lügen nicht einmal für drei Wochen für sich behalten. Sie sagen mir, die zwölf Apostel hätten eine Lüge über 40 Jahre aufrechterhalten können? Absolut unmöglich.«

Markus Majonica
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Frage
Welche Meinung haben Sie zur Auferstehung von Jesus?
Tipp
Nur der Same bringt seine Frucht, der zuvor stirbt.
Bibellese
Apostelgeschichte 5,27-33

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