Sonntag, 20. November 2022: Kinder – eine Gefahr für unseren Planeten?

Der »Club of Rome«, ein Zusammenschluss von verschiedenen Experten, gibt vor, sich für Nachhaltigkeit und die Zukunft der Menschheit einzusetzen. In einer Pressemitteilung hieß es, der Generalsekretär dieses Klubs habe vorgeschlagen, Frauen, die maximal ein Kind bekommen, zu ihrem 50. Geburtstag einen Bonus von rund 70.000 Euro zu schenken als Dank für ihren Verzicht auf mehr Nachwuchs. Ziel sei es, die Geburtenzahl zu verringern. Die stark wachsende Weltbevölkerung sei die Hauptursache für die Zerstörung des Planeten.

Am Anfang der Bibel heißt es: »Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde« (1. Mose 1,28). Hat Gott hier einen unsinnigen Auftrag gegeben? – Wenn unsere Eltern Probleme mit dieser Aufforderung Gottes gehabt hätten, würde es viele der Leser des heutigen Kalenderblattes gar nicht geben. Und wenn Gott den Befehl gibt, dass wir uns vermehren und die Erde füllen sollen (ohne zeitliche Begrenzung), obwohl ihm alle weitere Entwicklung bekannt war, dann können wir davon ausgehen, dass sein Plan für diese Welt und ihre Zukunft auch das Problem der wachsenden Weltbevölkerung berücksichtigt.

Wie kurzsichtig das ist, wenn wir unsere Probleme auf Kosten der Schwächsten lösen wollen, sieht man in Europa. Viele Kinder können nicht mehr sagen: »Ich habe einen Bruder« oder: »Ich habe eine Schwester.« Und viele Tausend Kinder dürfen in Deutschland gar nicht geboren werden, sondern werden abgetrieben. Jesus hat oft Kinder in seiner Nähe gehabt. Er sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen! Wehrt ihnen nicht! Denn solchen gehört das Reich Gottes« (Markus 10,14). Bei ihm sind Kinder willkommen! Und wenn er ihnen eine Zukunft verheißt, dann sollte ihnen niemand heute diese Zukunft rauben.

Martin Reitz
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Frage
Was halten Sie von dem Vorschlag des »Club of Rome«?
Tipp
Unser Gott und Schöpfer hat mit Sicherheit mehr Überblick und Fachwissen als alle menschlichen Experten und Denker zusammen.
Bibellese
Jesaja 43,5-7

Samstag, 19. November 2022: Rote Linsensuppe

Eine meiner Lieblingssuppen ist die rote Linsensuppe, die ich folgendermaßen koche:

1 gehackte Zwiebel und 2 gehackte Knoblauchzehen in Kokosöl dünsten, 2 kleine Dosen gehackte Tomaten, 200 g rote Linsen, 600 ml Gemüsebrühe, 400 ml Kokosmilch, 2 TL Zitronensaft zusammen mit 1/2 TL Kurkuma, 1 TL Garam Masala, 1 TL Kreuzkümmel und 1/4 TL Cayennepfeffer dazugeben und aufkochen. Bei mittlerer Hitze ca. 30 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Koriandergrün garnieren.

Ich kann nur sagen: lecker und dazu noch sehr proteinreich.

Allerdings weiß ich nicht, ob ich für diese Suppe den Segen Gottes aufgegeben hätte, so wie Esau das getan hat. Aber vielleicht hatte sein Bruder Jakob ja noch ein besseres Rezept. Auf jeden Fall hat Esau für dieses Linsengericht seinem Bruder sein Erstgeburtsrecht und damit den Segen Gottes abgetreten. Ein kurzes, gegenwärtiges Vergnügen war ihm wichtiger als zukünftige Wohltaten Gottes. Aber lesen Sie selbst, die Geschichte steht in der Bibel in 1. Mose 25,29-34. Später hat Esau diese Entscheidung bitter bereut und wollte sie am liebsten rückgängig machen. Doch es war zu spät.

Auch wir müssen uns die Frage stellen, was uns wichtiger ist: Spaß und Genuss für diesen Moment oder ein Leben unter dem Segen Gottes. Kurzfristige Sättigung und doch wieder hungrig werden oder ewige Zufriedenheit in Gott. Bei dem Heil, das Gott jedem Menschen in Jesus Christus anbietet, geht es um mehr als momentane Bedürfnisbefriedigung. Es geht um Vergebung der Schuld, ewiges Leben und ewige Zufriedenheit. Wie traurig ist es, wenn Menschen das ablehnen, weil ihnen ein kurzer, vergänglicher Spaß verlockender erscheint.

Sabine Stabrey


Frage
Was macht uns wirklich satt?
Tipp
Ein Leben ohne Christus mag kurzfristig Spaß machen, lässt uns aber in Ewigkeit hungrig zurück.
Bibellese
Galater 6,7-10

Freitag, 18. November 2022: Wenn die Notdurft wirklich Not bedeutet

Was in der westlichen Welt als selbstverständlich angesehen wird, ist in Ländern, wie z. B. Indien oder Nepal, in Teilen Afrikas, Russlands und Chinas Luxus: Toiletten mit Spülung. Stattdessen müssen rund 4,5 Milliarden Menschen, oft ängstlich und verschämt, ihre Notdurft im Freien, auf dem Feld, im Gebüsch, unter Brücken oder hinter Gebäuden verrichten. Dies wird unter anderem mit Mangelernährung, Wachstumsstörungen und Durchfallerkrankungen, einer der häufigsten Todesursachen bei Kindern, in Zusammenhang gebracht.

Die »World Toilet Organisation« macht jährlich am 19. November auf diese unwürdigen Zustände aufmerksam, denn sichere Sanitärversorgung gehört zu den von der UN definierten Menschenrechten. Der Umgang mit den Körperfunktionen hat mit der Würde des Menschen zu tun, denn davon hängen, abgesehen von persönlicher Erniedrigung, weitere Menschenrechte ab. Eine akzeptable Sanitärversorgung, die die Privatsphäre wahrt sowie zugänglich, sicher, bezahlbar und hygienisch ist, gehört eigentlich zu einem angemessenen Lebensstandard dazu. Die Realität ist aber: So sauberes Wasser, wie wir bei uns täglich im Klo hinunterspülen, haben viele Menschen dieser Erde nicht einmal als Trinkwasser zur Verfügung.

Bedenken Sie doch einmal, wie gesegnet Sie sind, wenn Sie das nächste Mal Ihr vergleichsweise luxuriöses WC aufsuchen! Vergessen Sie nicht, Gott dankbar dafür zu sein. Es gibt immer Anlass und Grund, ihm zu danken, selbst in Zeiten, die uns nicht gefallen, sogar für Dinge, die wir für selbstverständlich halten. Dankbarkeit ist eine Lebenseinstellung, eine Haltung, die anziehend auf Ihre Mitmenschen wirkt und Sie dazu befähigt, von Ihrem Segen auch gerne etwas abzugeben. Dazu besteht, wie oben gezeigt, mehr als genug Gelegenheit.

Daniela Bernhard
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Frage
Für wen oder was möchten Sie Gott heute Danke sagen?
Tipp
Auch für scheinbar kleine Dinge und Selbstverständlichkeiten kann man große Dankbarkeit zeigen.
Bibellese
Hebräer 12,28; 13,1-3

Donnerstag, 17. November 2022: Barmherzigkeit

Für Platon (ca. 400 v. Chr.) war Barmherzigkeit eine menschliche Schwäche. In der stoischen Philosophie galt sie als Seelenkrankheit, die die inne Ruhe stört. Der Philosoph Zenon (um 300 v. Chr.) war überzeugt, dass sich weise Menschen niemals vom Mitleid für Schwächere bewegen lassen sollten. Dies sei eine Eigenschaft oberflächlicher, törichter Leute. Vernunft und Gerechtigkeit seien die erstrebenswerten Maximen, nicht Mitgefühl. Wie hartherzig und gefühlskalt müssen die griechischen Philosophen gewesen sein!

Das im hebräischen Alten Testament verwendete Wort für Barmherzigkeit ist »racham«. Das heißt wörtlich übersetzt »Gebärmutter« oder »Mutterschoß«. Eine vortreffliche Umschreibung, wie ich meine, denn die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind ist bedingungslos. Sie verzeiht, umsorgt und gibt Geborgenheit. Diese Art von Liebe ist der Maßstab, der von Gott sogar noch übertroffen wird: »Kann eine Mutter etwa ihren Säugling vergessen? Fühlt sie etwa nicht mit dem Kind, das sie geboren hat? Selbst wenn sie es vergessen würde, vergesse ich dich nicht!« (Jesaja 49,15; NLB). Barmherzigkeit und Erbarmen sind ein Ausdruck von Liebe. Als Beispiel dafür erzählt Jesus die Geschichte vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37). Sie handelt von einem Ausländer, der selbstlos einem Menschen hilft, der von Räubern ausgeplündert und halb tot liegen gelassen wurde. Hoch angesehene Fromme hingegen gingen achtlos an dem Notleidenden vorüber, um ihre »Seelenruhe« nicht zu stören.

Wie froh können wir sein, dass Gott barmherzig ist! Er hatte Mitleid mit uns, so wie der barmherzige Samariter mit dem Mann, der hilflos am Boden lag. Gottes Barmherzigkeit uns gegenüber sollte der Motor sein, unseren Mitmenschen genauso zu begegnen.

Daniela Bernhard
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Frage
Wo haben Sie Gottes Barmherzigkeit schon erfahren?
Tipp
Wie gut, dass Gott kein griechischer Philosoph ist!
Bibellese
Matthäus 9,27-37

Mittwoch, 16. November 2022: Tod eines Königs

Am 16. November 1632, also heute vor 390 Jahren, starb Gustav II. Adolf von Schweden in der Schlacht bei Lützen (nahe Leipzig). Zuvor waren die katholischen Heere unter Wallenstein bis zur Ostsee vorgedrungen. Dies führte dazu, dass Schweden 1630 in den Dreißigjährigen Krieg einstieg, auch um die schwer bedrängten deutschen Protestanten zu retten. An diesem 16. November wurde Gustav II. Adolf in den Kampfhandlungen von seinen Soldaten getrennt, geriet mit feindlichen Soldaten zusammen und fand den Tod. Gustav II. Adolf starb, weil er an vorderster Front gekämpft hatte. Aus heutiger Sicht ist dieser heldenhafte Tod eher als unklug und vermeidbar zu bewerten, aber von seinen Soldaten wurde er geliebt, weil er mit ihnen in den Kampf zog. – Was bleibt von Gustav Adolf? Zu nennen sind sein Mut als Feldherr und Soldat, aber auch seine Fähigkeiten als Realpolitiker und Diplomat. Nicht zuletzt wird seine tiefe Frömmigkeit in Lexika und Lebensbildern gewürdigt. Nach seinem Tod ging der grausame Dreißigjährige Krieg übrigens noch 15 Jahre weiter. Sein Tod hatte leider nicht zu einem anschließenden Frieden geführt.

Interessanterweise gibt es ein paar Parallelen, aber auch Unterschiede zu dem König Jesus Christus: Jesus Christus starb ebenfalls, aber er ging ganz alleine, bewusst und freiwillig in den Tod. In Johannes 10,18 sagt er in Bezug auf sein Leben: »Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt, es zu lassen, und habe Gewalt, es wiederzunehmen.« Sein Tod führte zu einem positiven Ergebnis: Jesus Christus brachte als einzelnes »Weizenkorn« viel Frucht (siehe Tagesvers). Viele Menschen haben in IHM ewige Rettung gefunden. Sein Tod bewirkte die Vergebung der Sünden aller, die sich ihm Glauben ihm anschließen.

Martin Reitz
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Frage
Was bedeutet Ihnen der Tod von Jesus Christus?
Tipp
Er ist es wert, von uns geliebt zu werden, denn er starb für uns, damit wir leben können.
Bibellese
Hebräer 9,24-28

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