Sonntag, 26. Januar 2025: Als Mann und Frau geschaffen …, 1. Mose 1,27

Menschliches Leben ist etwas Besonderes. Wir sind nicht nur Gott ähnlich geschaffen, sondern auch als Mann und Frau.

Adam fehlt ein Gegenüber. Tiere reichen da nicht aus, deshalb bekommt der Mann seine Frau. Mann und Frau passen gut zusammen. Nach jedem Schöpfungsakt heißt es: »Und Gott sah, dass es gut war« – nach der Schaffung des Menschen stellt er fest: »sehr gut«. Von Anfang an wird die Polarität von Mann und Frau betont. Die Andersartigkeit ist von Gott gewollt. Er hat Mann und Frau individuell in Handarbeit gefertigt. Unsere unverwechselbare körperliche Individualität entspricht seinem Willen. Der Unterschied besteht in der Anatomie und im Material: Adam wurde aus dem Staub geschaffen und Eva aus Adams Rippe. Der Unterschied betrifft aber nicht nur den Körper, sondern den ganzen Menschen im Denken, Fühlen und Empfinden. Die Unterschiedlichkeit hat übrigens nichts mit Wertigkeit zu tun. Wir haben eben unterschiedliche Fähigkeiten, Aufgaben und Verantwortung. Der Versuch absoluter Gleichschaltung von Mann und Frau widerspricht der Absicht Gottes. So ergänzen sich Mann und Frau. Ich lerne das nach über 40 Ehejahren immer mehr schätzen.

Mann und Frau sind also gleich viel wert. Beide wurden von Gott geformt. Beide sind im Bild Gottes geschaffen. Beide sind von Gott geliebte Persönlichkeiten. Und so sollen wir auch einander in Liebe und Wertschätzung begegnen. Das ist die besondere Botschaft der Bibel. Leider gibt es heute Ideologien, wo dieses von Gott gewollte gute Miteinander nicht gelehrt und auch nicht gelebt wird. Gottes Schöpfung und Ordnungen sind gut. Wenn wir sie missachten, hat das immer negative Folgen. Das spüren wir zunehmend in unserer Gesellschaft.

Hartmut Jaeger

Samstag, 25. Januar 2025: Auf Glückssternsuche?, Johannes 8,12

Nachfolgende dichterische Verse erreichten mich über meine Freundin Sonja, die sie mit mir teilen wollte:

»Was Du gerne möchtest, werde wahr. / Dein Glücksstern leuchte hell und klar. / Deinen Optimismus sollst Du nie verlieren. / Die Festplatte sei stets ohne Viren. / Auf Arbeit nur sehr wenig Stress. / Verdienst und Urlaub generös. / Beim Lotto einen Hauptgewinn. / Reserven stets an Energien. / Gespür für wirklich Wichtiges. / Ein dickes Fell für Nichtiges. / Erfahrungen mit gutem Händchen. / Kontakte nur zu netten Menschen. / Humor in allen Lebenslagen. / Gesundheit dann an allen Tagen. / Die Übersicht an allen Fronten. / Und ein paar Euro auf den Konten. / An jedem Tag etwas zu lachen. / Und Dinge, die Dir Freude machen.«

So, wie diese Reime auszudrücken versuchen, befinden sich tatsächlich zahlreiche Menschen auf der Suche nach ihrem Lebensglück, dargestellt durch einen Glücksstern, der hell und klar leuchten soll, damit alle Wünsche und Träume in Erfüllung gehen mögen. Aber wo ist er zu finden, außer in der Vorstellung von dem- oder derjenigen, die diesen Text verfasst hat?

Die Bibel spricht stattdessen von einem »Licht der Welt«. Jesus sagt ganz klar, dass er dieses Licht ist und dass derjenige, der ihm nachfolgt, nicht länger in der Dunkelheit der Welt umherirren muss, sondern das Licht haben wird, das ihn zum ewigen Leben in der Herrlichkeit Gottes führt. Gleichzeitig ist er auch der Weg, der zum nachhaltig wahren Lebensglück führt. Er gaukelt nichts vor, garantiert kein sorgenfreies Leben, aber wir dürfen uns vollkommen auf Gottes Wort verlassen, dass er uns zu keiner Zeit im Stich lässt, sondern durch die Herausforderungen des Alltags begleitet, dunkle Täler erleuchtet, wenn wir uns ihm im Glauben und Vertrauen zuwenden.

Manuela Basista

Freitag, 24. Januar 2025: Der Unterschied, 1. Korinther 15,19

Konfuzius, Mohammed, Siddhartha Gautama (genannt Buddha) oder Zarathustra sind bekannte Religionsstifter. Ebenso zählen uns weniger geläufige Namen wie Parshvanata, Laozi oder Sultan Sahak dazu. Auch Jesus Christus wird als Stifter einer Weltreligion angesehen, nämlich des Christentums. Angesichts dieser verwirrenden Vielfalt von Religionen denken viele, dass es gleichgültig sei, an was man glaube, Hauptsache, man sei damit glücklich. Oder es wird behauptet, hinter all den unterschiedlichen Göttern stecke nur ein einziger Gott, der sich auf unterschiedliche Weise in den verschiedenen Religionen verehren lasse. Ein Gott also, der viele Namen habe, je nach Vorstellung der Menschen, die sich zu ihm halten.

Jesus Christus allerdings bricht mit diesen Vorstellungen radikal. Er nimmt für sich in Anspruch, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist und dass niemand zu Gott kommen kann als nur durch ihn (Johannes 14,6). Das schließt die Annahme aus, es gebe viele Wege – auch über andere Religionen – zu Gott. Jesus Christus allein beansprucht, dass er ganz Gott ist, der Mensch wurde und sich uns somit unmittelbar und verständlich offenbart hat. Nur über ihn können wir Gott kennenlernen, wie er wirklich ist (Kolosser 1,15). Seine Einzigartigkeit wird schließlich ganz besonders dadurch belegt, dass er nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift der Einzige ist, der von den Toten auferstanden ist. Dieser Umstand gibt allen, die an ihn glauben, die Gewissheit, dass sie auch von den Toten auferstehen und ewiges Leben bei Gott haben werden.

In Jesus liegt der entscheidende Unterschied. Seinetwegen habe ich eine sichere Hoffnung, die über dieses Leben hinausgeht!

Daniela Bernhard

Donnerstag, 23. Januar 2025: »Christ und gar nichts anderes«, 2. Korinther 5,15

Heute vor 80 Jahren wurde Graf Helmuth James von Moltke wegen seines gewaltlosen Widerstandes gegen das NS-Regime im Gefängnis Berlin-Plötzensee ermordet. Der Vorwurf des »Volksgerichtshofs« unter Roland Freisler lautete: Moltke und seine Mitstreiter hätten darüber nachgedacht, wie in der Zeit nach Hitler ein Deutschland entstehen könnte, das sich auf sittliche und demokratische Grundsätze besinnt. Freisler hielt dies für ein todeswürdiges Vergehen.

Im Prozess erklärte Moltke, er stehe vor Gericht »nicht als Protestant, nicht als Großgrundbesitzer, nicht als Adliger, nicht als Preuße, nicht als Deutscher … sondern als Christ und gar nichts anderes.« Er war ein eifriger Bibelleser. »Wenn du einmal die Bibel wirklich ernsthaft zu lesen beginnst, darfst du dich nicht darauf beschränken, was dir passt, sondern du musst dich auch und gerade mit dem herumschlagen, was dir nicht passt. … Deswegen meine ich, dass meine Methode richtig ist, die ganze Bibel Wort für Wort immer wieder von vorne bis hinten zu lesen.«

Was Moltke schon früh am Nationalsozialismus störte, war dessen Absolutheitsanspruch auf den ganzen Menschen. Darin sah er eine deutliche Grenzüberschreitung und eine Ersatzreligion, die zum Scheitern verurteilt ist. Richter Freisler formulierte das Problem sehr deutlich: »Herr Graf, eines haben das Christentum und wir Nationalsozialisten gemeinsam, und nur dies eine: Wir verlangen den ganzen Menschen.« Eine tiefe Jesusliebe bewegte den Grafen, den Total-Anspruch weltlicher Ideologien abzulehnen. Ein für ihn besonders prägendes Bibelzitat war Jeremia 11,19-20: »Ich war wie ein zahmes Lamm, das zum Schlachten geführt wird … Herr, dir habe ich meine Rechtssache anvertraut.«

Gerrit Alberts

Mittwoch, 22. Januar 2025: Dschungel-Erlebnisse (3), Psalm 121,8

Wenn man als Kind im Dschungel aufwächst, erlebt man viele Abenteuer, die das Leben reich machen. Obendrein minimiert die Naturverbundenheit den Drang nach medialem Konsum, wodurch sich die Kreativität frei entfalten kann. Schilder und Speere werden gebaut, Baumhäuser errichtet; es wird um die Wette geschnitzt. Als Eltern von vier Kindern sind wir uns aber auch der allgegenwärtigen Gefahr, die solche »Kreativität« mit sich bringt, bewusst. Täglich beten wir um Bewahrung. Oft haben wir diese schon erfahren, andere Male haben wir ganz praktisch Gottes Fürsorge in Notfällen erlebt.

Ein Beispiel vom Beginn des Jahres 2024: Wir hatten gerade Besuch aus Deutschland. Und nicht irgendwelchen – denn normalerweise kommen Gäste nicht ausgerüstet mit einem Koffer voller Medikamente, Nähzeug und medizinischer Instrumente zu uns. Unsere Besucherin schon, sie ist nämlich leidenschaftliche OP-Schwester. Doch hatte niemand damit gerechnet, dass sie auch bei uns einige OPs durchführen würde … Nur Gott wusste das bereits! Zwei Stunden nach ihrer Ankunft hatten wir schon die erste klaffende Kopfwunde, die sich ein betrunkener Mann aus unserem Dorf selbst zugefügt hatte. Sie musste mit vier Stichen genäht werden. Zwei Tage später hörten wir vom Fluss her einen markerschütternden Schrei. Kurz darauf sahen wir unseren siebenjährigen Jungen blutüberströmt auf uns zukommen – mit einem Loch in der Wange! Wir wären mit dieser Situation völlig überfordert gewesen, doch unser Herr Jesus Christus hatte uns zur richtigen Zeit seine Hilfe geschickt.

Diese und andere Erlebnisse mit Gott haben uns gelehrt, ihm in jeder Lage zu vertrauen. Kein Notfall kommt für ihn unerwartet! Wenn wir uns hilflos fühlen, hat er doch alles unter Kontrolle.

Tony Keller

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