Donnerstag, 10. November 2022: Gottes besondere Zeichen von Liebe

An meinem Arbeitsplatz kam ein erfahrener Konstruktionskollege zu meinen Schreibtisch, um mit mir für einige Minuten technische Lösungen zu erarbeiten. Während wir auf den Bildschirm starrten und fleißig diskutierten, entdeckte ich einen Schriftzug an seinem Unterarm. »Ich liebe dich nicht« stand da – augenscheinlich mit Kugelschreiber geschrieben. Ich erschrak. Hatte er nach dem letzten Ehestreit sichtbare Spuren nicht rechtzeitig mit Seife entfernt? Ich sprach ihn nicht darauf an und beließ es bei der technischen Diskussion.

Im Stillen dachte ich an den oben zitierten Vers aus Jesaja 49: »In meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet.« Was für ein Unterschied besteht doch zwischen Gott und uns Menschen! Statt seine Unzufriedenheit und Abneigung uns gegenüber auf seinem Arm zu dokumentieren, hat er die, die er liebt, in seine Handflächen eingezeichnet, um sie niemals zu vergessen. Womit haben wir eine solche Liebe und Treue angesichts unserer bösen Einstellung und Untreue gegenüber Gott verdient?

Gott will uns gnädig sein, denn er liebt uns. Und weil sein Sohn Jesus Christus durch sein Sterben am Kreuz Versöhnung zwischen Gott und Mensch möglich gemacht hat, können wir zu ihm kommen und um Vergebung bitten. Dann ist ewig alles gut.

Ein weiterer Vers des besagten Kapitels bestätigt Gottes Liebe zu uns: »Kann eine Mutter ihren Säugling vergessen? Bringt sie es übers Herz, das Neugeborene seinem Schicksal zu überlassen? Und selbst wenn sie es vergessen würde – ich vergesse dich niemals!« (NeÜ). Wir haben einen liebenden Gott, bei dem eines sicher ist: Wer zu ihm kommt und sich ihm anvertraut, wird niemals von ihm vergessen sein. Wie schade und tragisch wäre es, wenn wir Gottes Liebe unbeachtet lassen.

Stefan Taube
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Frage
Wie reagieren Sie darauf, dass Gott eine persönliche Beziehung zu Ihnen haben möchte?
Tipp
Lassen Sie sich versöhnen mit Gott, sodass auch Ihr Name für immer auf Gottes Handflächen geschrieben steht!
Bibellese
Jesaja 49,14-23

Mittwoch, 09. November 2022: Gnade

Es wird von einer besorgten Mutter berichtet, die eines Tages zu Napoleon kam und um Gnade für ihren straffällig gewordenen Sohn bat. Der Kaiser antwortete: »Der junge Mann hat zweimal die gleiche Straftat begangen, und um der Gerechtigkeit willen hat er dadurch die Todesstrafe verdient.« Die Mutter entgegnete: »Majestät, ich bitte sie nicht um Gerechtigkeit, sondern um Gnade für meinen Sohn.« – »Aber dein Sohn verdient keine Gnade«, antwortete Napoleon. »Sir«, rief die Frau, »es wäre keine Gnade, wenn er sie verdient hätte. Ich bitte nur um Gnade.« Sichtlich angetan von der Beharrlichkeit der Frau, antwortete er: »Ich werde ihm Gnade gewähren«; und er verschonte den Sohn dieser Frau.

Auch wir sind in Gottes Augen schuldig und haben den Tod verdient. Es ist nicht nur, dass wir die gleiche Sünde zweimal begangen haben, nein, wir haben im Laufe unseres Lebens schon unzählige Male gesündigt und können nicht bestehen vor einem heiligen Gott, auch nicht durch gute Taten. Für diese Schuld müssen wir ins Gericht Gottes, und es folgt eine Strafe, die ewige Verlorenheit. Dieser Strafe können wir mit eigener Anstrengung nicht entkommen. Doch Gott, »der nicht will, dass jemand verlorengehe« (2. Petrus 3,9), hat eine Lösung geschaffen. Vor 2000 Jahren hat er seinen Sohn auf diese Erde gesandt, um uns von unserer Sünde zu befreien. Jesus Christus starb an unserer Stelle diesen schrecklichen, qualvollen Tod am Kreuz. Er war ohne Sünde, deshalb konnte Jesus Christus unsere Schuld auf sich nehmen.

Nun gilt jedem Menschen das Gnadenangebot Gottes. Wer an den Herrn Jesus Christus glaubt und ihn als Herrn in sein Leben aufnimmt, »hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht« (Johannes 5,24).

Robert Rusitschka
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Frage
Haben Sie schon einmal Gnade erfahren?
Tipp
Bei Jesus Christus können Sie es.
Bibellese
Römer 3,21-31

Dienstag, 08. November 2022: Der Tag der Geschenke

Ich ging gerade mit meinem Hund spazieren, da traf ich ihn. Einen kleinen, vielleicht sieben Jahre alten Jungen. Er streichelte meinen Hund, und wir kamen ins Gespräch. Er erzählte, dass er heute schon mehreren Menschen etwas vorgesungen hätte, die ihm dann dafür Geld gegeben hätten. Sofort kramte ich in meinen Jackentaschen, in der Hoffnung, wenigstens einen Euro zu finden. Aber da war nichts. Daraufhin meinte der Junge großzügig: »Das macht nichts, denn heute ist der Tag der Geschenke. Ich singe einfach so für Sie.« Er holte ein Handy aus seiner Tasche, spielte eine Melodie und sang dazu. Ich war begeistert und gleichzeitig berührt.

Dieses Erlebnis erinnert mich an Gott. Bei ihm ist jeder Tag ein »Tag der Geschenke«. Leider fällt es uns Menschen oft so schwer, etwas einfach anzunehmen. Wir denken, wir müssten uns alles selbst erarbeiten oder erkaufen. So, wie ich automatisch nach etwas Geld für den Jungen suchte. Aber Gottes Geschenk der Erlösung, die Vergebung unserer Sünden und das ewige Leben, können wir niemals kaufen. Denn der Preis dafür wurde bereits durch das Opfer bezahlt, das Jesus für uns am Kreuz vollbracht hat.

Oft macht es unser Stolz uns schwer, uns einfach beschenken zu lassen. Wir wollen nicht in jemandes Schuld stehen. Doch wenn der Preis für eine Sache zu hoch ist, als dass wir sie bezahlen könnten, bleibt uns nichts anderes übrig. Niemals könnten wir genug gute Werke zusammenbekommen, um uns den Himmel zu verdienen, »denn was könnte der Mensch zahlen als Lösegeld für seine Seele?« (Markus 8,37). Es liegt also an uns, unseren Stolz zu überwinden, unsere Unzulänglichkeit einzugestehen und Jesus Christus dafür zu danken, dass er uns das schenken möchte, was wir niemals selbst hätten verdienen können.

Sabine Stabrey


Frage
Warum fällt es uns oft schwer, etwas ohne Gegenleistung anzunehmen?
Tipp
Wenn wir uns unsere Erlösung verdienen könnten, hätte Jesus nicht am Kreuz sterben müssen.
Bibellese
Galater 2,16-21

Montag, 07. November 2022: Schuhe »umsonst« (2)

Die Begebenheit von gestern ist schon sehr beeindruckend, wie ich finde. Was für ein »heldenhafter« Polizist! Aber die Geschichte ging noch weiter. Ein paar Tage später stand in der Zeitung: Obwohl der Obdachlose von dem hilfsbereiten Polizisten Stiefel bekam, läuft der beschenkte Bettler wieder barfuß durch die Straßen von New York! »Ich hab die Schuhe irgendwo versteckt. Da sind sie in Sicherheit. Sie sind mir zu schade zum Anziehen«, teilte der Obdachlose der New York Times mit. »Ich schätze es sehr, was der Polizist getan hat«, sagte der 54 Jahre alte Mann. »Ich wünschte, es gäbe mehr Menschen wie ihn auf dieser Welt.«

Das ist doch wirklich verrückt, oder? Er lebte schon etwa zehn Jahre als Obdachloser in New York. Und endlich nimmt sich jemand seiner an und macht ihm ein außergewöhnliches Geschenk, um seine Füße vor dem Erfrieren zu retten. Aber er macht so weiter wie bisher … Er findet den Polizisten nett, aber seine geschenkten Stiefel trägt er dann doch nicht. Was der Polizist darüber dachte, ist mir leider nicht bekannt. Aber es war bestimmt sehr enttäuschend für ihn. Er hatte dem Bettler Schuhe gekauft, aber der Beschenkte wollte in der Kälte lieber barfuß bleiben. Ihm waren die Stiefel zu schade, um sie benutzen.

Sind wir etwa nicht enttäuscht, wenn wir jemanden etwas Gutes tun, ihn beschenken, und dieser unser Geschenk scheinbar annimmt, es dann aber weiterverkauft oder für nichts achtet? So machen wir es jedoch mit Gott. Er hat seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde gesandt, damit er für unsere Sünden starb und wir nicht für ewig verlorengehen. Und wir ignorieren das und sagen: »Ist schon nett, dass er das gemacht hat, aber ich brauche das nicht.«

Daniel Zach


Frage
Wie reagieren Sie auf Gottes Geschenk?
Tipp
Nehmen Sie es an und danken Sie ihm dafür!
Bibellese
Hebräer 2,1-4

Sonntag, 06. November 2022: Schuhe »umsonst« (1)

Vor einigen Jahren ver­öf­fent­lich­te die Rhei­ni­sche Post die oben ge­nann­te Schlag­zei­le. Was war pas­siert? Larry De­Pri­mo, Po­li­zist des NYPD, sah in einer kal­ten No­vem­ber­nacht einen Bett­ler auf der Stra­ße sit­zen, der keine Schu­he trug. Der Po­li­zist ging dar­auf­hin in ein Ge­schäft und kauf­te dem Ob­dach­lo­sen ein paar warme Stie­fel.

Zu­fäl­lig sah eine Tou­ris­tin aus Ari­zo­na die Ak­ti­on des jun­gen Po­li­zis­ten und fo­to­gra­fier­te die Be­ge­ben­heit. An­schlie­ßend schick­te sie der New Yor­ker Po­li­zei das Foto mit der Notiz: »Der Be­am­te er­war­te­te keine Ge­gen­leis­tung und wuss­te nicht, dass ich zu­schau­te. Ich war in mei­nem Leben noch nie so be­ein­druckt!« Die New Yor­ker Po­li­zei ver­öf­fent­lich­te dar­auf­hin das Foto auf ihrer Face­book-Sei­te. Seit­dem geht es um die Welt, und aus dem un­be­kann­ten Po­li­zis­ten ist ein In­ter­net-Star ge­wor­den. »En­gel in Uni­for­m« oder »gu­ter Sa­ma­ri­ter vom Times Squa­re« nen­nen die Leute ihn.

Auch mich hat die­ser junge Po­li­zist be­ein­druckt. Er er­in­nert mich an je­man­den, der mich noch viel mehr fas­zi­niert. Das ist Jesus, der Sohn Got­tes. Er kam auf diese Welt und sah uns Men­schen in un­se­rer Trost­lo­sig­keit. In Got­tes Augen sind wir wie die­ser Bett­ler: Wir stellen vor Gott nichts dar­ und bringen nichts zustande. Es fehlt uns an allem, was uns vor Gott gerecht macht. Aber Gott wendet sich nicht mit­leid­los ab, wie das die meis­ten Men­schen tun, wenn sie einen Bett­ler auf der Stra­ße sit­zen sehen. Nein, er sand­te sei­nen Sohn Jesus zu uns. Und Jesus tat viel mehr, als uns ein paar Schu­he zu kau­fen. Er leistete keine milde Gabe, son­dern gab sein Leben für uns. Für un­se­re Sün­den starb er am Kreuz. Er gab buch­stäb­lich alles, um uns arme Leute reich zu machen.

Doch wel­chen Dank be­kommt er von uns dafür?

Daniel Zach


Frage
Sind Sie bereit, Gottes Geschenk anzunehmen?
Tipp
Zum Dank ist nur fähig, wer erkennt, dass er Hilfe braucht, und diese auch annimmt.
Bibellese
Markus 1,40-45

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