Sonntag, 12. März 2023: Himmlische Grüße aus der Botanik

Unser Gartengrundstück ist nicht sonderlich groß. Aber im März vergangenen Jahres erblühten dort über 300 Narzissen. Was war das für ein malerischer Anblick!

Der Pfarrer und Kirchenliederdichter Paul Gerhardt (1607-1676) erwähnte diese hübschen Blumen in seinem bekannten Lied »Geh aus, mein Herz, und suche Freud«. Darin werden die Schönheiten von Gottes Schöpfung zur warmen Jahreszeit besungen. Der Mann hatte ein aufmerksames Auge für die Natur. Vor allem aber lehrten die Blumen ihn eine Theologie, die er in seinem Lied vermitteln wollte. Einerseits erinnerten die Narzissen ihn an Gottes freundliche Fürsorglichkeit, wie Jesus sie in der Bergpredigt lehrte. Wenn Gott schon die Blumen so herrlich kleidet, die heute im Garten blühen, dann als Strauß ein paar Tage die Wohnung schmücken und schlussendlich auf dem Komposthaufen landen, wie viel mehr wird er sich dann um die Menschen kümmern, die ihm vertrauen.

Zum anderen sah Paul Gerhardt in der Blütenpracht einen Vorgeschmack auf den Himmel, den ewigen Lebensraum der Kinder Gottes. Er hatte die Grausamkeiten des Dreißigjährigen Krieges miterlebt. Wenn aber schon auf dieser leidgeplagten Erde die Schönheiten der Blumen uns erfreuen können, wie unvorstellbar schöner wird es erst im Himmel sein, wo es kein Leid, keine Sünde, keinen Schmerz und keine Träne mehr geben wird.

Zuletzt aber richtet die Narzisse auch ermahnende Worte an uns wegen ihrer begrenzten Blütezeit. »Der Mensch – wie Gras sind seine Tage, wie die Blume des Feldes, so blüht er.« Heute gesund, morgen krank, übermorgen nicht mehr da – so könnte man den Lebenslauf des Menschen kurz beschreiben. Darum rät uns die Bibel zu einer frühzeitigen Entscheidung für Jesus Christus.

Arndt Plock
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Frage
Wie stellen Sie sich den Himmel vor?
Tipp
Wer hier glaubt, wird dort leben.
Bibellese
Psalm 19

Samstag, 11. März 2023: Er glaubte den alten Steinen!

Am 11. März 2011 wurden weite Teile der japanischen Pazifikküste durch einen gewaltigen Tsunami zerstört, ausgelöst durch das sogenannte Tōhoku-Erdbeben. Ganze Ortschaften verschwanden völlig. Nur die kleine Fischerstadt, Fudai blieb davon verschont. Das hatte sie ihrem damaligen Bürgermeister, Kotako Wamura, zu verdanken, der gegen jahrelange Proteste seiner Bürger eine fast 16 Meter hohe stabile Mauer vor dem ganzen Ort errichten ließ. Der Bürgermeister war so hartnäckig gewesen, weil er in den gleich hinter dem Ort ansteigenden Bergen uralte Gedenksteine untersucht hatte, die anzeigten, wie hoch vor Jahrhunderten schon manche Tsunamis die Küste berannt hatten. Es bedarf oft großen Mutes und erstaunlicher Standhaftigkeit, um in ruhigen Wohlstandszeiten die Mitmenschen dazu zu bringen, möglichen Gefahren vorzubeugen, besonders wenn es Opfer erfordert.

Unser Tagesvers gleicht einem solchen uralten Gedenkstein, an dem man ablesen kann, was nicht nur japanischen Fischern, sondern allen Menschen droht, wenn sie nicht vorsorgen. Gottes Zorn wird ein weit schlimmeres Ereignis als der größte Tsunami sein, weil er nicht nur alles zerstören wird, was Menschen jemals errichtet haben, sondern weil er ewige Verdammnis für alle Betroffenen bedeutet. Das klingt in den Ohren der meisten Menschen leider noch unmöglicher und unzumutbarer als die Forderungen des Bürgermeisters von Fudai für die dortigen Fischer. Nur mussten diese damals zu ihrem Glück gehorchen, während die Menschen heute dies nicht tun müssen, weil Gott nur Freiwillige retten will und er ihnen die Freiheit lässt, sein Angebot zu missachten. Aber um welchen Preis tun sie das? Wir sollten uns doch wohl lieber warnen lassen und die Bedrohung ernst nehmen!

Hermann Grabe
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Frage
Sonnen Sie sich in Wohlstandszeiten, ohne für den bevorstehenden Tag der Katastrophe vorzusorgen?
Tipp
Gottes Zorn ist so sicher wie der nächste Tsunami, nur den Tag wissen wir für beides nicht.
Bibellese
2. Petrus 3,1-13

Freitag, 10. März 2023: Fragen an Frauen in der Bibel (4)

Maria Magdalena läuft durch den Garten, blind vor Traurigkeit und Kummer. Jesus, dem sie alles verdankt, ist ans Kreuz geschlagen worden. Bis zum Schluss hat sie sich das furchtbare Schauspiel angesehen und auch beobachtet, wie zwei Männer den toten Körper in eine Gruft legten. Jetzt ist sie wieder hergekommen, um dem toten Körper ihres geliebten Herrn die letzte Ehre zu erweisen und ihn nach der Sitte damaliger Zeit zu salben. Doch dann die schlimme Entdeckung: Das Grab ist leer, der tote Körper verschwunden. Wer hat ihn weggenommen? Fieberhaft überlegt sie. Sie muss ihn suchen!

Maria schreckt zusammen, als sie durch den Tränenschleier einen Mann sieht. Dieser fragt sie: »Warum weinst du? Wen suchst du?« Sie denkt im ersten Moment, dass es der Gärtner sei, der sie anspricht. Erst, als dieser ihren Namen nennt, erkennt sie, dass es Jesus selbst ist, der mit ihr redet. Er ist auferstanden und lebt! Ihm ist nicht egal, wie verzweifelt Maria ist, und er offenbart sich ihr.

Die Liebe und Hingabe der Maria beeindrucken mich. Ich suche alles Mögliche in meinem Leben, aber in meine Beziehung zu Jesus investiere ich zu wenig. »Über Gott kann ich später noch nachdenken«, sagen viele Leute, wenn man sie auf den Glauben anspricht. Und für Jesus interessieren sie sich nicht und suchen ihn auch nicht. Dabei geht es um so viel, nämlich darum, das ewige Leben nicht zu verpassen. Dafür ist allein Jesus der Garant. Nur wer ihn hat, der hat das wahre Leben und wird – so wie er – nicht im Tod bleiben, sondern zum ewigen Leben auferstehen. Maria ist ein Vorbild, nicht Nebensächlichkeiten hinterherzulaufen, sondern Jesus mit aller Kraft zu suchen. Wer das tut, wird nicht enttäuscht werden.

Elisabeth Weise
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Frage
Was suchen Sie mehr als alles andere in Ihrem Leben?
Tipp
»Wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht, dann will ich mich von euch finden lassen«, verspricht Gott (Jeremia 29,13-14).
Bibellese
Johannes 20,11-18

Donnerstag, 09. März 2023: Fragen an Frauen in der Bibel (3)

Auch der liebevollste Ehemann liegt manchmal völlig daneben. Das erlebte Hanna, eine Frau aus dem Alten Testament. Sie wünschte sich sehnlichst ein Kind und litt sehr unter ihrer Unfruchtbarkeit. Ihr Mann liebte Hanna aufrichtig, aber er konnte nicht verstehen, wie sehr sie sich wünschte, Mutter zu sein. »Du hast doch mich!«, sagte er in seiner männlichen Selbstüberschätzung, »das ist doch besser, als zehn Kinder zu haben!« Wie wenig verstand er das Herz seiner Frau.

Wenn es uns schlecht geht, wünschen wir uns Verständnis und Mitgefühl von Menschen, die uns nahestehen. Aber manchmal versagen diese darin. Jeder kennt Gefühle, die niemand sonst so recht nachvollziehen kann. Entweder, weil die anderen sich keine Mühe geben, sie zu verstehen, oder auch, weil sie es einfach nicht können.

Hanna tat das einzig Richtige: Sie schüttet ihr bekümmertes Herz in einem langen Gebet vor Gott aus. Das Problem konnte nicht zwischen Hanna und ihrem Mann gelöst werden, aber es löste sich, als Hanna zu Gott betete. Sogar ihr Gesichtsausdruck, der vorher von Hoffnungslosigkeit und Kummer gezeichnet war, änderte sich. Und das, obwohl sich ihre Situation noch gar nicht verbessert hatte.

Wenn Menschen uns enttäuschen, Gott enttäuscht nicht. Wohl dem, der sich in seiner Frustration und seinem Kummer an ihn wendet! Manchmal wird Gott die Situation ändern, so wie er das bei Hanna tat, die tatsächlich einige Monate später ein Kind bekam. Oder er wird unser Herz so verändern, dass wir mit der Schwierigkeit weiterleben können. Auf jeden Fall macht die Nähe zu Gott den Unterschied. Wer seine Not an den Höchsten abgeben kann, wird auch das Unverständnis seiner Mitmenschen leichter ertragen können.

Elisabeth Weise
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Frage
Warum suchen wir Verständnis und Hilfe so oft an der falschen Adresse?
Tipp
Gott ist da, auch wenn Menschen enttäuschen.
Bibellese
1. Samuel 1,1-28

Mittwoch, 08. März 2023: Fragen an Frauen in der Bibel (2)

»Unfassbar, dass das passiert ist! Warum hat Gott nicht eingegriffen?« Die WhatsApp-Nachrichten drückten Trauer und Betroffenheit aus, nachdem im Klassenchat geteilt worden war, dass die ehemalige Schulkameradin meines Mannes mit knapp 50 Jahren ihrem Krebsleiden erlegen war.

Auch ein anderer Mann erlebte Schweres. An einem Tag kamen alle seine Kinder ums Leben, er verlor seinen Besitz und dann auch noch seine Gesundheit. Seine Frau sagte verzweifelt zu ihm: »Jetzt kannst du deinem Glauben auch noch absagen. Fluch Gott und stirb!« Doch Hiob, dessen Geschichte uns die Bibel im Alten Testament erzählt, antwortete seiner Frau mit einer interessanten Frage: »Wenn wir das Gute von Gott angenommen haben, sollten wir das Böse nicht auch annehmen?«

Wir alle nehmen gerne das Gute in unserem Leben mit: Ehepartner, Gesundheit, Kinder, Besitz. Was das mit Gott zu tun hat, darüber denken wir nur wenig nach. Doch wenn uns eines dieser Dinge plötzlich genommen wird, fragen wir entrüstet, wie Gott das nur zulassen konnte. Ganz anders Hiob. Er hatte eine enge Beziehung zu Gott in guten Zeiten und diente ihm, als er reich, gesund und glücklich war. Aber er hielt auch an Gott fest, als er krank, vereinsamt und arm war. Er liebte Gott um seiner selbst willen.

Leid offenbart, was für ein Gottesbild wir haben. Ist Gott nur ein Wunscherfüller, der uns Gutes schenken soll, sich aber sonst nicht in unser Leben einmischen darf? Diese Vorstellung zerplatzt, wenn es Leid in unserem Leben gibt. Aber Gott möchte uns in guten und in schweren Tagen nah sein. Wenn wir uns im Leid nicht von ihm abwenden, kann dies die Möglichkeit sein, seinen Trost und seine Hilfe so real zu erfahren wie niemals zuvor.

Elisabeth Weise
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Frage
Warum klagen Menschen im Leid einen Gott an, an den sie gar nicht glauben?
Tipp
Es lohnt sich, Gott in guten wie in schweren Tagen zu suchen und ihm zu vertrauen.
Bibellese
Hiob 42,10-17

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