Donnerstag, 01. September 2022: Altlasten

Der Anruf unserer Freunde kam am späten Nachmittag: »Können wir den Rest des Tages zu euch kommen? Bei uns in der Nähe wird wieder eine Bombe entschärft.« Bombenentschärfung – das gehört bei uns in Köln schon fast zum Alltag. Mehrmals im Jahr müssen Teile der Stadt für einige Stunden evakuiert werden, weil bei Bauarbeiten ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde. Obwohl das Kriegsende schon über 70 Jahre her ist, haben diese Altlasten immer noch tödliche Sprengkraft. In Göttingen detonierte im Juni 2010 eine 10-Zentner-Bombe und riss drei erfahrene Sprengstoffexperten in den Tod.

Altlasten kennen wir auch aus unserem Leben. Wir dachten, es sei längst Gras über die Sache gewachsen, doch plötzlich kommt der Streit von vor Jahren wieder hoch und hat nichts von seiner Schärfe verloren. Und so mancher weiß, dass der friedliche Schein trügt, da es viele »unentschärfte Bomben« in seinem Leben gibt. Alte Konflikte, die plötzlich wieder aufbrechen können, geheim gehaltene Schuld, die jederzeit ans Tageslicht kommen kann.

»Als ich mich zu Jesus Christus bekehrte, tat es so gut, endlich reinen Tisch zu machen«, berichtet ein Mann. »Für alle Sünden, die mir bewusst wurden, bat ich Gott um Vergebung. Ich ging zu allen Menschen, denen ich Unrecht getan hatte, und bat sie um Verzeihung. Ich bekannte sogar meinem Chef, dass ich damals bei meiner Einstellung bezüglich meiner Qualifikation nicht die Wahrheit gesagt hatte. All die Jahre hatte ich Angst, dass diese Lüge auffliegen könnte. Doch endlich gab es keine Altlasten mehr.«

Wie gut, dass es bei Jesus mehr gibt als oberflächlichen Frieden. Er vergibt die Schuld und schenkt einen echten Neuanfang.

Elisabeth Weise
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Frage
Warum decken wir Schuld oft lieber zu, als sie zu bekennen?
Tipp
Wer sein Leben mit Gottes Hilfe in Ordnung gebracht hat, kann befreit vorwärtsgehen.
Bibellese
Lukas 19,1-10

Mittwoch, 31. August 2022: Arzt verlässt Patient während OP

Dr. David C. Arndt wird die Arztzulassung entzogen, weil er einen Patienten auf dem OP-Tisch liegen lässt. Die Wirbelsäulenoperation beginnt um 9:20 Uhr mit der Einleitung der Narkose, und der erste Schnitt wird gegen 11:00 Uhr angesetzt. Während der OP bittet Arndt wiederholt eine Krankenschwester, in seinem Büro anzurufen und zu fragen, ob sein Gehaltsscheck bereits angekommen sei. Um 17:30 Uhr – der Eingriff ist noch nicht abgeschlossen – betritt ein anderer Chirurg den Saal und übergibt Arndt einen Umschlag mit dem Scheck. Dieser bittet ihn, fünf Minuten zu warten, während er eine Pause macht. Doch zehn Minuten später wartet der noch immer. Wiederholt versucht das OP-Team, Arndt mithilfe seines Pagers zu erreichen – ohne Erfolg. Erst nach 35 Minuten kehrt der Operateur zurück: Er habe vor Schließung der Bank noch einen Scheck einlösen müssen, weil er überfällige Rechnungen zu bezahlen habe.

Dr. Arndt stellte seinen persönlichen Vorteil über das Wohl eines Menschen, der sich ihm anvertraut hatte. Doch bevor wir den Chirurgen verurteilen, sollten wir uns selbst im »Spiegel des Wortes Gottes« betrachten. In Markus 12,31 lehrt der Herr Jesus: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« »Niemand suche das Seine, sondern das des anderen«, erklärt der Apostel Paulus. Und: Die Liebe »sucht nicht das Ihre«, deswegen sollen wir nichts aus Eigennutz tun. Tatsache ist: An diesem Maßstab gemessen sind wir alle Egoisten!

Wie anders ist doch der Herr Jesus: »Er machte sich selbst zu nichts«, um uns zu dienen. Er ist der Gute Hirte und lässt sein Leben für die Schafe (Johannes 10,11). Er wird uns nicht aufgeben und nicht verlassen – und für alle gilt: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden« (Römer 10,11)!

Peter Güthler
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Frage
Sind Sie bereit, sich ihm anzuvertrauen?
Tipp
Der Sohn Gottes hat sogar sein Leben gegeben, um uns zu retten.
Bibellese
Philipper 2,5-11

Dienstag, 30. August 2022: Demut

Haben Sie sich schon einmal Gedanken über Demut gemacht? In unserem Sprachgebrauch kommt dieser Begriff kaum noch vor. Woran denken wir bei diesem Wort? An eine gebückte Haltung, an einen nach unten gerichteten Kopf oder an einen wehleidigen Gesichtsausdruck? Dazu kommen dann noch Gedanken wie: Ich bin nichts, ich kann nichts, ich tauge zu gar nichts. So mancher verbindet damit ein Menschsein ohne Rückgrat und eigene Meinung.

Demut ist ein altdeutsches Wort und bedeutet »dienstwillig«. Es bedeutet eigentlich »Dienemut« oder »Mut zum Dienen«. Manchmal ist es hilfreich, einen Begriff mit dem Gegenteil zu erklären. Das Gegenteil von Demut ist Hochmut. Der Hochmut sagt: Ich schaffe das schon. Ich brauche niemanden, ich bedarf keinerlei Hilfe und Kraft von außen. Ich bin mein eigener Herr und Lebensmeister und von niemandem abhängig.

Demut hingegen ist sich der Abhängigkeit bewusst – aus christlicher Sicht der Abhängigkeit von Gott. Der Demütige vermag alles zu tun, aber nicht aus eigener Kraft, sondern aus der Kraft, die Gott ihm gibt. Gott gibt das Leben und erhält es. Er lässt unser Herz schlagen, das Gehirn arbeiten und unsere Lunge atmen.

Demut ist mutig, sie geht Risiken ein, sie packt Dinge an, ist initiativ und geht voran. Alles in dem Bewusstsein, dass durch Jesus Christus alles möglich ist. Ein demütiger Mensch ist also niemand, der willenlos durchs Leben schleicht und sich von jedem umherschubsen lässt und nur nach der Pfeife anderer Leute tanzt. Ein demütiger Mensch weiß um seine Abhängigkeit von Jesus Christus und darum, dass er ein begnadigter Sünder ist, der sein Leben täglich in den Dienst des lebendigen Gottes stellt. Er ist einer, der »Mut zum Dienen« hat.

Thomas Lange
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Frage
Welche Vorstellung von Demut haben Sie?
Tipp
Ein wahrhaft Demütiger kann beherzt auftreten, weil er Gott zum Freund hat.
Bibellese
Johannes 13,1-17

Montag, 29. August 2022: Der »Gottesersatz«

Viele Menschen bezeichnen sich heute als spirituell, aber nicht als religiös. Sie besuchen an Weihnachten den Gottesdienst und am Wochenende den Meditationskurs und praktizieren Yoga oder dergleichen. Kirche und vor allem Gott und die Bibel treten immer mehr in den Hintergrund. »Mir« soll es gut gehen ist die Devise, und so werden offenbar alle Formen der Spiritualität genutzt, um dieses Ziel zu erreichen. Die damit verbundene Beliebigkeit der Angebote ist gerade in Deutschland immer mehr auf dem Vormarsch.

Doch ist es wirklich beliebig, worauf ich mich einlasse und womit ich mich beschäftige? Was steht hinter diesen Angeboten? Genauso wie das Christentum auf einen transzendenten Ursprung zurückgeht, nämlich Gott, genauso stehen auch hinter Esoterik und religiösen Kulten Geistesmächte, deren Absichten zweifelhaft sind. Wenn man nach der Bibel geht, sind sie sogar mehr als das. Sie sind gefährlich und führen in die Irre. Zunächst mögen sie hilfreich erscheinen, aber am Ende sorgen sie dafür, dass wir uns statt auf Gott auf einen »Gottesersatz« verlassen. Die Wahrheit ist aber: An Gott, der höchsten Autorität, führt kein Weg vorbei. Wenn wir ihn außen vorlassen, dann enden wir im Niemandsland. Wir sind dann nicht nur heimatlos, sondern am Ende für alle Ewigkeit verloren, und die »Ersatzgötter«, die wir uns gewählt haben, können uns dann auch nicht mehr helfen.

Die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit, auf einen lebendigen Gott zu vertrauen, sollten wir also nicht mit fragwürdigen Praktiken eintauschen. Vielmehr bietet Gott uns die Gemeinschaft mit ihm an, zu der uns sein Sohn Jesus Christus den Weg geebnet hat und die wir im Gebet und durch das Hören auf Gottes Wort, der Bibel, pflegen können. Dann wird uns bald geholfen werden.

Axel Schneider
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Frage
Haben Selbstverwirklichung und Wohlergehen Priorität in Ihrem Leben?
Tipp
Lassen Sie sich auf Gott ein! Er wird Ihnen einen viel besseren Weg zeigen.
Bibellese
1. Samuel 28,7-20

Sonntag, 28. August 2022: Mensch, wo bist du?

Jungscharfreizeit im Christlichen Gästezentrum Rehe, Westerwald. Ich stehe am Waldrand mit Megafon. »Heinz, komm raus. Es passiert nichts.« Der Junge hat sich aus Angst versteckt. Er hat einem anderen etwas kaputt gemacht und fürchtet nun, verprügelt zu werden. Mehrere Stunden suchen wir den verstörten Jungen. Wir wollen ihm helfen. Nicht zuletzt auch schützen vor den anderen. Das ist jetzt etwa 35 Jahre her.

Gleich zu Beginn der Menschheit verstecken sich auch zwei Menschen. Sie wissen, dass ihre Grenzüberschreitung schlimmste Folgen hat. Bei ihnen geht es um Leben und Tod. Sie sind im Vorfeld gewarnt worden. Gott hat ganz offen mit ihnen geredet: »Wenn ihr von der Frucht esst, werdet ihr sterben.« Nachdem sie gegessen haben, wird ihnen schlagartig bewusst, dass sie den größten Fehler begangen haben. Sie haben Angst. Sie verstecken sich vor Gott. Was tut Gott?

1. Gott geht auf den Menschen zu (1. Mose 3,8). Das ist Gnade. Gott tut den ersten Schritt. 2. Gott ruft den Menschen (3,9). Gott ruft nicht: »Affe oder Giraffe, wo bist du?«, sondern: »Mensch, wo bist du?« Sein Ruf zeigt, dass wir für ihn ein echtes Gegenüber sind. 3. Gott verkündigt die Strafe (3,11-19). Gottes Wort erfüllt sich. Er steht zu seinem Wort. 4. Gott zeigt den Ausweg (3,15). Gott liebt uns. Nachdem der Mensch in die Sackgasse gelaufen ist, setzt Gott seiner Liebe die Krone auf. Er kündigt den Erlöser an (3,15). Das ist Evangelium. Diese Gute Nachricht wird den Menschen von jetzt an begleiten.

Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben (vgl. Johannes 14,6). Wir bekommen durch IHN das zurück, was durch die Sünde Adams verloren ging: den Zugang zu Gott, die rechte Gotteserkenntnis und das ewige Leben. Was für eine Gnade!

Hartmut Jaeger


Frage
Wie stehen Sie zu dieser Gnade Gottes?
Tipp
»………………………………….., wo bist du?« Setzen Sie doch einmal Ihren Namen ein und antworten Sie auf Gottes Ruf!
Bibellese
1. Mose 3,1-21

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