Mittwoch, 17. August 2022: Wahrheit – was ist das?

Über diese Frage haben schon viele Philosophen nachgedacht, und auch der Römer Pilatus, der Jesus zum Tode verurteilt hat, stellte diese Frage. Bis heute beschäftigt uns das immer wieder: Was ist Wahrheit? Und auch: Was ist Wahrheit wert?

In einer bekannten Frauenzeitschrift erschien vor einiger Zeit ein Artikel einer Psychologin. Sie beschäftigte sich mit unserer Neigung zum Schummeln, Flunkern und Lügen. Eine Feststellung lautete: Schummeln und Lügen machen Stress. In dem Artikel wird auch von einer repräsentativen Meinungsumfrage berichtet, in der 58 % der Deutschen zugeben, es mindestens einmal täglich mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen. Fragt man nach den Motiven, so geben 40 % der Befragten an, dass sie Fleiß und Engagement vortäuschen wollten. Weitere 26 % wollten gemocht werden und dazu gehören. Es zeigt sich also, dass wir oft lügen, um einen guten Eindruck zu machen oder um zu verhindern, dass wir in einem schlechten Licht dastehen. In dieser Umfrage sagten allerdings auch 83 % der Deutschen, dass sie nicht belogen werden möchten. Das ist natürlich einleuchtend, denn wenn ich feststelle, dass ich belogen werde, ist Vertrauen zerstört, und die Beziehung zum anderen wird darunter leiden. Unwahrheit macht unsicher! Man weiß nicht mehr, ob man sich auf den anderen verlassen kann.

Bei Gott ist das anders. Jesus sagt von sich selbst, dass er die Wahrheit in Person ist. Bei ihm gibt es keine Unsicherheit, nichts Vorgetäuschtes. Er ist zuverlässig. Wenn wir uns ihm anvertrauen, so verspricht er uns: »Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.« Bei ihm ist die Wahrheit, und die Bindung an ihn macht uns frei von dem Stress, etwas vortäuschen und einen guten Eindruck machen zu müssen.

Bernhard Volkmann
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Frage
Ist Ihnen auch schon einmal aufgefallen, wie eine Lüge weitere nach sich zieht und die Sache immer schwieriger wird?
Tipp
Bei Gott können wir ganz unbekümmert wahrhaftig sein.
Bibellese
Epheser 4,25-32

Dienstag, 16. August 2022: Der verwaiste Vater

Wer kennt es nicht, das Gleichnis vom verlorenen Sohn? Doch eigentlich geht in der Geschichte gar nicht in erster Linie um den Sohn. Entscheidend ist die Herzenshaltung des Vaters. Der jüngere von zwei Söhnen fordert sein Erbe und will in die Welt hinaus. Damit erklärt er seinen Vater für tot, denn beerben kann man nur einen Verstorbenen. Der Vater gewährt ihm sein Erbteil, und der Sohn zieht von dannen. Der ältere Sohn bleibt zu Hause, aber an einer echten Vater-Sohn-Beziehung ist er nicht interessiert. Mir kommt der Vater verwaist vor. Wie weh muss ihm das Verhalten seiner Söhne tun! Der Vater steht in diesem Gleichnis für Gott. Unsere Abwendung, unser Weglaufen von ihm schmerzen Gott zutiefst. Aber auch die Menschen, die sich nicht offen von Gott lossagen, sondern bei ihm bleiben, haben oft nicht die innige Beziehung zu ihm, die er sich wünscht.

Doch Gott der Vater liebt, hofft und wartet. Als sein jüngerer Sohn in der Ferne alles Geld verprasst hat und Hunger leidet, geht er in sich. Er will nach Hause zurückkehren und seinen Vater um Vergebung bitten. Als der wartende Vater seinen Sohn von ferne heimkommen sieht, hält ihn nichts mehr: Er rafft sein Gewand und rennt dem Heimkehrer entgegen, eine für damalige Gepflogenheiten undenkbare Situation. Was für eine Freude, als der Sohn zurückkehrt in die Arme des Vaters!

Genauso freut sich auch Gott über jeden Menschen, der umkehrt von eigenen Wegen, die letztendlich nichts als Leid bringen. Oder von seinem Stolz und seiner Selbstgerechtigkeit. Diese Chance verpasst der ältere Sohn, der sich nicht mitfreuen kann an der Heimkehr seines Bruders. Doch der Vater ist auch bei ihm um eine Änderung seiner Herzenshaltung bemüht. Gottes Vaterarme sind noch immer offen. Auch für Sie!

Karen Wieck
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Frage
Was hindert Sie daran, zum Vater umzukehren?
Tipp
Schauen Sie sich einmal das Bild von Rembrandt »Die Rückkehr des verlorenen Sohnes« an!
Bibellese
Lukas 15,11-31

Montag, 15. August 2022: Der Splitter

Meine Urgroßmutter gehört mit zu den Frauen, die im Zweiten Weltkrieg auf ein Lebenszeichen hofften. Zu dem Zeitpunkt, als der Krieg endete, hatte sie noch keinen Todesbrief in Bezug auf ihren Mann erhalten. So wartete sie voller sehnsüchtiger Spannung auf ihren Mann. An einem Tag, als der Zug mit den zurückkehrenden Soldaten auch in ihrem kleinen Dorf haltmachte, stellte sie sich in die Haustür, um zu spähen, ob sie ihn schon von Weitem erblicken könnte. Und tatsächlich lief bald ein Mann die Straße herunter, der unverkennbar der ihre war. Könnt ihr euch die Freude vorstellen, diese unfassbare Freude?

Aber wie eine Silvesterrakete den Nachthimmel nur kurz erleuchtet und der Nacht dann ihre Finsternis wieder zurückgibt, so war auch dieser Freudenstrahl. Denn das Undenkbare geschah: Im Straßengraben war ein Blindgänger liegen geblieben, eine Granate, die nicht gezündet hatte. Genau in dem Moment, als Minnas Mann den Straßenabschnitt Richtung seiner Haustür beschritt, ging sie hoch. Ein langer Splitter bohrte sich in seinen Nacken, sein Lebenslicht flackerte nur eine Sekunde noch und erlosch auf der Stelle. Könnt ihr euch die Finsternis vorstellen, die sich da auf diese Frau gelegt haben muss? Ist das nicht zu grausam, um wahr zu sein? Minna sank im Wohnzimmer zusammen und brachte gänzlich geschlagen, aber mit unerschütterlichem Glauben unseren Tagesvers hervor. Wie schwankend der Glaube und wie lähmend betäubend der Schmerz auch für sie wahrscheinlich zuzeiten gewesen ist – sie kannte ihren Gott.

Sollte Gott mir oder Ihnen heute etwas oder jemanden sehr Wertvolles nehmen, so will ich und so sollten auch Sie umso mehr an ihm festhalten, denn er ist barmherzig mit allen, die vor ihm aufrichtig sind; ihnen strahlt sein Licht auf (Psalm 112,4).

Jannik Sandhöfer
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Frage
Was ist Ihr Licht in der Finsternis?
Tipp
Ohne Gott wird es nur noch trüber und dunkler im Herzen.
Bibellese
Psalm 112

Sonntag, 14. August 2022: Ein ungewöhnlicher Kriegsheld – Cher Ami

Wer hat als Kind nicht Helden wie Lassie, Flipper etc. bewundert! Heute sind die großen Kassenschlager Filme aus dem Marvel-Universum, wo es auch um irgendwelche Helden geht, die die Welt retten. Die meisten Menschen lieben Heldengeschichten. Doch am beeindruckendsten sind »echte« Helden und »echte« Geschichten. Heute möchte ich Ihnen eine ungewöhnliche Heldin vorstellen.

Es war gegen Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918. Hunderte amerikanische Soldaten wurden in Frankreich in der Nähe von Verdun von deutschen Truppen eingeschlossen. Verpflegung und Wasser gingen zu Ende. Es bestand keine Möglichkeit, aus eigener Kraft aus dieser Todesfalle herauszukommen. Die Soldaten litten unter Todesängsten. Da hatte ein amerikanischer Offizier eine Idee. Er schickte die Brieftaube »Cher Ami«, was so viel wie »lieber Freund« bedeutet, mit einer Nachricht, um Hilfe zu holen. Als sie nach 25 Minuten und 40 zurückgelegten Kilometern im Hauptquartier der 77. Infanterie-Division ankam, war sie blutüberströmt, auf einem Auge blind und in ihrer Brust steckte eine Kugel. Doch trotz ihrer schweren Verletzungen hatte sie ihr Ziel erreicht und die so wichtige Nachricht überbracht, und 194 Soldaten konnten gerettet werden (Quelle: wikipedia). Wohl keiner von ihnen hat sich darüber beschwert, dass sein Leben von dieser kleinen Taube abhing.

Ich finde diese Begebenheit ergreifend. Doch wie viel mehr hat Jesus für mich getan! Er war mit einer einzigartigen Rettungsmission betraut. Er war die einzige Hoffnung auf Rettung für alle Menschen. Er gab sein Leben für mich am Kreuz und ertrug Gottes Gericht, damit ich nicht verlorengehen muss. Weil er nicht aufgab, haben wir die Möglichkeit, zu Gott zu kommen, denn ohne ihn wären wir verloren!

Daniel Zach


Frage
Wer ist für Sie ein Held?
Tipp
Der größte Held ist für mich der, der sein Leben für mich geopfert hat.
Bibellese
Jesaja 53

Samstag, 13. August 2022: Die Logik des Überlebens

Viele Menschen meinen, dass sich der christliche Glaube dadurch ausdrückt, dass man tolerant und human sein sollte. »Jedem das Seine« lautet das Lebensmotto. Bereits der »Alte Fritz«, der preußische König Friedrich der Große (1712-1786), hat gesagt: Jeder soll nach seiner Fasson selig werden. – Ich verstehe die Menschen, die so denken und handeln. Ich bin überzeugt, dass es vernünftige, liebevolle und friedliebende Bürger sind. Nette und freundliche Leute, mit denen man gerne Umgang hat.

Wissen Sie, ich wäre manchmal froh, wenn Gott nach diesen Maßstäben richten würde. Es ist noch nicht so lange her, dass ich selbst daran glaubte, dass Gott mich nach dem beurteilt, was ich im Alltag tue, wie anständig ich mich gegenüber anderen verhalte und wie vorbildlich mein Leben ist. Aber als ich angefangen habe, in der Bibel zu lesen, wurde mir schnell klar, dass dies nicht Gottes Maßstäbe sind. Wie in unserem Tagesvers zu lesen ist, erfuhr ich »offene Rüge« (Zurechtweisung), die aufdeckt, und nicht heuchlerische Liebe, die zudeckt. Ein Freund, der mich »schlägt« und mir »wehtut«, kann hilfreicher sein als ein »Hasser«, der mir scheinheilig und »liebevoll« begegnet.

Mir wurde sehr schnell klar, dass Toleranz und Humanität nicht der Schlüssel sind, um Gott wohlzugefallen. Unser aller Gott setzt die Maßstäbe. Er verlangt nicht von uns Menschen, dass wir über uns hinauswachsen und große Dinge tun. Er verlangt nicht, dass das Leben unbedingt mit humanitären Werken vollgestopft sein muss. Gott stellt in der Bibel eindeutig klar, dass es nur einen Weg gibt, und das ist der Glaube an das Rettungswerk Jesu am Kreuz! Nur wenn wir diesen einzigen Weg in den Himmel anerkennen, werden wir dort ankommen. Jesus alleine ist die Lösung.

Axel Schneider
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Frage
Wie denken Sie über sich selbst?
Tipp
Gottes Vorschlag an Sie ist vernünftig und logisch.
Bibellese
Römer 3,9-24

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