Sonntag, 07. August 2022: Der vergessene Schatz

Vor 30 Jahren – so berichtete das Hamburger Abendblatt 2017 – kaufte eine Frau auf einem Flohmarkt in London einen Ring. Sowohl Verkäufer als auch Käuferin hielten den glanzlosen Stein in der Ringfassung für billigen Modeschmuck, sodass der Ring den Besitzer für nur zehn Pfund wechselte. Da die Frau den Ring ständig trug, fiel er eines Tages einem Juwelier auf, der sie bat, das Schmuckstück einmal genauer besehen und untersuchen zu dürfen. Die Untersuchung ergab, dass der Ring aus dem 19. Jahrhundert stammte und der vermeintlich wertlose Stein in der Fassung in Wirklichkeit ein 26-karätiger Edelstein war, dessen Verkaufswert Fachleute auf 400.000 € schätzten.

30 Jahre trug die Frau 400.000 € an ihrem Ringfinger. Sie hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie reich sie war. Wie viele Jahre tragen wir unsere Bibeln mit uns umher. Wir sehen wohl auch hinein, lesen darin, aber es steht zu befürchten, dass wir kaum eine Ahnung davon haben, welche Reichtümer sich tatsächlich darin befinden. Und selbst wenn wir es (theoretisch) wissen, bleibt noch die Frage, wie viele der biblischen Schätze wir im Glauben wirklich in Besitz genommen haben.

So ziehen wir als eigentlich geistlich Reiche doch oft als innerlich Arme durch die Welt. Es ist Zeit, unsere Bibeln zu entstauben und in Gottes geöffnete Schatzkammer einzutreten, um »die größten und kostbaren Verheißungen« wiederzufinden und neu zu entdecken, dass »uns seine göttliche Kraft alles in Betreff des Lebens und der Gottseligkeit geschenkt hat« (2. Petrus 1,3-4). Dazu müssen wir nur das tun, was der große Kirchenvater Augustinus (354-430 n. Chr.) sich und seinen Zeitgenossen mit Blick auf die Bibel riet: »Tolle lege!« – »Nimm und lies!«

Martin von der Mühlen
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Frage
Wie viel Zeit investieren Sie in Ihre persönliche »Schatzsuche«?
Tipp
Fangen Sie mit einer Viertel Stunde am Tag an! Und danken Sie Gottes für alles, was er Sie entdecken lässt!
Bibellese
Psalm 119,162-168

Samstag, 06. August 2022: Schwer zu widerlegende Argumente

Während einer Straßenversammlung der Heilsarmee in San Francisco wurde der Prediger Ironside von einem bekannten Agnostiker zu einer öffentlichen Debatte in der Akademie der Wissenschaften herausgefordert. Das Thema sollte lauten: »Agnostizismus gegen Christentum«. (Agnostizismus ist die philosophische Überzeugung, dass man über Gott und das Jenseits keine verlässlichen Aussagen machen kann.) Vor einer großen Menschenmenge entgegnete Ironside, dass er die Einladung gerne annehme – unter einer Bedingung: Sein Kontrahent solle einen Mann und eine Frau mitbringen, die bezeugen könnten, dass sie mithilfe des Agnostizismus aus einer gescheiterten Lebenssituation herausgefunden hätten – z. B. aus Alkoholismus, Drogensucht, Kriminalität, Prostitution o. Ä. Er selbst würde hundert Leute mitbringen, die genau dies als Auswirkung ihres Glaubens bezeugen könnten. »Ich werde diese Frauen und Männer auf dem Podium als Zeugen der verändernden Kraft Jesu Christi und als heutigen Beweis für die Wahrheit der Bibel bei mir haben.«

Der Mann, der die Aussagen der Bibel lächerlich machen wollte, winkte ab und verließ den Platz durch die Menschenmenge. Die Debatte kam nie zustande. Ironside schließt seinen Bericht so: »Viele Leute klatschten der Heilsarmee und dem Straßenprediger Beifall. Sie hatten in all den Jahren niemals von einer Philosophie des Unglaubens gehört, die gescheiterte, von Sünde geknechtete Männer und Frauen befreit hätte, während genau das durch das Christentum im Laufe der Jahrhunderte immer wieder geschehen ist. Das Evangelium beweist sich durch das, was es vollbringt, indem erlöste Menschen aus allen Lebensbereichen von jeder Art der Sünde befreit wurden durch die wiederherstellende und bewahrende Macht des Christus.«

Gerrit Alberts
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Frage
Was spricht aus Ihrer Sicht dafür, den Worten der Bibel Glauben zu schenken?
Tipp
Von guten Argumenten darf man sich überzeugen lassen. Aber besser noch dadurch, dass man die Wirkung der Bibelworte selbst erlebt.
Bibellese
Matthäus 8,5-13

Freitag, 05. August 2022: Poolhygiene

Seit 2020 haben wir einen Pool, der rund 25.000 Liter Wasser fasst. Das Befüllen nimmt also einige Zeit in Anspruch, und dann dauert es auch noch, bis die Badetemperatur erreicht ist. Bei diesem Aufwand sollte das eingefüllte Wasser möglichst lange möglichst sauber und klar bleiben. Gerade bei starker Nutzung trägt man allerdings viel Gras und Staub hinein. Es landen Insekten und Laub auf dem Wasser und bei starker Sonneneinstrahlung können sich auch schnell Algen bilden, die das Wasser trüben. Körperschweiß und Sonnencreme tun ihr Übriges. Daher nimmt die Sorge um die Wasserqualität viel Zeit und Energie in Anspruch: Neben einer Filteranlage braucht es zum Beispiel Chlor oder Algizide. Und natürlich muss man immer wieder mit einem Kescher gröbere Partikel beseitigen.

Als ich eines Abends wieder einmal so vor mich hin kescherte, musste ich daran denken: Wie viel Zeit verwendest du darauf, das Badewasser in deinem Planschbecken sauber zu halten – und wie viel Zeit nimmst du dir dafür, die kleinen und großen Verunreinigungen aus deinem Herzen herauszufiltern? Denn auch hier kommt jeden Tag viel Schmutz zusammen. Manchmal sind diese Verunreinigungen grob und schnell zu erkennen, wie unser Tagesvers zeigt. Oft aber sind es eher feine Verunreinigungen, die nicht sofort spürbar sind. Lasse ich es zu, dass Gott durch seinen Geist und durch sein Wort, die Bibel, in mein Leben hineinspricht und mich auf die Dinge hinweist, die mein Leben verschmutzen? Oder ignoriere ich seine Mahnungen? Das mag – wie bei ungepflegtem Poolwasser – einige Zeit gut gehen. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem auch die feinsten Verunreinigungen das Wasser »kippen« lassen. Und dann ist es endgültig unbrauchbar!

Markus Majonica
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Frage
Wie weit lassen Sie es kommen?
Tipp
Nutzen Sie rechtzeitig Gottes Reinigungsmittel! (Siehe Bibellese.)
Bibellese
1. Johannes 1,9

Donnerstag, 04. August 2022: Vollkommen – vor Gott und Menschen

Die Frau fiel aus allen Wolken. Mit einem Heiratsantrag hatte sie gar nicht mehr gerechnet. Ihre Biografie hatte einfach zu viele Turbulenzen. Und der Mann wusste das. Beide waren nicht mehr die Jüngsten. Ganz entspannt hatte sie sich auf ein Leben als Single eingestellt. Irgendwann wollte sie wissen, was ihm an ihr denn so gefällt. Der Mann hatte beobachtet, dass sie zielgerichtet ihren Lebensweg im Glauben an Gott ging. Ihm war aufgefallen, wie sie für andere da war und nicht auf ihre vermeintliche Unvollkommenheit blickte. Dies fand der Mann anziehend. Etwas später heirateten sie dann.

Menschen mit einem festem Glauben an Gott, die dadurch zu Persönlichkeiten gereift sind, wirken anziehend. Das ist Gottes Ziel mit jedem von uns. So lässt er manches zu, was zunächst nicht angenehm ist. Jeder, der Jesus nachfolgt, wird immer wieder durch Erprobungen geführt. Durch Bedrängnisse von außen oder auch durch die eigenen, zermürbenden Gedanken wird uns klar: Wir sind auf Gottes Hilfe und Weisheit von oben angewiesen. Wenn wir Gott darum bitten, kommen wir Schritt für Schritt weiter, werden standhaft im Glauben und erreichen schließlich einen Zustand, den Jakobus als »Vollkommenheit« bezeichnet – der Reifezustand eines erwachsenen Menschen, bei dem man Halt findet und sich anlehnen kann.

Bevor wir jedoch einen solchen Prozess durchleben können, müssen wir erst einmal grundsätzlich unser Verhältnis zu Gott in Ordnung bringen. Nur wenn wir uns von unserer Schuld und Vergangenheit durch Gott freisprechen lassen, können wir zu einem »vollkommenen Werk« geführt werden: dass unser Leben zu einer schönen und reifen Frucht wird, die Gott als unseren Schöpfer verherrlicht und für Menschen angenehm und beglückend ist.

Stefan Taube
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Frage
Gibt es eine Not in Ihrem Leben, die Sie heute entmutigt?
Tipp
Sprechen Sie mit jemandem, von dem Sie den Eindruck haben, dass er standhaft geworden ist!
Bibellese
Jakobus 1,2-8.16-18

Mittwoch, 03. August 2022: Eine nachhaltige Begegnung

Eine Frau geht in der Mittagshitze allein zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen. Die ungewöhnliche Zeit lässt vermuten, dass sie niemanden treffen möchte. Doch sie trifft einen außergewöhnlichen Mann, der sie sogar anspricht – zur damaligen Zeit ein »No-Go«. Er erzählt ihr geheimnisvolle Dinge über »lebendiges Wasser«, das er ihr schenken will.

Lebendiges Wasser? Die Frau versteht zunächst nicht, wovon er spricht, und hofft auf ein bequemeres Leben ohne die schwere Arbeit des Wasserschöpfens. Doch der Fremde vertieft das Gespräch und fragt die Frau nach ihrem Mann. Wie kommt es, dass er ihre persönlichen Lebensumstände kennt? Sie hat schon mehrere Männer gehabt und lebt momentan in wilder Ehe.

Um von diesem heiklen Thema abzulenken, spricht die Samariterin Glaubensfragen an. Sie spürt, dass hier jemand ist, der mit Autorität redet. Der Mann – es ist Jesus Christus – offenbart ihr Gottes Erlösungsplan und gibt sich dieser einfachen Frau als der verheißene Messias zu erkennen. Sie glaubt ihm, verliert ihre Menschenfurcht und erzählt im ganzen Dorf, dass sie den Retter kennengelernt hat. Jesu Worte, seine Ausstrahlung, sein freundliches und zugewandtes Wesen haben sie völlig verändert.

Als ich Jesus kennenlernte, wurde auch mein Leben auf den Kopf gestellt. An Christus als meinen Retter zu glauben, war der wichtigste Schritt in meinem Leben, der radikalste überhaupt. Aber ich habe ihn nie bereut. Heute lebe ich von dem lebendigen Wasser, das Jesus mir schenkt. Er hat mich reingewaschen von meiner Sünde, meiner Scham und Schuld für alle Zeit. Aus dieser wahren Quelle darf ich leben – für immer!

Karen Wieck
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Frage
Sind Sie bereit für eine außergewöhnliche, nachhaltige Begegnung?
Tipp
Jesus kennt Sie durch und durch.
Bibellese
Johannes 4,4-30

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