Dienstag, 02. August 2022: Was heißt »Evangelium«?

In einem Frage-Quiz im Radio stellte der Moderator folgende Frage: »Was heißt das Wort ›Evangelium‹ wörtlich übersetzt?« Zu meinem Erstaunen wusste keiner der Kandidaten die richtige Antwort. Die beste Antwort war halb richtig: »Botschaft«, meinte einer. Doch für diese unvollständige Antwort bekam er keinen Punkt.

Der heutige Tagesvers war für ein paar Wochen groß auf einer blaugelben Werbetafel an der einzigen Tankstelle in meinem Heimatdorf zu lesen. Der eingängige Satz stach sofort ins Auge. ›Super!‹, dachte ich. Doch als ich später das Radio-Quiz mitverfolgte, kam ich ins Grübeln. Wenn viele gar nicht wissen, was »Evangelium« heißt, was können sie dann mit der Aufforderung auf der Werbetafel anfangen?

»Umkehren. Ja, warum und wozu umkehren? Zu diesem antiquierten Wort, von dem ich gar nicht weiß, was es eigentlich genau bedeutet? Heißt es, dass ich irgendwelche religiöse Pflichten erfüllen soll?« Möglicherweise hatte der ein oder andere, der dieses Plakat sah, solche Gedanken. Das Wort »Evangelium« kommt aus dem Altgriechischem und bedeutet übersetzt »gute Botschaft«. Die gute Botschaft ist, dass man keine religiösen Pflichten und Rituale erfüllen muss, wie es bei allen Religionen üblich ist, um Gott zu nahen. Genau genommen ist Evangelium das Gegenteil von Religion. In jeder Religion müssen sich die Menschen anstrengen, um zu Gott zu kommen und ihn mit ihren Opfern freundlich stimmen. Beim Evangelium aber ist Gott derjenige, der alles getan hat. In Jesus Christus hat er sich uns zugewandt, um uns den Weg zum Himmel frei zu machen.

Wer von seinem Leben ohne Gott umkehrt, seine Schuld bekennt und an Jesus Christus glaubt, der bekommt das ewige Leben ohne eigenen Verdienst. Wenn das keine gute Botschaft ist!

Daniela Bernhard
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Frage
Sind Sie schon umgekehrt?
Tipp
Für eine verlorene Welt gibt es keine wichtigere Botschaft.
Bibellese
Matthäus 3,1-12

Montag, 01. August 2022: Spatzen

Lange Zeit hatte ich keine Spatzen mehr gesehen. Doch seit etwa zwei Jahren bevölkern diese putzigen Vögel unseren Garten. Im Frühling flog tagsüber ein richtiger Schwarm immer wieder durch unseren Garten. Mit gewagten kollektiven Flugmanövern landeten sie sehr gerne in einem großen Kirschlorbeer. Dort waren sie nicht mehr zu sehen, aber um so deutlicher zu hören. Sie machten einen Mordskrach. Sie kamen mir ein bisschen vor wie ein Rudel halbstarker Teenager, die sich mit ihren Rufen gegenseitig überbieten wollten.

Im vergangenen Jahr konnten wir schließlich beobachten, wie Spatzenpaare bei uns unter dem Dach ihre Nester bauten. Von der Terrasse aus wurden wir Zeugen der unermüdlichen Bemühungen der Spatzeneltern um ihre Jungen. Lautes Piepsen, Spatzenmama oder -papa flogen aus, kamen mit Nahrung zurück, krallten sich am Putz fest und versorgten den Nachwuchs. Wenn der eine Elternteil unterwegs war, lugte oft der andere aus dem Nest heraus und beäugte uns von oben. Wir hatten uns aneinander gewöhnt. Eines Tages allerdings fanden wir einen toten kleinen Spatzen auf unserer Terrasse. Wir vermuteten, dass sich das Tier aus dem Nest gewagt hatte und heruntergestürzt war. Das hat uns schon berührt, zumal wir die Fürsorge der Spatzen für ihren Nachwuchs so hautnah miterlebt hatten. Doch ich muss gestehen, dass dieses Geschehen auch wieder sehr bald aus unseren Köpfen verschwunden war. Was ist schon ein Spatz?!

Beim Schöpfer des ganzen Universums gelten auch Spatzen viel. Man meint, er sei seinen Geschöpfen gegenüber völlig gleichgültig. Aber das Gegenteil ist der Fall: Er behält »sogar« die Spatzen seiner Erde im Auge. Warum sollten wir Menschen dann denken, er wäre nicht auch um uns besorgt?

Markus Majonica
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Frage
Was bedeutet es Ihnen, dass Gott um Sie besorgt ist und Sie nicht vergisst?
Tipp
Er hat für uns alle einen hohen Preis bezahlt, um uns zu retten.
Bibellese
1. Petrus 1,3-5.18-19

Sonntag, 31. Juli 2022: Der Griff zum Handy

Wie schon so oft greift die Hand am Morgen fast automatisch nach dem Handy und entsperrt es. Meine Augen überfliegen den Startbildschirm. Keine neuen WhatsApps – schade. Noch ein Klick auf die Nachrichten-App: Schon wieder eine neue Schlagzeile über amerikanische Politik. Dann eine Nachricht über einen Autounfall in Österreich. Schrecklich. Und irgendein Schauspieler ist auch gestorben, mit 50 Jahren. Schade. Zwischendurch Werbung: Eine strahlend schöne Frau lacht mich in ihrer neuen Bluse an. Als ich fünf Minuten später mein Handy zuklappe, macht sich ein frustrierendes Gefühl von Leere in mir breit. Was von den gerade gewonnenen Eindrücken war wirklich relevant für den vor mir liegenden Tag? Welche unwichtigen Wünsche wurden geweckt? Was nutzte mir dieser kurze Ausflug in die virtuelle Welt – und die 87 anderen, die ich statistisch gesehen heute noch unternehmen werde?

Wie anders sieht mein Tagesstart aus, wenn ich zuerst die Bibel aufschlage. Zugegeben: Es braucht Selbstdisziplin, die schwarzen Buchstaben den bunten Pixeln auf dem Bildschirm vorzuziehen. Doch die Worte, die ich dort lese, sind wirklich bedeutsam für mein Leben. Denn dahinter steht Gott, der durch sein Wort persönlich zu mir spricht. Manchmal trifft mich ein Wort wie ein Stromschlag, und ich merke: Das war genau für mich gemeint! Manchmal ist das Gelesene nicht leicht zu verstehen, und ich mache keine besondere Entdeckung. Aber nie gibt es danach dieses Gefühl von Leere und Enttäuschung. Belebung für die Seele, Ermutigung für den Tag, verlässliche Auskunft über Gott – das gibt es nur in diesem alten, so oft vernachlässigten Buch. Wäre es nicht eine gute Idee, die Bibel neben das Bett zu legen und sie bewusst jeden Morgen vor allen anderen Medien zu lesen?

Elisabeth Weise
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Frage
Warum lesen Millionen von Menschen täglich in der Bibel?
Tipp
Gottes Wort ist anders und enttäuscht nie.
Bibellese
Psalm 119,17-32

Samstag, 30. Juli 2022: Der Samstag hat wieder einen Sinn!

Der Ball rollt wieder – seit gestern Abend ist wieder Fußball-Bundesliga! – Und am Samstag sind immer noch die meisten Spiele. Für viele Menschen in Deutschland (und auch anderswo) geht eine große Faszination vom Fußball aus. So war das früher auch bei mir. Im Ruhrgebiet, ungefähr zwischen Bochum und Dortmund aufgewachsen … Da ist es schon fast natürlich, dass man ein Fußball-Fan wird; das Thema ist im Alltag einfach da, nicht nur in der Schule.

Heute bin ich nach wie vor am Fußball interessiert. Wenn ich von Frühjahr bis Herbst samstags im Garten arbeite (und kein anderer Termin ansteht), höre ich nebenbei die spannenden Live-Berichte der Fußball-Bundesliga im Radio. Und doch sind heute die Prioritäten verschoben: Mein Leben gehört nicht dem Fußball, sondern Jesus – IHN habe ich in mein Leben aufgenommen. ER ist nun mein Herr und Retter. Fußball übt eine große Faszination aus und ist am Ende doch nur eine oberflächliche Freude.

Aber bei Jesus habe ich eine Freude gefunden, die auch bleibt, wenn ich mal nicht auf der Höhe bin. Jesus bietet uns nicht nur Freude an, sondern sogar ein ganz neues Leben: »Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben. Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe« (Johannes 10,10-11). Jesus hat sein Leben für mich gegeben, damit ich echte, tiefe und bleibende Freude haben kann. Dagegen verblassen alle Fußballer, Mannschaften und Pokale. Und wenn »meine« Mannschaft verliert, dann geht bei mir die Stimmung nicht mehr in den Keller, weil ich weiß, dass ich auf der Seite dessen bin, der den Tod besiegt hat und zu einem neuen Leben auferstanden ist. Daran werde ich auch einmal Anteil haben. Und das ist immer ein Grund zur Freude für mich.

Martin Reitz
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Frage
Wo stehen Sie in der Gefahr, von einer Faszination eingefangen zu werden?
Tipp
Jesus fasziniert nicht (nur), er will unser guter Hirte sein – in diesem Leben und auch darüber hinaus.
Bibellese
Markus 14,3-9

Freitag, 29. Juli 2022: Rette dich selbst?

An heißen Sommertagen gibt es für die Kinder nichts Schöneres, als in das im Garten aufgebaute aufblasbare Schwimmbecken zu springen. Die Abkühlung und der damit verbundene Spaß lassen nicht nur Kinderaugen leuchten. Oft ist am Abend das Kinderbecken dann so trübe und voller Gras, dass man das Wasser nicht mehr aufzuheben braucht. Oft ist mir dabei aufgefallen, dass an der Wasseroberfläche nicht nur Dreck und Grashalme schwimmen, sondern dass sich dort ein regelrechtes Drama abspielt. An der Wasseroberfläche kämpfen nämlich zahlreiche Insekten um ihr nacktes Überleben. Verzweifelt versuchen sie, sich an einem Grashalm festzuklammern oder an den Rand des Schwimmbeckens zu gelangen, andere jedoch zappeln und flattern im Kreis bis zur Erschöpfung. Der verzweifelte Kampf, um sich selbst zu retten, endet meist tödlich. Denn die armen Insekten schaffen es nicht, ihrer misslichen Lage zu entkommen. Sie sind auf das gnädige Eingreifen von uns Menschen angewiesen, sonst sterben sie.

Als Jesus Christus ans Kreuz genagelt wurde, durchlebte auch er einen Todeskampf. Schreckliche Schmerzen litt er, zudem ertrug er noch den Spott der vorübergehenden Gaffer. Aber Jesus litt nicht, weil er unbeabsichtigt in diese dramatische Lage gekommen wäre. Er starb freiwillig. Für andere, für uns, für mich! Er hätte vom Kreuz herabsteigen können, ohne Weiteres, denn er hat alle Macht im Himmel und auf der Erde. Doch er verzichtete freiwillig darauf, weil er uns aus unserem »Todeskampf«, unserem Abstrampeln ums Überleben, erretten wollte!

Wie sehr mühen wir uns oft ab, den Kopf über Wasser zu halten. Aber es nützt nichts, die Kraft ist irgendwann zu Ende. Doch es gibt das gnädige Eingreifen Jesu, der uns erretten möchte! Seine Hand ergreifen sollten wir heute.

Tony Keller
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Frage
Strampeln Sie noch selbst?
Tipp
Lassen Sie sich retten, bevor es zu spät ist!
Bibellese
Hebräer 7,25

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