Donnerstag, 28. Juli 2022: Unreinheiten – überdecken oder loswerden?

Mein Gesicht war übersäht mit vielen roten Punkten. Die Hautunreinheiten sahen ziemlich schlimm aus. Ich schämte mich, unter Menschen zu gehen. Mit allen möglichen Mitteln versuchte ich, die unangenehmen Punkte loszuwerden, aber es gelang mir nicht. Schließlich ging ich zu einem Drogeriemarkt, um mich beraten zu lassen. Ich erhielt ein Make-up, durch das laut Beschreibung alle Unreinheiten überdeckt würden. Und tatsächlich! Bei der ersten Anwendung stellte ich fest, dass dieses Produkt meine Gesichtshaut perfekt erscheinen ließ. Ich konnte meine Unreinheiten auf diese Weise verstecken, verschwunden waren sie allerdings nicht. Das Gute war nur, dass ich mich nicht mehr schämen musste.

Es gibt noch andere Unreinheiten, die wir Menschen verstecken wollen. Das sind unsere Sünden. Wir versuchen, sie durch eine christliche Lebensweise, gute Taten, regelmäßige Kirchenbesuche, Hilfsbereitschaft und ein anständiges Leben zu überdecken. Wir denken, dass wir so schon irgendwie gut genug dastehen und auch Gott gefallen könnten. Doch unsere Sünden verschwinden dadurch nicht, auch wenn wir sie vor anderen vielleicht verstecken können.

Gott aber schaut nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf unser Herz. Er sieht alles, was wir jemals getan oder gedacht haben, vor ihm bleibt nichts verborgen. Solange unser Herz nicht durch Jesus gereinigt wird, sind wir nicht würdig, in den Himmel zu kommen. Jesus aber ist für unsere Sünden gestorben. Er ist der einzige Weg, vor Gott makellos zu werden. Wenn wir ihn annehmen und ihm unsere Sünden bekennen, werden unsere Sünden nicht versteckt, sondern vergeben (Kolosser 2,13). So können wir ein reines Herz bekommen und müssen nichts mehr verdecken.

Beatrix Weißbacher


Frage
Haben Sie Ihr Herz schon durch Jesus reinigen lassen?
Tipp
Wer seine Sünden verbirgt, wird sie auch zu seinem Schaden behalten.
Bibellese
1. Johannes 1,5-10

Mittwoch, 27. Juli 2022: Heimweh

Wie schmerzhaft kann die Sehnsucht nach der Heimat sein! Viele Menschen kennen dieses Gefühl. Die melancholische Stimmung, die einen befällt, wenn man sich in der Fremde, weit weg von zu Hause, befindet. Oft vom Gegenteil, dem Fernweh, erfüllt, hatte man sich vorher zu neuen Ufern aufgemacht. Vielleicht war das eine lange Reise, ein vorübergehender Auslandsaufenthalt oder sogar die endgültige Auswanderung in ein anderes Land. Doch nach einer Weile überkam einen das Heimweh, und man wollte einfach nur noch nach Hause.

Dieses Sehnen nach dem Zuhause erkennt man auch im Hinblick auf Gott, nämlich dann, wenn man begreift, wie verloren man ohne ihn ist. Eigentlich hatte Gott den Menschen für den Garten Eden und eine enge Gemeinschaft mit ihm geschaffen. Weil der Mensch aber sündigte und gegen Gottes Gebot verstieß, musste Gott ihn aus dem Paradies und seiner direkten Nähe vertreiben. Seitdem spüren wir, dass etwas nicht in Ordnung ist, und suchen das »verlorene Paradies« auf verschiedene Art und Weise. Doch so, wie Heimweh erst verschwindet, wenn man heimkehrt, so kommt unsere Seele erst zur Ruhe, wenn sie zu Gott zurückkommt. So wie der verlorene Sohn aus dem Gleichnis, das Jesus einmal erzählte. Rebellisch und stolz war er von zu Hause weggegangen, hatte sein ganzes Erbe vergeudet und erst fern der Heimat, als es ihm richtig schlecht ging, erkannt, dass er einen schweren Fehler begangen hatte. Daraufhin kehrte er nach Hause zurück und bat seinen Vater um Vergebung.

Gott ist wie der Vater in dieser Geschichte. Er wartet mit offenen Armen, dass wir zu ihm zurückkommen und ihn um Vergebung bitten. Erst bei ihm wird unsere Sehnsucht nach Heimat, nach einem Zuhause, gestillt werden.

Daniela Bernhard
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Frage
Wann hatten Sie schon einmal das Gefühl, fern Ihrer eigentlichen Heimat bei Gott zu sein?
Tipp
Wer heimkommen will, muss umkehren.
Bibellese
Lukas 15,11-32

Dienstag, 26. Juli 2022: Von nichts kommt nichts … oder doch?

Kommt die Zahl »Null« in der Bibel vor? Offensichtlich nicht, denn zur Zeit der Hebräer oder Römer war die Null im Mittelmeerraum noch nicht gebräuchlich. In unseren Breiten wurde die Null erst ab dem 13. Jahrhundert eingeführt. Aber dennoch: Mindestens zweimal finden wir so etwas wie die Null in der Bibel:

1. Jesaja weissagt von Jesus: »Er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet« (Jesaja 53,3). Er zählte gar nicht. Er war für uns völlig wertlos. Er galt als eine »Null«. So behandelt die Mehrheit bis heute den Sohn Gottes. Er findet keine Beachtung. Es besteht »null« Interesse an ihm.

2. Die Juden fragten Jesus in einem Streitgespräch empört: »Was machst du aus dir selbst?« (Johannes 8,53). »Er machte sich selbst zu nichts«, er verzichtete auf alle seine Vorrechte, antwortet Paulus in Philipper 2,7. Der Sohn Gottes, der in allem die Vorrangstellung hat (Kolosser 1,18), machte sich freiwillig zur »Null«.

Die Griechen benutzten statt der Ziffer 0 den Buchstaben »o« als Abkürzung für ouden (= nichts). Unser Begriff Null stammt von dem Lateinischen nullus (= Nichts, Leere, keiner). Daher heißt es auch bereits 700 Jahre vor der Geburt des Herrn Jesus Christus in Jesaja 53,2: Er hatte nicht Gestalt und nicht Pracht; er hatte nicht, dass wir ihn begehrt hätten.

Aber nur deshalb kann seine Selbstaufgabe und Stellvertretung für Sie zur »Stunde Null« werden, d. h. zu einem Neubeginn. Glauben Sie dem Evangelium, der Guten Botschaft, die besagt: Sein Opfertod eliminiert meine Schuld und macht sie »null und nichtig«!

Gott beginnt eine Neuschöpfung mit dem, der sich selbst zu nichts machte (2. Korinther 5,17-21)!

Andreas Fett
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Frage
Gibt es das ewige Leben tatsächlich als Geschenk – zum »Nulltarif«?
Tipp
Gott, der seinen eigenen Sohn nicht verschonte, … wird er uns mit ihm nicht alles schenken? (Vgl. Römer 8,32!)
Bibellese
2. Korinther 5,17-21

Montag, 25. Juli 2022: Kochen ohne Salz?

Als Küchenchef des besten Restaurants der Stadt besorgte ein Starkoch besondere Gemüsesorten, erlesene Fleischware und teure Weine; für seine exquisiten Gerichte musste alles stimmen. Und es passte immer. Bis eines Sonntagabends ein Küchenhelfer erschrocken bemerkte: »Chef, das Salz ist aus!« Und wirklich: Das eigentlich stets verfügbare Grundgewürz war verbraucht. Dies führte an jenem Abend zu einer kleinen Katastrophe, denn so sehr der erfahrene Spitzenkoch auch versuchte, das fehlende Salz durch andere Gewürze, Kräuter und Extrakte zu ersetzen, war er doch zutiefst unzufrieden mit dem Ergebnis: Alle Gerichte schmeckten schlechter als sonst.

Was wollte Jesus seinen Jüngern verdeutlichen, als er sie als das »Salz der Erde« bezeichnete? Wohl einerseits, dass sie die gewisse notwendige Würze der Gesellschaft mit dem rechten Wort zur rechten Zeit sein würden, der notwendige Gegenwind zum Mainstream. Zudem war Salz zur damaligen Zeit sehr kostbar, denn das »weiße Gold« war lange vor den Kühlschränken das wichtigste Konservierungsmittel. Jesu Worte waren also auch eine Wertschätzung. Zugleich aber auch eine Warnung, denn wenn Salz weder würzen noch vor dem Verderben bewahren konnte, dann hatte es seine Berechtigung verloren.

Menschen, die sich Christen nennen, aber mit Jesus Christus eigentlich nichts zu tun haben, sind wie schales Salz, das nicht würzt. Sie sind für Gottes Reich untauglich. Es geht nicht darum, ob »Salz« auf dem Streuer draufsteht. Sondern, ob die weiße Substanz tatsächlich die typischen Eigenschaften von Salz aufweist. Genauso kommt es nicht darauf an, ob wir formal Christen sind. Sondern, ob unser Leben beweist, dass wir anders sind als unsere Umgebung, weil wir zu Jesus Christus gehören.

Daniela Bernhard
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Frage
Was tun bei «Etikettenschwindel«?
Tipp
Das »Salz der Erde« zu sein, ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch Auftrag.
Bibellese
Matthäus 5,1-13

Sonntag, 24. Juli 2022: Losgekauft statt Los gekauft

Ohne es zu wissen, veränderte eine Passantin mit dieser kleinen Geste Leben: Statt etwas Kleingeld gab sie vier obdachlosen Bettlern im französischen Brest ein Rubbellos. Wenige Tage später las sie in der Zeitung, dass sie den Hauptgewinn verschenkt hatte. Die Lottogesellschaft teilte dort mit, dass die hohe Gewinnsumme den Bettlern den Start in ein neues Leben ermögliche.

Jesus Christus verändert ebenfalls bis heute Leben. Bei ihm ist das jedoch weder ein Zufallstreffer, noch kommt es durch eine kleine Spende im Vorbeigehen zustande. Im Gegensatz zu der Passantin in Brest hat Jesus sich ganz bewusst mit allem, was er hat und ist, an uns verschenkt. Statt im Himmel zu bleiben, wo er »das große Los gezogen hatte« und alle Vorzüge der Herrlichkeit bei Gott genießen konnte, kam er als Mensch auf die Erde. Während der freundlichen Französin nur ein Gewinn entgangen, sie selbst aber durch die Spende nicht ärmer geworden ist, hat Jesus Christus den Höchstpreis bezahlt. Jesus hat sein Leben eingesetzt, um für unsere Schuld zu bezahlen.

Das biblische Wort für »Erlösung« beschreibt diesen besonderen »Loskauf«: Wie man zu dieser Zeit Sklaven mit einem Lösegeld freikaufen konnte, hat Jesus Christus uns durch sein stellvertretendes Opfer am Kreuz losgekauft aus dem Schuldverhältnis, in das wir durch die Sünde gekommen sind. Denn kein Mensch erfüllt das Ziel, zu dem Gott uns geschaffen hat. Die Bibel beschreibt uns daher als verloren – in Bezug auf den Himmel sind wir »Obdachlose«.

Doch was keine Lotterie und kein Geld der Welt erreichen konnte, tat Jesus Christus durch seinen Loskauf. Wer an ihn glaubt und sein »Rettungs-Los« annimmt, erhält Vergebung seiner Schuld und neues, ewiges Leben!

Andreas Droese
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Frage
Wann nützt ein Hauptgewinn-Los nichts?
Tipp
Wenn der Besitzer es nicht rechtzeitig einlöst.
Bibellese
Galater 3,13-14

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