Samstag, 26. November 2022: Brückenbauer

Über 500.000 Tonnen Stahl und mehr als 2,5 Millionen Tonnen Beton wurden für die längste Brücke der Welt verbaut. Mit 164,8 km Länge hält der Danyang-Kunshan-Viadukt, eine Eisenbahnbrücke, diesen Rekord und verbindet Shanghai mit Nanking. Was Menschen für einen Aufwand betreiben, um zwei Ufer oder Städte miteinander zu verbinden, ist wirklich enorm.

Neben Brücken aus Beton und Stahl begegnen uns in unserem Alltag auch solche aus Holz, Seilen oder Steinen. Selbst Papier kann als Konstruktionsmaterial dienen, und so können auch Papierbrücken mehrere 100 Kilogramm tragen. Doch die bedeutendste Brücke ist nicht aus Stahl und Beton, Seilen oder Papier gebaut worden, sondern sie ist aus Holz.

Das Holzkreuz, an dem Jesus Christus starb, ist unser Weg, unsere Brücke zu Gott. Jesus ist der perfekte Brückenbauer, der mit seinem Tod am Kreuz die Kluft zwischen Gott und Menschen überwunden hat. Wir Menschen sind nämlich durch unsere schlechten Taten wie Lügen, Neid oder böse Nachrede von Gott getrennt. Gott ist so heilig, dass er in seiner Gegenwart keine Sünde ertragen kann. Jesus aber hat mit seinem Tod am Kreuz alle diese Sünden auf sich genommen und uns damit den Zugang zu Gott ermöglicht. Er ist der Brückenbauer zum ewigen Leben geworden.

Wer daran glaubt und seine Schuld bekennt, der gelangt über diese Brücke zu Gott. Die Bibel sagt: »Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben« (Johannes 3,16). Wie schlimm wäre es, diese wunderbare Brücke nicht zu nutzen!

Ann-Christin Bernack


Frage
Was hält Sie davon ab, über die Brücke, die Jesus »gebaut« hat, zu Gott zu gehen?
Tipp
Jesus Christus ist auch für Ihre Sünden am Kreuz gestorben.
Bibellese
Johannes 3,14-21

Freitag, 25. November 2022: Geplante Schönheit

Heute vor 50 Jahren, am 25. November 1972, verstarb Hans Scharoun, ein bedeutender deutscher Architekt und Vertreter der organischen Architektur. Er entwickelte die Gestalt seiner Gebäude aus der Funktion der einzelnen Räume, die unter einem Dach vereint werden sollten. Dadurch hatten die Gebäude Formen, die aus der Zweckmäßigkeit »erwuchsen« und natürlichen Organismen nachempfundenen werden konnten. Der Anspruch des Architekten war es, die Funktionen der Gebäudeteile »organisch« zu einem Gesamtkunstwerk zu verbinden, das Nutzung, Gestaltung und städtebauliche Wirkung harmonisch vereinte.

Eines der Hauptwerke von Scharoun ist die Berliner Philharmonie, die mit ihrer geschwungenen Dachform den Stadtraum prägt. Der asymmetrische, organische Konzertsaal besitzt eine hervorragende Akustik, und die Terrassenstruktur der Zuschauerränge hat Scharoun als »aufsteigende Weinberge« bezeichnet.

Gott hat uns Menschen einen Sinn für Ästhetik und Schönheit gegeben. Zunächst müssen Dinge gut funktionieren, aber es ist uns zu wenig, wenn sie »nur« funktionieren. Das Vorbild ist Gottes Schöpfung selbst. Sie folgt strengen Gesetzmäßigkeiten, und man kann die Uhr nach ihr stellen. Und gleichzeitig nehmen wir ihre verschwenderische Schönheit war, wenn wir z. B. einem Sonnenuntergang zuschauen oder an einer Blume riechen. Dennoch hat das Geschaffene ein Problem: Das Schöne ist vergänglich. Durch die Sünde ist der Tod in die Schöpfung gekommen und hat sie »der Knechtschaft der Sterblichkeit« (Römer 8,21; ELB) unterworfen. Das Schöne wird alt und stirbt. Aber der Herr Jesus hat den Tod besiegt und ist auferstanden. Er verspricht allen, die an ihn glauben, ewiges Leben in einer nicht endenden Schönheit.

Thomas Pommer


Frage
Für welche schönen Dinge in Ihrem Leben können Sie Gott danken?
Tipp
Jesus Christus kann uns von der »Knechtschaft der Sterblichkeit« befreien.
Bibellese
1. Korinther 15,54-58

Donnerstag, 24. November 2022: Gott, ein liebevoller Vater!

Man könnte meinen, es wäre das Normalste der Welt, dass ein Vater liebend gerne Zeit mit seinen Kindern verbringen würde. Nicht so jedoch in einem vom Oberlandesgericht Frankfurt bei einem im November 2020 gefällten Urteil. Denn das OLG Frankfurt verpflichtete einen Vater – auch gegen seinen Willen – zum regelmäßigen Umgang mit seinen Kindern. Weil der Vater sich von seiner Familie getrennt hatte, fanden nur noch sporadisch Kontakte zwischen ihm und seinen Kindern statt. Beruflich stand er unter hohem Druck, weshalb er, seiner Aussage nach, nicht in der Lage war, regelmäßigen Umgang mit seinen Kindern zu haben. Das Gericht musste diesen Mann schließlich dazu verpflichten, Umgang mit seinen Kindern zu haben. Es betonte darüber hinaus die elterliche Pflicht und Verantwortung für ein gesundes Heranwachsen der Kinder und empfahl dem Mann gleichzeitig, seine Prioritäten zu überdenken.

Wie gut, dass Gott anders ist! Er ist ein Vater, der uns Menschen bedingungslos liebt und sich wünscht, Gemeinschaft mit uns zu haben. Wie eine Henne ihre Küken um sich scharen, sie beschützen und ihnen helfen möchte, so will es Gott auch tun. Gott gibt uns Schutz und Hilfe, sein Herz ist voller Liebe für uns Menschen. Gott muss man nicht zum Umgang mit seinen Geschöpfen verpflichten. Nein, er hat seine Liebe zu uns Menschen darin gezeigt, dass Jesus auf diese Welt gekommen und am Kreuz für uns gestorben ist, um den Weg zu Gott frei zu machen. Und Gott wünscht sich, dass wir zu ihm kommen.

Leider sind es wir Menschen, die dieses liebevolle Angebot Gottes ablehnen und uns dem Schutz und der Fürsorge Gottes entziehen. Jesus aber verspricht, dass jeder, der zu ihm, dem Mittler zwischen Gott und Mensch, kommt, nicht hinausstoßen wird.

Joel Wjst
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Frage
Wie beurteilen Sie das Verhalten dieses Vaters?
Tipp
Kinder werden starke Persönlichkeiten durch liebevolle Väter.
Bibellese
Johannes 14,6-7

Mittwoch, 23. November 2022: Die Goldenen Zwanziger sind 100 Jahre alt

Die sogenannten goldenen Zwanziger Jahre (1920-1930) begannen vor nun über 100 Jahren. Werfen wir kurz einen Blick auf die Menschen, die damals lebten. Es waren vor allem Überlebende des Ersten Weltkriegs. Er war der bis dahin verlustreichste Konflikt der Geschichte. Die Zahl der körperlich Invaliden und seelisch Zerrütteten war unübersehbar. Eine zweite Katastrophe kam hinzu: Zwischen 1918 und 1920 wütete die Spanische Grippe und forderte weltweit etwa 50 Millionen Tote. Seit der Pest im 14. Jahrhundert hatte es eine Seuche von solcher Tödlichkeit nicht mehr gegeben. Nach dem Ende der Monarchie in mehreren Ländern gab es Attentate, politische Unruhen und den totalen Zusammenbruch des Währungssystems.

Doch später erholte sich die Wirtschaft. Und besonders Berlin wurde eine Metropole mit einer rasanten Bautätigkeit; es gab U-Bahnen, Lichtreklamen und viel Vergnügen. Klaus Mann, selbst ein Zwanziger, schrieb über die damalige Generation: »Unser bewusstes Leben begann in einer Zeit beklemmender Ungewissheit. Da um uns herum alles barst und schwankte, woran hätten wir uns halten, nach welchem Gesetz uns orientieren sollen? Die Zivilisation … in den zwanziger Jahren …, schien ohne Balance, ohne Ziel, ohne Lebenswillen, reif zum Ruin, bereit zum Untergang.«

Hüten wir uns davor, über die Menschen damals zu richten. Die Frage ist: Wie hätten wir damals gelebt? Worauf hätten wir unsere Hoffnung gesetzt? Was wären unsere Ziele gewesen? Der Tagesvers zeigt, worauf man persönlich seine Hoffnung setzen sollte: auf Gott. Wäre das damals in Reue und Buße über den Irrtum des Weltkrieges und der falschen Lebensweise geschehen, wäre uns die noch größere Katastrophe des Zweiten Weltkrieges vielleicht erspart geblieben.

Martin Reitz
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Frage
Wie stehen Sie heute (in den 2020er-Jahren) zu Gott?
Tipp
Ein Liederdichter singt: »Es geht ohne Gott in die Dunkelheit, / aber mit ihm gehen wir ins Licht.«
Bibellese
Klagelieder 3,19-33

Dienstag, 22. November 2022: Die eigenen Grenzen als Chancen sehen

Manches im Leben hätten wir uns selbst nicht ausgesucht. Aber wir können es nicht ändern. Vielleicht hadern wir mit einer chronischen Krankheit, mit einer Behinderung. Manche sind niedergeschlagen, weil sie gerne anders aussehen würden, einen anderen Beruf oder ein anderes Geschlecht hätten. Andere können sich nicht mit einer enttäuschten Liebe abfinden. Die Lektion, die wir lernen müssen, ist die, dass wahrer Friede darin liegt, dass man aus Gottes Hand annimmt, was man nicht ändern kann. Mehr noch, im Vertrauen auf den allmächtigen Herrn des Himmels und der Erde ist es möglich, jede Enttäuschung als Chance zu sehen.

Die amerikanische Blindenlehrerin und Liederdichterin Fanny Crosby (1823-1915) wurde in ärmlichen Verhältnissen geboren und erblindete im Alter von sechs Wochen durch einen Behandlungsfehler eines Arztes und ihrer Eltern. Als 15-Jährige erhielt sie die Möglichkeit, eine Blindenschule zu besuchen. Dort wurde ihr musikalisches Talent gefördert. Sie wurde die Dichterin von über 8000 Liedern und als Königin des Erweckungsliedes bezeichnet. Manche Lieder wurden international bekannt wie »Seliges Wissen, Jesus ist mein«, »Komm doch zur Quelle des Lebens« oder »Sicher in Jesu Armen«. Das letztgenannte Lied trug sie auf der Beerdigung des amerikanischen Präsidenten Ulysses S. Grant vor. Ihr Leben hinterließ wohltuende Spuren, weil sie sich entschloss, ihre Situation dankbar aus Gottes Hand anzunehmen. Mit acht Jahren dichtete sie: »O, was für ein glückliches Kind bin ich, obwohl ich nicht sehen kann. Ich habe mich entschlossen, in dieser Welt zufrieden zu sein. Über wie viele Segnungen freue ich mich, die andere Leute nicht haben. Weinen und seufzen, weil ich blind bin, kann ich nicht und werde ich nicht!«

Gerrit Alberts
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Frage
Wie gehen Sie mit Ihren Begrenzungen um?
Tipp
Nutzen Sie Ihre Chancen und suchen Sie Hilfe bei Gott!
Bibellese
2. Korinther 12,9-10

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