Dienstag, 21. Juni 2022: Wenn Raupen wüssten …

»Wenn Raupen wüssten, was sie einmal sein werden, wenn sie erst Schmetterlinge sind, sie würden ganz anders leben: froher, zuversichtlicher, hoffnungsvoller.« Dieser Satz auf einer Postkarte brachte mich ins Nachdenken: Während Schmetterlinge mit ihren wunderschönen Flügeln in die Lüfte steigen und ihre Freiheit genießen, kriechen Raupen mühsam auf dem Boden umher und verkriechen sich schließlich in ihrem Kokon, um dort starr zu verweilen. Irgendwann erscheinen sie wieder als wunderschöner Schmetterling.

»Wenn wir Menschen wüssten, wie es einmal sein wird, dann würden wir ganz anders leben: froher, zuversichtlicher, hoffnungsvoller.« Hoffnung scheint hier das entscheidende Wort zu sein. Aber worauf sollen wir Menschen heute hoffen?

Jesus Christus stellt sich in der Bibel als Hoffnungsträger vor, der den Tod überwunden hat und somit den Weg zu einem neuen, ewigen Leben ermöglicht. Vielleicht müssen wir aktuell, wie in 1. Petrus 1,6 steht, noch »mancherlei Prüfungen« durchstehen, zum Beispiel Leid oder Krankheit. Aber wir lesen im gleichen Kapitel auch, dass das wahre Leben in Fülle noch bevorsteht und Jesus ein »makelloses Erbe im Himmel« für uns bereithält. Ist uns wirklich bewusst, dass wir die Ewigkeit bei Gott verbringen dürfen, wenn wir an Jesu Tod am Kreuz glauben?

Doch auch schon hier und jetzt will Jesus Christus die haltende Hand, der stützende Arm und die belastbare Schulter sein, an der wir uns anlehnen können. Mit der Hoffnung auf eine ewige und bleibende Zukunft haben wir allen Grund zur Freude und können schon jetzt ein hoffnungsvolles Leben führen. Die Freude auf die Ewigkeit bei Gott soll uns heute bestimmen und mit großer Vorfreude erfüllen.

Ann-Christin Bernack


Frage
Was hindert Sie, an einem hoffnungsvollen, frohen und zuversichtlichem Leben teilzuhaben?
Tipp
Jesus kann schon jetzt Ihr Leben hoffnungsvoll machen. Vertrauen Sie sich ihm an!
Bibellese
1. Petrus 1,3-9

Montag, 20. Juni 2022: Leben in Freiheit

Während ich diese Zeilen schreibe, kämpft unser Land mit Corona. Im Zuge der Maßnahmen gegen die Pandemie haben viele die Sorge, dass dabei das Grundrecht auf Freiheit dauerhaft auf der Strecke bleibt. Wikipedia beschreibt Freiheit als die Möglichkeit, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auszuwählen und entscheiden zu können. Freiheit wird gleichgesetzt mit der Unabhängigkeit des Menschen. Um die geht es auch im biblischen Gleichnis vom verlorenen Sohn, das uns im Lukasevangelium überliefert wird. Ich will kurz schildern, wie ich diese Geschichte verstehe:

Der Sohn lebt in der Geborgenheit und in der Fürsorge bei seinem Vater (Gott). Die angeblich einengende Erziehung des Vaters stört ihn. Er sucht die Selbstverwirklichung in der Freiheit. Auffällig sind die unterschiedlichen Freiheitsbegriffe. Der Sohn denkt: »Ich darf tun, was ich will.« Der Vater: »Der Sohn darf das werden, was er seinem Wesen entsprechend werden soll.« Deshalb schränkt er die Freiheit des Sohnes ein, damit er nicht Sklave seiner Leidenschaften und Begierden wird. Die vertrauensvoll steuernde und Grenzen ziehende Autorität des Vaters aber will der Sohn nicht anerkennen – es kommt zum Bruch. Der Sohn geht nun den Weg der Emanzipation, verbunden mit der Preisgabe der Bindung an die väterliche Autorität. Er gerät dadurch in immer tiefere Unfreiheit. Der Vater erlebt das als Verlust – daher die Bezeichnung »verlorener Sohn«.

Freiheit, losgelöst von der Autorität Gottes, führt erst recht in die Sackgasse. Jesus Christus aber kam, um uns von der Knechtschaft der Sünde zu befreien. Im Glauben an ihn wird der Mensch frei, die Beziehung zum Vater wird wiederhergestellt, und Gott schafft und erhält ihm die wahre Freiheit.

Joachim Boshard
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Frage
Welche Art von Freiheit wählen Sie?
Tipp
Der verlorene Sohn kehrte mit Reue zu seinem Vater zurück und wurde liebevoll aufgenommen.
Bibellese
Lukas 15,11-32

Sonntag, 19. Juni 2022: Heilsgewissheit

Mein Sohn hat nun sichtlich Freude an seinem neuen Fahrrad. Man sieht es ihm an, wenn er damit bei uns auf dem Parkplatz seine Runden dreht oder mit mir zusammen auf Tour geht. Es passt genau zu ihm und ist optimal auf seine Größe abgestimmt. Ein Zukauf weiterer Teile ermöglichte den optimalen Einsatz auf der Straße, im Gelände und überall, wo man unterwegs sein möchte. Keine Frage, dass er auch ein bisschen stolz war, es in der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Er hat es definitiv in Besitz genommen. Es ist nun sein Fahrrad, und keiner zweifelt daran, am wenigsten er selbst.

Können wir ernsthaft glauben, Gott würde uns etwas wegnehmen, was er uns einmal geschenkt hat? Das würde ich als Vater nie tun, denn ich würde mich damit selbst der Freude berauben, die mein Sohn an dem hat, was er von mir beschenkt bekam. Seine Freude ist nämlich auch meine Freude. Und Gott möchte keinesfalls, dass wir in Zweifel über das Heil geraten, dass er uns geschenkt hat. Im Gegenteil, seine ganze Kraft legt er durch das Evangelium dahinein, dass wir durch Glauben das Heil empfangen und – behalten!

Ein anderer Aspekt ist, dass dieses Heil nicht für mich allein bestimmt ist, sondern für alle Menschen. Wenn ich also mein Heil gebrauche und täglich zeige, dann vor allem deswegen, um es auch anderen schmackhaft zu machen. Es ist für sie nicht in weite Ferne gerückt oder unerreichbar wie manches irdische Gut, nein, es liegt für alle bereit, die es nur nehmen wollen. Und so kann das, was wir als Christen ergriffen haben, auch für andere »begehrlich« werden. Und es ist kein »Raubgut«, an dem wir um jeden Preis nur für uns selbst festhalten, sondern wir geben es gerne weiter, ohne selbst dabei einen Verlust in Kauf nehmen zu müssen.

Joachim Pletsch
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Frage
Noch einmal: Begehren Sie jetzt das Heil?
Tipp
Ergreifen Sie es, indem Sie dem Beispiel derer folgen, die es bereits erlangt haben!
Bibellese
1. Timotheus 1,12-17

Samstag, 18. Juni 2022: Heilsbesitz

Vom Kauf eines Produkts im Internet kann man zurücktreten, z. B. wenn man feststellt, dass die Ware beschädigt ist oder nicht den Erwartungen entspricht. So erging es mir im Vorlauf des gestern geschilderten Erlebnisses. Ich hatte zuvor bei einem anderen Anbieter bestellt, doch das gekaufte Fahrrad kam beschädigt an. Da ich den Schaden nicht selbst beheben konnte, beantragte ich die Rückgabe und habe den Artikel dann – nach Genehmigung – genau nach Vorschrift wieder zurückgesandt. Der bereits gezahlte Betrag wurde nach einigen Tagen in voller Höhe zurücküberwiesen. Außer einer zeitlichen Einbuße und einer gewissen Enttäuschung war kein größerer Schaden entstanden. Aber wir standen nun immer noch ohne Fahrrad da.

Das Heil, das Gott für uns bestimmt und uns »geliefert« hat, weist keinerlei »Beschädigung« oder einen Mangel auf. Eine »Rückgabe« unsererseits oder gar eine »Rücknahme« durch den »Anbieter« steht daher völlig außer Frage. Wir sind nach Annahme des Heils unwiderruflich mit Gott verbunden durch Jesus Christus, der für uns am Kreuz gestorben ist, um das Heil für uns erreichbar zu machen. Wenn wir es im Glauben an ihn angenommen haben, ist es schon jetzt unser Besitz, auch wenn es uns erst eines Tages im Himmel dann endgültig und im vollem Umfang zugewiesen werden wird. Gott kann es uns schon zusprechen, weil er seine Zusage garantiert wahr macht.

Täglich können wir also von unserem Heil Gebrauch machen, indem wir mit und für Jesus leben. Wir sind mit Gott versöhnt, er hat uns begnadigt und ist unser Vater geworden und nun darauf bedacht, dass wir das Ziel des Glaubens, die ewige Geborgenheit bei ihm, auch tatsächlich erreichen. Dazu wird er uns alles bereitstellen, was nötig ist.

Joachim Pletsch
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Frage
Denken Sie etwa an eine »Rückgabe«, oder fürchten Sie gar eine »Rücknahme«?
Tipp
Informieren Sie sich über das Heil und seine Schönheit und Tragweite in der Bibel. Gebrauchen Sie es täglich, dann werden Sie immer dankbarer dafür.
Bibellese
Hebräer 6,9-12

Freitag, 17. Juni 2022: Heilserfahrung

Im Alltag macht man manchmal Erfahrungen, die einem verdeutlichen, worum es auch beim Glauben geht: Unser Sohn brauchte ein neues Fahrrad, weil er dem bisherigen entwachsen war. Im Lockdown gab es nur die Möglichkeit der Besorgung übers Internet. Nach tagelangen Recherchen, Checks und Prüfung der Fakten kam der Moment, verbindlich den Kauf abzuschließen. Ich musste mich per Tastendruck definitiv auf die Zuverlässigkeit des Angebots einlassen und mein Vertrauen auf die Angaben des Anbieters und den Bestellungsvorgang setzen, um dann die Bestätigung zu erhalten, dass alles ordnungsgemäß abgewickelt werden würde. Wie groß die Freude und Erleichterung, als das Fahrrad dann geliefert wurde und sich herausstellte, dass es unseren Erwartungen voll und ganz entsprach!

Nach der Heilserkenntnis muss es auch zur Heilserfahrung kommen, indem jemand im Glauben annimmt, was ihm durch Gottes Geist klargemacht wurde. Nicht nur Verstand und Logik sind hier gefragt, sondern letztendlich auch ein völliges Sich-Einlassen auf die Zusagen und Verheißungen, die uns der Urheber ewigen Heils gibt: »Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen« (Johannes 5,24). Auch hier entscheidet ein definitiver innerer »Tastendruck«, ob wir das Heil in Christus tatsächlich erfahren oder nicht. Im Unterschied zum Interneteinkauf brauchen wir nicht einmal etwas zu bezahlen, weil der Preis schon beglichen wurde. Es geht nur darum zu vertrauen. Und die Bestätigung erfolgt dann auch sofort – ebenso durch den Heiligen Geist, der uns bezeugt, ja, der es besiegelt, dass Gott nun unser Vater ist (vgl. Galater 4,6). Und über alle Vorstellung hinaus werden sich unsere Erwartungen erfüllen!

Joachim Pletsch
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Frage
Wann drücken Sie die »Taste« Ihres vorbehaltlosen Vertrauens?
Tipp
Erst dann kehren Jubel und Freude ein.
Bibellese
Apostelgeschichte 3,1-11

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