Freitag, 13. Mai 2022: Gelegenheit verpasst?

Vier Dinge kommen im Leben nicht mehr zurück: die Tage, die du gelebt hast; die Erfahrungen, die du gemacht hast; die Worte, die du benutzt hast; und die Chancen, die du verpasst hast.

Fast jeder kennt den Ausdruck »Die Gelegenheit beim Schopf packen«. Der stammt aus einer alten Sage der griechischen Mythologie. Kairos ist der »Gott der günstigen Gelegenheit« – ein Jüngling, dem eine Haarlocke in die Stirn fällt und der unablässig mit seinen geflügelten Schuhen umhereilt wie der Wind. Wenn du ihn ergreifen willst, musst du ihn an seinem Haarschopf packen. Denn sobald er an dir vorüber ist, ist es zu spät. Ich gehe davon aus, dass es Ihnen bereits ebenso erging wie mir. Da gab es einen Krankenbesuch, den ich hätte machen sollen – machte ihn nicht, und es war zu spät. Einmal zu lange gewartet mit der Einsendung zu einer Teilnahme – Chance vorbei. Zeit übersehen – Bus verpasst, usw.

Die Bibel sagt uns, dass es auch in Bezug auf Gott Chancen und verpasste Gelegenheiten gibt. Sie erzählt von Menschen, die nicht vorbereitet waren, zu lange gewartet oder einfach das Angebot Gottes ausgeschlagen haben. Das Angebot, das Gott uns macht, ist Vergebung unserer Sünden, Versöhnung mit ihm und ewiges Leben bei ihm im Himmel. Dieses Angebot hat er vor nahezu 2000 Jahren durch seinen Sohn Jesus Christus zu uns Menschen gebracht. Aber es ist zeitlich begrenzt. Es kommt ein Tag, an dem Gott seine »Himmelstür« verschließt. Gott klopft allerdings mehrere Male im Leben an unsere »Herzenstür«. Sehr oft ist keiner »zu Hause«. Deutliche »Warnschilder« wie Krankheit oder Unfall werden missachtet. Unzählige kleine Gelegenheiten wie Begegnungen mit Christen, eine Bibel oder ein christliches Buch als Geschenk verlieren sich im Getriebe des Alltags.

Sebastian Weißbacher
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Frage
Bei welchen Gelegenheiten hat Gott bei Ihnen schon angeklopft?
Tipp
»Die Gelegenheit beim Schopf packen« ist die einzig richtige Devise, wenn Gott anklopft.
Bibellese
Lukas 13,24-25

Donnerstag, 12. Mai 2022: I feel good (2)

Gestern haben wir festgestellt, dass das Wort vieler Menschen nichts mehr zählt. Wenn es zu anstrengend ist oder zu viel kostet, ändern sie ihre Meinung einfach. Dass es auch anders geht, hat – wie kein anderer – Jesus bewiesen.

Wie weit wäre Jesus eigentlich gekommen, wenn er so eine »Feel-good«-Einstellung gehabt hätte? Hätte er diesen Planeten dann überhaupt betreten? Und wenn, wo hätte er seine Mission abgebrochen, weil es zu viel kostete? Als er nach 40 Tagen Fasten vom Satan versucht wurde? Als seine Jünger darüber sprachen, wer der Größte von ihnen sei, während Jesus von seinem bevorstehenden Tod redete? Bei seiner Gefangennahme? Als sie ihm, dem ewigen allmächtigen Gott, ins Gesicht spuckten und ihn verhöhnten? Als sie ihm Nägel durch die Handgelenke und Fersenbeine trieben?

Jesus kannte die Kosten seiner Mission, bevor er auf die Erde kam. Ja, er kannte die Kosten, bevor er diese Erde und uns Menschen schuf. Er ist trotzdem gekommen und hat es durchgezogen. Er ging geradewegs nach Jerusalem, um dort an diesem Kreuz von Golgatha als Stellvertreter für uns Menschen zu sterben. Das hat sich nicht gut angefühlt. Jesus hatte zuvor unglaubliche Gebetskämpfe im Garten Gethsemane. Im Wissen, dass er die Last der Sünden tragen würde, war er zu Tode geängstigt und sprach: »Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber! Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst« (Matthäus 26,39). Es war nur der Gehorsam gegenüber seinem Vater und die Liebe zu Ihnen und mir, die Jesus an dieses Kreuz gebracht haben. In ihm ist das Ja geschehen, in ihm sind alle Zusagen Gottes bestätigt. Vergebung und ewiges Leben sind für jeden Menschen möglich, weil Jesus es durchgezogen hat.

Stefan Hasewend
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Frage
Was ist Ihre Antwort auf diese Liebestat von Jesus?
Tipp
Würde es einen anderen Weg zu Gott geben, hätte Jesus das alles nicht gemacht.
Bibellese
Matthäus 26,36-46

Mittwoch, 11. Mai 2022: I feel good (1)

15 Minuten vor dem geplanten Treffen kommt die WhatsApp-Nachricht: »Komme doch nicht, sorry!« Das haben Sie vielleicht auch schon erlebt – oder sogar selbst so getan. Es ist in unserer »flexiblen« Zeit salonfähig geworden, seine Meinung kurzfristig zu ändern: Wenn es mir doch nicht ganz hineinpasst, wenn es doch zu aufwendig oder mühsam ist, sage ich einfach kurzerhand ab. Das muss der andere doch verstehen, oder?!?

Diese »Feel-good«-Mentalität findet sich auch in vielen Beziehungen: Solange es sich gut anfühlt, passt es, andernfalls wird der Partner eben gewechselt. Man kämpft nicht mehr für eine Beziehung und arbeitet daran, sondern trennt sich einfach, wenn Probleme auftauchen. Wenn es sich gerade nicht gut anfühlt, dann kann es doch nicht richtig sein, oder?!? Aus dem »Ich will mein Leben mit dir verbringen« ist schnell ein »Wir haben uns einfach auseinandergelebt« geworden. Was zurückbleibt, sind gebrochene Herzen und die immer wiederkehrende Erfahrung, dass man sich auf nichts verlassen kann. Immer mehr Menschen werden in der Folge beziehungsunfähig. Einsamkeit ist die neue Volkskrankheit.

In der Bibel findet sich gegen diese »Seuche der Unverbindlichkeit« ein fast 2000 Jahre altes, aber höchst wirksames Rezept: »Es sei aber euer Ja ein Ja und euer Nein ein Nein.« Wir sollen also wohlüberlegte Entscheidungen treffen und dann zu unserem Wort stehen. Wie viel Kummer und Leid würden wir uns ersparen, wenn wir diesen einfachen Grundsatz beherzigen würden! Fangen wir doch wieder an, Menschen mit Rückgrat zu sein; Menschen, auf die man sich verlassen kann; Menschen, deren Wort zählt und die zu ihren Entscheidungen stehen – auch wenn es etwas kostet oder Nachteile mit sich bringt!

Stefan Hasewend
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Frage
Was ist Ihr Wort wert?
Tipp
Treue ist eine aussterbende, aber wunderbare Tugend.
Bibellese
Psalm 89

Dienstag, 10. Mai 2022: Ohne Wurzel kein Leben

Letztens habe ich einen schönen Frühlingsstrauß Tulpen geschenkt bekommen. Ich stellte ihn in eine Vase mit Wasser und Mineralstoffen. Einige Tage waren die Tulpen wunderschön und wuchsen sogar. Dann aber fingen sie an, ihre Blüten abzuwerfen und zum Schluss waren sie komplett abgestorben. Sie hatten zwar eine Zeit lang genügend Wasser und Nährstoffe, jedoch keine Wurzel. Ohne Wurzel aber konnten sie nicht weiterleben.

Ist es nicht ähnlich mit uns Menschen? Gott hat uns erschaffen, er ist unsere Wurzel. Die ersten Menschen, Adam und Eva, haben sich aber von Gott getrennt, da sie das einzige Gebot, das Gott ihnen gab, nicht gehalten haben. Sie haben trotz Gottes Warnung von der verbotenen Frucht gegessen. Seither leben wir Menschen auf dieser Erde, als ob Gott gar nicht existieren würde. Losgelöst von ihm gestalten wir unser Leben ohne Wurzel und leben, wie wir wollen. Wir essen, trinken, wachsen, arbeiten, bauen Häuser, gründen Familien, vermehren unseren Reichtum. Manche von uns machen sogar außergewöhnliche Karrieren und werden berühmt. Schließlich aber werden wir alle – ohne Wurzel – sterben müssen, so wie die Tulpen.

Meine Tulpen hatten keine Chance, sich wieder mit ihrer Wurzel zu verbinden. Doch wir Menschen haben eine Möglichkeit, an unserer Wurzel – Gott – wieder anzuwachsen. Jesus kann uns mit unserem Schöpfer verbinden. Er ist gestorben und auferstanden, damit wir nicht sterben müssen. Wenn wir ihn als Herrn aufnehmen und an ihn glauben, werden wir wieder mit unserer Wurzel verbunden und nach unserem Tod ewig bei Gott leben. Unsere einzige Aufgabe ist dann, mit ihm verbunden zu bleiben, damit wir weiterwachsen und gute Früchte bringen können.

Beatrix Weißbacher


Frage
Möchten Sie ewiges Leben haben?
Tipp
Verbinden Sie sich mit Ihrer Wurzel durch den Herrn Jesus.
Bibellese
1. Timotheus 2,1-7

Montag, 09. Mai 2022: Privileg »EU-Pass«

Der Schweizer Anwalt Christian Kälin gilt als der »Passport King«. Er vermittelt reichen Asiaten und Arabern die EU-Staatsbürgerschaft – gegen Bezahlung. Oligarchen und Ölscheichs können sich z. B. in Malta für sehr viel Geld eine EU-Staatsbürgerschaft kaufen. Ein blühendes Geschäft!

Den priveligierten Pass lassen sich die Superreichen bis zu 900.000 Euro kosten. Als man den Schweizer Anwalt fragte, ob er dabei keine Skrupel habe, sagte er: »Wieso? Das ist doch schon in der Bibel belegt. Wer genug zahlte, konnte Römer werden.«

Tatsache! Das steht in Apostelgeschichte 22: Paulus soll in Jerusalem gefoltert werden. Im letzten Moment erwähnt er dem Auspeitscher gegenüber: »Ist es euch erlaubt, einen Menschen, der Römer ist, zu geißeln, und noch dazu ohne ordentliches Gerichtsverfahren?«

Das wird dem Vollzugsbeamten zu heiß. Deshalb vergewissert er sich bei seinem Vorgesetzten: »Was sollen wir tun? Der Häftling ist angeblich römischer Bürger.« Da erschrickt der Kommandant und erkundigt sich persönlich bei Paulus: »Bist du wirklich römischer Bürger?« – »Ja«, antwortet Paulus ruhig. – »Wie das? Mich hat es eine Menge Geld gekostet, das Bürgerrecht zu erwerben«, sagt daraufhin der Beamte. Paulus erwidert umgehend: »Ich besitze mein Bürgerrecht durch Geburt!«

Es gibt ein sehr viel größeres Privileg, als damals ein Römer oder heute ein EU-Bürger zu sein: Es ist das »Bürgerrecht«, das Anrecht auf den Himmel. Doch den »Eintritts-Pass« kann man sich für kein Geld der Welt kaufen. In den Genuss dieses Vorrechts – der Himmelsbürgerschaft – kommt man nur durch eine neue Geburt! Lesen Sie in Johannes, Kapitel 3, nach, wie das geht.

Andreas Fett
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Frage
Erwarten Sie den Retter, der aus dem Himmel kommen wird?
Tipp
Nur der, der vom Himmel kam, kann uns auch in den Himmel bringen.
Bibellese
Johannes 3,1-18

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