Montag, 06. Januar 2025: »Heilige drei Könige«, Matthäus 2,10

Der Tagesvers spricht über die Männer, die häufig als »Heilige drei Könige« bezeichnet werden. Die Bibel nennt sie schlicht »Magier« und nicht Könige. Dass es drei waren, steht auch nicht in der Bibel. Diese Männer kamen jedenfalls aus dem Osten (von Israel gesehen), wohl aus einer Gegend, die von der babylonischen Sternenkunde geprägt war. Diese Magier hatten ein kosmisches Ereignis wahrgenommen: Ein Stern war erschienen, den sie zuvor noch nie gesehen hatten. Offenkundig waren sie Fachleute und folgerten, dieser Stern müsse die Geburt eines Königs ankündigen, des Königs der Juden. Sie folgten dem Stern und kamen nach Jerusalem, wo sie über Herodes und dessen Berater Näheres zum Geburtsort des neuen Königs erfuhren: Betlehem. Dorthin zogen sie, unter der Leitung des Sterns. Am Ziel fanden sie Jesus Christus, verehrten ihn als den neuen König Israels und brachten Geschenke.

Was können wir aus dieser Begebenheit lernen? 1. Gott spricht zu diesen Menschen, und zwar in einer ihnen verständlichen Sprache. 2. Er führt sie durch den erscheinenden Stern zu Jesus. 3. Sie machen sich auf den Weg und folgen Gottes Hinweis. 4. Sie anerkennen Jesus als König und beten ihn an.

Darin sind diese Männer uns allen ein Vorbild. Denn: 1. Gott spricht heute auch noch, sehr deutlich, nämlich in erster Linie durch die Bibel. Wir alle haben heute eine Bibel in der Übersetzung in eine uns verständliche Sprache. 2. Wenn wir den Hinweisen der Bibel folgen, führt sie uns notgedrungen zu Jesus. Denn er ist das zentrale Thema der Bibel.

Nur mit den Punkten 3 und 4 hapert es oft: Wer macht sich trotz der deutlichen Sprache Gottes wirklich auf den Weg? Und wer anerkennt Jesus als König und betet ihn an?

Markus Majonica

Sonntag, 05. Januar 2025: Der entscheidende Blick, Jesaja 45,22

Charles Haddon Spurgeon (1834-1892) war einer der bekanntesten Prediger des 19. Jahrhunderts. Bereits im Alter von 19 Jahren wurde er Baptistenpastor und war mit 22 der bekannteste Verkündiger seiner Zeit. Das Londoner Metropolitan-Tabernacle-Gebäude, in dem er später mehrmals wöchentlich 31 Jahre lang predigte, hatte 5000 Sitz- und 1000 Stehplätze. Seine Predigten wurden mitstenografiert, jede Woche in hohen Auflagen gedruckt und für einen Penny verkauft.

Wie begann sein Leben als Christ? Am 6. Januar 1850 im Alter von 15 Jahren geriet Spurgeon in einen Schneesturm. Er war sehr niedergeschlagen. Schmerzlich empfand er, dass er vor Gott ein schuldbeladener Sünder war. »Ich vegetierte als ein elendes Geschöpf vor mich hin und fand keine Hoffnung, keinen Trost. Sechs Monate lang betete ich aus tiefstem Herzen, unter großer Angst, fand jedoch keine Erhörung.« Vor dem eisigen Wetter suchte er Schutz in der Kapelle der Methodisten. Wenige ältere Menschen nahmen am gerade stattfindenden Gottesdienst teil. Der Prediger war nicht erschienen, wohl wegen des Wetters. »Endlich betrat ein sehr kränklich aussehender Mann die Kanzel, schlug seine Bibel auf und las diese Worte: Blicket auf mich, so werdet ihr gerettet, all ihr Enden der Erde! Während er seine Augen auf mich richtete, sagte er, als ob er mein ganzes Herz durchschaute: Junger Mann, du bist bekümmert. Gewiss war ich das. Du wirst nie deinen Kummer verlieren, wenn du nicht auf Christus blickst! Und dann rief er …: Blicke! Blicke! Blicke! Es ist nur nötig, zu blicken!«

Was Spurgeon in diesem Moment erkannte, blieb für sein ganzes Leben bestimmend. Sein Altersbekenntnis lautete: »Meine ganze Theologie ist auf vier Worte zusammengeschrumpft: Jesus starb für mich!«

Gerrit Alberts

Samstag, 04. Januar 2025: Was ist Zeit?, 2. Petrus 3,8

Für die Vorbereitung dieses Textes fragte ich Google nach der Definition von Zeit. Ich erhielt folgende Antwort: »Die Zeit beschreibt die Abfolge und Dauer von Ereignissen und hat eine große Bedeutung für Alltag, Physik und Wissenschaft. Die Einheit der Zeit ist die Sekunde, die kleinstmögliche Zeitdauer ist die Planck-Zeit. Die Zeit … läuft immer gleichmäßig Richtung Zukunft.«

Das heißt, das sprichwörtliche Rad der Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Das wird vor allem dann schmerzlich spürbar, wenn eine geliebte Person stirbt, mit der man noch etwas hätte besprechen sollen – aber, weil man bei früherer Gelegenheit »keine Zeit« hatte, ist es jetzt zu spät. »Keine Zeit« zu haben ist heute leider sehr verbreitet. Oft rennen wir gehetzt hinter den Minuten her, wollen noch dieses oder jenes tun, nur um abends ermüdet und ernüchtert festzustellen, dass die Zeit dafür nicht gereicht hat.

Tragisch ist, wenn man am Ende des Lebens merkt, dass man sich für die wirklich wichtigen Dinge keine Zeit genommen hat. Für die Pflege guter Beziehungen zu Familie, Freunden und Arbeitskollegen zum Beispiel. Aber noch schlimmer ist es, wenn man nie Zeit für Gott und die großen Fragen des Lebens hatte, weil man dieses unangenehme Thema immer auf später verschoben hat.

In der Bibel finden wir Hilfestellungen, um uns aus unserer Zeitnot zu befreien. So bittet Mose Gott in Psalm 90,12: »Lass uns begreifen, wie viel Zeit uns noch bleibt, damit Weisheit unser Wesen bestimmt.« Mose hat den Gedanken an seinen Tod nicht weggeschoben, sondern Gott im Bewusstsein seiner eigenen Endlichkeit um Weisheit gebeten, wie er die ihm verbleibende Zeit nutzen sollte. Das ist ein gutes Gebet, das Gott sicher gern erhört.

Martin Grunder

Freitag, 03. Januar 2025: Ein folgenschwerer Spitzname, Lukas 6,14

Der Neuling bei den Los Angeles Dodgers war ein dünner, schüchterner Kerl, der aber einen außergewöhnlich kraftvollen Wurf hatte. Der Manager erkannte das Potenzial des jungen Spielers. Er könnte einer der Großen werden – wenn er nur mehr Biss und Zähigkeit an den Tag legte. Und so gab er ihm den Spitznamen »Bulldogge«, ein Name, der gar nicht zu dem feingliedrigen Baseballer zu passen schien, aber der ihn ständig an das erinnerte, was er werden sollte. Und tatsächlich entwickelte sich »Bulldogge« zu einem der durchsetzungsstärksten Spieler der ersten Liga.

Es gibt viele Gründe, die Menschen davon abhalten, ihr Leben Jesus Christus anzuvertrauen. Einer davon ist die Angst, Gott die Kontrolle über das eigene Leben zu überlassen. Verliere ich dann nicht meine eigene Persönlichkeit? Wird Gott mich zu etwas machen, das ich gar nicht sein will?

Vielleicht hat sich der Jünger Simon auch diese Fragen gestellt. Er war ein Mann der großen Worte, impulsiv, draufgängerisch. Aber genauso schnell, wie er begeistert eine Sache anfing, konnte der launenhafte Fischer sie auch wieder aufgeben. Als er nach einer erfolglosen Nacht auf Jesu Wort hin noch einmal auf den See fuhr und wunderbarerweise einen großen Fang machte, erkannte er seine eigene Sündhaftigkeit. Er bekannte sie ihm und blieb von da an immer in seiner Nähe. Und Jesus gab ihm einen Spitznamen: »Petrus«, was so viel wie »Fels« bedeutet. Dieser Name zeigte, wohin Jesus mit seinem wankelmütigen Jünger wollte. Und tatsächlich wurde Petrus ein Fels, eine Säule der ersten Gemeinde, ein Mann von absoluter Treue und Verlässlichkeit – bis hin zu seinem Märtyrertod. Es stimmt immer: Wer sein Leben Jesus anvertraut, lässt sich auf einen Veränderungsprozess ein, der nur zum Guten ist.

Elisabeth Weise

Donnerstag, 02. Januar 2025: Mit leichtem Gepäck durchs neue Jahr, Hebräer 12,1-2

In den Ferien unternahmen wir früher mit unseren Kindern kleine Wanderungen. Bei solch einer Wanderung hielten wir bei einem steilen Anstieg zu einer Trinkpause an. Dabei stellte sich heraus, dass einer unserer Jungs in seinem Rucksack mehrere Bücher mitschleppte. Die waren eigentlich nur für die Autofahrt gedacht. So hatte er seinen Rucksack mit unnötigem Ballast beladen, was den schon steilen Anstieg noch zusätzlich erschwerte. Wir nahmen die Bücher heraus und verteilten sie auf die anderen Rucksäcke.

Vielleicht schleppen wir in unserem »Lebens-Rucksack« eine unnötige Last mit ins neue Jahr, die uns schon länger beschwert. Dieser Ballast könnte ein ungelöstes Problem sein. Ich habe schon viel deswegen nachgedacht und sogar gebetet. Vielleicht sind es sorgenvolle, rotierende Gedanken. Oder eine belastete, ungeklärte Beziehung, wo ich etwas ansprechen sollte, aber immer noch zögere. Vielleicht muss ich jemandem vergeben. Es können Verletzungen in meiner Persönlichkeit sein, über die ich immer wieder stolpere. Möglicherweise auch Gewohnheiten, die mein Leben erschweren. Auch »Sünden«, die mich gefangen nehmen und mein Leben zerstören. Alles Ballast, der gar nicht nötig wäre.

Gott möchte uns helfen, für unsere unnötigen Lasten eine Lösung zu finden, damit wir sie nicht mit durch das neue Jahr und weiter durch unser Leben schleppen. Zum Jahresbeginn kann man sich entschließen, etwas in Angriff zu nehmen. Zuerst den Ballast aufspüren und identifizieren, um ihn loszuwerden. Vielleicht brauche ich dazu jemanden, der mir die Last abnimmt: Jesus. Er hat unsere Sünden ans Kreuz getragen und uns von ihrer Last befreit. Und was uns sonst noch drückt, hilft er uns tragen, bis wir am Ziel angekommen sind.

Manfred Herbst

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