Sonntag, 28. August 2022: Mensch, wo bist du?

Jungscharfreizeit im Christlichen Gästezentrum Rehe, Westerwald. Ich stehe am Waldrand mit Megafon. »Heinz, komm raus. Es passiert nichts.« Der Junge hat sich aus Angst versteckt. Er hat einem anderen etwas kaputt gemacht und fürchtet nun, verprügelt zu werden. Mehrere Stunden suchen wir den verstörten Jungen. Wir wollen ihm helfen. Nicht zuletzt auch schützen vor den anderen. Das ist jetzt etwa 35 Jahre her.

Gleich zu Beginn der Menschheit verstecken sich auch zwei Menschen. Sie wissen, dass ihre Grenzüberschreitung schlimmste Folgen hat. Bei ihnen geht es um Leben und Tod. Sie sind im Vorfeld gewarnt worden. Gott hat ganz offen mit ihnen geredet: »Wenn ihr von der Frucht esst, werdet ihr sterben.« Nachdem sie gegessen haben, wird ihnen schlagartig bewusst, dass sie den größten Fehler begangen haben. Sie haben Angst. Sie verstecken sich vor Gott. Was tut Gott?

1. Gott geht auf den Menschen zu (1. Mose 3,8). Das ist Gnade. Gott tut den ersten Schritt. 2. Gott ruft den Menschen (3,9). Gott ruft nicht: »Affe oder Giraffe, wo bist du?«, sondern: »Mensch, wo bist du?« Sein Ruf zeigt, dass wir für ihn ein echtes Gegenüber sind. 3. Gott verkündigt die Strafe (3,11-19). Gottes Wort erfüllt sich. Er steht zu seinem Wort. 4. Gott zeigt den Ausweg (3,15). Gott liebt uns. Nachdem der Mensch in die Sackgasse gelaufen ist, setzt Gott seiner Liebe die Krone auf. Er kündigt den Erlöser an (3,15). Das ist Evangelium. Diese Gute Nachricht wird den Menschen von jetzt an begleiten.

Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben (vgl. Johannes 14,6). Wir bekommen durch IHN das zurück, was durch die Sünde Adams verloren ging: den Zugang zu Gott, die rechte Gotteserkenntnis und das ewige Leben. Was für eine Gnade!

Hartmut Jaeger


Frage
Wie stehen Sie zu dieser Gnade Gottes?
Tipp
»………………………………….., wo bist du?« Setzen Sie doch einmal Ihren Namen ein und antworten Sie auf Gottes Ruf!
Bibellese
1. Mose 3,1-21

Samstag, 27. August 2022: Der Gute Hirte und seine Schafe

Für uns hier in Äthiopien ist das Bild des Hirten allgegenwärtig. Sogar in der Hauptstadt Addis Abeba begegnet man täglich Gruppen von Schafen, die von ihren Hirten sicher durch das Verkehrsgewühl zu einem der zahllosen Marktplätze geführt werden. Das kann auch mal zu Verkehrsstockungen führen, wird aber von allen akzeptiert, und es gibt keine Hupkonzerte. Auf dem Land besitzt fast jede Bauernfamilie ein paar Schafe. Diese werden von ihren Besitzern sorgsam betreut. Hier hat man ein lebhaftes Bild des Guten Hirten.

Und Jesus sagt von sich: »Ich bin der gute Hirte, der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.« Und im Vers davor verspricht er uns sogar: »Ich bin gekommen, damit sie (die Schafe) Leben haben und es in Überfluss haben.«

Wünschen wir uns das nicht alle: ein gesegnetes, erfüllendes und erfülltes Leben? Das Einzige, was wir dazu tun müssen, ist, den Herrn Jesus Christus als unseren Guten Hirten anzuerkennen und seiner Stimme zu folgen. Wollen wir uns nicht von diesem Guten Hirten durch das »Verkehrsgewühl« unseres Lebens führen lassen? Es lohnt sich, denn er verspricht uns, uns zu grünen Weiden und erfrischendem Wasser zu führen (Psalm 23).

Übrigens, wenn jemand nicht gern ein Schaf genannt werden mag, dem möchte ich sagen, dass das Schaf für die Mehrzahl der Bevölkerung dieser Erde ein sehr geschätztes Tier ist. Es ist sozusagen die vielzitierte »Wollmilchsau«, denn das Schaf liefert alle diese Produkte: Wolle, Milch und Fleisch. Somit gibt es keinen Grund, sich zu schämen, ein Schaf unseres Herrn Jesus Christus zu sein. Jesus kennt jedes einzelne seiner Schafe, er ruft sie beim Namen und führt sie sicher. Hören wir auf seinen Ruf und folgen ihm!

Martin Grunder


Frage
Können Sie das, was dieses Bild ausdrückt, ohne Einschränkung auf sich beziehen?
Tipp
Es gibt nur diesen einen „Hirten“, der uns sogar bis in den Himmel leiten kann.
Bibellese
Psalm 23

Freitag, 26. August 2022: Kleine und große Schafe

Blickt man auf das Christenvolk, so sieht man, wie in jedem anderen Volk, fast nur kleine Leute. Auch die hatten es meist schwer, sich als hilfsbedürftig zu erkennen. Wie viel mehr gilt das für große Leute; aber Gott hat auch solche, die in dieser Welt eine hohe Stellung einnahmen, zu der Erkenntnis gebracht, dass es nichts Besseres gibt, als ein Schaf des Guten Hirten Jesus Christus zu sein und sich von ihm führen und versorgen zu lassen.

Drei Kapitel brauchte Daniel, um die Bekehrung des großen Nebukadnezar zu beschreiben, der am Ende sagte: »Nun rühme ich, Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den König des Himmels …, der die zu erniedrigen vermag, die in Stolz einhergehen.« Ein anderer war der Kaiser Otto der Große, den seine Zeitgenossen den »Beter« nannten, und der durch erstaunliche Vergebungsbereitschaft bekannt war. Ein weiterer war der junge Lebemann Reichsgraf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf. Er sah in Düsseldorf ein Bild des gekreuzigten Christus mit der Inschrift: »Das tat ich für dich, was tust du für mich?« Diese Frage ließ ihn nicht wieder los, und er bekehrte sich so gründlich, dass er all sein Vermögen und seine Stellung in den Dienst verfolgter Christen stellte und viele Missionare in alle Welt schickte, um Christus predigen zu lassen. Ein anderer war der Generalleutnant Georg von Viebahn, der nach seiner Bekehrung zahllosen Menschen den Weg zum Himmel gezeigt hat. Als Letzten möchte ich sogar einen Generalfeldmarschall und späteren Reichspräsidenten nennen. Es ist Paul von Hindenburg. An einen anderen General schrieb er: »Ich bleibe dabei, ich glaube, dass Jesus Christus mein Heiland ist und dass ich mich seiner Gnade getrösten darf.«

Alle wurden Schafe des Guten Hirten – und Sie?

Hermann Grabe
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Frage
Was hält Sie ab, auch zu dieser Herde gehören zu wollen?
Tipp
Nur Schafe Christi werden einmal in den Himmel eingehen.
Bibellese
Hesekiel 34,11-31

Donnerstag, 25. August 2022: Geliebt

Ein Christ erlebte einmal eine Zeit, in der es ihm nicht gut ging. Es war eine depressive Phase in seinem Leben. Er wollte anderen Freude bereiten und war selbst am Boden. Es kamen ihm Zweifel, ob Gott ihn wirklich lieb hatte. So saß er eines Nachmittags mit seiner Frau auf der Bank vor dem Haus, in dem sie wohnten. Als sie zum Himmel aufblickten, sahen sie etwas auf sich zufliegen. Als es näher kam, erkannten sie einen Ballon, der geradewegs in ihrem Garten landete. Sie hoben den Ballon auf und sahen eine Karte, die an ihm befestigt war. Auf dieser Karte stand »GOTT LIEBT DICH«. Das war so ein überwältigendes Ereignis für diesen Christen, dass seine Zweifel an Gottes Liebe wie weggeblasen waren.

Dass Gott uns Menschen liebt, davon ist in der Bibel öfters die Rede. Doch worin zeigt sich diese Liebe? Er hat uns seinen Sohn vom Himmel gesandt, damit jede bedrückende Last von uns genommen werden kann und wir endlich befreit aufatmen dürfen. Er starb für unsere Sünden am Kreuz, sodass sie uns nun vergeben werden können. Und wie kann ich sicher sein, dass Gottes Liebe mir persönlich gilt? Sobald jemand sich zu Jesus im Gebet wendet, an ihn glaubt und das, was er am Kreuz tat, für sich in Anspruch nimmt, wird er von Gott als sein Kind angenommen. Dann zieht eine tiefe Freude ins Herz ein, und von einem zum anderen Augenblick weiß man: Ich bin von Gott geliebt.

Gott liebt auch Sie, selbst wenn kein Ballon in Ihrem Garten landet oder sonst etwas Außergewöhnliches geschieht. Die Bibel (Gottes Wort) sagt es Ihnen. In Johannes 3,16 steht: »Denn Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengehe, sondern ewiges Leben habe.« Es wäre töricht, diese Liebe auszuschlagen.

Robert Rusitschka
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Frage
Fühlen Sie sich ungeliebt und alleingelassen?
Tipp
Gott liebt gerade Sie.
Bibellese
1. Johannes 3,1-3

Mittwoch, 24. August 2022: Göttliche Gerichtsführung

Im 5. Buch Mose der Bibel, 21. Kapitel, wird in dürren Worten die Frage behandelt, wie mit einem Menschen verfahren wird, der ein todeswürdiges Verbrechen begangen hat und dessen Strafe dadurch vollzogen wird, dass er getötet und an einem »Holz« aufgehängt wird. Ein solcher Mensch musste eine so schlimme Tat begangen haben, dass sie ihn aus der menschlichen Gesellschaft ausschloss. Das Unrecht musste so groß sein, dass er dadurch sein Recht auf Leben verwirkte. Seine Tat wirkte sozusagen über den Tod hinaus. Denn ein Mensch, der auf diese Weise hingerichtet worden war, war verflucht. Er war auch nach seinem Tod ein Ausgestoßener. Sein Leichnam sollte noch am Tag der Hinrichtung unverzüglich unter die Erde gebracht werden, damit sein Gedächtnis möglichst schnell ausgelöscht würde.

Die besondere Dramatik dieser Norm liegt darin, dass Gott, der diese Regelung vorgab, ganz genau wusste, dass diese Sanktion einmal auf seinen Sohn Jesus Christus Anwendung finden würde. Man würde ihm ein todeswürdiges Verbrechen vorwerfen, ihn an einem Holz (dem Kreuz) aufhängen, wo er sterben würde, und man würde ihn am selben Tag begraben müssen.

Bemerkenswert ist das vor allem deswegen, weil der Mensch Jesus Christus nie etwas getan hatte, was solch eine Behandlung gerechtfertigt hätte. Tatsächlich hat er gegen keine einzige Regel Gottes im Verhältnis Mensch-Gott oder Mensch-Mensch verstoßen. Sowohl sein Richter als auch seine Henker mussten bekennen, dass sie keine Schuld an ihm fanden, er vielmehr vollkommen gerecht war. Warum ließ Gott dann seinen Sohn diesen Fluch treffen? Damit wir, die wir Gottes Willen missachten und mit Füßen treten, nicht den Fluch tragen müssen, den wir verdient hätten.

Markus Majonica
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Frage
Nach welchem Maßstab beurteilen Sie sich und andere?
Tipp
Gottes Maßstab ist maßgeblich. Und dem entspricht niemand auch nur annähernd. Deshalb brauchen wir Jesus Christus.
Bibellese
Galater 3,13-14

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