Montag, 18. November 2024: Endlich – eine ewige Bleibe!, Johannes 14,2

Bei einem Ausflug auf den Spuren der Vergangenheit suchten meine Frau und ich die Orte auf, wo ich meine Kindheit und Jugend verbrachte. Eigentümlich, wie stark sich Landschaften und Gebäude während der letzten Jahrzehnte verändert haben. Meine Eltern wohnten mit uns Kindern wegen Umzügen in drei unterschiedlichen Häusern. Eins davon ist noch bewohnt, sieht aber heruntergekommen aus. Eins steht leer und ist verfallen. Das dritte verschwand schon vor etlichen Jahren durch den Abrissbagger von der Bildfläche. Da, wo wir früher unser Zuhause mit gemütlichen Wohnräumen und einem Garten hatten, hat die Städteplanung heute neue Bauten und Straßen errichtet.

Alles auf der Erde ist vergänglich, kein Bauwerk hält für immer. Viele historische Bau-Denkmäler können nur mit viel Sanierungsaufwand erhalten werden. Aktuell soll sogar die Zukunft des Pariser Eiffelturms, eine der teuersten Immobilien der Welt, wegen starkem Rostbefall bedroht sein. Machen wir uns nichts vor: Leider wird auch unser lieb gewonnenes Einfamilienhaus, das wir mühsam renoviert, gepflegt und aufwendig abbezahlt haben, irgendwann nicht mehr existieren.

Darum freue ich mich über Gottes Versprechen, dass seine Kinder später beim ihm wohnen werden, in einem nicht mit Händen gemachten, ewigen Haus in den Himmeln (vgl. 2. Korinther 5,1). Ein Haus, das nicht mehr vom Zahn der Zeit zernagt wird.

Der Liederdichter Jaques Erné (1825–1883) schrieb ein fröhliches Gedicht mit der Vorfreude auf den zukünftigen Wohnort der Menschen, die durch Jesus Christus mit Gott versöhnt sind: »Ein Heim hab ich, ein Vaterhaus, so unaussprechlich schön; bald ruh ich dort bei Jesus aus, möcht heut schon zu ihm gehn.« Herrliche Aussichten!

Arndt Plock

Sonntag, 17. November 2024: »Glaubst du das?«, Johannes 11,25

Ich werde gebeten, einen jungen Mann zu beerdigen, den ich gar nicht kenne. Seine Angehörigen scheinen auch keine persönliche Beziehung zu Jesus Christus, dem Sohn Gottes, zu pflegen. Sie leben anscheinend ohne Gott, wollen aber eine christliche Beerdigung. Nun habe ich immer wieder überlegt, wie ich ihnen deutlich machen kann, was uns unterscheidet. Da kam mir folgender Gedanke: »Jeder Mensch lebt dem Tod entgegen, das ist todsicher, aber als Christ sterbe ich dem Leben entgegen und das ist auch sicher.«

Als der bekannte Chicagoer Pfarrer Dwight Moody im Sterben lag, sagte er: »Bald werden Sie in den Zeitungen von Chicago lesen, dass Dwight Moody tot ist. Glauben Sie es nicht. Ich werde lebendiger sein als jetzt.« Und das gilt, weil Jesus Christus am Grab seines Freundes Lazarus gesagt hat: »Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit« (Johannes 11,25.26).

Neben Jesus steht die trauende Schwester des Verstorbenen, Martha. Er fragt sie: »Glaubst du das?« Sie antwortet: »Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.«

Jesus Christus ist gekommen, um Menschen zu suchen und zu retten. Er ist der Heiland der Welt. Dazu hat er stellvertretend den Lohn der Sünde, den Tod, für uns Menschen bezahlt. Er starb am Kreuz, damit wir leben können und zwar für immer. Das ist Evangelium.

»Früher war der Tod ein Henker, aber das Evangelium macht ihn zu einem Gärtner« (Georg Herbert). Das heißt, früher konnte der Tod uns zerstören, aber als Christ weiß ich, dass er mich in Gottes Boden pflanzt, um etwas Außergewöhnliches zu werden. »Glaubst du das?«

Hartmut Jaeger

Samstag, 16. November 2024: Schutzschild, 2. Samuel 22,31

Letztes Jahr war ich mit meiner Frau in Amerika, um Gemeinden, Freunde und Unterstützer zu besuchen. An einem schönen Abend, kurz nach Sonnenuntergang, wollte ich noch schnell ein paar Fotos von einer leeren Straße machen. Das Licht war gut. Ich kniete mich in der Mitte des Fußgängerüberwegs auf die Straße und schoss ein paar Bilder. In dem Moment, als ich wieder aufstehen wollte, hörte ich einen lauten Schlag und spürte, dass ich von etwas sehr Schwerem getroffen wurde. Ich war von einem großen Geländewagen angefahren worden. Die Fahrerin hatte mich in dem hohen Fahrzeug beim Linksabbiegen einfach übersehen.

Durch den Aufprall wurde ich auf den Asphalt geschleudert. Aufgeschürfte und geprellte Knie, ein Loch in der Jeans und kaputte Schnürsenkel waren die unmittelbare Folge. Nach dem ersten Schock wurde mir klar, dass der HERR mich auf wunderbare Weise bewahrt hatte: Der Aufprall wurde durch meinen Fotorucksack so stark abgemildert, dass ich keine größeren Verletzungen am Oberkörper davontrug. Lediglich meine Sonnenbrille ging durch den Aufprall in die Brüche. Der Rucksack hatte wie ein Schutzschild gewirkt. Das hat mich sehr dankbar gemacht und daran erinnert, dass in der Bibel auch oft von einem (Schutz-)Schild die Rede ist: Gott selbst wird als Schutzschild bezeichnet.

Tatsächlich habe ich auf diese Weise am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, unter dem Schutz des HERRN zu stehen. Ohne den Rucksack als Schutzschild wäre Schlimmeres passiert. Ohne Gottes Schutz, ohne den HERRN als Schutzschild, wäre mein ganzes Leben schnell verloren. Doch um diesen Schutz Gottes genießen zu können, muss man sich für ein Leben mit ihm entscheiden: Man muss sich – wie der Tagesvers sagt – bewusst bei ihm bergen.

Thomas Kröckertskothen

Freitag, 15. November 2024: Traditionelles Schneeläuten in Brilon, Matthäus 18,11

»Von Mitte November bis Ende April ertönt von der Briloner Propsteikirche der Klang der Kirchenglocke. Genau von 20.55 bis 21.00 Uhr. Der Grund dafür liegt schon sehr, sehr viele Jahre zurück. Einer Überlieferung zufolge soll ein Briloner Bürger einsam und verwirrt in winterlicher Dunkelheit bei meterhohem Schnee seinen Heimweg gesucht haben. Allein durch das Läuten der Glocken fand er den Weg zurück in die Sicherheit der alten Stadtmauern. Aus Dankbarkeit für seine Rettung rief er eine Stiftung ins Leben, um auch künftig allen vom Weg Abgekommenen eine gute Heimreise in die Stadt zu ermöglichen. In den Totenbüchern Brilons ist verzeichnet, dass viele Menschen in damaliger Zeit (in kalten Wintern) erfroren, weil sie nicht rechtzeitig den Weg zurück in die schützenden Stadtmauern fanden. Deswegen wurden früher alle Glocken für mehrere Stunden, manchmal sogar ganze Nächte hindurch geläutet.«

Soweit der Text aus dem Kalender »Schönes Sauerland«. Wie gut, dass das Läuten der Glocke im sauerländischen Brilon Menschen rettete. Doch Verirrung gibt es nicht nur im Schnee. Unser ganzer Lebensweg führt in die Irre, weg von Gott. Um den richtigen Weg nach Hause zu finden, brauchen wir aber keine Glocken, sondern müssen erkennen, dass wir allein den Weg zurück nicht finden. Doch Jesus Christus hat sich aufgemacht, um uns aus der Verirrung zu retten und zu Gott zurückzubringen.

In einem Liedvers heißt es dazu: »Wie war ich verirrt auf dem Wege, wie weit war von Gott ich entfernt, bis Jesus, der Hirte mich suchte, da habe ich dieses gelernt: Er bringt mich heim ins Haus des Vaters, in des Himmels Herrlichkeit.« (Text: Frank Ulrich)

Martin Reitz

Donnerstag, 14. November 2024: Big Manni, Hiob 13,9

So dreist wie Manfred S., der als »Scheich aus Karlsruhe« bekannte Flowtex-Chef, zockte wohl niemand! Mit seinem Unternehmen lieh er sich 3,3 Milliarden Euro von Banken: für Maschinen, die es nur auf dem Papier gab. Flowtex verkaufte angeblich weltweit im Einsatz befindliche Maschinen an Leasing-Gesellschaften und mietete sie wieder zurück. So musste man nie alle Maschinen präsentieren. »Wir waren überzeugt, dass das ein Super-System ist«, sagt Manfred S., »und die Banken waren genauso überzeugt.«

Auf diese Weise finanzierte Manfred S. sich ein luxuriöses Leben mit Villen, Privatjets, Yacht und Autos. Als Jugendlicher hatte er kaum Freunde, nun fand er Anerkennung und beeindruckte durch Statussymbole. Zehn Jahre schaffte »Big Manni« es auf diese Weise, andere zu täuschen. Dann kam das Unausweichliche: Sein Schneeballsystem zerfiel. Der Traum endete. Es folgten Verhaftung, Verurteilung und Gefängnis.

Dieses Ausmaß einer Lebenslüge hat sicher Seltenheitswert. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es bei vielen Menschen – auch bei mir – ein Missverhältnis gibt zwischen dem Schein, den wir nach außen hin wahren, und dem tatsächlichen Sein. Wie oft versuche ich, mich besser darzustellen, als ich wirklich bin! Auf diese Weise kann ich meine Mitmenschen über meine wahren Gedanken und Motive täuschen, vielleicht ein Leben lang. Bei Gott allerdings ist das unmöglich, weil er das wahre Ich eines jeden Menschen kennt. Daher ist es viel besser, Gott gegenüber jede Maske fallen zu lassen. Bei meinen Mitmenschen mag das den Verlust von Anerkennung bedeuten. Bei Gott hingegen ist solche Offenheit die Chance zu einem echten Neuanfang! Wer ehrlich zu Gott ist, den empfängt er mit Barmherzigkeit.

Markus Ditthardt

© 2022 – Evangelische Muttergemeinde A.B. Neukematen | Impressum | Datenschutzerklärung | Login