Donnerstag, 03. April 2025: Wo Goethe nie gewesen ist, Johannes 14,23

Im April 2023 machten wir einen Spaziergang durch die Altstadt von Salzwedel (Sachsen-Anhalt). Dabei sahen wir uns die restaurierten Fassaden der Häuserzeilen an. Neben einer Tür war ein Schild angebracht mit folgenden Worten: »In diesem Haus übernachtete Johann Wolfgang von Goethe …« ich stutzte – der Text ging weiter: »… nie«. Diese humorvolle Inschrift brachte mich ins Nachdenken: Es gibt einige Orte, an denen Johann Wolfgang von Goethe auf seinen Reisen tatsächlich übernachtet hat. Oft kündet ein entsprechendes Schild von diesem Umstand, ohne den Zusatz »nie«. Die heutigen Bewohner eines solchen Hauses sind stolz darauf, dass der »größte Deutsche« einmal dort eine Nacht zugebracht hat. Entsprechendes gilt auch für viele andere berühmte Dichter, Komponisten, Maler, Forscher usw.

Doch in der weitaus überwiegenden Zahl der Gebäude in Deutschland hat nie eine berühmte Person übernachtet. Und für die Menschen, die in solchen »normalen« Häusern leben, ist dies auch nicht sehr entscheidend.

Ganz anders ist das jedoch hinsichtlich der Frage, ob der Sohn Gottes Einzug in das Haus meines Lebens halten konnte – oder nicht. Der Tagesvers macht deutlich, dass Jesus Christus, ja, Gott selbst, tatsächlich bei Menschen wohnen wollen. Die Voraussetzung dafür ist, dass wir ihm unser Herz öffnen und unser Leben zur Verfügung stellen. Wenn ein Mensch diese Einstellung im Herzen hat, zieht dort nicht irgendein Prominenter ein, sondern Jesus Christus selbst wird mit seinem Vater bei einem solchen Menschen wohnen. Und wenn Jesus so in meinem Leben einzieht, geschieht das nicht nur für eine Nacht, sondern für die Ewigkeit.

Wie dramatisch ist es daher, wenn über einem Leben steht: Hier hat Gott nie gewohnt!

Martin Reitz

Mittwoch, 02. April 2025: Weil es »Judenblut« war …, 1. Johannes 1,7

»Sie sind der Meinung, das war …?« Wer weiß, wie diese Zeile weitergeht, ist älter als 50 Jahre. Der legendäre Ausruf mit Hochsprung »… das war Spitze!« war Markenzeichen von Hans Rosenthal. Heute wäre sein 100. Geburtstag. In den 1970er- und 80er-Jahren kannte jeder seine Quizshow »Dalli Dalli«. Er überlebte als jüdischer Teenager das Dritte Reich, als einziger seiner Familie – versteckt in Gartenlauben, geschützt von Nachbarinnen. Nach dem Krieg berichtete Hans von seinem kleinen Bruder Gert. Der litt an Kinderlähmung, war zweijährig halbseitig gelähmt. Doch Gert überwand das Poliovirus und war einer der wenigen, die komplett geheilt wurden. Das war in der 1930er-Jahren nur sehr selten der Fall, denn es gab noch keine Impfung gegen Kinderlähmung. Die einzig wirksame Therapie war ein Serum aus dem Blut Betroffener, die sich vollständig von der Krankheit erholt hatten. Gert Rosenthals Blut war also für viele die Rettung. Es hatte die Kraft, viele andere davor zu bewahren, an Kinderlähmung zu erkranken.

Aber als die Rassengesetze der Nazis in Kraft traten, durfte Gert kein Blut mehr spenden. Es war ja »Judenblut« und damit »unarisch«. Unvorstellbar: Die Nazis versagten aufgrund ihrer absurden Rassentheorie »Germanenkindern« das einzige Rettungsmittel. Und als der kleine Gert 1942 im KZ Majdanek ermordet wurde, konnte sein Blut endgültig niemanden mehr retten.

Es gibt allerdings ein Blut, dessen Rettungskraft bis heute wirksam ist: »Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.« Sünde betrifft uns – anders als z. B. Polio – ausnahmslos alle, auch wenn wir das oft nicht wahrhaben wollen. Wenn wir dieses Blut nicht in Anspruch nehmen, schlagen wir die einzigartige Rettungsmöglichkeit gegen die Sünde aus.

Andreas Fett

Dienstag, 01. April 2025: Wie schützen wir unsere Erde?, 1. Mose 1,31

Vor 51 Jahren (1974) warnten die Chemiker Mario J. Molina und Frank Sherwood Rowland bereits davor, dass von Menschen freigesetzte Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs) die Ozonschicht in der Stratosphäre schädigen können. Die sogenannten FCKWs wurden unter anderem als Treibmittel in Spraydosen und in Kühlmitteln verwendet. 20 Jahre später erhielten die Forscher den Nobelpreis für Chemie, da sie den Einfluss dieser Schadstoffe auf die Bildung des Ozonlochs geklärt hatten. Im Montreal-Protokoll von 1987 einigte man sich weltweit darauf, dass die ozonabbauenden FCKWs durch andere Stoffe ersetzt werden sollten. Denn die Ozonschicht schützt uns vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne, die z. T. zu Hautkrebs führen kann. Der Schutz unserer Erde war schon damals vielen Menschen wichtig. Heute ist das Bewusstsein darüber noch viel stärker geworden, wie wichtig es ist, unseren Planeten zu schützen.

Aber nicht nur die Erde ist bedroht. Unser Seelenheil steht auch auf dem Spiel. Auch da sorgen »Schadstoffe«, nämlich unsere Sünde, für eine zerstörerische Belastung, die unweigerlich mit dem Tod enden wird, denn der Lohn der Sünde ist der Tod, sagt die Bibel (Römer 6,23). Gott warnt uns schon seit Beginn der Schöpfung davor, dass er Sünde richten wird. Er hat aber auch eine Möglichkeit zur Rettung vorbereitet.

Was können wir also tun, damit unsere Seele für die Ewigkeit gerettet wird? In der Bibel steht: »Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben, danach aber kommt das Gericht« (Hebräer 9,27; ELB). Im Johannes-Evangelium heißt es aber auch: »Wer an ihn (den Sohn Gottes) glaubt, wird nicht gerichtet« (Johannes 3,18). Also ist der Glaube an Jesus Christus die entscheidende Maßnahme, um ewiges Leben im Reich Gottes zu bekommen.

Uwe Harald Böhm

Montag, 31. März 2025: Wie ich zur Bibel fand, 5. Mose 32,47

Ich war 30 Jahre alt und führte ein harmonisches Leben mit meiner Frau und unseren zwei Söhnen. Kirche und Glauben gegenüber war ich eher gleichgültig. Ich hatte, weil ich gerne lese und wir zur Hochzeit eine Bibel geschenkt bekommen hatten, schon zweimal versucht, sie zu lesen. Ich war allerdings nach den spannenden Geschichten im 1. Buch Mose immer im 2. Buch Mose stecken geblieben, als es für mich langweiliger wurde.

Dann zog ein »Missionar« mit seiner Familie aus Holland in das Mehrfamilienhaus, in dem wir wohnten. Ich hielt Abstand, weil mir das Ganze nicht so geheuer war. Aber sie freundeten sich mit meiner Frau und den Kindern an. Als ich im Frühjahr mit einer Grippe zu Hause bleiben musste, kam er zu einem Krankenbesuch vorbei. Nach dem dritten Satz, den wir wechselten, waren wir bereits beim Thema Glauben. Obwohl ich bisher dieses Thema immer schnell beendet hatte, war ich dieses Mal zu meiner eigenen Überraschung sehr offen, und wir redeten einige Stunden. Alle Fragen, die ich hatte, ließ ich raus, egal ob zum Glauben oder über den Alltag. Ich holte sogar meine Bibel, und auf alle meine Fragen antwortete und argumentierte er anhand von Bibelstellen, was mich sehr beeindruckte.

Nach diesem Gespräch entschloss ich mich, es erneut mit der Bibel zu versuchen, doch fing ich nun hinten an: Mit der Offenbarung. Und tatsächlich erfuhr ich, wie die Bibel in mein Leben sprach. Je länger ich las, desto mehr hat mich dieses Buch ergriffen. Dann las ich die ganze Bibel durch, um alles zu erfahren, was Gott uns zu sagen hat. Nach neun Monaten war ich das erste Mal durch. Ich habe erlebt, dass dieses Buch kein langweiliger Kram ist, sondern das man hier Gott begegnen kann. Seitdem hat die Bibel mein Leben verändert.

Bernd Grünewald

Sonntag, 30. März 2025: Robinson und Sonntag?, Johannes 20,19

Zwölf Tage nach seinem Schiffbruch wird Robinson Crusoe bewusst: Ohne Hilfsmittel würde er bald an der Zeitrechnung irre werden. Also errichtet er ein Holzkreuz, auf dem er das Datum seiner Ankunft auf der Insel notiert. Ab da ritzt er jeden Tag eine Kerbe in das Holz. An jedem siebten Tag macht er einen tiefen Einschnitt: sonst würde er »bald sogar den Sonntag nicht mehr von den Wochentagen unterscheiden können«. Bedeutungslosigkeit und Einerlei, unterbrochen durch den Sonntag, »der einzige Tag, um mich von verdüsternden Gedanken, die täglich auf meine Seele einstürmen, zu befreien.« Daniel Defoe drückt durch seine berühmte Romanfigur aus, dass es der Sonntag – und nicht Freitag – ist, der ein Innehalten des Menschen rechtfertigt.

Warum dies so ist, zeigt Jesus Christus an jenem einschneidenden Sonntag seiner Auferstehung: »An jenem Tag, dem ersten der Woche … kam Jesus und trat in die Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Seite« (Johannes 20,19-20). Den tiefen Einschnitt, den der Herr präsentiert, sind seine Wunden in den Händen und seiner Seite: Wie einschneidend! Sie machen den Sonntag zum Sinntag, zum erstrangigen, zum herausgehobenen Tag. Der Sonntag unterbricht das Hamsterrad frustrierenden Funktionierens. Statt Schule und Studium, Schaffen und Shoppen, Sollerfüllung und Seelenleere – Stopp! Es ist Sonntag!

Für die Christen wurde der erste Tag der Woche zum Ruhetag. Es war der Tag der Auferstehung Jesu Christi und somit auch der Anfang einer neuen Schöpfung. Jesus hat uns mit Gott versöhnt durch das Kreuz. »Er kam und verkündigte Frieden … denn durch ihn haben wir … [seit jenem Tag] den Zugang zu dem Vater« (Epheser 2,16-18).

Andreas Fett

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