Freitag, 11. Februar 2022: 24/7

24/7 (»twenty-four/seven«) drückt ständige Bereitschaft aus. Im alltäglichen Leben kennen wir dies z. B. bei Feuerwehren, Krankenhäusern, bei der Polizei oder sonstigen wichtigen Einrichtungen. Hier ist rund um die Uhr, jeden Tag der Woche, jemand im Notfall erreichbar. Und dennoch ist selbst das beste Sicherheitsnetz nicht lückenlos: Auch der einzelne Polizist, Feuerwehrmann oder Arzt benötigen Schlaf. Sie sind nicht immer gleich fit. Notrufnummern können zudem überlastet sein, Sicherheitskräfte überfordert, Rettungswagen zu spät kommen usw. Und für manche Probleme bietet auch die kompetenteste Person keine Lösung.

Der 121. Psalm in der Bibel stellt dem eine ganz andere Hilfe gegenüber: Hier ist derjenige am Werk, der Himmel und Erde gemacht hat, also Gott selbst. Was könnte dem Schöpfer aller Dinge unmöglich sein? Von ihm wird gesagt, dass er nicht schläft, ja, noch nicht einmal kurz einnickt und schlummert. Und trotz dieses Schlafdefizits unterliegt er keinem Irrtum, keiner Fehleinschätzung der Lage oder Fehldiagnose. Schließlich macht der Psalm deutlich, dass sich die Fürsorge Gottes nicht nur auf bestimmte Phasen des Lebens beschränkt. Sie umfasst Anfang und Ende (Eingang und Ausgang) des Lebens und reicht bis in die Ewigkeit.

Fraglich ist nur: Wer kommt in den Genuss dieser allgegenwärtigen, allmächtigen und ewigen Fürsorge Gottes? Im Psalm wird er der »Hüter Israels« genannt, weil dieses Volk Gottes erklärtes Eigentum ist. Doch ist seine Liebe und seine Fürsorge nicht auf dieses Volk beschränkt. Sein erklärter Wille ist es, dass jeder Mensch Gott erkennt und ihm sein Leben anvertraut. Wer sich dazu entschließt, kann sagen: Der mich behütet, schläft nicht!

Markus Majonica
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Frage
Welche Beziehung haben Sie zu dem, der für uns Menschen in »ständiger Bereitschaft« lebt?
Tipp
Es ist gut zu wissen, wohin wir uns wenden können, wenn wir keinen Ausweg mehr sehen.
Bibellese
Psalm 121

Donnerstag, 10. Februar 2022: »Influencer« und »Follower«

Neulich ist mir etwas wirklich Peinliches passiert. Ich fuhr mit meinem Auto durch die Stadt und war anscheinend etwas abgelenkt. So bemerkte ich nicht, dass ich in einer Baustelle auf einmal in einen gesperrten Bereich geriet. Ich fuhr immer weiter, bis ich an eine Fräskante kam, die ich zum Glück noch rechtzeitig bemerkte. Hier war Schluss, es ging nicht mehr weiter! Also: Rückwärtsgang rein und zurück? Denkste! Ein Blick in meinen Rückspiegel offenbarte mir, dass ich leider einige Fahrzeuge mit in diese Baustelle genommen hatte. Anscheinend waren die mir einfach gefolgt und steckten jetzt genauso fest wie ich. Es dauerte natürlich etwas, bis wir alle wieder auf dem richtigen Weg waren. Im Nachhinein musste ich lachen, dass die Autos einfach blindlings hinter mir hergefahren waren. Sicher waren einige sauer auf mich, aber ich hatte ja niemanden gebeten, mir in die Irre zu folgen.

Ich war ein schlechter, unwissender »Influencer« gewesen. Und davon gibt es viele. In den sozialen Medien scharen Persönlichkeiten ihre Anhänger um sich und füttern sie mit Informationen, deren Wahrheitsgehalt sich häufig als sehr begrenzt herausstellt. Andere teilen dann – vielleicht unwissend – diese Fake News wiederum mit ihren »Followern«. Am Ende weiß niemand mehr, was überhaupt stimmt. Wer gibt da noch Orientierung? Was ist Wahrheit? Was ist richtig, was ist falsch? Gestern, heute, in 10 Jahren?

Jesus sagt, dass er das Licht der Welt ist. Wer ihm nachfolgt, wird nicht in der Finsternis herumtappen. Er gibt Orientierung. Er deckt auf, leuchtet in die hintersten Ecken. Seine Worte sind ewig und unveränderlich, seine Meinung und seine Persönlichkeit ändern sich nicht.

Thomas Bühne


Frage
Wer gibt Ihnen Orientierung in unsicheren Zeiten?
Tipp
Gottes Worte sind ewig, unveränderlich und verlässlich.
Bibellese
Jesaja 55,6-11

Mittwoch, 09. Februar 2022: Kann man das vergeben? (2)

Die Frau, von der wir gestern lasen, war weiterhin verzweifelt wegen der Untreue ihres Mannes. Wie sollte sie ihm jemals vergeben können? Gab es noch Hoffnung für ihre Ehe? In dieser Zeit lernte sie Christen kennen, die sich regelmäßig zum Bibellesen trafen. Diese Leute luden sie ein, bei ihren Treffen dabei zu sein. Bald kam die Frau regelmäßig jede Woche. Die Person von Jesus Christus beeindruckte sie sehr.

An einem Abend ließen zwei Bibelverse die Frau nicht mehr los. In Matthäus 5,27-28 sagt Jesus nämlich: »Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: ›Du sollst nicht ehebrechen!‹ Ich aber sage euch: ›Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.‹« Also war vor Gott nicht nur die Tat des Ehebruchs Sünde, sondern bereits schon falsche Gedanken und Fantasien! »Wenn das wirklich stimmt, dann bin auch ich eine Ehebrecherin«, sagte sie leise zu sich selbst, »dann brauche auch ich Vergebung.«

Sie erkannte ihre eigene Verstrickung in Sünde, aber auch die Lösung: Jesus Christus hatte ihre Sünden am Kreuz getragen. Wenn sie ihm ihre Schuld bekannte, konnte sie Vergebung erfahren. Das tat sie dann auch. Nun hatte sie Frieden mit Gott, und ihr Gesicht strahlte. Ihr Mann war überrascht über ihre positive Veränderung, konnte diese aber zunächst nicht zuordnen. Eines Tages nahm die Frau ihren Mann in die Arme und sagte herzlich: »Ich möchte dir von ganzem Herzen vergeben, weil Gott auch mir vergeben hat.«

Wie freute sich der Ehemann! Wenig später begann auch er, in der Bibel zu lesen, und setzte bald sein ganzes Vertrauen auf Jesus Christus. Die beiden erlebten, dass in ihrem Leben und ihrer Ehe alles neu wurde.

Hias Schreder


Frage
Kennen Sie die Freude über vergebene Sünde?
Tipp
Wem vergeben wurde, der kann auch anderen vergeben.
Bibellese
Psalm 51

Dienstag, 08. Februar 2022: Kann man das vergeben? (1)

Er hatte alles: Eine hübsche, fleißige Frau, zwei gesunde Mädchen, ein Häuschen im Grünen und Erfolg im Beruf. Doch dann kam eine neue Arbeitskollegin in die Abteilung, jung, dynamisch und attraktiv. Sie schätzte sein Fachwissen, seinen netten Umgang mit den Mitarbeitern. Sie machte ihm Komplimente. Bald war er regelrecht verliebt, auch zu Hause dachte er an diese Frau. Obwohl er wusste, dass seine Ehe auf dem Spiel stand, gab er sich der neuen Faszination widerstandslos hin. Nach ein paar Monaten kam es zu einer Affäre – der Mann war zum Ehebrecher geworden.

Als er seiner Frau nach einem halben Jahr schuldbewusst sein Vergehen beichtete und sie um Vergebung bat, brach eine Welt für sie zusammen. Wie sollte sie ihrem Mann je vergeben können?

Viele Menschen kennen den tiefen Schmerz, den diese Frau erlebt hat. Kaum etwas tut so weh wie Ehebruch. Man fühlt sich zutiefst enttäuscht, verraten und ausgenutzt. Kann es trotzdem Vergebung und einen Neuanfang geben?

Ohne Gott ist es fast nicht möglich, aus der Sackgasse von Bitterkeit und Schuldzuweisung herauszufinden. Doch es gibt einen Ausweg. Der Apostel Paulus fordert uns in Epheser 4,32 auf: »Vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.« Wer weiß, dass er selbst ein Sünder ist und Jesus für seine Schuld am Kreuz sterben musste, der kann in allem Schmerz die Kraft zur Vergebung finden. Auch wenn die Wiederherstellung von Vertrauen ein längerer Prozess sein wird, sind Heilung und neue Liebe möglich. Das können viele Ehepaare bezeugen, die auch nach einem Ehebruch wieder zueinandergefunden haben. Sicher ist: Wer Jesus kennt, der braucht nicht zu verzweifeln!

Hias Schreder


Frage
Wer hat Vergebung nötig?
Tipp
Jesus vergibt und hilft beim Vergeben.
Bibellese
Matthäus 6,14-15

Montag, 07. Februar 2022: Freunde zu vermieten!

Der Japaner Ishii Yuichi verfolgt eine ungewöhnliche Geschäftsidee: Seine Agentur »Family Romance« bietet Schauspieler als »Lückenfüller« für soziale Situationen an. Wer nicht genügend eigene Freunde, Familienangehörige oder einen Partner hat, der kann sich über Yuichis Agentur »menschlichen Ersatz« mieten: So lächeln beispielsweise Statisten auf einer Hochzeit oder trauern scheinbare Familienmitglieder auf Beerdigungen. Trotz hoher Gagen boomt das Geschäft: Über 800 professionelle Schauspieler sind bereits angestellt. In einem Land, in dem 15 % der Menschen angeben, außerhalb ihrer Familie überhaupt keinen sozialen Austausch zu haben und gerade viele ältere Männer in einem Zeitraum von zwei Wochen keine einzige Konversation führen, scheint die Agentur ein großes Bedürfnis zu bedienen.

Auch wenn uns solch eine Freundschaftsvermietung bizarr erscheint, so verdeutlicht sie ein elementares Problem vieler Menschen heutzutage: die Einsamkeit. Schon vor der Corona-Pandemie stieg der Anteil der Menschen, die nach eigener Aussage ungewollt einsam sind, in vielen westlichen Ländern stetig an.

Die Überwindung von Einsamkeit ist nicht einfach. Sowohl äußere Faktoren wie beruflicher Stress oder die Wohnsituation als auch persönliche Aspekte wie Scham, Enttäuschung oder Bitterkeit können eine Rolle spielen, gerade wenn sie sich über Jahre verstetigen. Das Evangelium bietet einen Lösungsansatz, der sowohl das Äußere als auch das Innere berührt: In der christlichen Gemeinde teilen Menschen (idealerweise) nicht nur sonntags ihr Leben. Doch was noch wichtiger ist: Jesus möchte uns durch seine Vergebung und »Herzensarbeit« wieder beziehungsfähig machen – und das gratis und wahrhaftig.

Sebastian Lüling


Frage
Was führt Ihrer Meinung nach Menschen aus der Isolation?
Tipp
Machen Sie heute einen mutigen Schritt Richtung Gemeinschaft! Fragen Sie Gott in einem Gebet, wie dieser aussehen kann!
Bibellese
Apostelgeschichte 2,42-47

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