Donnerstag, 27. Januar 2022: Worte haben Macht

Neun Jahre war ich Schöffe am Amtsgericht. Da schauderte ich immer ein wenig, wenn dann nach einem Prozess das Urteil gesprochen wurde. Alle Anwesenden standen auf, und die Richterin oder der Richter begann mit den Worten: »Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil.« Oft dachte ich, welche Macht können doch Worte haben. Worte, von einer Amtsperson gesprochen, können also Zustände ändern. So z. B. auch im Standesamt. Wenn bei einer Eheschließung der Beamte zum Brautpaar sagt: »Hiermit erkläre ich Sie jetzt zu Mann und Frau.« Doch am meisten Macht haben Gottes Worte. Deshalb bewundert ein Psalmdichter die Worte Gottes, durch die er die Schöpfung ins Leben rief: »Durch des HERRN Wort ist der Himmel gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes« (Psalm 33,6).

Als Jesus, Gottes Sohn, auf dieser Erde lebte, sprach auch er mit Worten der Macht, und es änderte sich ein Zustand dramatisch, wenn er z. B. Kranke heilte oder Tote wieder ins Leben rief. Wie beispielsweise seinen Freund Lazarus. Seine Schwestern hatten Jesus rufen lassen, doch der kam erst nach vier Tagen. Vor der Gruft rief Jesus dann: Lazarus, komm heraus! Und Lazarus kam! Jesu Worte haben Macht, die Toten wieder ins Leben zu rufen. Das gilt auch für die Zukunft, denn er kündigte an: »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, dass die Stunde kommt und jetzt da ist, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben« (Johannes 5,25). Damit meinte er aber nicht nur solche, die ihn ihren Gräbern liegen, sondern auch die, denen er damals den Weg zum Leben verkündigte. Bis heute haben seine Worte die Kraft, uns vom Tod zum ewigen Leben zu führen. Letzteres können wir schon jetzt ergreifen – wenn wir ihm Glauben schenken.

Herbert Laupichler
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Frage
Wo erlebten Sie bisher, dass Worte Macht und Kraft haben, etwas zu verändern?
Tipp
Wo Glaube und Gottes Worte zusammenkommen, können Dinge von Grund auf neu werden.
Bibellese
Johannes 5,21-29

Mittwoch, 26. Januar 2022: Eine Freundin kaufen

So war ein Artikel in einem bekannten Wochenmagazin überschrieben. Im Text hieß es dann: »Die weiße Spitze ihres Kleides so fein, ihr Gesicht so schön. Die Kulisse der alten japanischen Kaiserstadt Ky?to so malerisch. Tomoe Sawano schwelgt in der Erinnerung. ›Es war ein magischer Moment. Als ich perfekt geschminkt vor der Fotografin stand, kamen mir die Tränen‹, sagt die 39-jährige Japanerin. Es sei einer der schönsten Tage ihres Lebens gewesen. Es war der Tag, an dem sie heiratete.« Alles war perfekt, nur eines fehlte: der Mann. Sawano feierte ohne Bräutigam, seit Jahren lebt sie allein. Ein Anbieter von Single-Hochzeiten machte den Traum in Weiß trotzdem wahr – für 2100 Euro. Gegen Aufpreis hätte sie sogar einen Kurzzeit-Bräutigam aus einem Modelkatalog wählen können. In japanischen Restaurants werden Stofftiere als Tischnachbarn angeboten, sodass niemand allein sitzen muss. Und es gibt es Mietmütter, die z.B. putzen und das Frühstück servieren, oder »beste Freundinnen«, die mit einem das Hobby teilen und zum Geburtstag gratulieren. Die Post lässt gegen Gebühr bei allein lebenden Rentnern klingeln; der Postbote erkundigt sich dann nach der Gesundheit und wünscht einen schönen Tag.

Ist Einsamkeit für uns ein Thema? Kennen wir einsame Menschen – oder sind wir selbst einsam? Für alle Einsamen gibt es eine gute Nachricht: Gott nimmt sich der Einsamen an. In der Bibel steht: »Ein Vater der Waisen und ein Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. Gott lässt Einsame in einem Haus wohnen« (Psalm 68,6-7). Sicherlich braucht jeder auch ein menschliches Gegenüber, aber dass Gemeinschaft mit Gott möglich ist, das toppt wirklich alles. Jesus Christus hat den Weg zum Vater frei gemacht, weil er unsere Sünde – den Grund für unsere Trennung von Gott – beseitigt hat.

Martin Reitz
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Frage
Ist das nicht mehr als eine Hochzeit ohne Bräutigam?
Tipp
Einsamkeit ist eine Chance, den, der nie enttäuscht, zu suchen und zu finden.
Bibellese
Johannes 14,1-14

Dienstag, 25. Januar 2022: Lieblingsdinge und mehr …

Noah ist sieben Jahre alt. Er hat mehrere Wohnorte wechseln müssen. Mit vier Jahren vier Umzüge. Nun wohnt er schon seit drei Jahren bei uns. Er ist ein fröhlicher Junge. Er geht sehr gerne zum Kindergottesdienst. Dort liebt er die biblischen Geschichten und die Kinderlieder. Vor ein paar Wochen hat er in seinem Zimmer einen Bibelvers aufgehängt (siehe Tagesvers) und sagte dazu: »Das ist mein Lieblingsvers.« Man fragt sich, warum dieser Vers ein Kinderherz berührt. Seine Pflegeschwester, die ihm sehr viel nachmacht, hat sich ein Lieblingslied ausgewählt: »Auf dem Hügel Golgatha / drei Kreuze stehn …« Ich freue mich sehr, dass die Kinder eine Liebe für Gottes Worte und seine Erlösung für unsere Sünden entdeckt haben. Deshalb ist die Bibel unser Lieblingsbuch! Wir lesen täglich darin und freuen uns über den wunderbaren Inhalt!

Ich habe mir das zum Vorbild genommen und ebenfalls überlegt, was mein Lieblingsvers oder -lied ist. Und ich habe auch noch herausgefunden, was es sonst noch so an Lieblings-Dingen gibt, z. B. Lieblingsmenschen, Lieblingshobbys oder Lieblingsbücher … Aber dann fiel mir auf: Habe ich eigentlich auch schon darüber nachgedacht, dass Gott von mir geliebt werden möchte – und zwar vor allem anderen?

Warum ist das eigentlich so weit weg von uns? Gott hat doch so viel für uns getan. Er hat diese Welt geschaffen und uns das Leben geschenkt. Und er hat sogar für eine Möglichkeit gesorgt, damit wir ewiges Leben gewinnen können. Denn an dem einen von den oben erwähnten drei Kreuzen hing sein Sohn, den er für unsere Sünden dort sterben ließ. Und nur deshalb können sie uns heute vergeben werden. Und Kinder verstehen das offenbar besonders gut. Das berührt mein Herz, und das macht mich dankbar.

Anna Schulz
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Frage
Schaffen wir es, Gott in einer Weise zu lieben, die seiner Einzigartigkeit entspricht?
Tipp
Dazu brauchen wir seinen Geist und seine Worte, die täglich unser Herz berühren.
Bibellese
1. Timotheus 1,12-17

Montag, 24. Januar 2022: Was ist ein gutes Gewissen?

Moderne Heizungen arbeiten heutzutage mit Reglern, die sie einschalten, wenn es im Haus zu kühl wird, und die sie ausschalten, wenn die gewünschte Temperatur erreicht wurde. Sie bewahren auch vor Brandgefahr usw. Wir Menschen haben auch einen solchen Regler vom Schöpfer eingebaut bekommen. Das ist unser Gewissen. Wenn es richtig funktioniert, vergleicht es unsere aktuellen Taten, Worte und Gedanken mit den vom Hersteller – also von Gott – vorgegebenen Werten. So können wir vor manchen Torheiten und bösen Handlungen gewarnt und bewahrt werden.

Leider haben wir Menschen uns sehr weit von Gott entfernt und an dem »Regler« so vieles verstellt, dass es selbst auf größte Gefahren gar nicht mehr aufmerksam macht. Darum können wir, ohne dass das Gewissen anschlägt, unsere Beziehungen dermaßen strapazieren, bis die Flammen aus dem Dach schlagen. Oder wir können, ohne uns zu schämen, die Konkurrenten auf der Karriereleiter mit spitzen Ellenbogen herabstürzen. Oder wir finden immer Ausreden, mit denen wir unseren übermäßigen Verbrauch an Genussmitteln entschuldigen können. Aber um welchen Preis tun wir das? Eines Tages müssen wir doch die gesamte »Anlage« mit allen vorgenommenen Manipulationen an den Hersteller zurückgeben, und wie wollen wir dann unsere Machenschaften rechtfertigen?

Zum Glück sagt uns die Bibel, dass Gott gut ist und uns um seines Sohnes willen alles vergeben will, was wir verdorben haben. Wir müssen uns nur zu unserer Schuld bekennen und aufhören, sie zu entschuldigen zu versuchen. Wäre es nicht wunderbar, wenn bei möglichst vielen Leuten ihr Gewissen wieder so funktionierte, wie es vom »Hersteller« vorgesehen war?

Hermann Grabe
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Frage
Von wem lassen Sie Ihr Gewissen justieren?
Tipp
Um sensible Geräte zu reparieren, sollte man zum Hersteller gehen.
Bibellese
1. Thessalonicher 1

Sonntag, 23. Januar 2022: »Fake News« und »Alternative Fakten«

Diese beiden Begriffe wurden in den letzten Jahren zu Schlagwörtern für Aktionen, die Wahrheit zu vertuschen und sogar zu verdrängen. Wenn eine Lüge nur oft genug wiederholt wird, vor allem in den sozialen Medien, wird sie schließlich zur »Wahrheit« und von vielen geglaubt. Ein anderes Beispiel, wie verantwortungslos mit Wahrheit umgegangen wird, waren auch die vielfach widersprüchlichen Meldungen und Diskussionen um Covid 19 und deren Vakzine. Jede Seite behauptete von sich, die Wahrheit zu verkünden, bis man niemandem mehr trauen konnte. Das Resultat war der Verlust des Vertrauens in Regierungen und Experten. Was oder wem soll man noch glauben? Das fragen sich heutzutage viele Menschen und fühlen sich haltlos und verzweifeln.

In einem solchen Dilemma befand sich auch Pilatus vor 2000 Jahren als er Jesus beim Verhör fragte: »Wahrheit? … Was ist das schon?« (Johannes 18,38). Jesus aber hatte die Antwort schon längst gegeben. Er selbst war die Wahrheit in Person (Johannes 14,6). Und an alle, die heute ratlos und verzweifelt nach der Wahrheit fragen, gibt Jesus in seinem Gebet zu seinem himmlischen Vater in Johannes 17,17 eine klare Antwort, wo und wie Wahrheit zu finden ist: »Dein Wort ist Wahrheit.« Hier sagt Jesus ganz klar, dass Gottes Wort Wahrheit ist. Und die Bibel ist Gottes Wort. Also sollten wir zur Bibel greifen, um dort eine Antwort und Wahrheit zu finden. Die Wahrheit über Gott, über den Retter der Welt und wie man zu ihm findet, ist weitaus wichtiger als alle wahren und angeblichen Fakten, die uns die Medien liefern. In Bezug auf seine Worte sagte Jesus: »Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.«

Martin Grunder


Frage
Wo suchen Sie die Wahrheit im Wirrwarr der verschiedenen Medien?
Tipp
Suchen Sie in der Bibel danach! Sie werden eine Antwort finden.
Bibellese
Johannes 14,6-17

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