Montag, 20. Dezember 2021: »Nicht sicher«

Besucht man bestimmte Webseiten, erscheint in der Zeile mit der URL manchmal dieser Vermerk: »Nicht sicher«. Die Browser-Info erklärt dazu Folgendes: »Wir empfehlen, auf dieser Seite keine privaten oder personenbezogenen Daten einzugeben. Rufen Sie die Website nach Möglichkeit nicht auf. Seien Sie vorsichtig. Der Datenschutz auf dieser Website ist nicht gesichert. Es besteht die Möglichkeit, dass eine unbefugte Person Zugriff auf Informationen erhält, die Sie an die Website gesendet haben oder die Ihnen von der Website übermittelt wurden.«
So deutlich wie hier im Internet wird man im Alltag – z. B. bei bestimmten Veranstaltungen, Events oder sogar einfachen Begegnungen – natürlich nicht darauf hingewiesen, wo es evtl. gefährlich werden könnte und man mit seinen »Auskünften« lieber zurückhaltend sein sollte.
Aber habe ich mich schon einmal gefragt, ob der Kontakt mit mir selbst eigentlich sicher ist? Wie gehe ich z. B. mit vertrauten Informationen um, die mir mitgeteilt werden? Behalte ich sie für mich, oder posaune ich gleich alles herum, was mir jemand erzählt? Das kann für denjenigen u. U. ziemlich unangenehme Folgen haben. Und andererseits: Was gebe ich von mir aus gerüchteweise weiter, worauf sich andere verlassen und dann bei nächster Gelegenheit vielleicht einen Reinfall erleben?
Sicherheit kann man nur schaffen, wenn man sich an bestimmte Regeln hält und gewisse Vorkehrungen trifft. Eine davon nennt unser Tagesvers. Und darüber hinaus ist es gut, alles einem Maßstab zu unterziehen, der Zuverlässigkeit verspricht: Gottes Wort, durch das er uns nach seinen guten Richtlinien bildet und prägt, wenn wir darin lesen und es ernst nehmen.

Joachim Pletsch
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Frage
Wo gehört bei Ihnen und mir heute »die Hand auf den Mund«?
Tipp
Hier und da erst einmal zu schweigen, ist eine gute Regel, um zu vermeiden, etwas Falsches oder Schädliches weiterzugeben.
Bibellese
Matthäus 12,36

Sonntag, 19. Dezember 2021: 4. Advent – endlich am Ziel?

Das Warten hat ein Ende, in wenigen Tagen ist es so weit: Endlich Weihnachten! Ungeduldig haben die Kinder jeden Tag ein Türchen am Adventskalender geöffnet. Die Erwachsenen haben eingekauft, geputzt und Geschenke verpackt. Manch einer hetzt noch im letzten Moment durch die Geschäfte, um auch sicher alles Nötige beisammen zu haben.
Viele Menschen knüpfen hohe Erwartungen an Weihnachten. Es soll harmonisch zugehen, alles muss perfekt sein. Aber wie oft erlebt man Streit gerade an diesen Tagen! Wie oft gibt es undankbare Kinder, die sich über das falsche Handy beschweren, oder Verwandte, die am Essen herummäkeln. Und nach dem Fest ist vor dem Fest. Im nächsten Jahr wird alles wieder von vorne losgehen!
Keine Sorge, ich will Ihnen Weihnachten nicht verleiden. Aber ich möchte Ihren Blick darauf richten, dass wir auf dieser Erde das vollkommene Glück niemals erreichen werden. Gott hat seinen Sohn Jesus Christus zu uns gesandt, nicht weil hier alles perfekt wäre, sondern gerade weil wir Menschen immer wieder an unserem Leben verzweifeln. Weil wir Streit haben, egoistisch und undankbar sind. Ein ehrlicher Blick hinter die zauberhafte Weihnachtskulisse zeigt uns das jedes Jahr. Doch Gott liebt diese fehlerhafte und sündige Welt. Er hat seinen Sohn geschickt, damit alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben.
Im Himmel wird es einmal das perfekte Fest für die diejenigen geben, die Gott ihre Sündhaftigkeit eingestehen und an Jesus Christus glauben. Bis dahin brauchen Sie nicht nach einem unerreichbaren Ideal zu streben, sondern dürfen sich an dem Gott freuen, der bei Sündern Wohnung nimmt. Das ist wirklich Weihnachten.

Anne Paschke
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Frage
Warum bleibt unser Streben nach Liebe und Frieden so oft erfolglos?
Tipp
Jesus kommt nicht zu Gerechten, sondern zu Sündern.
Bibellese
Psalm 24

Samstag, 18. Dezember 2021: »Aber mein Vater!«

Maryam (Name geändert) ist 14 Jahre. Maryam ist ein Flüchtling aus Syrien. Bei einem Bombenangriff flüchtete sie mit ihrem Bruder in einen Keller. Unmittelbar vor dem Kellerfenster hielt plötzlich ein Auto. Bewaffnete sprangen heraus und erschossen einen Mann. Bei späteren Bombenangriffen versteckte sich die Familie in einem Zimmer bei ihren Großeltern, weil dieses Zimmer keine Fenster hatte und so den Blick auf die todbringenden Kampfjets verhüllte. – Maryam kann nachts nicht mehr schlafen. Selbst jetzt im sicheren Deutschland kriecht sie in der Dunkelheit ins Bett ihrer Eltern und hält sich an ihnen fest. Ihr Vater ist ihr im Chaos der Welt ein sicherer Fels in der Brandung. Wenn es eng wird, wenn alles hochkommt, sagt sie immer: »Aber mein Vater!«
Die Welt um Habakuk, einem Propheten des Alten Testaments (ca. 7. Jahrhundert v. Chr.), zerfällt. Elend über Elend. Streit und Hader, Gewalttat und Unheil, Krieg und Verwüstung prägen das Alltagsgeschehen. Gesetz, Recht und Ordnung sind außer Kraft gesetzt (Habakuk 1,3). Und doch beendet Habakuk sein Buch mit einem klaren »Ich aber«: Ich aber will Gott loben. – Wie kann man nach den zuvor in drei Kapiteln beschriebenen Katastrophen Gott noch loben? Habakuk kann das, weil er sein »aber« mit einer dreifachen Begründung untermauert: In allem Unheil – aber Gott ist mein Heil. In aller Kraftlosigkeit – aber Gott ist meine Kraft. In aller Ausweglosigkeit – aber Gott hat einen Weg für mich, der mich aus der Not auf neue Höhen führen wird.
Wenn es eng wird, wenn alles hochkommt, dann halten wir uns fest an unserem Vater im Himmel und rufen in die Nacht und die Not hinein: »Aber mein Vater!«

Martin von der Mühlen
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Frage
Woran halten Sie sich fest, wenn es eng wird?
Tipp
Gott will uns Menschen retten. Er hat alle Macht dazu.
Bibellese
Habakuk 2,1-4

Freitag, 17. Dezember 2021: Die Einladung

Wie viele Einladungen haben Sie in Ihrem Leben schon erhalten? Kindergeburtstage, Schulpartys, Hochzeiten, Jubiläumsfeiern, Richtfest, Gartenparty usw. Vielleicht gab es ganz besondere Anlässe, die eher selten sind: Verleihung einer Auszeichnung um besondere Verdienste der Republik, Staatsempfang oder Ähnliches.
Oft dauern diese Feste nur einen einzigen Tag oder Abend oder eine Stunde mit begrenzter Teilnehmerzahl. Dabei gilt: Je einmaliger das Fest ist, desto wichtiger ist uns die Einladung.
Jesus spricht im Lukasevangelium, Kapitel 14,16-24, von einer Einladung zu einem Mahl, dessen Gastgeber der Höchste und Größte ist: Gott selbst! Wer ist eingeladen? Alle Menschen. Jeder ist von Gott wert geachtet, dabei zu sein. Und wie oft lädt Gott ein? Er spricht dreimal eine persönliche Einladung aus. Beachten Sie: Wie wird eingeladen? Jedes Mal wird die Einladung dringlicher. Zuerst heißt es: »Kommt! Denn schon ist alles bereit.« Dann wird der Knecht mit den Worten »Gehe schnell … und bring herein!« ausgesandt. Und zuletzt heißt es: »Nötige sie hereinzukommen!« Die im Gleichnis genannten Eingeladenen haben traurigerweise die Einladung Gottes verworfen. Sie alle hatten falsche Prioritäten! Jesus beschreibt das bittere Ergebnis in Vers 24: »… nicht einer jener Männer, die eingeladen waren, wird mein Gastmahl schmecken.« Sie waren gerufen, aber sie kamen nicht. Sie bleiben ewig vom Tisch Gottes getrennt und vom Reich Gottes ausgeschlossen! Die Bibel nennt dieses Ausgeschlossensein Hölle.
Die Einladung Gottes gilt noch heute für jeden Menschen. Es liegt an uns, zuzusagen oder weiterhin fadenscheinige Gründe vorzubringen, warum wir Gottes Einladung ablehnen. Schrecklich wäre es, auf ewig nicht dabei sein zu können, weil wir nicht wollten!

Sebastian Weißbacher
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Frage
Wie wichtig ist Ihnen die Einladung zu dem großen ewigen Gastmahl im Himmel?
Tipp
Sichern Sie sich eine Platzkarte ohne Kaufpreis! Holen Sie sich diese im Glauben bei Jesus!
Bibellese
Lukas 14,15-24

Donnerstag, 16. Dezember 2021: Abgeben statt aufgeben

»Zu schwer!« Dieses Gefühl hatte Mose, als das Volk, das er anführte, wieder einmal unzufrieden murrte und sich über die Verpflegung beschwerte. Kennen Sie dieses Gefühl der erdrückenden Last, die Sie für andere Menschen tragen? Vielleicht haben auch Sie Verantwortung für eine Gruppe von Menschen – eine Jugendgruppe, eine Familie oder eine Abteilung in der Firma. Häufig ist es frustrierend, schwierige, klagende und fordernde Menschen zusammenzuhalten und anzuleiten. Nicht selten führen schlechte Erfahrungen als Leiter oder Leiterin in die Resignation oder sogar in den Zynismus. Andere Leiter krempeln angesichts einer solchen Herausforderung die Ärmel hoch und wollen »jetzt erst recht« ihre Untergebenen »richtig« anführen, was jedoch bei zu viel Tatendrang und Dominanz Kollateralschäden nach sich ziehen kann.
Was macht Mose in seinem Frust? Er wendet sich an Gott und spricht seine Enttäuschung und seine Überforderung offen aus. Gott sieht seine Not und stellt ihm 70 Älteste zur Seite, »damit sie mit dir die Last des Volkes tragen und du sie nicht alleine tragen musst«. Mose bleibt zwar nach wie vor der Anführer des Volkes, aber durch die Siebzig bekommt er tatkräftige Unterstützung. Ähnlich handeln auch die ersten Apostel, als sie alltägliche Versorgungsanfragen in die Hand anderer legen, um Zeit und Kraft für ihre eigenen Aufgaben zu haben (Apostelgeschichte 6).
Dahinter steckt ein weises Prinzip: Niemand sollte alles alleine machen und »regeln«. Falscher Stolz oder mangelndes Vertrauen in Mitmenschen führt oft dazu, dass wir uns an Positionen und Aufgaben klammern. Gott stellt uns oft ganz bewusst in Teams zusammen, sodass viele mittragen und mitwirken können.

Sebastian Lüling


Frage
Sind Sie ein Teamplayer, oder regeln Sie lieber alles alleine?
Tipp
Tragen Sie Verantwortung nicht nur alleine, sondern geben Sie sie Gott und (da, wo möglich) auch an andere Menschen ab!
Bibellese
3. Johannes 1,1-8

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