Montag, 11. Oktober 2021: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Dieses Sprichwort ist relativ jung und erst im 20. Jahrhundert entstanden. Ein gewisses Vorbild findet sich jedoch schon bei Cicero: Dum spiro spero (»Solange ich atme, hoffe ich«). Egal, wie schlecht die Lage ist: Man bleibt bis zum Ende zuversichtlich, dass sie sich bessern wird. Es ist ein Sprichwort, das wir hier in Italien sehr oft hören. Wenn wir an das vergangene Jahr denken, dann hat das Thema »Corona« diesem Sprichwort noch mehr Auftrieb verschafft, weil viele Menschen nicht wussten, wie die Zukunft werden wird.
Hoffnung in der Bibel entspricht allerdings nicht der Bedeutung, die diesem Begriff normalerweise gegeben wird, nämlich dem Wunsch nach etwas Besserem in der Zukunft. Hoffnung – in diesem Sinn verstanden – beinhaltet Unsicherheit, Zweifel und ängstliches Warten. Die biblische Hoffnung ist jedoch die zuversichtliche Erwartung, dass das, was wir erwarten, ganz sicher geschehen wird. Mit anderen Worten, die biblische Hoffnung erwartet und vermutet nicht nur. Und warum? Weil sie nicht auf Zufall, Wahrscheinlichkeiten oder Vertrauen in Menschen gründet, die unzuverlässig sind, sondern auf festen und sicheren Wahrheiten und Verheißungen, die von einem zuverlässigen Gott stammen! In der Bibel ist Hoffnung also nichts anderes, als an die Erfüllung der Verheißungen Gottes zu glauben. Und das erzeugt vor allem Frieden, Sicherheit und Befreiung von der Angst. Diese Hoffnung gibt uns auch Weisheit und Kraft, um jeder Situation zu begegnen, auch den schwierigen.
Wie David schreibt, lernen wir, auf Jesus zu hoffen, indem wir ihm jeden Anlass unserer Angst und Sorge überlassen und ihm unser volles Vertrauen zeigen! Biblische Hoffnung ist ein sicherer und fester Anker, weil Gott selbst für die Erfüllung seiner Verheißungen bürgt.

Thomas Kröckertskothen
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Frage
Auf was bauen Sie ihre Hoffnung?
Tipp
Wer auf Gott vertraut, kann in Frieden leben.
Bibellese
Psalm 39

Sonntag, 10. Oktober 2021: Hass (2)

Gestern haben wir gesehen, wie schlimm der Hass ist, und an wen man sich wenden kann, um in einer solchen Situation standzuhalten und Hilfe zu erfahren. Christen können sich Gott anbefehlen und von ihm erbitten, sich für sie einzusetzen. Dann hat Gott schon oftmals eine wunderbare Veränderung der Lage herbeigeführt.
Wenn wir allerdings auf Jesus Christus blicken, so ist er ein Beispiel dafür, dass ein Gerechter nicht immer von dem verschont bleibt, was ihm seine Hasser zufügen. Bei Jesus Christus, dem Sohn Gottes selbst, war das der Fall. Der Tagesvers drückt aus, dass er, als er am Kreuz hing, mit dieser Tatsache innerlich kämpfte. Sein Leiden und Sterben hatte jedoch ein höheres Ziel, nämlich unsere Vergebung der Sünden, und deshalb hat er das für uns ausgehalten – bis zum Tod.
Ein solch höheres Ziel kann auch heute gegeben sein, wenn auch niemals so universal und so weitreichend wie im Falle des Opfers Jesu am Kreuz. Viele christliche Märtyrer litten zum Beispiel um ihres Glaubens und um des Evangeliums willen. Doch vielen half dann, dass Christus sich mit all denen identifiziert, die sich für seine Sache einsetzen und dafür verfolgt, misshandelt und getötet werden. Das verleiht ihnen Stärke und Kraft, um alles bis zum Ende auszuhalten, so wie ihr Herr und Retter auch. Sie können ihre Rechtfertigung Gott anbefehlen, der sie ihnen zuteilwerden lässt, wann immer er das für richtig hält – spätestens aber in der himmlischen Herrlichkeit, d. h. in der Auferstehung.
Der Tod konnte Jesus Christus nicht festhalten, er ist auferstanden. Genauso wenig werden die, die im Glauben an ihren Gott und Herrn gestorben sind, vom Tod festgehalten, sondern werden auferstehen und ewig leben. Angesichts dessen kann man dann seinen Hassern sogar vergeben.

Joachim Pletsch
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Frage
Können Sie um höherer Ziele willen Hass aushalten?
Tipp
Für so etwas wird man von Gott mit besonderer Kraft ausgestattet.
Bibellese
Lukas 23,33-43

Samstag, 09. Oktober 2021: Hass (1)

Im Leben bekommt man es mit ganz unterschiedlichen Menschen zu tun. Darunter sind manchmal auch Hasser oder neudeutsch »Hater«. In den sozialen Medien des Netzes tummeln sie sich und verbreiten manches Gift.
Hass ist eine Einstellung, die sich mit Vernichtungswillen verbindet. Man kann manchmal nicht verhindern, gehasst zu werden, selbst wenn man niemandem etwas Böses getan hat. Im Tagesvers ist von sieben Gräueln im Herzen des Hassers die Rede. Später werden dort drei davon genannt: Grimm, Zorn und Eifersucht. Hass wird früher oder später offenbar, auch wenn er zunächst verborgen bleibt. Plötzlich bricht er sich Bahn. Irgendetwas – ein Wort, ein Blick, eine Handlung – wird zum Auslöser, bringt das Fass zum Überlaufen, und der Hass mündet in eine Aktion, die zur Vernichtung dessen führen soll, der dem Hasser ein Dorn im Auge ist. Vielleicht kommt das für alle überraschend; mit der inneren Ruhe dessen, der angegriffen wurde, ist es jedenfalls erst einmal vorbei. Furcht wird sein Herz erfüllen: Was wird noch alles kommen und mich in Angst und Schrecken versetzen, vielleicht sogar mein Leben bedrohen?
Wie geht man mit Hass um? Wird der Hass auf den Hasser zurückfallen? Kehrt der Stein, den jemand auf mich wälzen will, auf den zurück, der das tut? Bis es so weit ist, werden vielleicht manche bangen Stunden vergehen. Als Christ kann man Zuflucht zu Gott nehmen angesichts derer, die uns mit grausamem Hass hassen. »Bewahre meine Seele und errette mich! Lass mich nicht beschämt werden, denn ich nehme Zuflucht zu dir«, betet der Psalmist (Psalm 25). Gott ist ein Gott der Hilflosen und Schwachen. Er kann den Bedroher selbst in Angst und Schrecken versetzen und den, der ihn demütig bittet, beschützen.

Joachim Pletsch
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Frage
Können Sie auch so zu Gott beten?
Tipp
Dazu muss man sich von Gott zeigen lassen, was man selbst an bösen Dingen im Herzen hat, und ihn um Vergebung bitten.
Bibellese
Psalm 25

Freitag, 08. Oktober 2021: Überraschung in letzter Minute

Wir beklagen uns häufig über die Politiker unseres Landes. Wir meinen, dass sie zu abgehoben sind. Diesen Vorwurf konnte man Zar Peter dem Großen (1672-1725) allerdings nicht machen. Er war bekannt dafür, dass er von Zeit zu Zeit sein kaiserliches Gewand auszog und in bürgerliche Kleidung gehüllt seine Truppen aufsuchte, um sich unerkannt ein Bild über deren Zustand zu machen.
Folgende Geschichte soll sich damals zugetragen haben: Verzweifelt sitzt ein Offizier über der Soldkasse. Hätte er bloß nicht mit dem Trinken und Spielen angefangen! Erst verprasste er seine Ersparnisse, dann vergriff er sich an der Kasse. Nun stand eine Kassenprüfung bevor. Bis in die Nacht hinein rechnet er. Wohin hatte ihn das Glücksspiel nur gebracht! Traurig schreibt er die fehlende Summe auf einen Zettel, daneben die Worte: »Eine große Schuld, wer kann sie bezahlen?« Er beschließt, sich umzubringen, und während er noch grübelt, schläft er ein.
In jener Nacht streift ein Mann durch die Kaserne. Es ist Zar Peter. Spät in der Nacht sieht er Licht in einem Zimmer. Er findet einen schlafenden Offizier, eine Kasse, eine geladene Waffe und den erwähnten Zettel vor.
Ihn überkommt Mitleid. Er nimmt eine Feder, schreibt etwas auf das Papier und drückt sein Siegel darauf. Am Morgen erwacht der Offizier. Erschrocken blickt er sich um. Er sieht auf das Blatt. Unter seiner Frage »Wer kann diese Schuld bezahlen?« steht: »Zar Peter«. Es ist tatsächlich seine Unterschrift! Er weiß alles, und er selbst will sie bezahlen?! Welche Gnade! In der Frühe kommt ein Bote und überbringt den fehlenden Betrag. Der Zar hat alles bezahlt.
Eine noch bessere Nachricht gibt es für uns: Jesus ist in die Welt gekommen, um unsere Schuld zu bezahlen.

Daniel Zach


Frage
Ist Ihr »Schuldbrief« schon bezahlt?
Tipp
Wer mit seiner Schuld zu Jesus geht, erfährt vollkommene Vergebung.
Bibellese
Titus 2,11-15

Donnerstag, 07. Oktober 2021: Kein Grund zur Panik

Wenn man sich in unserer heutigen Welt umsieht und die Nachrichten verfolgt, gibt es auf den ersten Blick unendlich viele Gründe, in Angst und Sorge, ja, sogar Panik, zu verfallen. Wir sind beispielsweise bedroht von steigenden Mietpreisen, Lebensmittelskandalen, Gewalt in allen möglichen Facetten, angefangen von Erziehern im Kindergarten über organisierte Sexual-Verbrechen bis hin zu Anschlägen wie in Halle (Saale) im Oktober 2019, tödlichen Krankheiten wie dem Corona-Virus, einem möglichen weltweiten Banken-Crash oder der apokalyptischen Stimmungsmache seitens der Klima-Aktivisten von »Fridays for Future«. Auch im persönlichen Leben können Ängste und Gefahren drohen wie ein möglicher Job-Verlust und damit einhergehende Existenzängste, der Verlust eines geliebten Menschen oder auch der Umgang mit einem psychisch erkrankten Menschen, der einem das Leben schwer machen und an den Rand des Wahnsinns treiben kann.
Doch die gute Nachricht ist: Das ist noch nicht das Ende. Es gibt über all dem Elend der Welt, so schwer und dunkel es sein mag, ein Licht: Jesus Christus. Jesus gibt uns darauf eine andere Perspektive. Wir brauchen uns von dem, was uns bedrängt, nicht entmutigen lassen. Denn Jesus hat uns frei gemacht von der Knechtschaft der Sünde und des Todes. Das ist erst einmal eine Tatsache, die uns großen inneren Frieden schenkt. Alles andere steht sozusagen dahinter, wenn unser Blick darauf fällt. Es wird angesichts der großen Befreiung, die wir für uns persönlich erlebt haben, kleiner. Wenn wir den Blick auf Jesus nicht verlieren, wird all das Schwere in unserem Leben immer so klein bleiben, dass es uns nicht zur Verzweiflung bringen wird. Und spätestens in der noch fernen Zukunft wird für uns alles leicht und hell werden.

Annegret Heyer


Frage
Welche Sorgen und Nöte knechten Sie?
Tipp
Jesus lädt uns ein, all unsere Sorgen und Nöte bei ihm abzugeben und uns von ihm erfrischen zu lassen.
Bibellese
Hebräer 12,2-3.12-14

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