Montag, 06. September 2021: Charakterisierungen – in der Schule und im Leben

Eine für Schüler im Sprachenunterricht manchmal leidige Aufgabe ist die der Charakterisierung. Dabei geht es darum, anhand von Textstellen möglichst treffend herauszuarbeiten, wie ein bestimmter Charakter aus einem Roman gekennzeichnet ist. Als Lehrer versuche ich, die Schüler dafür zu sensibilisieren, dass sie nicht jede Textaussage von einem oder über einen Charakter »für bare Münze« nehmen sollen. Ich illustriere das unter anderem mit einem Video, in dem sich ein amerikanischer Präsident selbst lauter »großartige« Eigenschaften zuschreibt, die er aber nicht unbedingt hat. Gleichzeitig kann das, was andere über einen Menschen sagen, auch nur deren verzerrte Wahrnehmung sein.
Wichtig ist es daher, die Gesamtheit aller Informationen zu bündeln und anhand der Handlungsbeschreibungen und Eigen- und Fremdaussagen mit klarem Kopf differenzierte Rückschlüsse über einen Charakter zu ziehen.
Umso größere Sorgfalt sollten wir bei der Charakterisierung derjenigen Menschen anwenden, die uns wichtig sind und uns beeinflussen. Für Christen ist Jesus Christus das Zentrum des Lebens. Was lernen wir über ihn? Sehr viel! Er selbst beschreibt sich als »sanftmütig und demütig« (Matthäus 11,29). Sein weiser und geduldiger Umgang mit seinen zuweilen aufbrausenden und begriffsstutzigen Jüngern, seine Fußwaschung sowie die Zeugnisse anderer Menschen belegen dies. Dies ist aber nur eine Facette seines Wesens. Er ist gleichzeitig auch Sohn Gottes, Diener, König, Hirte und vieles mehr. Lesen Sie das Neue Testament und machen Sie sich selbst ein Bild davon, was Jesus tut, denkt und sagt, und auch davon, was andere über ihn schreiben. Es lohnt sich zu untersuchen, auf wen genau man sein Leben baut.

Sebastian Lüling


Frage
Fühlen Sie sich von Mitmenschen manchmal unzureichend charakterisiert?
Tipp
Versuchen Sie, Ihren Mitmenschen und besonders Jesus Christus mit einer möglichst umfassenden Einschätzung gerecht zu werden.
Bibellese
Philipper 2,5-11.19-30

Sonntag, 05. September 2021: Wer ist dieser Gott? (3)

Gestern habe ich von der Geschäftsreise erzählt, auf die mich mein Vater mitgenommen hat. Für ein Kind ist der Vater eine der wichtigsten Bezugspersonen im Leben. Einen Vater zu haben, bedeutet, sicher zu sein, versorgt zu werden, Liebe und Wertschätzung zu erfahren. Der Vater ist nicht nur Respektperson, sondern auch Vorbild und Vertrauensperson; den man um Hilfe bitten kann, bei dem keine Stunde zu lang wird, um ihm alle Fragen zu stellen und alles mitzuteilen, was man auf dem Herzen hat. Und eine längere (Lebens-)Reise bietet viele Gelegenheiten dafür. Auch wenn irdische Väter nicht immer Zeit für ihre Kinder haben, so sind doch die Momente unvergesslich, als man mit ihnen zusammen war.
Eines der großartigsten Dinge, die Jesus seinen Jüngern klarmachte, war, dass sie durch den Glauben an ihn Gott zum Vater hatten. Wie man beständig in Gemeinschaft mit ihm ist, hat er ihnen vorgelebt. Er lehrte sie das Beten, er zeigte ihnen, wie er Gott in hoffnungslosen Lagen vertraute und sich in der schwersten Stunde in seine Hände gab. Er ebnete ihnen den Weg zum Vaterhaus, in den Himmel, und versicherte ihnen: »Der Vater selbst hat euch lieb« (Johannes 16,27). Das gilt bis heute für alle, die ihm glauben und in seine Nachfolge eintreten.
Für einen Erwachsenen kommt vielleicht einmal der Moment, keinen Vater mehr nötig zu haben. Und da ein menschlicher Vater irgendwann stirbt, kommt dieser Moment zwangsläufig. Aber ist es nicht erstaunlich, dass ein ewiger Gott Menschen zum Vater wird, der sie niemals mehr verlässt? Gott zum Vater zu haben, ist eine gute Voraussetzung, um seinen Kindern ein besserer Vater zu werden. Dann kann man ihnen zeigen, wie sie selbst einen großen und starken Gott zum Vater bekommen können.

Joachim Pletsch
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Frage
Kennen Sie Gott schon als Ihren Vater?
Tipp
Werden Sie durch den Glauben an Jesus zu seinem Kind!
Bibellese
Johannes 14,1-14

Samstag, 04. September 2021: Wer ist dieser Gott? (2)

Als Kind habe ich so manche fremde Person kennengelernt, vor der ich Respekt hatte und manchmal auch ein wenig Angst, wenn ich nicht wusste, wie ich ihr begegnen sollte. Einmal nahm mich mein Vater in den Ferien mit auf eine Geschäftsreise. Das war etwas ganz Besonderes für mich. Nach einer längeren Autofahrt im »Dienstwagen« bezogen wir am Zielort Quartier im Hotel. Das war für mich als junger Stöpsel eine ziemlich ungewohnte Umgebung. Mir war trotz aller Freude, mit dem Papa unterwegs sein zu dürfen, daher auch ein bisschen mulmig zumute, denn ich wusste eigentlich nicht genau, wie ich mich dort zu verhalten hatte. Die Personen, mit denen mein Vater zu tun hatte und denen ich nun begegnete, flößten mir Respekt ein, und ich war froh, wenn ich gar nicht weiter von ihnen beachtet wurde. Doch manche von ihnen entpuppten sich bald als freundliche Menschen, vor denen man sich nicht zu fürchten brauchte. So blieb mir diese Reise mit meinem Vater in schöner Erinnerung.
Welche höhere Respektperson könnte man sich vorstellen als Gott? Muss man sich als Mensch nicht fürchten, ihm zu begegnen? Ja, muss er nicht mit Recht zornig sein über seine Geschöpfe, die ihn gar nicht beachten und sich nicht an seine Gesetze und Gebote halten? Wie wir gestern bereits feststellten, kommt man an einer Begegnung mit ihm nicht vorbei. Doch auf diese Begegnung kann man sich vorbereiten. Dazu muss man wissen, dass Gott uns alle Sünde und Schuld vergibt, wenn wir ihn heute darum bitten. Diese hat er nämlich aus Liebe zu uns seinem Sohn angelastet, der dafür die Strafe ertrug. Er behält seinen Zorn nicht und hat Gefallen an Gnade – aber nur gegenüber denen, die ihm demütig ihr Versagen bekennen und dankbar seine Vergebung annehmen.

Joachim Pletsch
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Frage
Haben Sie sich auf diese Begegnung mit Gott schon vorbereitet?
Tipp
In Jesus Christus bietet er Ihnen seine Vergebung an.
Bibellese
Micha 7,14-20

Freitag, 03. September 2021: Wer ist dieser Gott? (1)

So wie damals der Pharao Ägyptens mag auch heute mancher fragen, denn die jahrhundertelange christliche Tradition unseres deutschen Vaterlandes ist bei vielen längst in Vergessenheit geraten und ganze Generationen sind hier mittlerweile ohne Kenntnis von Gott aufgewachsen. Wie beim Pharao damals ist das auch heute noch äußerst gefährlich, denn unvorbereitet diesem Gott zu begegnen oder ihn zu ignorieren, kann tödlich ausgehen. Was muss also heute einer über diesen Gott wissen, um ihm unbeschadet begegnen zu können?
Dieser Gott ist der Schöpfer der Welt und aller Menschen. Er ist ewig, d. h., er wurde selbst nicht geschaffen, und sein Leben endet nie. Er ist heilig, d. h. einzigartig. An ihn reicht niemand heran. Er ist allmächtig und weise. Er ist königlich, d. h., er herrscht über alles, sein Wille zählt – und zwar überall. Seine Majestät und Herrlichkeit übertrifft alle Vorstellungskraft. In seiner Gegenwart ist man selbst völlig unscheinbar und bedeutungslos. Aber dieser Gott ist auch gütig, barmherzig und liebevoll. Er liebt seine Geschöpfe und möchte Gemeinschaft mit ihnen haben. Doch biedert er sich ihnen nicht an, denn das hieße, das Verhältnis von Schöpfer und Geschöpf umzukehren. Er ist ein Gott, der die Freiheit liebt. Er hasst Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Deshalb tritt er als Befreier auf und hat ein Ohr für alle, die bedrängt werden und zu ihm um Hilfe schreien. Er ist gnädig und barmherzig, sogar gegenüber denen, die sich gegen ihn aufgelehnt haben, um an seine Stelle zu treten. Aber das duldet er nicht, und alle solche werden ihre Knie vor ihm beugen müssen. Doch die, welche seine Herrschaft dankbar anerkennen, denen ist er gnädig und erhebt sie aus dem Staub empor.

Joachim Pletsch
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Frage
Sollte man einem solchen Gott nicht zuhören, wenn er redet?
Tipp
Dieser Gott hat sich längst bekannt gemacht. In der Bibel kann man ihn kennenlernen.
Bibellese
Psalm 50

Donnerstag, 02. September 2021: Wenn nichts mehr geht!

Immer mehr junge Menschen erkranken an psychischen Störungen, die Zahl an Suizidversuchen steigt. Von 10 Millionen Deutschen im Alter zwischen 6 und 19 Jahren nehmen sich pro Jahr durchschnittlich 221 das Leben, so schrieb die FAZ im September 2019. Nach Ansicht der Experten spielt auch die Schulsituation dabei eine Rolle, da während der Ferien die Wahrscheinlichkeit einer Selbsttötung unter Kindern und Jugendlichen um 19 Prozent verringert ist und ein Anstieg der Suizidrate zu Schulbeginn nach den Ferien zu verzeichnen ist. Die Suizidrate an den ersten beiden Schultagen nach den Ferien ist um gut 30 Prozent erhöht! Experten vermuten daher, dass ein gewisser Zusammenhang zwischen der Schule und psychischen Krisen von Jugendlichen besteht. Schwierig sei festzulegen, ob dies an Problemen mit Mitschülern, Schwierigkeiten im Unterricht oder an ganz anderen Gründen im schulischen Umfeld liege. Wie dem auch sei, es scheint eine große Anzahl von Jugendlichen zu geben, die unter enormen Ängsten und Druck stehen und keinen Ausweg mehr wissen. Die Ursachen sind offenbar vielschichtig.
In dem oben zitierten Bibelvers ruft Jesus diejenigen zu sich, die mühselig und beladen sind. Solche, die nicht mehr können, die unter ihren Lasten zusammenbrechen. Die nicht mehr ohne Angst durchs Leben gehen können. Jesus ruft genau diese Leute. Er grenzt sie nicht aus, er schreibt sie nicht ab, sondern er ruft sie zu sich. Zu ihm können wir kommen und echte Hilfe, einen echten Ausweg finden. In Jesus wurde die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes sichtbar, der ein Retter aus allen Nöten ist! Und diese Menschenliebe kann auch heute noch denen helfen, die am Ende ihrer Kräfte sind und nicht mehr weiterwissen.

Daniel Zach


Frage
Was tun Sie, wenn es keinen Ausweg zu geben scheint?
Tipp
Wenden Sie sich an Jesus, denn er will uns Menschen retten!
Bibellese
Johannes 5,1-16

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