Montag, 27. Dezember 2021: Lebenszufriedenheit

Die Auswertung einer Umfrage brachte für einen Marburger Soziologen im vergangenen Jahr Erstaunliches zutage: Ganz entgegen manchen Trends in der Gesellschaft führten beispielsweise nicht mehr Geld, Gendergerechtigkeit oder väterliche Familienpräsenz zu höherer Lebenszufriedenheit, sondern z. T. das genaue Gegenteil: ein begrenzter Verdienst von 2000 Euro netto; als Frau mehr Hausarbeit übernehmen als der Partner; als Vater spät Feierabend machen, das führe bei beiden Partnern zu mehr Zufriedenheit. (Quelle: Dillzeitung vom 21.03.2020)
Wann und wodurch stellt sich Lebenszufriedenheit bei uns ein? Das mag individuell unterschiedlich sein, aber offenbar hängt es nicht wirklich davon ab, was uns die Medienwelt und unser privates Umfeld oft vorgaukeln. Der Studie lag eine Punktevergabe zugrunde, die zu einer Gesamtzahl zwischen 0 und 100 führen konnte. Im Schnitt mit 74 Punkten seien demnach die Deutschen ein sehr zufriedenes Volk. Was aber ist mit der Restpunktzahl? Offenbar fehlt doch noch beinahe ein ganzes Drittel am vollkommenen Glück. Wie wäre das denn zu erreichen?
Der Tagesvers weist auf eine Komponente hin, die in der Umfrage offenbar keine Berücksichtigung fand: unser Verhältnis zu Gott. Das war für den Schreiber des Psalms wohl das Entscheidende, um Lebenszufriedenheit und Glück zu empfinden. Aber der Vers weist uns auch noch auf etwas Weiteres hin: Ist nicht viel entscheidender, wie zufrieden wir in der Ewigkeit sein können? Und darüber entscheidet, auf wen und was wir unser Leben hier ausrichten: Nur wenn es Gott ist, werden wir für ewig zufrieden sein – bei ihm! Und die Zuversicht einer ewigen Erlösung kann sogar all das überstrahlen, was hier in unserem Leben eher nicht erfreulich ist.

Joachim Pletsch
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Frage
Wie hoch schätzen Sie den Grad Ihrer Zufriedenheit?
Tipp
Erwägen Sie ernsthaft die bisher vielleicht unberücksichtigte Komponente!
Bibellese
Psalm 16

Sonntag, 26. Dezember 2021: Weihnachten ohne Jesus Christus!?

Ende 2019 waren wir als Familie in Kurzurlaub an der Weser gewesen. An einem Tag fuhren wir in das Bundesland Thüringen und gingen in der Fußgängerzone einer Kleinstadt spazieren. Eine Attraktion war eine große Weihnachtspyramide, wie man sie sonst nur im Kleinformat in erzgebirgischer Holzkunst kennt. Auf einmal fragte meine Frau: »Ist euch etwas aufgefallen?« – Ich hatte die Pyramide nur flüchtig wahrgenommen und es gar nicht bemerkt: In der Pyramide waren verschiedene Figuren – Tiere und oben die Engel – zu sehen. Aber was fehlte? Es gab kein Jesus-Kind; auch Maria und Josef suchte man vergebens. Die Hauptrolle der Weihnachtsgeschichte war gar nicht besetzt.
Weihnachten verbinden viele instinktiv mit bunten Geschenken, deftigem Essen und manchmal mehr, manchmal weniger beglückenden Familienfeiern. Und sicherlich gehört es auch für viele zur gemütlichen Atmosphäre dazu, den Gottesdienst in der Kirche zu besuchen, bei aller Religiosität, die noch irgendwie gepflegt werden mag. Aber dass Weihnachten eigentlich die fröhliche Geburtstagsfeier Jesu ist, das geht bei Weihnachtsgansduft und Adventskranzgrün oft verloren. Das ist doch sehr verwunderlich: Das Geburtstagskind ist gar nicht zur Geburtstagsfeier eingeladen.
In der Weihnachtsgeschichte lesen wir von den Hirten auf dem Feld, die auch eine große Attraktion sahen – nicht eine Weihnachtspyramide, sondern eine Futterkrippe. Dort fehlte der Hauptinhalt von Weihnachten nicht, dort lag das Jesus-Kind im Futterstroh. Gott selbst wird Mensch, Gottes Sohn kommt auf die Erde, macht sich unsagbar klein und verletzlich. Das ist mehr als eine Attraktion, das ist eine Sensation. Lesen können Sie davon im Lukasevangelium, Kapitel 2.

Martin Reitz
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Frage
Wäre Ihnen an der Pyramide aufgefallen, dass etwas fehlt?
Tipp
Der Hauptgedanke von Weihnachten ist, neben allen schönen Traditionen, Jesu Geburt zu feiern.
Bibellese
Lukas 2

Samstag, 25. Dezember 2021: Weihnachten!

Ostern und Pfingsten fallen mit Festen des Alten Testaments zusammen, deren Datum vom jüdischen Mondkalender bestimmt wird. Darum springen sie in unserem Gregorianischen Kalender hin und her, während für das Weihnachtsfest seit 336 n. Chr. der 25. Dezember festgelegt worden ist.
Die Babylonier, Ägypter, Griechen, Römer und Germanen feierten schon lange zur gleichen Zeit das Sonnenwendfest, wenn die Sonne ihren tiefsten Stand erreicht hatte und danach wieder zu steigen begann. Schon im vierten Jahrhundert meinte man, die Leute leichter »christianisieren« zu können, wenn man dieses Fest beibehielt, nur sollten die Leute nicht mehr die Sonne, sondern den Sohn Gottes anbeten. Weil man also schon damals sehr unachtsam mit der wunderbaren Tatsache der Menschwerdung Gottes umging, verwundert es nicht, dass dieses Fest auch später immer wieder seiner eigentlichen Bedeutung entfremdet wurde.
Während es draußen oft kalt und ungemütlich war, versammelten sich nicht nur die frommen Familien um den warmen Ofen oder um den flackernden Kamin. Die früh hereinbrechende Dunkelheit vertrieb man mit Kerzenschimmer, und so wurde Weihnachten zum kuscheligen »Fest der Familie«. Das Kind in der Krippe war dazu höchstens noch als niedliches Dekor vonnöten. Da konnte es in moderner Zeit nicht ausbleiben, dass auch der Kommerz das Fest für sich entdeckte, und heute beherrscht er die Szene nahezu völlig.
Das muss aber nicht so bleiben. Jeder von uns kann sich auf die eigentliche Bedeutung der Menschwerdung Jesu besinnen und zu ihm umkehren, um dann den Segen dieser Großtat Gottes ehrlich zu feiern und von Herzen mitzusingen: Welt ging verloren, Christ ist geboren. Freue dich, o Christenheit!

Hermann Grabe
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Frage
Wie sieht Weihnachten bei Ihnen aus?
Tipp
Es gibt nichts Größeres, als an der Gabe Gottes Anteil zu haben.
Bibellese
Jesaja 9,1-6

Freitag, 24. Dezember 2021: Die Weihnachtsgeschichte unter den Märchen

In meiner Kindheit waren mit Schokolade gefüllte Adventskalender noch Luxusartikel. Bei den meisten wurde beim Öffnen der Türchen ein kleines Bild von einem Teddybär, einer Puppe oder sonst einem Spielzeug sichtbar. Doch einer dieser Adventskalender war anders. Beim Öffnen eines jeden Türchens erschien ein Scherenschnitt-Motiv aus einem der bekannten Märchen wie »Der Froschkönig«, »Die Bremer Stadtmusikanten«, »Hänsel und Gretel« sowie »Rotkäppchen und der böse Wolf«. Am 24. Dezember, beim letzten Türchen, (etwas größer als die anderen) erschien dann das Bild von Maria und Josef im Stall mit dem Kind in der Krippe.
Auch wenn ich nicht glaube, dass die Macher dieses Adventskalenders absichtlich den christlichen Glauben untergraben wollten, zeigt es doch, unter welcher Art von Literatur die Geschichten der Bibel eingeordnet werden: in den Bereich der Märchen und Fabeln.
Wer sich jedoch intensiver mit der Bibel befasst, wird schnell merken, dass hier keinesfalls Märchen erzählt werden. Denn gerade in der Weihnachtsgeschichte werden Daten, Namen, Fakten und historische Hintergründe genannt, sodass man sie ohne Weiteres geschichtlich einordnen kann. Natürlich klingt die Botschaft von der Menschwerdung Gottes in den Ohren vieler wie ein Märchen und wie eine Zumutung für den menschlichen Verstand, und kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, eine solch unglaubliche Geschichte zu erfinden – doch gerade das macht sie so glaubhaft.
Wenn Jesus Christus nicht tatsächlich gelebt und Wunder getan hätte, wenn er nicht gestorben und auferstanden wäre, wenn er nicht wirklich der Sohn Gottes war, hätte man dann etwa die Jahreszahlen bis heute nach seiner Geburt gezählt?

Günter Seibert
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Frage
Halten Sie die Weihnachtsgeschichte auch für ein Märchen?
Tipp
Wäre Jesus nicht als Mensch geboren, wären wir alle verloren!
Bibellese
Lukas 2,1-7

Donnerstag, 23. Dezember 2021: Feiern ohne Frieden

Es hätte das perfekte Fest werden können. Fröhlich, nachhaltig, multikulturell und natürlich plastikfrei. Alle Besucher haben brav ihr eigenes Geschirr von zu Hause mitgebracht, und wer es doch vergessen hat, kann umweltfreundliche Bambusschalen kaufen. Im Programm wird ein friedliches und wertschätzendes Miteinander gefeiert. Es gibt Musik, gebrannte Mandeln und vegane Würstchen. Alles gut. Friede auf Erden, könnte man meinen. Oder zumindest ist man auf dem besten Weg dorthin.
Doch wer genauer hinschaut, der bemerkt, dass doch nicht alles perfekt ist. Eine Frau erzählt ihrer Freundin unter Tränen, dass ihr Mann die Familie wegen einer jüngeren Internetbekanntschaft verlassen hat. Ein paar Männer stehen zusammen und reden über Probleme auf der Arbeit. Begriffe wie Mobbing, Egoismus und Schieberei fallen. Ein paar Meter weiter bekommt ein Kind einen heftigen Wutanfall, weil seine Mutter ihm nicht noch eine weitere Waffel kauft. Die Mutter schreit zurück und zerrt ihr Kind zum Auto. Woanders weint ein kleiner Junge. Er ist wegen seines »uncoolen T-Shirts« gehänselt worden.
Frieden auf Erden? So ganz schaffen wir es anscheinend doch nicht. Trotz aller Bemühungen leben wir nicht im »Einklang mit der Natur«, geschweige denn im Einklang mit unseren Mitmenschen. »Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden«, so lautete die Botschaft der Engel, als Jesus geboren wurde. Ob wir es mit dem »Frieden auf Erden« deshalb nicht hinbekommen, weil wir es ohne »Gott in der Höhe« probieren? Doch wenn wir Gott ausklammern, werden wir es nicht schaffen, unsere Probleme zu lösen. Echten Frieden, Vergebung und Versöhnung gibt es nur, wenn Menschen ihre Schuld vor Gott eingestehen und Gott den Platz in ihrem Leben geben, der ihm zusteht.

Elisabeth Weise
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Frage
Warum schaffen wir Menschen es nicht, Frieden zu halten?
Tipp
»Gott in der Höhe« ist uns in Jesus Christus nahe geworden.
Bibellese
Lukas 2,8-20

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