Donnerstag, 12. August 2021: »Lass uns leben vor dem Tod …«

»So richtig übertreiben. Lass uns leben vor dem Tod. Wir ha’m doch nur das eine. Warum sollen wir da hoch, wenn hier das Paradies ist? Komm genieß es! Dieses Leben vor dem Tod«, ertönt es aus dem Radio. Das Lied handelt von der Angst, am Ende des Lebens nicht alles erreicht, sondern sich nur im Kreis gedreht zu haben. Deswegen sollen wir so richtig leben.
In der Bibel formuliert es der Schreiber in Prediger 11,9 ähnlich: »Genieße deine Jugend, junger Mann, freue dich in deiner Jugendzeit! Tu, was dein Herz dir sagt und was deinen Augen gefällt.« Das heißt, auch schon vor 3000 Jahren wollten die Menschen Spaß haben und das Leben genießen. Aber der Bibelvers geht noch weiter: »Doch wisse, dass über all dies Gott mit dir ins Gericht gehen wird.« Das ist ja mal eine Wendung! Kurz gesagt: Wir dürfen alles machen, alles genießen, alles erleben – doch wir müssen einmal dafür vor Gott geradestehen. Nach dem einen Leben, das wir haben, kommt der Tod – das steht fest. Und wir gehen »da hoch«. Die Bibel verheimlicht nicht, was uns dann erwartet: Gott wird uns richten, ob wir seine Gebote beachtet haben oder nicht. Bei nur einem Übertritt muss eine Strafe eintreten. Diese Strafe endet in der Hölle und definitiv nicht im Paradies.
Doch es gibt eine Option, die man »in diesem Leben vor dem Tod« wählen kann und die einem ein ewiges Leben beschert: Indem man sich für ein Leben mit Jesus Christus entscheidet, der die Strafe für unsere Übertretungen am Kreuz bereits ertragen hat. Und wie das Leben, das Jesus uns vorgelebt hat, ist dann auch unser Leben nicht mehr auf Genuss um jeden Preis ausgerichtet, sondern darauf, Gott zu gefallen und unseren Mitmenschen zu dienen, damit auch sie das wahre ewige Leben entdecken.

Verena John
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Frage
Wann, wie und wo wollen Sie das Leben genießen?
Tipp
Jesus Christus ist der Schlüssel zu einem richtigen Leben vor und nach dem Tod.
Bibellese
Lukas 6,39-49

Mittwoch, 11. August 2021: Leistungslos geliebt

Unsere Kinder, die wir lieben, belügen uns. Zuweilen bestehlen sie uns auch oder reden vor ihren Freunden schlecht über uns. Sie weisen häufig unsere guten (und gut gemeinten) Ratschläge ab, sind zornig auf uns, weil wir ihnen Grenzen setzen. Manchmal schreien uns unsere Kinder an, gehen von uns weg – aber wir lieben sie weiterhin und tiefer. Weil Eltern nun einmal ihre Kinder lieben, auch wenn es wehtut.
Echte Liebe ist loyal, vollkommen hingegeben, ohne Bedingungen. Gott ist Liebe. Und wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat. Gott liebt, weil er Liebe ist. Gott kann nicht anders als lieben, auch wenn der Gegenstand seiner Liebe nicht liebenswürdig ist. Gott liebt uns auch dann, wenn wir ihn verachten, ablehnen und ans Kreuz schlagen. Gott liebt, weil es seine Natur ist.
Wir beleidigen Gott, er liebt uns trotzdem. Wir ignorieren Gott, er liebt uns weiterhin. Wir laufen von ihm weg, er liebt uns tiefer. Wir verbannen ihn aus unserem Leben, und immer noch liebt Gott uns.
Natürlich ist es für Gott schmerzhaft, wenn wir als seine Geschöpfe genau die Dinge tun, die er nicht gutheißt. Doch noch immer wirbt Gott um seine Menschen, um uns, damit wir endlich verstehen, wie vollkommen er in seiner Liebe ist. Sie ist bedingungslos, vorurteilsfrei, willentlich. Sie bevorzugt oder vernachlässigt niemanden. Gott liebt, wie kein Mensch lieben kann. Er kehrt bis heute seiner Schöpfung nicht den Rücken zu. Manchmal lässt er uns gewähren, lässt uns unsere eigenen Wege gehen, damit wir durch Erfahrung lernen, wie gut er und sein Wort sind. Gott wartet bis jetzt, dass wir ihm eine Antwort auf seine Liebe geben!

Peter Lüling
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Frage
Wie sieht Ihre Antwort auf Gottes Liebe aus?
Tipp
Gottes Liebe ist eigentlich unwiderstehlich. Aber er zwingt uns nicht, sie zu erwidern.
Bibellese
1. Johannes 4,7 – 5,3

Dienstag, 10. August 2021: Wirst du es tun?

Ich war noch neu in der Firma. Ein paar Monate zuvor hatte ich zum Glauben gefunden und mich zu Jesus bekehrt. Außerdem war ich aktiv in einem Hausbibelkreis dabei und konnte gar nicht genug von der Bibel und Gottes Wort erfahren. Zu dieser Zeit ging es um das Thema, dass wir als Christen auch Verfolgung erfahren werden. Das wühlte mich schon auf, und ich fragte mich öfter, ob ich bereit wäre, für Jesus zu leiden.
In unserer Stadt gab es jedes Jahr eine Verbrauchermesse mit Haushaltswaren, Dingen für den Hausbau usw. Bei uns hieß sie »Moselland-Ausstellung«. Einige Mitglieder unserer Gemeinde wollten die Möglichkeit nutzen und dort einen Stand anmieten, um den Menschen das Evangelium zu bringen. Es wurde akribisch geplant, und natürlich wurden viele Freiwillige gesucht, die am Stand mitarbeiten wollten. Ich war hin und her gerissen. Einerseits wollte ich anderen Menschen so gern das Evangelium bringen, andererseits wusste noch keiner in meiner neuen Firma, dass ich überzeugter Christ war. Durch unser Thema im Hauskreis wäre für mich die schlimmste Situation gewesen, dass mein neuer Chef über die Messe gehen und mich an diesem christlichen Stand sehen würde. Würde er mich feuern? Würde er mich in der Firma Spießruten laufen lassen? Würden alle über mich lästern?
Mit Schweiß auf der Stirn beschloss ich, dort auf der Messe für Jesus Farbe zu bekennen, egal, welche Folgen das hatte! Und ich ging aufgeregt, doch froh mit der Entscheidung dorthin. Nun, Gott reichte meine Entschlossenheit, denn wie sich später herausstellte, war mein Chef in dieser Zeit in den USA. Ich empfinde es heute noch als eine Prüfung Gottes, und ich bin froh über meine damalige Entscheidung. Denn sie hat meinen Glauben entscheidend gefestigt.

Bernd Grünewald
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Frage
Wie gehen Sie mit Prüfungen um, die Sie in Ihrem Leben vor Entscheidungen stellen?
Tipp
Prüfungen, durch die man an Gottes Hand gegangen ist, machen einen wirklich stärker.
Bibellese
1. Mose 22,1-19

Montag, 09. August 2021: Folgenreiche Fehleinschätzung

Der Ingenieur Robert Fulton aus Pennsylvania lebte 1765 bis 1815 und war ein großer Erfinder. Er entwickelte zum Beispiel ein 22 Meter langes, dampfgetriebenes Schiff. Einer Erzählung zufolge kam es am 9. August 1803 zu einer Begegnung mit Napoleon Bonaparte, zu jener Zeit erster Konsul der Französischen Republik. Als Fulton ihm begeistert von seiner Erfindung und den damit verbundenen großen Möglichkeiten erzählte, schaute dieser gelangweilt aus dem Fenster und antwortete achselzuckend: »Dampf oder Rauch, das bleibt sich gleich! Wie kann dem Rauch einer Zigarre die Kraft innewohnen, ein Schiff zu treiben? C’est drôle – es ist lächerlich!« Als Napoleon später Dampfschiffe sah, soll er gesagt haben: »Als ich Fulton aus dem Schloss wies, habe ich meine Kaiserkrone weggegeben!«
Viele Menschen denken: »Wie kann ein Mann, der vor 2000 Jahren lebte, mir heute Lebenskraft geben? Wer selbst elend am Kreuz stirbt, ist ein Looser. Er ist selbst gescheitert.« So ähnlich war auch die Meinung der meisten Menschen des ersten Jahrhunderts über die Rettung durch den gekreuzigten Christus. Viele Juden haben sich darüber geärgert, und Griechen und Römer hielten die Predigt für eine Dummheit – heute würden wir sagen: für Fake News. Was für die einen wertloser Rauch war, war für die anderen die entscheidende Dynamik Gottes, die ihr Leben veränderte und an das ersehnte Ziel brachte. Christus wurde für sie Gottes Weisheit: Bei ihm fanden sie die Antworten auf die entscheidenden Lebensfragen. Bis zum heutigen Tag wohnt dem gekreuzigten und auferstandenen Erlöser die Kraft inne, unser Lebensschiff in Fahrt zu bringen, und die Weisheit, es auf Kurs zu halten.

Gerrit Alberts
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Frage
Wer steuert Ihr Lebensschiff?
Tipp
Nur Jesus Christus gibt unserem Leben Sinn und Ziel – in Ewigkeit.
Bibellese
1. Korinther 2,1-10

Sonntag, 08. August 2021: Ich bin frei! Ich bin frei! Ich bin frei!

Louis Zamperini (1917-2014) hatte eine außergewöhnliche Lebensgeschichte. Als junger Kampfpilot im Zweiten Weltkrieg stürzte er über dem Pazifik ab und trieb mit einem Kameraden in einem Schlauchboot 47 Tage auf dem Meer. Es war ein täglicher Kampf ums Überleben. Als sie endlich entdeckt wurden, kam es noch schlimmer. Sie gerieten in japanische Kriegsgefangenschaft. Die groben Misshandlungen eines Lagerleiters, genannt »Bird«, sollten dazu führen, die Leute zu demütigen und zu brechen. Doch endlich kam die Zeit der Erlösung, als die Amerikaner das Lager befreiten. Inmitten des Jubels über die Befreiung stand Louis auf wackeligen Beinen, ausgemergelt, krank, tropfnass. Sein Inneres war erfüllt von drei Wörtern, die er unaufhörlich wiederholte: »Ich bin frei! Ich bin frei! Ich bin frei!«
Als ich das lese, wird mir deutlich: Der Mensch ist von Gott geschaffen, frei zu sein. Seit Menschengedenken gibt es jedoch immer Menschen oder Regimes, die andere bedrücken, ihnen die Freiheit nehmen. Es ist unbegreiflich, zu welchen furchtbaren Grausamkeiten Menschen fähig sind, wenn sie absolute Macht über andere gewinnen. Wenn Gott will, dass Menschen frei sind, dann ist Raub von Freiheit antigöttlich, teuflisch.
Anders zeigte sich Jesus, der Sohn Gottes, als er auf der Erde war. Er, der König der Könige genannt wird, war bereit, sich für Menschen aufzuopfern. Besonders, als er für unsere Schuld am Kreuz starb. Anders als die großen und kleinen Herrscher der Weltgeschichte, gab er sich für die hin, deren König er sein sollte. Jesus ist so unfassbar anders. Er schenkt nicht einfach die Freiheit von äußerem Zwang, sondern die weitaus tiefere Freiheit von einem unruhigen Gewissen, einer aufgewühlten Seele. Er macht wirklich frei.

Manfred Herbst


Frage
Was bedeutet Ihnen Freiheit?
Tipp
Gottes Absicht für uns ist, dass wir innerlich frei sind.
Bibellese
Johannes 8,31-36

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